Beiträge von gorgeous2000

    Ich denke, die Entscheidung, ob eine Kastration sinnvoll ist oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden.
    Man sollte sich aber auf jeden Fall vor so einem Eingriff gut informieren.

    Außerdem macht es auf jeden Fall Sinn, nach einer Kastration die Ernährung komplett umzustellen, der Stoffwechsel verlangsamt sich und kommt auf einen Stand eines Seniors. Ein Futterwechsel ist also dringend von Nöten.

    Meinen damaligen Rüden musste ich mit 7 Jahren aufgrund von Zysten an der Prostata kastrieren lassen. Der Schritt ist zwar schwer gefallen, war aber ok. Im ersten halben Jahr hat er schlagartig erst mal Gewicht zulegt und Fell verloren.
    Als sich alles eingependelt hat, war es wieder ok.
    Da er immer sehr schlank und aktiv war und man futtermäßig kaum hinter her kam, war die Fütterung für mich nach der Kastration einfacher. Vermehrten Hunger hat er aber nicht gehabt.

    Aufgrund seines Alters bei der Kastration ist er nach wie vor als vollwertiger Rüde aus Sicht anderer Hunde durchs Leben gegangen. Vom Verhalten her hat sich also kaum etwas geändert. Lediglich das Fell war nicht mehr so schön, aber damit konnte ich leben.

    ist der Hund komplett durchgecheckt worden?
    Kann man ganz viel anderes (z.B. Toxoplasmose) ausschließen?

    Ich kenne es auch nicht so, dass ein Hund sofort nach dem ersten epileptischen Anfall medikamentös behandelt wird. Da die Tabletten starke Nebenwirkungen haben, stellt man meistens erst ein, wenn mehrere Anfälle kurz nacheinander kommen.

    Um den Hund zu unterstützen, hilft, die Ernährung möglichst auf getreidefrei umzustellen und dem Hund ein stressfreies Umfeld zu ermöglichen.

    "Aggression" nach einem Anfall in Form von Knurren oder Bellen habe ich noch nie gesehen, kann aber sein, dass das vorkommt.
    Während eines Anfalls kann man Zäpfchen geben, ansonsten kann man nicht viel machen, außer schauen, dass der Hund sich selbst nicht verletzen kann.

    Wenn der Hund alleine bleiben muss, würde ich ihn so unterbringen, dass nichts passieren kann und Hund und Kinder sowieso nicht unbeaufsichtigt zusammen lassen.

    Einen Grund zum Einschläfern sehe ich erst mal nicht, wenn man entsprechende handelt und dazu gehört für mich auf jeden Fall, sich mit der Thematik auseinander zu setzen und Vorkehrungen zu treffen.

    Einschläfern würde ich nur, wenn der Hund idiopathische Aggression (Cockerwut) hätte - die kann man aber nicht nachweisen. Diese Krankheit kommt vermehrt auch bei Golden Retrievern vor.

    Vielleicht hilft es, wenn ihr mit eurem Züchter noch mal Kontakt aufnehmt, ihm die Info gebt und mal nach hört, ob ihm Formen von Epilepsie in seiner Zucht bekannt sind. Ein guter Züchter hat da durchaus Interesse dran und es kann ja sein, dass Ähnliches bei Wurfgeschwistern oder anderen verwandten Tieren aufgetreten ist.

    Dem Tierarzt würde es außerdem helfen, wenn ihr einen Anfall mal auf Video fest halten könnt.

    Du könntest mit einem weichen Objekt mit ihr spielen (Tau, Kuscheltier) und wenn sie rein packt - loben. Dann das Festhalten bestätigen, dann vielleicht das Tragen und dann erst das Werfen einbauen.

    Du könntest auch mit dem Clicker arbeiten und einzelne Verhaltensweisen bestätigen, so dass sie die Möglichkeit hat, selbst auszuprobieren. Also anfangen den Blick auf das Objekt zu belohnen, das mit der Nase anstupsen, den Versuch, es aufzunehmen usw.

    Oder vielleicht über einen Futterbeutel?

    Oder Du bindest Dir ein Kuscheltier oder Seil an eine Leine, so dass Du das Teil in Deine Richtung bewegen kannst und den Hund somit zu Dir lockst und sie dann belohnst.

    Ich muss sagen, ich gehe da berufsbedingt etwas verkopfter dran, wenn ich mir einen Welpen aussuche.

    Wenn die Rasse und der Züchter klar ist, weiß ich erst mal nur, welches Geschlecht ich haben möchte. Davon würde ich, auch nicht wegen einer Farbvorliebe abweichen.

    Ich unterhalte mich mit dem Züchter über die einzelnen Charaktere der Welpen und beobachte die Hunde.

    In Würfen gibt es ein Drei-Klassen-System: einen Kopfhund, ein "Seelchen" und das soziale Mittelfeld.

    Bei meinem letzten Hund, der als Vierthund einziehe sollte, war mir wichtig, dass er zum sozialen Mittelfeld gehört. Diese Hunde sind sozial interessierter und ordnen sich leichter in eine Gruppe ein. Da mein erster Hund ein typischer Kopfhund ist, wäre es wahrscheinlich nach hinten los gegangen, wenn ich mir noch einen dazu geholt hätte, obwohl ich diesen Typ Hund eigentlich am liebsten mag.

    Dann habe ich noch geschaut, dass ich einen ruhigen Hund bekomme.

    Da ich in meiner Gruppe zwei B-Typen und einen A-Typen habe, habe ich mich für einen zweiten A-Typen entschieden.

    Erst dann habe ich ein bisschen nach Gefühl geschaut, muss aber auch sagen, dass ich recht welpenresistent bin und beim Anblick eines Wurfes Welpen immer noch weiß, was ich will.

    Der Rüde, den ich dann ausgesucht habe, ist genau der passende Hund für mich und meine Gruppe, der sich wunderbar eingefügt hat, sehr leichtführig und freundlich ist.

    Den größten Gefallen und die besten Erfolge erzielst Du, wenn Du den Hund ganz normal behandelst.
    Gerade weil er vielleicht unsicher ist und neu bei Dir, braucht er klar Strukturen, Grenzen, Regeln und einen starken Menschen an seiner Seite.
    DAS ist das Beste, was Du für den Hund tun kannst.

    Für die Vergangenheit kannst Du nichts, der Hund lebt im Hier und Jetzt, hat eine neue Chance bekommen und je sicherer Du mit ihm umgehst, desto schneller wird er sich eingewöhnen und sein altes Verhalten verändern können.

    Auch wenn es schwer fällt, aber Mitleid ist kein guter Ratgeber. Und es hilft dem Hund nicht weiter.

    Meine Frage wäre, wie sich der Hund im Haus verhält bzw. wie Du Dich verhältst.

    Ist er immer in Deiner Nähe, reagierst Du viel auf alles, was er tut, bekommt er dort sehr viel Aufmerksamkeit?

    Vielleicht hilft es, ihn sich zuhause auch mal ein bisschen bewusst auf Distanz zu halten und ihn dort mal mehr links liegen zu lassen.

    Willst Du gelten, mach Dicht selten.

    Ich würde immer erst zuhause schauen, wie es sich dort verhält, dann da etwas ändern und dann draußen weiter machen.

    Auf einem Spaziergang würde ich mich dann eher auch ignorant verhalten, meinen Weg gehen und Hund MUSS mit. Mach selbst mal spannende Dinge, für Dich, nicht für den Hund.

    Oder schau, ob Du seine Talente mit der Nase zu arbeiten, irgendwie nutzen kannst, indem Du mit ihm in der Richtung arbeitest.

    Nur die Auswahl der Leckerchen zu steigern halte ich hier auch für den falschen Weg. Das hilft oft nicht lange.

    Welpen lernen zunächst umgebungs- und situationsbedingt. Generalisieren können sie erst später bzw. Du musst die Übungen so weiter führen, dass sie das Generalisieren lernen.

    Ich denke nicht, dass da ein Lernfehler vorliegt, sondern ein Gedankenfehler bei Dir. Hund kann Nein beim Futter, also KANN er Nein auch an anderen Dingen. DA liegt der Fehler. Er kann es NICHT.

    Üb das Nein mit verschiedenen Dingen und benutz es im Alltag in Situationen, wo Du Dir nicht sicher bist, ob es schon klappt, noch nicht.

    Ich habe bei meinem Hund auch mit Nein am Futter angefangen, dann Nein am Spielzeug, am rollenden Lecker, am rollenden Ball, an verschiedenen Futterarten (von leicht bis schwer).
    Dann draußen auf Spaziergängen an Pferdeäpfeln z.B. Dann auch an allem, was einem draußen begegnet.

    Du kannst Dir im Garten auch ein paar Dinge auslegen und den Hund bewusst in die Situation rein führen (vielleicht an der Leine gesichert am Anfang) und da weiter üben. Nimmt er das Nein an und hemmt sich selbst, bekommt er bei Dir was richtig Tolles. Das kann Spiel, Streicheln oder Futter sein - je nachdem, was Deinem Hund am besten gefällt.

    Auch an Katzenkot kannst Du im Garten üben, aber nur, wenn Du weißt, wo welcher liegt, Deinen Hund sicherst und kontrolliert an die Situation heran führst.

    Wichtig ist immer, dass nach dem ausgeführten Nein anfänglich eine tolle Belohnung kommt, damit es sich für den Hund auch lohnt.

    Ablenken halte ich nicht für den besten Weg, da der Hund dabei nichts lernt. Er soll ja lernen, sich bewusst zu hemmen, um bei Dir dann eine Belohnung zu kassieren.

    Ein Abbruchsignal wie Nein bringt man nicht in ein paar Tagen zuverlässig bei, da muss man schon etwas länger dran bleiben, sich das Wort nicht wieder versauen, wenn man es zu oft sagt und die Ablenkung und Schwierigkeit nach und nach steigern.

    Wenn man das macht, kann man das Abbruchsignal später auch gut anwenden.

    Und man sollte immer schauen, dass man den Gedanken des Hundes abbricht, also nicht erst, wenn er den Katzenkot schon im Maul hat.

    Hat der Tierarzt vorm Setzen der Spritze denn irgendwas untersucht?
    Hormonstatus getestet?
    Prostata untersucht?
    Gab es für die Hormongabe eine medizinische Indikation?
    Wie lange wirkt die Spritze?

    Ich würde jetzt auf jeden Fall erst mal abwarten, bis die Spritze wieder abklingt und dann weiter sehen.

    Ich würde niemals einen Hund alleine auf einem Grundstück lassen, wenn ich nicht da bin. Auch nicht, wenn es gut eingezäunt wäre und der Hund nirgendwo abhauen kann. Ein Hund wird sich alleine immer langweilen und die 1500 qm eh nicht nutzen - außer, um Blödsinn zu machen. Und wenn dann von außen noch Reize kommen - da werden die meisten Hunde sicher versuchen, an irgendeiner Stelle auszubrechen.

    Dann doch wirklich lieber einen größeren Zwinger (7 qm ist für die meisten Hunde zu klein, laut Tierschutzgesetz darfst Du darin gerade mal einen Hund in Beagle-Größe halten) und einen gut eingezäunten Auslauf dran bauen, der wirklich ein - und ausbruchsicher ist.

    Und dann dafür sorgen, dass der Hund wenigstens, wenn ihr da seid, ordentlich beschäftigt wird.

    Eine Kastration wird das Verhalten sehr wahrscheinlich nicht ändern. Auch Kastraten reagieren häufig auf gut riechende Hündinnen und können dann auch abhauen. Oder jagen gehen. Oder, oder, oder.