Hallo Antoine!
Ich habe auch einen Labbi-Mix (Labrador-Australian-Sheperd) bei dem im Alter von 18 Monaten die ersten "Macken" auftauchten. Allerdings hat das nichts mit der Rasse, sondern höchstens mit der Pubertät zu tun!
Es begann damit, dass der liebe, freundliche Lucky von einem auf den anderen Augenblick keine anderen Hunde mehr mochte. Egal ob groß, klein, schwarz, braun, Rüde oder Hündin! Nur Hunde die er sehr gut kannte, hat er nicht angebellt (jedenfalls wenn sie nah genug waren, dass er sie erkannt hat). Ich habe es zuerst mit "ignorieren" versucht, aber als einige Wochen ins Land gegangen waren, und es nicht besser wurde, bin ich in eine Hundeschule gegangen. Dort wurde mir gesagt, ich solle Lucky bei diesen Begegnungen ins "Sitz" oder "Platz" bringen. Das hat nur insofern funktioniert, dass Lucky seine Taktik perfektionieren konnte, indem er im "Sitz" gewartet hat, bis der Kontrahent direkt auf unserer Höhe war, und dann ist er wie ein Irrer in die Leine gestiegen...... Dabei hat er mich sogar 3x von den Beinen geholt. :kopfwand:
Knapp 2 Monate später hat Lucky sein Verhalten auch auf Menschen ausgedehnt. Erst hat er "nur" Radfahrer angeknurrt, dann waren es mal Kinder, mal ein alter Mann, dann fast jeden Jogger........... Dies lief alles ohne ein für mich erkennbares System ab. Mal hat er 5 Jogger ignoriert und die nächsten 3 angebellt, oder er hat 3 Radler vorbei gelassen und den nächsten ist er massiv angegangen. Es hatte sich nach kurzer Zeit so gesteigert, dass er wirklich alles und jeden giftig angebellt hat und dabei massiv in die Leine gestiegen ist. Ich hatte schon "Hitzewallungen", wenn unser Gassigang anstand und habe immer geschaut, ob von irgendwo "Gefahr" drohte. Dass mein Verhalten falsch war, weiß ich, bloß wenn man mit einem großen, schwarzen "Kampf-Labbi" unterwegs ist, gehen irgendwie alle guten Vorsätze flöten
Das Training in unserer bisherigen Hundeschule half uns einfach nicht weiter. Ich sollte ihn auch bei Menschen-Begegnungen ins "Sitz" bringen, aber auch hier hat er seine bewährte Strategie "warten bis der Feind auf unserer Höhe ist" angewandt!
Nachdem Lucky am 28.07.07 -rückblickend muss ich sagen ZUM GLÜCK!!- meinen Bruder in's Hosenbein gebissen hat (zum Glück nur ein Riss in der Hose, das Bein hat er nicht zu packen bekommen!!), haben wir eine Tierpsychologin kontaktiert. Diese stellte fest, dass aus dem einstmals sicheren Hund ein unsicherer Hund geworden war. Dieses soll bei Hunden, die in der Pubertät sind, durchaus häufiger vorkommen. Verhält man sich dann selbst auch noch falsch, schaukelt sich die ganze Sache hoch -so wie bei uns eben :/
Als 1.Hilfsmaßnahme bekamen wir ein Halti verordnet. Halti's fand ich immer Tierquälerei und gefährlich (war immer der Meinung, man könnte den Hunden damit weh tun. Kann man auch, wenn man es falsch anwendet!) . Nachdem mir gezeigt wurde, wie man es RICHTIG einsetzt, haben wir mit unserer neuen Trainerin gleich einen Spaziergang gemacht. OHNE, dass ich am Halti 'was machen musste, hat Lucky Radfahrer und Passanten ignoriert!! Wir benutzen es jetzt seit 10 Tagen, und ich habe das Gefühl, als hätte ich fast meinen "früheren" Hund zurück. Andere Hunde bellt er momentan noch immer an, aber das wird jetzt mit einem souveränen Trainingshund und nicht wie bei unserer alten Hundeschule in einem Raufertreff mit lauter verhaltensauffälligen Hunden abtrainiert!
Ich kann Dir nur raten, such' Dir schnellstmöglich eine kompetente Hundeschule; damit es gar nicht erst so eskaliert, wie bei uns!
Viele Grüße
Ulrike und Lucky