Beiträge von Trico

    Hallo zusammen und mit einem Jahr Verspätung,


    vielleicht hat sich die Frage ja schon erledigt, aber ich finde die Diskussion echt interessant. Ich habe eine 2 jährige Entli, die sehr triebig ist. Schon von klein auf ist sie, wann immer sie entfleuchen konnte, auf RInderweiden zu und hat alle eingekreist, bevor man nur reagieren konnte. Meine Schwiegereltern haben einen Hof mit 40 Kühen. Obwohl unsere Maus nicht mit den Rindern aufgewachsen ist, hat sie einen wahnsinns Draht zu ihnen.


    Letztes Jahr durfte sie zusammen mit dem Hofhund die Kühe aus- und eintreiben, wobei sie völlig aufgegangen ist in ihrer Aufgabe. Unser sonst recht schreckhafter und ängstlicher Hund (von Haus aus) dreht da voll auf. Sie ist für einen Entli dabei sehr ruhig beim treiben, nur wenn eine Kuh aufmuckt oder mit gesenkten Hörnern auf sie zu ist, hat sich das geändert. Ich habe sie kaum wieder erkannt, sie hat sich der Kuh in den Weg gestellt und so intensiv gebellt, wie es eben nur Entlis und Appenzeller (und vielleicht Australian Cattledogs) können. Die Kuh hat sich sofort gefügt und Ruhe war im Karton!


    Seit einigen WOchen machen wir ein Hütetraining bei unserer Hundetrainerin, die sich für ihren BC damals eine kleine Schafherde angeschafft hat. ICh bin gespannt, wie sie sich später bei der ersten Konfrontation schlägt. Entlis sind total wendig. Trico ist einmal in einen Stromzaun gelaufen von einem Nachbar, und hat nur kurz gezuckt. Der Berner von meinen Schwiegerleuten verschwand in der gleichen Situation für Stunden im Wald und war untröstlich.


    Fazit: Frag mal rum, wer Kühe hat, die Hunde kennen. Vielleicht findest du nette Leute, die dich mal unter Aufsicht näher an die ran lassen, um den Hund peu a peu darauf vorzubereiten. Als geistige AUslastung echt super für Entlis und co.

    Ähm, die sind aber nicht in Linz, die du meinst? Besser Finger weg!


    Eine Zucht, die mir mittlerweile ganz gut vorkommt und sich auch NACH dem Welpenkauf kümmert, wenig Krankheiten hat ist die Zucht vom Thurnerkamp. Die haben auch bei FB immer ganz aktuelle Bilder drinnen und züchten noch nicht auf Masse. Kenne 2 Käufer von dort und die sind SEHR zufrieden. Ich werde meinen nächsten Entli in 100 Jahren (so lange muss meine noch durchhalten ;-)) auch von dort holen.


    Es gibt leider viele Welpenvermehrer. Von wem ich auch abrate aus eigener Erfahrung (sowie der vieler Anderer Leidensgenossen) ist eine Zucht in Niederbayern bei Bodenmais...

    Also was definitiv stimmt, ist das beide keine Hunde für Anfänger sind. Ich hatte jahrelange Erfahrung mit einem deutschen Schäfer und auch einem Berner Sennenmischling, aber der Entli ist noch mal eine andere Sache. Man muss in der Erziehung immer dran bleiben und im Zweifel reicht ein sanftes "Nein" nicht immer... Inkonsequenz verzeiht ein Entli selten, und wir haben eigentlich ein vergleichsweise ruhiges Exemplar, die gerade 2 geworden ist.


    Sie bellen sehr gerne, zumindest meine hat es auch trotz viel Training bisher immer noch nicht im Griff, wir haben jedoch das Glück toleranter Nachbarn in einer Kleinstadt. Sie hat ein Haus mit Garten, in dem sie sich auspowern kann. Nur, man bedenke: Entlebucher sind sehr aktive Hunde. Unsere hat zwischen 16 - 20 km Auslauf täglich. Das ersetzt aber in KEINEM Fall den GEISTIGEN Anspruch des Entlis. Er muss genau wissen, wozu er auf dieser Welt ist. Agility, Hütetraining (machen wir jetzt mit ihr seit 2 Wochen), Mantrailing etc. Er lernt sehr schnell, auch nebenbei. Das kann Segen, aber auch Fluch sein (siehe Punkt: "verzeiht keine Inkonsequenz"). Sie sind unheimlich gescheite und lustige Hunde, für jede Sache zu haben. Mit dem Ballspiel sehe ich nur zum Teil so. Wir haben einen Gitterball, den liebt sie heiß und innig. Aber wir trennen das "daheim- im-Garten-spielen" und das Gassigehen vehement. Da kommt kein Spielzeug mit, es stimmt, dass sie da manchmal wie Riesenterrier reagieren. Außerdem kenn ich einen Fall, die nach dem Spielie-Entzug selbst Grashalme abgezupft und auffordernd dargeboten haben bei Spaziergängen.


    Der Entli bellt gerne, meist nicht ohne Grund, aber durch seine Mark-und-Bein-Durchdringende Stimme hört man den eher am Gartentürl pöbeln als einen Schäfer...
    Unsere ist sehr triebig, kommt wahrscheinlich aus einer Arbeiterlinie. Das kann immer sein. Fersenstechen sofort abgewöhnen!


    Zu Züchtern: Es gibt so einige schwarze Schafe bei Entlizüchtern. Normalerweise hat man eine durchschnittliche Wartezeit von etwa 1 Jahr oder länger bei einem Entli. Nicht auf Fangangebote eingehen. Gute Zuchten sind m.E: Thurnerkamp, Billhoop 2 und einige andere aus dem SSV. Bitte genau informieren, wir sind damals TROTZ Wartezeit und 5 Besuchen vor der Kaufentscheidung auf ein schwarzes Schaf hereingefallen.


    Zu Guterletzt zu einer Gemeinsamkeit: Gefräßigkeit! :-)