Ich glaube, dass heute viel mehr Menschen den Wunsch nach einem Hund haben und zudem das Besondere lieben. Jeder will ja irgendwie aus der Masse heraus stechen und das geht mit einem Hund natürlich besonders gut.
Da reicht es vielleicht schon, dass jemand eine seltene Rasse hat, man die selbst dann toll findet und auch einen will. Auch so können Hunde in Mode kommen.
Die Modeerscheinungen sind wahrscheinlich je nach Geografie auch noch mal anders. Und da viele Leute auch das lokale Angebot nutzen (gerade bei den Bauernhofvermehrern) sieht man manche "Rassen" dann vielleicht auch mal öfter.
Die Medien tragen ihren Rest dazu bei.
Hier bei uns gibt es immer noch sehr viele Labradore, Australian Sheperds, Appenzeller, dazu die ganzen knautschgesichtigen und Kleinsthunde. Wenn ich mir hier die Kleinanzeigen für meine Region ansehe, finde ich da aber auch genau diese Hunde am häufigsten.
Vor 10 Jahren sah das Bild ganz anders aus, da gab es auch viele Labradore, aber auch Golden Retriever (die man heute kaum noch sieht) und sehr viele Berner Sennenhunde.
Möpse und Bulldoggen eher gar nicht und Mischlinge immer sehr viele. Auch unspektakulär aussehende, da die meistens aus dem Tierheim kamen. Heute wird ja gekreuzt, was die Vielfalt her gibt und da gibt es dann die abstrusesten Mischungen, über die man manchmal nur noch den Kopf schütteln kann. Aber auch ein "Doodle" oder ein anderer Mix wie Weimaraner-Aussie (grusel) lässt einen heute vielleicht schon heraus stechen.
Heute muss ja jeder mit seinem Hund möglichst auffallen und die bunten Farben sind total in. Oder ein sehr ungewöhnlich aussehender Hund.
Ich habe 5 Hunde und zwei davon recht ungewöhnlich, nämlich den oben schon in einem Beitrag erwähnten Spinone Italiano und einen Tigerdackel (aus dem Tierschutz).
Auf diese beiden Hunde werde ich total häufig angesprochen. Besonders der gescheckte Dackel kommt immer sehr gut an. Der Spinone wird zwar oft als Jagdhund enttarnt, aber kennen tut die Rasse keiner. Die Erscheinung macht es einfach. Ein großer Hund mit einem ungewöhnlichen Gesicht und einem tollen Gangwerk. Das sieht halt imposant aus.
Wenn man Leuten erklärt, dass das ein Jagdhund ist, wollen die eh so einen nicht haben. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch der Spinone langsam im Kommen ist, zumindest bei einem bestimmten Klientel (Mantrailer z.B.). Dementsprechend gibt es mehr Würfe im Jahr, einige Züchter züchten schon auf Masse, die Gesundheit der Hunde leidet darunter und oftmals werden diese Hunde als einfache Familienhunde abgegeben, was ja auch sein kann, denn sie sind sehr nett und freundlich, aber Jagdhunde bleiben es trotzdem.
Mein Griffon Nivernais hingegen ist zwar viel seltener, zumindest hierzulande, auf den spricht mich nie jemand an, weil der schon fast zu langweilig aussieht.