Bei Linchen gab es fortwährend Änderungen.
Als Welpe/Junghund (wir bekamen sie erst mit 4 Monaten) bis ca. 2 Jahre waren andere Hunde das Allerallertollste. Da rannte sie auch mal quer über ein Feld, wenn sie am anderen Ende etwas Hundeähnliches erspäht hat. Spielen und toben war ihr Höchstes. Menschen mit Hund waren immer toll (haben ja auch meistens Leckerlies in der Tasche, fressen ist nämlich mindestens 2.Hobby).
Andere Menschen (ohne Hund) fand sie ziemlich bald "doof" (erkennbar mit ca. 6 Monaten), das ist bis heute so geblieben, sie hat aber gelernt, diese zu ignorieren.
Ab ca. 2 Jahren hat sie angefangen, andere Hunde, vor allem Kastraten und kleinere Weibchen, immer wieder anzuzicken, auch relativ grundlos. Die Spielfreude ließ rapide nach. Da waren auf einmal Hundebegegnungen anstrengend.
Ab ca. 4 Jahren war sie endgültig erwachsen.
Sie spielt nur noch mit Welpen, wenn die sie quasi "überreden".
Mit Weibchen ist sie freundlich distanziert, sie zeigt aber deutlich, wenn sie die andere nicht leiden kann.
Bei Rüden ist sie cool und hängt das Mädchen raus, lässt die schwänzeln und imponieren, lässt die aber auch links liegen, wenn sie keinen Bock auf sie hat. Am liebsten sind ihr mittlerweile kleine, unaufdringliche Rüden.
Rassenvorlieben erkenne ich keine, sie reagiert eher auf den Charakter des anderen Hundes.
Bei Erstbegegnungen ist sie immer vorsichtig und zurückhaltend und würde nie einfach so Streit anfangen.
Ich habe sie schon, im Vergleich zu anderen Hunden, als extrem wechselhaft im Verhalten erlebt. Was heute noch galt, war morgen schon wieder Geschichte. Umso mehr genieße ich nun die Jahre, in denen sie so gefestigt und auch vorhersehbar reagiert.
Das Gute ist, ich habe meinen Hund dadurch so intensiv beobachtet und kennengelernt, das ich ihr Verhalten nun sehr sicher einschätzen kann, negative Überraschungen gibt es nicht mehr.