Beiträge von Ännekin

    Das ist wirklich eine ganz schreckliche Geschichte und ich hoffe, dass Bruce doch noch lebend gefunden wird und man ihm helfen kann.


    Die Vorgehensweise der Polizei kann aber doch nicht ernsthaft als normal bezeichnet werden?! Und vor allem wie bringt man es übers Herz ein Tier absichtlich zu überfahren?! Einfach schrecklich!

    Ich kann schon verstehen wie Du Dich fühlst, es ist keine schöne Situation. Alles was ich im Folgenden schreiben werde ist also bestimmt nicht böse gemeint.


    Die Arbeit im Tierschutz bringt es mit sich, dass man sich hin und wieder in ein Tier "verliebt". Das geht jedem irgendwann mal so. Man muss wirklich lernen, dass man auch die Tiere, die einem noch ein wenig mehr als die anderen am Herzen liegen, "gehen" lässt. Auch wenn man ihnen alles bieten kann, heißt das nicht, dass sie es in einem anderen Zuhause schlechter hätten oder weniger geliebt werden. Natürlich tut es furchtbar weh, wenn solch ein "besonderes" Tier dann letztendlich vermittelt wird, aber nach ein paar Tagen freut man sich einfach nur noch, dass so ein tolles Zuhause gefunden wurde. Alles was man braucht ist ein wenig Abstand.....und dann kommt irgendwann über Nacht wieder ein neues Tier ins Tierheim, dass die selben Gefühle auslöst.
    Versteh mich bitte nicht falsch, ich will Deine Gefühle für diesen Hund garnicht in Frage stellen. Aber ich kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass da draußen noch eine ganze Reihe "Seelentiere" unterwegs sind, deren Charakter, oder Vorgeschichte oder was auch immer, einem schlaflose Nächte bereiten.


    Und etwas anderes möchte ich gerne noch anmerken: Man kann wirklich alles im eigenen Sinne durchsetzen! Die Frage ist nur ob es sich letzten Endes auch lohnt. Oft ist es mit den Dingen, die man gegen alle Widrigkeiten durchgesetzt hat nämlich so, dass das eigene schlechte Gewissen einem die Freude daran nimmt.
    Deine Mutter wird ihre Gründe haben warum sie keinen zweiten Hund will. Du kannst Dich darüber hinwegsetzen, garkeine Frage. Aber im Endeffekt bringt es Dir nicht wirklich etwas. Es ist immer so eine Sache sein eigenes Glück gegen das eines anderen Menschen zu stellen, der einem viel bedeutet.
    Auch wenn hier einige immer vorschlagen man solle sich trennen, wenn z.B. der Partner gegen ein weiteres Tier ist, und dabei das Argument anbringen "der Partner wusste worauf er sich einlässt, jetzt soll er doch gefälligst Rücksicht nehmen oder ich ziehe daraus den Schluss das er nicht der Richtige ist". Darüber kann ich wirklich nur lächeln. Dinge die man sich "ertrotzt" machen nicht glücklich, man hat jemand anderem ja schließlich die Pistole auf die Brust gesetzt. Wo wäre der Partner (oder wer auch immer) denn berechtigt etwas gegen ein weiteres Tier zu sagen? Beim dritten Hund oder beim hundertsten?
    Ich möchte auch noch anmerken, dass ich im meinem Leben schon sehr viele "Seelentiere" kennen gelernt habe, aber nur sehr wenige "Seelenmenschen" und nur einen "Seelenpartner". Wenn jemand ähnliche Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht hat, sollte er diese Relation bei so großen Entscheidungen schon im Hinterkopf behalten, bevor man Dinge einfach durchboxt.

    Ja, mein Hund hat leider vor ziemlich vielen Geräuschen Angst. Clicker geht wirklich garnicht, es sei denn ich will ihm beibringen panisch davonzurennen. Ich habe mich deshalb dann auch nicht weiter mit dem Thema "Clickern" befasst. Alle Hundehalter die ich kenne, die damit arbeiten stopfen nach jedem clickern dann auch direkt ein Leckerchen nach. Man sagte mir auf Nachfrage auch immer, dass das so als Belohnung notwendig wäre. Wenn das tatsächlich so ist, ist das nichts für uns. Leckerlis, Spielzeug und auch sonst alles was nicht ein lebendiger Hase zu jagen wäre ist kein Motivation für meinen Dicken.


    Bitte nicht böse sein, wenn ich was Blödes geschrieben habe, was so nicht korrekt ist. Wie gesagt, Clickern war aufgrund der Angst nie ein Thema für mich.

    Es ist zwar eine Strafe, aber sie tut nicht weh. Der Clicker wäre für meinen Hund ganz sicher schlimmer als ein Richtungswechsel. Um ehrlich zu sein, wüsste ich jetzt nicht was bei der Erziehung nicht in irgendeiner Form mit dem Begriff Strafe zu tun hätte. Alles hat irgendwo eine negative Konsequenz.

    Also Richtungswechsel, die Hunde ins Gras schleudern und das womöglich dann auch noch am Halsband war natürlich kein Tipp! Der Hund soll ja nicht körperlich darunter leiden. Ich kenne das Schleppleinen training nur so, dass man durch den Richtungswechsel einfach nur die Orientierung am Halter fördert, da der Hund eben nicht mehr überall hingehen kann wo er gerne hin will. Für meinen Hund ist dieses "sinnlose" Zurückgehen und nicht von der Stelle kommen, die größte Strafe, so dass er gerade dadurch etwas näher an mich herangerückt ist. Ohne den Richtungswechsel hätte ich anfangs garnicht an ihn herankommen können, da er so mit der Umwelt beschäftigt war. Mit Gewalt hatte das bei uns aber rein garnichts zu tun.

    Es ist schon irgendwie einleuchtend, dass man die Schleppleine nur am Geschirr und nicht an einem Halsband befestigt.


    Irgendwie klingt das "Umdrehen und in die Leine laufen lassen" auf mich hier ein wenig hart. Ich kann jetzt wirklich nur von meinem Hund ausgehen, aber bei uns war es so, dass er sehr schnell verstanden hat wann das Ende der Leine erreicht ist. Ich gebe vorher immer das Kommando "Stopp" oder "Hier", wenn er darauf nicht reagiert mache ich den Richtungswechsel. Ich muss aber dazusagen, dass Rexi nicht einfach so volle Pulle losläuft und in die Leine prescht. Es gibt also keinen Ruck. Mittlerweile merkt er sofort, wenn ich stehenbleibe oder die Richtung ändere, selbst wenn ich es vorher nicht ankündige.



    Meiner Erfahrung nach ist der sichere Rückruf das größte "Zauberkunststück" von allen ;) .


    Da ich auch noch dahinkommen möchte, mache ich das Schleppleinen-Training genauso wie auch LesNess es in ihrem Post beschrieben hat. Wenn mein Hund zu weit vorläuft, andere Hunde oder Wild interessanter ist, gebe ich ihm das Rückrufkommando. Wenn er nicht sofort darauf reagiert mache ich einen Richtungswechsel damit ergezwungen ist mir hinterherzukommen. Ohne die Schleppleine würde er mir in einigen Situationen leider sonst immer noch den auf gut deutsch den "Stinkefinger" zeigen.


    kareki: Warum findest Du diese Vorgehensweise mit der Schlepp ungut? Was machst Du denn anders?

    Also ich kann den Unmut des Bauern gut verstehen (ok, die Reaktion mit der Mistgabel und die Beschimpfungen waren natürlich schon ziemlich übertrieben). Es ist einfach nur ärgerlich wenn man mehrmals am Tag einen Haufen wegmachen muss der nicht zum eigenen Hund gehört. Wahrscheinlich weiß man sich als Grundstücksbesitzer dann auch irgendwann mal nicht mehr zu helfen und motzt rum. Jeder macht sich irgendwann mal Luft und weitet dabei wahrscheinlich auch die Grundstücksgrenzen ein wenig aus. Ich glaube die TS hatte einfach Pech, dass gerade sie die Hundebesitzerin war die dem Bauern in die Hände gelaufen ist.


    Ich kenne es leider nur zu gut, dass irgendwelche Hundebesitzer ihre Hunde einfach überallhin kacken lassen. Der Nachbar drei Häuser weiter ist auch so einer. Ihm war es egal, dass sein Hund mindestens einmal am Tag entweder bei uns oder bei unserer Nachbarin einen Haufen auf die Einfahrt oder den Rasen setzte. Wir haben so oft die Haufen weggemacht und mehrmals versucht mit ihm zu reden. Er hat immer abgestritten, dass sein Hund es war und ist frech geworden. Irgendwann war es mir dann wirklich zu blöd und ich habe die Haufen eingesammlt und sie ihm auf die Einfahrt gelegt. Das ging vielleicht eine Woche so und seit dem achtet er darauf, dass der Hund nicht mehr auf unser Grundstück oder das der Nachbarin kackt. Leider hat er mich bis heute nicht auf die Aktion angesprochen (er grüßt sogar nett). Eigentlich hätte ich doch Finderlohn für die verlorenen, aber erfolgreich zurückgebrachten Haufen verlangen können, oder?! Hab ich aber aus Nettigkeit drauf verzichtet, der guten Nachbarschaft zu liebe.


    Seit wir unseren Hund haben und ich jeden Tag mehrmals mit ihm raus gehe, sehe ich auch erstmals bewusst wie viel Sch*** einfach in der Gegend rumliegt. Wirklich traurig und vielleicht ist es gerade deshalb so wichtig, dass man bei sich selbst anfängt und zumindest die eigenen Hinterlassenschaften wegmacht. Wenn mich trotzdem jemand versucht anzuzicken, obwohl ich den Haufen meines Hundes schon im Beutel verpackt habe, dann ignoriere ich das einfach.

    Ich kann die Frage auch nur mit einem ganz klaren "ja" beantworten. Rexi war meine Liebe auf den ersten Blick. Trotz aller Unsicherheit meinerseits, weil er ja mein erster Hund ist, hätte ich mir nichtmal im Traum ausgemalen können wie toll es ist einen Hund zu haben. Natürlich war es an manchen Stellen nicht einfach und eine große Baustelle gibt es immer noch, aber nichts was meine Liebe zu ihm in irgendeiner Form trüben könnte. Niemals würde ich ihn hergeben.


    Trotzdem habe ich ein großes Problem: Seine Vergangenheit belastet mich.
    Ich bin mir sicher, dass sich das jetzt total bescheuert anhört. Aber es ist so, dass ich die schrecklichen Bilder, die ich von ihm kenne manchmal nicht ausblenden kann. Das steht auch oft unserem Training im Weg. An manchen Tagen denke ich "Rexi geht es jetzt sehr gut, das Training müssen wir durchziehen damit alles ganz perfekt wird und er alle Freiheiten bekommt" und an anderen Tagen ist es eher "wie kannst du nach allem was man ihm angetan hat nur soviel von ihm verlangen? Er schuldet Dir nichts." Manchmal habe ich mich auch dabei erwischt, dass ich es nichtmal wirklich schlimm fand, dass er einem Hasen hinterher gelaufen ist, weil es so schön war ihn einfach laufen zu sehen. Meine Trainerin hat natürlich die Hände überm Kopf zusammengeschlagen und mir Vorwürfe gemacht, weil ich durch solche Gedanken das ganze Training gefährde. Sie erinnert mich ständig daran, dass Hunde im Hier und Jetzt leben und ich mich auch nach vorne orientieren muss. Mir fällt das schwer und beim Gedanken an einen misshandelten, halb verhungerten Kettenhund gestaltet sich das Training oft auch schwierig. Ich fühle mich oft unter Druck und denke, dass ich bei einem Welpen vielleicht anders über das Thema Erziehung und die dazugehörige Konsequenz denken würde. Dann wüsste ich immerhin, dass der Hund es immer gut gehabt hätte und könnte befreiter mit ihm arbeiten.