Austesten würde ich aber nicht selbst, sondern mit dem Besitzer zusammen, sodass du nur Zuschauer bist, denn ich denke, dass sich der Hund, wenn er mit dir alleine ist, komplett anders verhält als wenn er sein gewohntes "Leinenende" dabei hat.
GENAU DAS würde ich ja testen wollen, was der Hund macht, wenn ICH ihn an der Leine habe und handle.
Der Besitzer an sich würde mich da eigentlich erst mal nicht weiter interessieren. Da würde es mir tatsächlich reichen, mir den Hund von ihm beschreiben zu lassen.
Grundsätzlich denke ich schon, dass man bei vielen (gerade den kooperativen) Jagdhundrassen eine ganz gute Chance hat, sich die noch mal passend zu stricken. Vor allem, wenn man die Talente eben auch fördert und mit so einem Hund rassegerecht arbeitet, statt den Jagdtrieb an sich als störend zu empfinden und dem Hund nichts bieten zu wollen.
Deswegen würde ich einfach genau hin schauen, wie der Hund sich insgesamt verhält, nicht nur in jagdlichen Bereichen, sondern eben auch in Stellvertreterkonflikten (z.B. in Bezug auf die Impulskontrolle, Frustrationstoleranz), wie ansprechbar ist er bei welcher Reizlage noch, wie kooperativ ist er, wenn ich ihm anbiete, mir mir zusammen etwas zu arbeiten, ist er insgesamt drüber und aufgedreht oder kann er sich bei entsprechender Anleitung doch konzentrieren usw.
So etwas wie Leinenführigkeit würde mich jetzt erst mal nicht weiter konzentrieren, denn da denke ich, dass die auch personenabhängig ist und man sich das nach Übernahme eh selbst erarbeiten muss.
Aber Bereiche wie Ansprechbarkeit in verschiedenen Reizlagen, wie schnell ist der Hund zu frusten, wie reagiert er auf bewegte Reize, was passiert, wenn ich eine Grenze setze, wie gut kann er sich konzentrieren, WILL er arbeiten usw. - das würde ich mir alles einfach ansehen und ich denke, dann kann man im Handling mit dem Hund auch selbst sehen/fühlen, ob man einen Draht zu ihm bekommt, ob man sich die Aufgabe zutraut oder nicht.
Gerade die Hunde, die nie eine Führung hatte, keine Grenzen, keine Arbeit - die freuen sich ja oft auch einfach, wenn dann endlich mal jemand kommt, der sie an die Hand nimmt und sie in ihren Bedürfnissen ernst nimmt und die Rasse und deren Talente versteht.