Beiträge von gorgeous2000

    Ich würde denken, dass ein junger Jagdhund etwas mehr geistigen Input bräuchte.


    Gassigänge sind gut und schön und die körperliche Bewegung auch nötig für so einen Hund und Ruhe halten ist auch wichtig, aber mir fehlt es hier deutlich an geistiger Auslastung.


    Das müsste meines Erachtens etwas mehr sein als Such"spiele", nämlich ernsthaftes Arbeiten, vor allem, wenn der Hund bald eh einen Job im jagdlichen Bereich bekommen soll.
    Da müsste er mit 1 Jahr ja eigentlich schon ein bisschen was drauf haben.


    DKs sind sehr sensibel, auf der anderen Seite erwarten sie aber auch klare Ansagen, klare Regeln und sind sehr detailverliebt und pingelig.


    Ich habe selbst viele Jahre diese Rasse geführt, zwar nicht jagdlich, aber jagdalternativ und die sind einfach wahnsinnig intelligent, wollen denken, wollen arbeiten - das kommt als Bürohund mit ein paar Gassigängen ein bisschen zu kurz.


    Da, wo du sehr viel Ruhe einforderst, muss du dem Hund auf der anderen Seite auch einen Job verschaffen, gerade weil so ein Arbeitstag mit viel Hin und Her auch anstrengend ist, aber nur im Sinne von "aushalten".

    Ist der Hund von Welpe an mit ins Büro gekommen oder jetzt erst? Hatte er als Welpe mehr Freiheiten, so dass es jetzt schwierig wird, in zu begrenzen.


    Er ist ja schon ein Jahr alt, hat er das Verhalten immer schon gezeigt oder jetzt erst? Es wird ja schon Erziehung stattgefunden haben, wie steht es denn damit? Kennt er ein Abbruchsignal, kannst du ihn räumlich begrenzen, kannst du ihn auf Distanz schicken? Wie sieht es mit der Frusttrationstoleranz im Allgemeinen aus?


    Wie ist es denn zuhause? Kommt er da zur Ruhe? Kannst du ihn da auf seinen Liegeplatz schicken und er bleibt da?


    Wird der Hund schon gearbeitet? Du sagst, du bist Jäger und hast dich deshalb für die Rasse entschieden. Was genau machst du denn in dem Bereich mit ihm?


    Kastrieren würde ich nicht, weil das Verhalten nichts mit Hormonen zu tun hat. Wenn du ihn jagdlich führen willst, brauchst du einen Hund mit einer guten Konzentrationsspanne und Leistung, eine Kastration, vor allem eine, bevor der Hund überhaupt ausgereift ist, verbaut dir da einiges.


    Beschreib doch mal einen normalen Tag mit deinem Hund. Was passiert außerdem Morgenspaziergang noch?


    Fürs Büro würde ich mir eine feste Liegestelle (oder Box) anschaffen und während der Arbeit ist einfach Ruhe angesagt. Da müssen auch deine Kollegen mitspielen. Gib ihm was zu Kauen oder einen Kong zum Auslecken, dann kann er entspannen und muss nicht die Mülleimer auseinander nehmen.

    Was waren denn die Beweggründe, dich genau für diesen Hund zu entscheiden?


    Magst du die Rasse/kennst du die Rasse? Was hast du vor mit dem Hund, was soll er mal arbeiten dürfen?


    Malis sind schon sehr spezielle Hunde, hier kommt noch hinzu, dass der Hund schon im Welpen/Junghundalter keinen guten Start ins Leben hatte und schon mehrfach herum gereicht wurde. Die Herkunft ist ja das eine (das mag ein erfahrener Halter dieser Rasse so einem Hund vielleicht auch ansehen), das Herumgereichtwerden und niemals eine klare Linie zu erfahren das andere. Gerade bei einer Rasse, die eh schon sehr sensibel ist und ein schlechtes Nervenköstum hat, kann das echt schwierig werden.


    Der Hund ist jetzt schon kein Welpe mehr, so wie ich es verstanden habe, ist er 7 Monate als. An sich schon echt ein blödes Alter, Beginn der Pubertät und es wurden ja vorher nie die Grundsteine gelegt, die er eigentlich hätte erfahren müssen. Auch wenn er erst mal ankommen muss, schwierig wird er wahrscheinlich bleiben. Diese Rasse ist einfach pingelig und du musst noch pingeliger sein.
    Hier geht es nicht einfach darum, dass der Hund ein paar Kommandos lernt, sondern er braucht eine klare Führung, du musst auf jedes Detail achten, die Gratwanderung zwischen einem "zu viel" und zwischen einem "zu wenig" ist einfach sehr gering.


    Lernen müsste er jetzt erst mal, zur Ruhe kommen zu können, er braucht ganz klare Strukturen und Rituale, einen Menschen, dem er vertrauen kann und den er ernst nimmt. Darüber hinaus ist das wichtigste, eine sehr gute Frustrationstoleranz und eine sehr gute Impulskontrolle. Langfristiges Ziel muss sein, dass du diesen Hund immer kontrollieren und managen kannst. Der Hund darf in keinem Fall das Ruder übernehmen und eigene Entscheidungen treffen, diese Rasse will sehr detaillierrt und engmaschig geführt werden.


    Du musst dir einfach im klaren sein, dass sehr viel Arbeit auf dich zukommen wird, bis der Hund erwachsen ist und dass du ein Leben lang diesen Hundetyps managen können musst. Zusätzlich solltest du schauen, dass der Hund langfristig gesehen echte Arbeit bekommt und zwar auf einem höheren Niveau. Diese Rasse will und muss arbeiten, da führt einfach kein Weg dran vorbei, denn dafür sind sie da.


    Nur lustig spazieren gehen, Hund immer und überall frei rum laufen lassen, auf Hundewiesen gehen und andere Hunde treffen - das alles wird nicht so in der Form möglich sein wie mit "0815"-Hunden.


    Wie genau die Rasse denkt, wurde hier ja schon ausreichend beschrieben. Für jemanden, der Lust drauf hat und der sich dessen bewusst ist, dass man keinen Tutnix an der Leine hat, sicher eine tolle Arbeitsrasse. Für den Otto-Normal-Gebrauch eher weniger geeignet.


    Auch wenn du es gut meinst, diesem Hund aus dem Tierheim eine Chance zu geben und auch wenn aller Anfang immer schwer ist, würde ich mir trotzdem überlegen, ob du für die nächsten Jahre genauso einen bzw. diesen Hund haben möchtest und ihm gerecht werden kannst.


    Wenn jetzt schon die Probleme so arg sind und dich so anfressen - es wird ja nicht einfacher, wenn der Hund erwachsen wird.

    Auf den ersten Blick ist 500 EUR gemessen an 1000 EUR sicher erst mal deutlich weniger.


    Mich würde dabei aber stören, dass die 500 ohne großartige Kosten direkt an den Produzenten gehen, bei einem Rassehund mit Papieren macht ein Züchter meistens nicht so viel Gewinn fürs eigene Portemonnaie bzw. kommen die Einnahmen meistens auch wieder direkt in die Zucht und wird dafür verwendet, die jeweilige Rasse gesund zu erhalten oder gesünder zu züchten usw. Mit meinem Kauf dort unterstütze ich somit auch die Rasse - man muss da auch langfristig denken, finde ich.


    Der freundliche Bauernhof von nebenan investiert vorab NICHTS, fährt dafür aber reichlich Gewinn ein. Wenn du Glück hast, hat er zumindest entwurmt und gibt die Welpen mit einer Impfung ab. Wenn du Pech hast, macht er nichts von alledem und die trägst die ersten 150 EUR für Impfen, Entwurmen, vielleicht sogar Giardien- oder Flohbehandlung, das Erstellen eines EU-Ausweises und Chippen direkt als erstes schon mal zum Tierarzt. Das kannst du dann schon mal drauf rechnen und dann kostet dich dieser Welpe mehr als nur die 500 EUR Anschaffungskosten.


    Ob dein zukünftiger Hund gesund ist, gesund bleibt, wesensfest oder eine Vollkatastrophe ist, ist einfach Glücksspiel. Dafür sind beide Rassen gesundheitlich zu sehr belastet.


    Dazu kommt noch, dass der Bauer auch nichts in die Aufzucht der Welpen investiert, der überlässt alles dem Zufalle und hängt sich nicht für jeden einzelnen Welpen so rein wie es ein Züchter tun würde, was Sozialisierung, das Kennelernen verschiedener Reize, Leine- und Halsbandgewöhnung, Autofahren, gezielte Fremdhund- und Kinderkontakte, vielleicht sogar schon erste Ansätze von Stubenreinheit usw. angeht. Die Arbeit, die er weniger hat, hast du dann mehr.


    Es ist ja nicht so, dass ein 8 Wochen alter Welpe ein unbeschriebenes Blatt ist, sondern diese ersten 8 Lebenswochen bzw. sogar auch die Lebenzeit ab Zeugung schon Einfluss nimmt, und zwar nicht zu wenig.


    Und beim Züchter ist der Vorteil, dass er dich hinsichtlich des passenden Welpen ordentlich beraten kann, der nimmt sich Zeit, kennt seine Welpen sehr gut, lädt dich vielleicht mit deinem Hund mal ein und er wird schauen, dass eine gute Passung zustande kommt.


    Nicht zu vergessen: beim seriösen Züchter und beim seriösen Tierschutz sind die jeweiligen Verkäufer auch zukünftig wichtige Ansprechpartner, wenn irgendwas schief läuft oder du den Hund doch nicht behalten kannst. Laut den geschlossenen Verträgen wird der Züchter und der Verein einen Hund auch wieder zurück nehmen, ein Züchter ist zudem sogar regresspflichtig, was bei gewissen Krankheiten wichtig sein kann. Du erhälst einen Kaufvertrag, der dich und den Hund und auch den Züchter schütz, es gibt eine Wurfabnahme einer offiziellen Stelle, wo evtl. Fehler der Welpen schriftlich fest gehalten werden (Wurfabnahmeprotokoll). Diese Sicherheit zahlt man auch mit.


    Wenn mit deinem Bauernhofwelpen irgendwann mal irgendwas sein sollte, stehst du alleine da, das wird den Bauer alles nicht interessieren, ebenso wenig, welcher Welpe zu dir passt, ob dder Hund überhaupt zu deinem Leben passt usw. Das ist dem alles egal. Der nimmt sein Geld und dann ist für ihn die Sache erledigt und er wird bei der nächsten Läufigkeit die Hündin wieder belegen lassen, weil es einfach verdientes Geld ist. Dem ist nämlich auch die Hündin egal. Eine Zuchthündin hingegen unterliegt einer Kontrolle und darf nicht zwei Läufigkeiten nacheinander belegt werden.


    Du musst das einfach anders rechnen.


    Bauernhofwelpe:


    500 EUR für (eigentlich nichts)
    - bisschen billiges Futter
    - mit Glück entwurmt (5 EUR) und gelben Impfausweis (der kostet nichts, erste Impfung 50 EUR)
    - Folgekosten stehen meistens direkt an (kostenpflichtiger EU-Ausweis, Mikrochip, vielleicht sogar Parasitenbehandlung)
    - keine Sicherheit für die Zukunft
    - keine Kontrolle der Elterntiere (gesundheitlich, wesenstechnisch)
    - keine Arbeit investiert in Prägung/ordentliche Aufzucht/Sozialisation der Welpen
    - wenn bei Geburt was schief läuft, kriegt es der Bauer meistens gar nicht mit bzw. würde keine weiteren Kosten in Kauf nehmen und wenn ein Welpe stirbt, ist das halt so
    = Reingewinn für den "Züchter" mindestens 400 EUR


    Züchterwelpe


    - Elterntiere haben Zuchtzulassung (das kostet richtig Geld im Vorfeld, Ausstellungen, vorgeschriebene Gesundheitsuntersuchungen - alles für dich einsehbar) - das kann leicht mehrere Hundert EUR sein, bevor die Hündin überhaupt gedeckt werden darf; die meisten Züchter haben wenige Würfe pro Hündin; Hündin wird erst ab einem gewissen Alter (Zuchtreife) belegt, meistens so um die 2 bis 3 Jahre
    - Decktaxe für externen Rüden, der meistens auch nicht um die Ecke wohnt - ca. der Preis eines Welpen (1000 EUR, ein Welpe ist also quasi schon umsonst)
    - Papiere für die Welpen (ich weiß es nicht genau, schätze so um die 50 EUR pro Welpe)
    - Wurfabnahme durch anerkannte Stelle, Wurfabnahmeprotokoll
    - Kaufvertrag, der auch die Zukunft des Hundes absichert, Regresspflicht bei Mängeln am Hund. lebenslanger Ansprechpartner
    - gezielte Aufzuchte/Sozialisation - steckt viel Arbeit und Herzblut drin, das kann man mit Geld gar nicht rechnen
    . Minimum, was Züchter da leisten wäre: Gewöhnung an verschiedene Untergründe, Gewöhnung an Umwelt, Kontakt zu Kindern, Fremdhunden, Halsband- und Leine-Gewöhnung, Auto fahren üben, drauf achten, dass die Welpen im Ansatz schon lernen, draußen ihr Geschäft zu machen und vieles mehr, das ist von Züchter zu Züchter unterschiedlich, aber die ersten Wochen werden genutzt
    - Hilfe bei der Auswahl des richtigen Welpen, charakterliche Einschätzung durch den Züchter, die Möglichkeit, die Welpen mehrere Male zu besuchen, lange Gespräche mit den Züchtern, Aufklärung über die Rasse
    - bis Abgabe mehrfach entwurmt, erste Impfung, evtl. schon Chip, blauer EU-Ausweis), Papiere, Wurabnahmeprotokoll
    - in den meisten Fällen gute Ernährung und Versorgung der Mutterhündin und der Welpen
    - wenn bei Geburt etwas schief läuft oder ein Welpe braucht medizinische Versorung, kommt der Züchter auch für die Kosten auf: achtet auf Gewichtszunahme, füttert schwache Welpen vielleicht zu; hat spezielle Welpennahrung, achtet auf eine ordentlich Futterprägung usw.
    - bei Abgabe bekommt der Welpe bekanntes Futter, vielleicht eine Decke mit dem Geruch von Mutter und Geschwistern, ein Spielzeug usw. mit (Welpenstarterpaket) - bei meiner Züchterin gab es sogar eine Mappe mit Fotos von der Geburt und den ersten Tagen und Wochen, den Geburtsterminen aller Welpen mit Uhrzeiten, eine Anleitung zur Fütterung und zu Erziehung, Wissenswertes zur Rasse und eine ganze DVD mit Fotos der Welpen und der Mutter.
    = Reingewinn für den Züchter, der natürlich auch noch Steuern auf den Verkauf zahlt sehr wahrscheinlich viel weniger, weil die Ausgaben vorher mit einberechnet werden müssen und der Züchter nicht viele Würfe macht.


    Ich würde mich also an deiner Stelle, gerade wenn 500 EUR viel Geld für dich sind, fragen, WEM ich da mein Geld geben und WOFÜR.


    Klar ist ein Rassehund deutlich teurer und klar kann auch ein Rassehund krank werden und Folgekosten verursachen, der Anschaffungspreis ist meistens das Billigste am ganzen Hund und auf die Lebenszeit gerechnet nur ein Kleckerbetrag.


    Ich hatte hier auch keine 1200 EUR für meinen Rassehund rum liegen, ich habe darauf gespart, während ich mich auf die Suche nach der passenden Rasse und dem passenden Züchter gemacht habe und das hat mehrere Monate gedauert und dann hat es noch mal gedauert, bis ich den Welpen abholen konnte.


    Billig und schnell verfügbar - das ist beim Hundekauf ein schlechter Berater.

    Kurze Frage, Aussie-Bordermix scheint gerade sehr häufig zu sein. Wie kommt das ? Werden sie bewusst gezüchtet oder sind das alles Unfälle ? Und wenn bewusst, was verspricht man sich von diesem Mix ?

    Bei uns gibt es diese Mischung auch recht häufig, was vermutlich einfach daran liegt, dass Aussies und Border seit einigen Jahren in Mode sind. Ich vermute, dass die Optik/Fellfarbe die größte Rolle spielt - blue merle ist halt in.


    Da wird der Aussie auch mit Goldie oder Labrador gekreuzt oder Border mit Münsterländer oder man mischt hier und da noch Appenzeller rein oder oder oder. Wenn man sich die örtlichen Kleinanzeigen ansieht, ist da alles vertreten, was viel bunte Farbe bringt, denn das verkauft sich gut und nicht selten kosten die merle dann auch deutlich mehr als schlicht einfarbige.


    Somit denke ich schon, dass solche Mischungen mehr oder weniger bewusst verpaart werden, weil die Hunde verfügbar sind und weil man eine gewisse Optik erwarten kann.
    Und weil der Markt gerade drauf steht und solche Hunde kauft.


    Verhalten oder Rassekenntnis spielt doch keine Rolle, das interessiert weder den Vermehrer noch den Käufer, denn da wird einfach nach Aussehen, der Verfügbarkeit und dem Süß-Faktor gekauft.


    Viele beschäftigen sich doch gar nicht damit, dass es einfach Rasseeigenschaften gibt, die man auch haben wollen muss wie z.B. dem Schutztrieb beim Aussie. Genauso wenig beschäftigen sich die Käufer mit Erbkrankheiten dieser Rassen und haben eine Idee davon, was es bedeutet, zwei Rassen miteinander zu verpaaren, die einiges an Erbkrankheiten mitbringen und dass es über die Elterntiere keine Daten gibt.


    Ein Welpe ist süß, man kann aussuchen und sofort mitnehmen, den Verkäufer interessiert nicht, in welche Hände er geht und einfacher kann Welpenkauf ja nicht sein. Beim seriösen Züchter oder im Tierschutz ist es deutlich schwieriger, da bewirbt man sich ja um einen Hund und kann nicht einfach anrufen und sagen "ich nehme den mit dem schwarzen Fleck am Auge, wann kann ich kommen und abholen".

    Die Rassekombi, Hütemix zu Labrador, find ich nicht so glücklich gewählt.


    Die Mischung Aussie x Border ist teilweise wirklich grenzwertig. Das pass einfach auch nicht zusammen.


    Auslasten ist ja das eine, aber Ruhe halten, auf Reize nicht zu reagieren usw., das ist häufig die Schwierigkeit bei jungen Hütehunden. Auslasten sollte sich nicht auf Bewegung beschränken, sondern hauptsächlich vom Kopf her passieren. Im ersten Jahr sollte der Hund aber vorwiegen "Ruhe halten" lernen - was vielleicht wieder schwierig wird, wenn ein hampeliger Labbi der Ersthund ist.


    Ich würde diese beiden Hunde nicht zusammen halten wollen und es wird auch schwierig, beiden gerecht zu werden. Der Labrador will ja ganz anders arbeiten als ein Hütemix.


    Zu einem Labrador würde ich mir auf jeden Fall eine andere Rasse holen, eine, die ein bisschen ähnlicher ist, ähnlich gearbeitet wird und wo du vielleicht auch die Möglichkeit hast, beide Hunde zeitgleich zu beschäftigen.


    Und bedenke: auch wenn der Rüde kastriert ist, wird er möglicherweise trotzdem auf die läufige Hündin reagieren und er kann sogar einen Deckakt komplett bis zu Ende ausführen, nur dass halt keine Welpen entstehen können. Es kann also passieren, dass du die Hunde während der Läufigkeit der Hündin trennen musst.


    Grundsätzlich finde ich viele Rüde-Rüde-Kombis deutlich einfacher zu handhaben, wenn man darauf achte, dass die Charaktere gut zusammen passen und man den richtigen Welpen auswählt.


    Von der Aussi-Border-Mischung würde ich auf jeden Fall Abstand nehmen. Wenn dir ein Hütehung gefällt, dann entscheide dich doch für eine der beiden Rasse und guck nach einem guten Züchter. Oder nimm eine andere Hüterasse.

    Gerade für einen Labrador würde ich mir auf jeden Fall erwachsene Hunde suchen.


    Genau diese Art Hund, die immer lustig und fröhlich erscheint und dem man Stress einfach nicht ansieht (weil er in Konflikten meistens mit "flirt/fiddle about" reagiert, was dann wieder als Spiel angesehen wird), leidet oftmals sehr, weil die Halter denken, dass der immer nur spielen will und andere Hunde toll findet usw. und merken nicht, dass er vor laute Not einfach gar nicht anderes geht und weiter hochdreht. Dabei werden viele Anzeichen schlichtweg nicht gesehen oder übergangen.


    Und körperbetont mit Mensch und Hund umgehen, rempeln und Distanz zu anderen nicht wahr zu nehmen oder einzuhalten können die meistens eh schon, da wäre es wichtig, dass nicht durch wilde Balgereien mit anderen Hunden noch zu fördern, sondern genau das Gegenteil muss der Welpe lernen. Sich angemessen und adäquat der Umwelt/Menschen/Hunden gegenüber zu benehmen und da helfen souverände Althunde sehr gut.


    Gerade der "aggressionslose Famlienlabrador" wird genau durch solche Veranstaltungen zu dem, was nachher echt Probleme macht - weil er einfach keine Chance hatte, zu lernen, detaillierter und feiner zu kommunizieren. Und die Feinheiten lernt Welpe nicht von Welpe, sondern von seinen Menschen und vor allem von erwachsenen Hunden.

    Wie wichtig ist diese natürliche Art der Sozialisierung??

    Mit NATÜRLICH haben die meisten Welpenstunden gar nichts zu tun.


    Es ist ja nicht natürlich, dass zig Welpen zusammen gewürfelt werden und dann machen sollen, was sie wollen. Die einzige Gemeinsamkeit ist meistens nur das Alter.


    Grundsätzlich ist eine Welpenstunde nicht schlecht, wenn die Qualität stimmt und der Trainer seine Verantwortung ernst nimmt. Welpenstunden werden leider oft von Traineranfängern geleitet, müssten aber eigentlich von richtigen Fachpersonen durchgeführt werden.


    Also höchstens 4 bis 6 Welpen zusammen in einer Gruppe, am besten auch so verteilt, dass sie von den Charakteren/Größenverhältnissen möglichst harmonieren, mindestes ein Althund in der Gruppe und auf jeden Fall Anleitung durch einen Trainer, der sieht und erklären kann, wo Verhalten sich untereinander selbst reguliert oder wo man als Mensch eingreifen sollte. Letztendlich geht es auch darum, dass viele Halter die Hundesprache noch lernen müssen oder ihren Hund anhand eines Gegenübers einschätzen lernen.d


    Aus meiner Sicht profitieren die meisten Welpen aber eher urch gezielten Kontakten zu entsprechenden Althunden (man lernt halt vom Vorbild und Vorbild kann ja nur ein Hund sein, der schon ein gutes Sozialverhalten hat) und lernen von Welpen nichts bzw. höchstens mobben, jagen, ärgern usw.


    Unter den Umständen, die du beschreibst, wird diese Welpengruppe im schlimmsten Fall asoziales Verhalten fördern, da eine regulierende Instanz fehlt bzw. gar nicht genau auf das einzelne Individuum geschaut wird.


    "Spielverhalten" definiert sich unter anderem dadurch, dass es einen entspannten Rahmen/Raum braucht und zwei Hunde zur gleichen Zeit das gleiche spielen möchten. Wildes, unreflektiertes Rumgerenne und Rumgestresse hat mit Spiel- und Sozialverhalten nichts zu tun und das, was die Hunde in solchen Gruppenveranstaltungen zeigen, ist meistens nur Stress, Kräftemessen und asoziales Verhalten. Lerneffekt also im besten Fall Null, im schlimmsten Fall das Gegenteil von sozial.


    Es ist ja nicht so das viel auch viel hilft, von daher würde ich immer schauen, dass ich meinem Welpen qualitativ gute Sozialkontakte ermögliche und nicht nur schaue, dass er quantitativ mit möglichst vielen Hunden Kontakt bekommt.
    Wenn keine gute Welpenstunde verfügbar ist, würde ich lieber darauf verzichten und schauen, dass ich anderweitig geeignete Hunde finde, mit denen mein Welpe Kontakt bekommt.


    Mit meinem ersten Hund bin ich in einer Vereinswelpengruppe gewesen, um die 30 Welpen auf dem Platz, immer wechselnde Hunde und zwischendurch reine Sitz-Platz-Fuß-Dressur und die üblichen Tunnel- und Bällebadübungen. Hat meinem Hund zum Glück nichts geschadet, aber auch nichts genützt. Einmal die Woche hat das nicht viel ausgemacht, er hat sich vom Typ her eh raus gehalten und nur sein eigenes Ding gemacht. Unter der Woche hat er täglichen Kontakt zu erwachsenen Hunden gehabt und DAS hat ihn wirklich weiter gebracht.


    Mit meinem letzten Welpen habe ich eine Stunde Welpenspiel mitgemacht (eigentlich nur, weil ich mir die Hundeschule mal ansehen wollte) und da waren zwar weniger Welpen auf dem Platz, aber was die da untereinander veranstaltet haben, war die Hölle. Da hat man nämlich schnell einen Anführerwelpen plus Gefolgschaft und dann wurden kleinere, schwächere und schüchterne Hunde nur noch vom Pulk gehetzt, gemobbt , überrannt und der Trainer hat NICHTS gemacht. Also schönste Mobbingsequenzen wie aus dem Lehrbuch.


    Danach hat mein Welpe nur noch gezielt ausgesuchte erwachsene Hunde getroffen und sein Sozialverhalten ist absolut genial.


    Wenn du Bauchschmerzen dabei hast, deinen Welpen dem noch mal auszusetzen, hör drauf und lass es sein. Es schadet auf keinen Fall und nette Hunde trifft man auch woanders. Man kann ja auch heutzutage über Anzeigen schauen, ob irgendwo in der Nähe jemand auch einen Welpen hat und sich verabreden. Freundschaften, die wachsen können sind immer viel schöner, als sich ständig mit vielen Hunden auf engem Raum auseinandersetzen zu müssen. Die meisten Welpenstunden haben genauso wenig Qualität wie de obligatorischen Hundewiesen.