14. Tag
Heute Morgen ist es Duna schon sichtbar besser gegangen, auch wenn sie sich immer noch ziemlich schüttelt, war sie doch fühlbar agiler. Die morgendliche Gassirunde - ich muss sie immer noch aus ihrem Bereich tragen - war richtig ausgedehnt und wir haben gleich zwei neue Gebiete erschnüffelt. Die Bedingungen waren auch einfach toll: kein Mensch unterwegs, Duna in Schnüffellaune und neugierig, ich habe es auch genossen - besser geht's nicht. Wir waren fast 1,5 h unterwegs, ganz gemütlich, Duna war total entspannt und 3/4 des Weges mit der Nase am Boden und ich habe endlich in unserer Gegend einen Sackerlspender gefunden. Ich habe mir zwar 5 Rollen gekauft, aber lästigerweise sind die immer wieder nicht zusammengeschweißt und ich habe nur Folie in der Hand. Wenn der nächste Müllkübel entfernt ist, ist das echt lästig...
Die Wirkung von der Zylkene merke ich deutlich und ich bin froh, dass sie jetzt so entspannt ist. Es ist auch für mich leichter, das muss ich ehrlich zugeben, aber ich denke, das kann man leicht nachvollziehen.
In die Nähe von anderen Hunden brauchen wir allerdings auch in nächster Zeit noch nicht, da ist sie noch nicht so weit. Wobei ich ja weiß, dass ihre Hundemanieren wirklich korrekt sind, es liegt viel eher an der Leine und an ihrer allgemeinen Angst, vielleicht auch an der jungen DSH die sie so erschreckt hat.
Mit Menschenbegegnungen geht es schon viel besser, allerdings werde ich langsam unverträglicher. Sind wir nicht zu Mittag auf dem Weg zum Park einer Frau in die Arme gelaufen, die es partout nicht einsehen wollte, dass Duna sie nicht mag. Und sie ist einfach auf uns zugestürmt, bis ich ganz ungeniert "Stopp" gerufen habe, allerdings hat die Frau auf dem zugewiesenen Platz noch mehr geredet als ich. Und das muss man erst mal schaffen!
Aber na ja, bis ich es geschafft habe uns von der Frau loszueisen, hatten Duna und ich beide keine Lust mehr auf den Park und sind wieder heim. Das tut mir echt leid für Duna, denn anfänglich waren wir beide "voll auf Abenteuer aus", andererseits war die Frau offenbar auch dringend unterhaltungsbedürftig. Es gibt ja genug einsame Menschen....
Ein weiteres Kapitel in unserem Zusammenleben ist das Futter. Als es ihr so schlecht gegangen ist, habe ich sie natürlich bemuttert und verwöhnt - und jetzt wünscht Grande Dame eine Weiterführung der netten Behandlung... Und Futter, in dem sich Kohlenhydrate befinden, wird jetzt sowieso nicht mehr angenommen. Dafür kommt sie jetzt, wenn sie hungrig ist, zu mir zur Küche und schaut mich an, dass es mir fast das Herz bricht. Trotzdem habe ich es geschafft, ihr deutlich weniger Fleisch/ Protein zu geben, auch wenn sie gestern erst am Abend gefressen hat. Aber die Kleine ist nicht nur schlau, sondern die weiß jetzt schon ganz genau, wie sie mich um den Finger wickelt. Ich muss also noch viel lernen, vor allem zum Besten von Duna.
Übrigens hat sie sich in diesen Tagen auch das erste Mal ins Wohnzimmer auf ihr Schaffell gelegt und sie hat mich mal am Klo besucht. Ihr Blick war witzig, sie war offenbar überrascht, dass ich hier "Gassi gehe".
Je nach Wetter in den nächsten Tagen und Duna's Verfassung möchte ich mit ihr anfangen den Spazierweg am Inn zu erkunden. Dort gibt es auch Hundewiesen, Zugänge zum Flussufer, und eine wirklich idyllische Umgebung. Der Weg dorthin ist halt teilweise neben starkbefahrenen Straßen und natürlich dort dann frequentiert mit Spaziergängern, Radlern, Joggern, Skateboardern, etc., aber um 5 Uhr morgens sollte sich da alles noch im Rahmen halten. Aber ich möchte mit Duna eben nur hin, wenn ich das Gefühl habe, sie ist soweit.
Also, wir wünschen einen schönen Abend,
Eure Duna und Wilderbse