Ich bin gerade erst seit 2,5 Wochen Hunde-Mama und habe den langen Prozess der Hundeauswahl gerade hinter mir. Am Anfang war ich total eingeschossen auf eine bestimmte Rasse, am besten noch ein Welpe. Nachdem ich mich damit befasst habe, was es bedeutet einen Welpen zu haben, wurde mir schnell klar, dass wir einem Welpen nicht gerecht werden können. Und als ich bei einer Freundin war, die sich gerade erst einen Welpen angeschafft habe und gesehen habe, dass das fast einen 24-Stunden-Job ist, wurde ich ganz schnell bewusst, dass ein Welpe absolut nicht das Richtige für uns ist.
Allerdings war ich immer noch eingeschossen auf eine bestimmte Rasse und habe VDH-Züchter besucht und gehofft, dass mal ein Züchter ein älteres Tier abzugeben hat. Es werden zwar ab und zu ältere Tiere vermittelt, aber dass ich dann die erste bin, die anruft (es stürzen sich etliche Interessenten auf diese Moderasse) und das der Hund dann auch zu uns passt und an uns Hundeanfänger abgegeben wird, war von der Wahrscheinlichkeit her gering. Und da ich keine 5 Jahre warten wollte, bis wir mal Glück haben, habe ich noch eine weitere ähnliche Rasse mit in die Auswahl aufgenommen und diesmal auch bei Privatabgaben geschaut, bei Menschen, die einen ausgewachsenen Hund aus diversen Gründen nicht mehr halten konnten. Aber selbst da war es unfassbar schwer einen Hund zu finden, der zu uns passte und anfängertauglich war (zumindest, wenn man die Umkreissuche auf ca. 150 km beschränkte um den Hund auch mehrmals besuchen zu können und man sich eben auf zwei bestimmte Rassen einschießt).
Ende vom Lied war es, dass ich das Rasse-Thema komplett über Bord geschmissen habe und mich im Tierschutz umgesehen habe. Da wurde ich gut beraten, welcher Hund zu uns passt und der erste Hund, den wir uns angeschaut haben, war ein Volltreffer. Die Rasse wäre niemals aufgrund der üblichen Rassebeschreibung bei mir in die Auswahl gekommen. Aber die Hündin hat nicht so super viel von dem typischen Charaktereigenschaften "ihrer" Rasser mitbekommen (wobei sie auch nicht reinrassig ist). Sie ist genau das, was wir uns vom Charakter her gewünscht haben und so unkompliziert, sie macht uns so vieles einfacher, als ich gedacht hätte, habe mir alles viel "anstrengender" vorgestellt. Also meine Empfehlung, schaut euch bei einer guten Tierschutzorganisation um, überlegt euch, was euer Hund mitbringen soll und lasst euch dort beraten, welcher Hund zu euch passt. Gerade bei Tierschutzorgas leben viele Hunde in privaten Pflegestellen und sie können den Hund gut einschätzen. Im Tierheim war bei mir die Angst zu groß, dass sie die Hunde weniger gut einschätzen können und bei Zwingerhaltung auch nichts darüber sagen können, ob der Hund gut allein bleiben kann oder nicht. Abgesehen davon gab es in den umliegenden Tierheimen zu 80 % nur große Hunde, davon die Hälfte Kampfhunde und die Kleinhunde waren alle nicht anfängertauglich oder haben aufgrund anderer Dinge nicht zu uns gepasst. Will euch das Tierheim natürlich aber nicht ausreden, das ist ja schließlich über all anders.
Lasst euch jedenfalls nicht von euren Kindern zu irgendwas überreden, für Kinder wird der Hund sehr schnell eher eine Last und sie gehen lieber anderen Interessen nach.
Laufende Kosten die ich für meinen kleinen Hund veranschlagt habe, sind folgende (Dackelmischlingshündin, also ca. Jack Russel Größe):
- Hundesteuer (bei uns 58 € pro Jahr)
- Haftpflichtversicherung (72 € pro Jahr)
- OP-Versicherung (21 € pro Monat)
- Futter inkl. Leckerlis (40 € pro Monat)
- Betreuungskosten für 2 x die Woche Ganztagsbetreuung (ca. 100 € pro Monat)
- Kosten für Hundeschule oder Hundeverein (ist sehr unterschiedlich)
Für Tierarzt muss natürlich auch immer was auf der Seite liegen man kauft immer mal wieder neues Zubehör oder ersetzt kaputte Sachen.
Das erste Plüschtier ist nun nach 2 Wochen auch schon tot, also wären das pro Monat noch mal 10 € Plüschtierverschleiß 