Beiträge von Leine

    Der "Denkfehler", ist eigentlich keiner, ist das die Meinungen zum Mantrailen und was Hunde können und was sie nicht können deutlich auseinander gehen wenn man Mantrailer und Ermittlungsbehörden fragt.


    Bzw. um das etwas zu validieren, es gibt natürlich auch reihenweise Mantrailer die die Fähigkeiten ihrer Hunde absolut korrekt einschätzen.

    Hat jemand diese Sofa Überwürfe , Sofa Schonbezüge? Diese, die sich wie eine Husse wirklich eng anpassen lassen sollen?



    Wir haben ein relativ neues Sofa, eine U Landschaft und mit Einzug des Hundes kam erstmal eine Ikea Decke drüber, aber so richtig schön ist das nicht

    Ich würde es nicht machen.


    Wasserdicht ist meistens auch Luftdicht und man hat das Gefühl auf Plastik zu sitzen und es ist kein Luftaustausch möglich

    Genau das scheint der Schlüssel zu sein.


    Manchmal ist man ja betriebsblind.


    Heute hat sie nichts gefressen :flushed_face: Nichts!


    Ich hab genau wie ihr geschrieben habt das suchen (und vermutlich wirklich abschießen) abgebrochen.

    Dann konnte ich auch direkt erkennen wo das eigentliche Problem liegt.

    Natürlich bei mir.

    Ich hab mich nämlich gefragt was der arme arme Hund denn dann machen soll? |)

    Markieren ist ja noch nicht interessant, jagen darf sie auch nicht, sie hat schon ein hartes Leben. Einfach nur spazieren gehen, bissken rennen und ab und zu nen Vogel anzeigen.

    Boah, ich bin genervt.


    Zum ersten Mal und eigentlich isses ja meine Schuld aber ich bin trotzdem genervt.

    Labrador, 7 Monate, und ja, ganz Rasse typisch und so, ist ja nicht mein erster....

    Sie glaubt, Gassi gehen bedeutet: friss was immer du kannst!


    Die ganze Welt ist ein all you can eat Buffet.


    Wir gehen raus, Nase aufn Boden und es wird gesucht.

    Zum Glück wohnen wir in der Pampa, somit frisst sie größtenteils Scheiße.


    Probiert habe ich: belohnen fürs Anzeigen.

    Tja... Das klappt so semigut. Mal zeigt sie an, mal zeigt sie an holt sich ihre Belohnung und frisst dann das nächste.

    Mal schluckt sie erst und zeigt dann an.

    Es ist schwer sie hochwertig zu belohnen, weil ihr ziemlich egal ist was sie frisst.

    Also ja, geil, dass ich ihr Leberwurst biete, aber son Kackhaufen ist genauso geil.


    Dann habe ich Abbruch probiert.

    Und ich war nicht zimperlich |)

    Hat dazu geführt, dass ich getrennt mit den Hunden gehen muss, weil der Althund meidend in sich zusammen klappt während der Junghund lediglich schneller schluckt.


    Muss ich jetzt ernsthaft immer mit Maulkorb gehen??

    Fakt ist einfach, dass Kind gibt den Rhythmus vor.


    Jetzt mit 3 Monaten schläft so ein kleiner Mensch ja noch unglaublich viel.

    Wenn er das sogar ohne Mama tut, prima, die Regel ist das aber nicht.

    Je länger sie wach sind und je mobiler sie werden umso öfter muss der Hund mal warten.


    Das ist schon alles gut kombinierbar.

    Aber...schwierig wird es halt wenn weder Kind noch Hund routiniert laufen.


    Dann hat man das Baby in der Trage vorm Bauch und der Hund springt beim Spaziergang pöbelnd in die Leine.

    Das ist einfach uncool für alle Beteiligten.


    Oder der Hund braucht Zuhause nach dem Training echt Ruhe um die Synapsen zu sortieren und das zahnende Kind brüllt das Haus zusammen.


    Oder das Kind schläft endlich mal und der neue Hund muss leider noch jedes Geräusch melden und weckt das Kind wieder.

    Oder oder oder.

    Der Chi wurde nicht gejagt weil er so klein ist und dein Hund ihn "verwechselt" hat.

    Hunde sind nicht blöd, dein Hund wusste genau was er da vor der Nase hat.


    Dein Hund hat gejagt weil der andere Hund vor deinem Hund Angst hatte und geflohen ist. Der Bewegungsreiz hat den Jagdtrieb getriggert.


    Die Größe spielt keine Rolle. Ziemlich sicher würde dein Hund auch sich bewegende Pferde hetzen z. B.

    Wow...


    Hunde sind großartige Wesen oder?


    Ich bin mal wieder völlig fasziniert.


    Da steckt man einen erwachsenen Hund in ein Auffanglager mit vielen vielen fremden anderen Hunden.

    Dann gibt es eine Reihe medizinischer Eingriffe mit denen der Körper klar kommen muss (Impfungen, Wurmkuren, Antiparasitika, Kastration).

    Dann packt man den Hund in eine kleine Box und fährt ihn round-about 24h in einem Sprinter durch Europa. Am Ende der Reise befindet er sich dann im ungewohnten Konstrukt Haus wieder. Meist wieder mit anderen Hunden, mindestens aber mit neuen Menschen.

    Nach 1 Woche wird das Ganze nochmal umgekrempelt und der Hund steht plötzlich mitten in Berlin mit all dem ungewohnten Trubel und bekommt als Mitbewohner eine Katze.


    Ehrlich. Hätte ich all das in den letzten Wochen hinter mir, wäre meine geringste Auffälligkeit, dass ich Eichhörnchen hinterher wollen würde.


    Vermutlich würde ich die direkt nackt aufm Tempelhofer Feld grillen und jeden der mir zu nahe kommt beissen.

    Als Mensch, nicht als Hund.


    Bitte lass den Hund doch erstmal an- und runterkommen.

    Es dauert Wochen bis der Cortisolspiegel des Transports wieder normalisiert ist.


    Geh nachts um 3 Gassi wo etwas weniger Input da ist und um Himmels Willen lass den Sitz-Platz-Fuß Kram.

    Die Hündin braucht ihr Gehirn gerade echt anderweitig.

    Aber schau, genau das wollen hier doch viele sagen.

    Dieser Junghund hat Eltern und Ahnen, die allesamt am Vieh arbeiten. Seit Generationen.

    Genetik und Epigenetik sind SO mächtig.

    Zudem lebt er jetzt seit 4,5 Monaten genau das aus worauf er selektiert wurde. Gemeinsam mit seiner Familie, draußen, arbeiten.


    Ich wollte jetzt eigentlich einen Vergleich mit Ureinwohnern Papuas und einer Stadtwohnung in Hamburg denen man ein Ikearegal mit Blümchen hinstellt, bringen aber... Der Vergleich hinkt natürlich total, weil Menschen über ihren Intellekt viel größere Anpassungen meistern können als Hunde und überhaupt.


    Aber die Frage bleibt.

    Warum sollte man einem Lebewesen seinen eigentlichen Lebenssinn vorenthalten und ihn in die persönliche Vorstellung von "schönem Leben" zwängen?

    Warum?

    Weil du willst?

    Den Hinweis zu den ausgemusterten Hunden finde ich sehr wichtig und möchte ihn ganz allgemein nochmal unterstreichen.


    Der untaugliche Arbeitshund klingt in vielen Ohren nämlich erstmal toll.

    Ausgemustert bei der Polizei = zu nett für die Verbrecherjagd, liebt wahrscheinlich alles und jeden


    Ausgemustert beim Jäger = kein Jagdtrieb, wird bestimmt immer ohne Leine laufen können und mit den Kaninchen kuscheln


    Ausgemustert beim Schäfer = Schlaftablette der sich mit Spaziergängen und Couching zufrieden gibt


    Das es aber eben meistens genau das Gegenteil bedeutet, ist vielen nicht klar.

    Das es Hunde sind, die sich (zu viel) umdrehen und nicht führen lassen, die zupacken statt treiben, ein schwaches Nervenkostüm haben etc.


    Warum also bleibt dieser Junghund nicht beim Schäfer?

    Da würde ich sehr genau hinschauen.

    Aber natürlich könnt ihr jetzt noch klare Regeln für den Umgang mit Hunden festlegen.


    Das ist eine Superübung für eure Kinder.

    Sie lernen, dass der Kopf zum Denken da ist und man Situationen beurteilen und sein Verhalten anpassen kann.

    Großer Familienrat. "Papa und ich haben festgestellt, dass es Milow in unserer Familie nicht so gut geht. Wir haben uns dann informiert, was so ein kleiner Hund wirklich braucht und daher werden wir hier feste Regeln einführen.

    Milow braucht einen Ort an den er sich zurück ziehen kann und ganz in Ruhe gelassen wird.

    So wie du X manchmal nicht möchtest, dass Y in dein Zimmer kommt, weil du alleine Playmobil spielen möchtest, so möchte Milow manchmal alleine auf seiner Decke liegen.

    Daher gilt: Milows Decke ist für Menschen tabu.


    Auch sein Spielzeug dürft ihr nicht einfach nehmen. Ihr habt euer Spielzeug, dass Milow nicht haben darf und umgekehrt ist es genauso. Wenn ihr mit Milow spielen möchtet, dann fragt ihr einen von uns Großen und wir zeigen euch wie Milow gerne spielen mag. "


    Usw. usf. Wichtige Lektion für die Kinder: Lebewesen haben Bedürfnisse, auf die man Rücksicht nimmt.

    Theoretisch könntet ihr noch ausführen, was passieren kann wenn Milows Bedürfnisse nicht erfüllt werden (beißen etc.) aber eigentlich müsste die Empathie für das Lebewesen schon ausreichen