Da das Thema "Leinenaggression" recht komplex ist, fand ich das Buch sehr informativ, gut geschrieben und alles Wichtige wird abgedeckt. Für mich selbst war auch nichts Neues dabei, aber ich lese solche Bücher auch nicht, um mich zu informieren, sondern, um Kunden Buchempfehlungen zu geben. Vielen hat gerade dieses Buch da schon sehr oft weiter geholfen.
Da ich das Empfinden habe, dass das Thema Leinenaggression immer mehr wird und die meisten Hundehalter damit zu kämpfen haben (ich wüsste gar nicht, wann ich das letzte Mal an anderen Hunden vorbei gegangen bin und die NICHT gepöbelt haben), wurde es Zeit, ein Buch mal nur diesem Thema zu widmen und die ganze Thematik aufzuschlüsseln. Wie oft liest man in Foren, der Hund pöbelt an der Leine - was soll ich tun? Wie oft werden dann Tipps gegeben, die unter Umständen vielleicht das Symptom abstellen, nicht aber den Kern der Sache?
Um an einer Leinenaggression arbeiten zu können, sollten Trainer wie betroffene Hundehalter sich mit der Thematik mehr auseinandersetzen, um dem Hund dann wirklich helfen zu können und nicht a la Rütter mit Dose und Wasser am reinen Symptom gearbeitet wird.
Ebenso finde ich es wichtig, dass der Mensch lernt, nicht immer nur in der größten Reizlage den Hund händeln zu wollen, sondern viel, viel früher anfängt. Zuhause Dinge verändert, an Stellvertreterkonflikten und der Leinenführigkeit an sich ansetzt.
Schön beschrieben wird, was im Hund bei einer Hundebegegnung vorgeht, welche Hormone da am Werke sind und wie wenig Möglichkeiten ich als Mensch habe, an dem Punkt dann einzugreifen.
Ich denke, für Halter mit begegnungsproblematischen Hunden ist dies sicher ein informatives und gut zu lesendes, verständliches Buch, das ich immer wieder gerne weiter empfehle.