Beiträge von Shakespeare

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    Also ich muß sagen, dass mein Hund noch nie in freudiger Erwartung vor der Tür gestanden hat wenn es rausgehen sollte. Man mußte ihn schon als Welpen immer etwas überreden überhaupt vor die Tür zu gehen.


    Allerdings muß ich aber auch sagen, dass ich es gar nicht für sooooo abwegig halte, dass für einen 8 1/2 Monate alten Hund die Welt und alles was da gerade so passiert interessanter ist als ich.
    Bitte korrigiert mich falls ich falsch liege, aber welcher Teenie klebt seinen Eltern am Rockzipfel?

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    Naja, nur weil Du noch keinen Hund kennengelernt hast, bei dem das funktioniert, heißt das nicht, dass es grundsätzlich nicht funktioniert.
    Meine Hündin fragt durch Blikkontakt, ob sie schnuppern darf. Wenn es gerade passt, erhält sie durch das Kommando "schnuppern" die Erlaubnis, "weiter" signalisiert, dass wieder anständiges An-der-Leine-laufen angesagt ist.
    Dadurch, dass ich das Schnuppern immer als Bestätigung für eine gute Leinenführigkeit einsetzen konnte, haben wir ein ziemlich gutes Ergebnis erhalten.


    Das klingt doch klasse. So in der Art stelle ich mir das auch vor und laut meiner Trainerin sollte es auch so funktionieren.
    Es lief auch gestern Abend in der Stunde sehr gut. Muß "nur" noch unterbinden, dass der gnädige Herr immer seine eigenen Entscheidungen trifft.
    Darf ich fragen wie Du das mit dem "Fragen ob sie schnuppern darf durch Blickkontakt" aufgebaut hast?

    Shakespeare möge mir meine Unwissenheit und Fehler verzeihen!


    Leider hat man als Ersthundebesitzer noch nicht den Riesenbekanntenkreis mit Hundefreunden. Das kommt ja dann meistens erst peu à peu. Ich war daher anfangs für jede Hundebegegnung dankbar!

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    Dojo, Wenn ich jetzt mal für mich sprechen: Bei mir wars garantiert mit jedem Hund - egal ob Welpe oder erwachsener nicht so, dass der erstmal nur "heititeiti alles süß, klein, lieb" war. Es ist bei Kindern (Babies) doch genau das selbe. Alles, was man will aber nicht bekommt, erzeugt Frust. Aber natürlich in ganz unterschiedlichen Qualitäten. Und dann hängt es wieder vom Individuum ab und davon wie der gelernt hat, damit umzugehen, nicht alles zu kriegen was er will, was daraus wird.
    zB hat mein Welpe von Anfang an gelernt, dass andere Hunde neutral sind. Kontakt nur mit ausgewählten, alle anderen sollen egal sein. Sie kann neutral an anderen Hunden vorbeilaufen, sie kann an der lockeren Leine laufen. Wenn ich mir die Hunde anschaue, die von Anfang an andere Hunde mit hoher Erregung und Spielen und Toben "gelernt" (weil erlebt) haben, die bauen massiv Frust auf, wenn sie nicht hindürfen.


    Das finde ich toll und werde ich bei meinem zweiten Hund sicherlich auch besser machen! Oftmals ist dies aber den Hundeschulen geschuldet, zu denen man sich im Vertrauen hinbegibt, dass dort alles richtig gemacht wird. Dann geht die Tür der Schule auf, klar absitzen vor dem ableinen wird noch beigebracht, aber dann ist Highlife angesagt. Und diese Erwartungshaltung hat der kleine Zwerg dann immer wenn man dem nicht rechtzeitig entgegensteuert.
    Ich habe gemerkt, dass es auch sehr auf die Energie des anderen Hundes ankommt. Bei manchen wird kurz geschnuppert und dann können wir ruhig weiterlaufen. Bei anderen ist er sofort auf 180!

    Oh, Mann! Hier ging es ja richtig rund! Sorry, aber ich war das ganze Wochenende nicht am Computer.


    Also nochmal kurz zusammengefaßt: Der Hund bekommt genug Auslauf (auch ohne Leine), reichlich Hundekontakt und hat auch die Möglichkeit ausreichend zu schnuppern.
    Da mir "vorgeworfen" wurde, selber nicht zu wissen was ich will auch nochmal kurz:
    Erklärtes Ziel ist es, dass er das Kommando "weiter" befolgt. Mag sein, dass ich beim Aufbau etwas falsch gemacht habe bzw. er es (noch) nicht verstanden hat.
    Weiterhin möchte ich ein Kommando einführen, dass ihm anzeigt, dass er nun schnuppern und sich innerhalb des Leinenradius frei bewegen darf.
    Vermutlich war es bislang für ihn einfach nur nicht nachvollziehbar, warum er mal schnuppern darf und mal strammen Schrittes mitlaufen soll. Er kann ja nicht wissen, wenn ich spät dran bin.
    Ich hatte diesbezüglich auch schon Einzelstunden bei zwei Trainerinnen. Die erste ist von der alten Schule und hat mir geraten einfach schnurstracks weiterzulaufen und ihn zur Not eben mitzuschleifen, wenn er nicht laufen will. Das hat mir von Anfang an widerstrebt, und ich habe es 3-4 Monate mit - wie man unschwer erkennen kann - mäßigem Erfolg gemacht.
    Nun bin ich bei einer Trainerin, die der "Wattebällchenwerferfraktion" angehört, und habe mit dem Clicker innerhalb weniger Tage bessere Fortschritte erzielt als in den Monaten zuvor und werde es wohl so beibehalten.
    Heute Abend habe ich die nächste Stunde und werde mir gezielt zeigen lassen, wie ich ihn wegbekomme wenn er sich festgeschnuppert hat und wie man ggf. die Kommandos neu und sauber aufsetzt.


    Ich bin auch nicht der Meinung, dass man eigene Bequemlichkeit auf die Rasse schieben sollte und wenn ich nicht fulltime arbeiten würde, wären wir vermutlich auch schon weiter, als wir es sind.
    Bitte, bitte jetzt keinen Shitstorm über berufstätige Hundehalter lostreten!!!


    Grundgehorsam gehört sicherlich jedem Hund - egal welche Rasse - beigebracht. Aber es ist ja wohl auch eine Frage, was man selber als Halter von seinem Hund erwartet. Und da gehe ich mit Danny bestimmt konform.
    Wenn uns das, was unsere Bullies können reicht dann ist es doch ok. Es gibt bestimmt einige No Go's die jedem Hund ausgetrieben gehören, da muß dann eben dran gearbeitet werden.


    Ich muß immer so in mich reinlächeln, wenn man von den nahezu perfekten und ultimativ erzogenen Hunden liest. Aber es gibt genügend Threads, die mir zeigen, dass ich nicht alleine unfähig bin :-)
    Nichts für ungut!

    Hei Danny, schön von Dir zu hören!
    Je nach meiner Gemütslage geht mir das auch tierisch auf den Senkel. Aber es wird schon werden!


    Wollte Dir zur Überbrückung bis wir uns wiedersehen mal Bilder anhängen bin aber irgendwie zu blöd dazu. Kann mir mal jemand helfen?

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    Also auch, wenn du es nicht so gerne hörst - gerade bei einer Bulldogge die schlecht mit Frust umgehen kann, halte ich es für unwahrscheinlich wichtig, wenn nicht grundlegend, dass sie mit Frust umgehen lernt. Nicht ich sollte mir Gedanken machen, wie der arme Hund weniger Frust hat, sondern der Hund sollte lernen, damit umzugehen. Die Bullis haben nun mal die - für mich sehr charmante "mit dem Kopf durch die Wand und wenn es nicht geht, geht`s mit mehr Kraft"-Mentalität. Egal ob im Vorwärtsgang oder durch Aussitzen. Wenn er jetzt in der Pubertät nicht lernt, dass die Welt nicht so ist, wie er sie gerne hätte, könnte das unschöne Folgen haben in seinem Verhalten. Was aus seiner Sicht natürlich total okay ist -frag mal durchgeknallte Teenies - es gibt weniger Menschen, die mehr von sich überzeugt sind :D :lol:


    De Facto heißt das für mich: Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn er schnüffeln will, soll er fragen und das wird mal mit ja und mal mit nein beantwortet. Und das Nein - damit muss er halt umgehen lernen. Ein Freund von mir hat eine Bulldogge. Der hat mir ihr 1 Stunde im strömenden Regen gestanden. Er hatte den spürbaren Zug nach vorne auf der Leine nicht mitgeschleift, sondern schon darauf gewartet, dass er selber geht. Nach einer Stunde wars der Bulldogge zu doof, sie ist weiter gegangen. Dafür gibts auch kein Lob, das ist total normal, das gehört zu einem Hundeleben einfach dazu. Der Bulli hat das noch 3x probiert - die Steh-Zeiten wurden kürzer. Nachdem er gelernt hat, dass er es selber in der Hand hat, wie nett oder unnett das für ihn wird, hat er sich entschlossen, zu kooperieren.


    Das mag jetzt total fies und gemein klingen - aber wie gesagt, aus meiner Erfahrung heraus ist es der einfachste und auch für den Hund verständlichste Weg, der zudem Frustrationstoleranz schult.


    Verstehe ich das richtig: Bulli wollte nicht laufen und Herrchen hat mit straffer Leine gewartet, dass er selber losgeht? Einfach klasse! Stell mir doch mal den Kontakt zu dem Herren her. Bei dem kann ich bestimmt einiges in Sachen Geduld und "hartnäckiger sein als der Bulli" lernen ;) Aber die Situation könnte ich mir bei uns auch gut vorstellen!


    Ihr habt Recht, die "Welpen in Wattepack Schonzeit" ist nun vorbei und er muß lernen, dass es nicht immer nach seinem Kopf geht!


    Es ist ja auch nicht so, dass es sich in irgendeiner Weise negativ äußern wurde. Bloß sagt man ja immer, dass wenn man einem Verbot ausspricht auch eine Alternative anbieten sollte, daher die Nachfrage. Bevor der große Frust überhaupt erst aufkommt...

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    Ich merke schon, ich bin da etwas simpler... Meine beiden dürfen gerne auch mal an der Leine stehen bleiben und schnuppern. Wenn ich aber das Kommando "Weiter" gebe, heißt das soviel wie "egal was tu gerade tust, beweg dich JETZT weiter". Ich laufe nach dem Kommando nämlich selbst weiter und wer halt nicht hinterherkommt, der kommt halt unfreiwillig mit. Passiert aber sehr selten und wenn es passiert, naja, selbst Schuld der Hund ^^



    Ihr unterschätzt die Hartnäckigkeit einer Bulldogge :D Wenn er wo schnuppern will, WILL er schnuppern und dann setzt er sein ganzes Körpergewicht ein um dahin zu kommen wo er hinwill.
    Vielleicht hab ich's aber auch selber grundlegend vermasselt weil ich ihm als Welpen eigentlich alle Zeit der Welt zum schnuppern und rumgucken gelassen habe. Dachte halt das Baby muß die Welt erkunden.