Hallo,
also ehrlich gesagt finde ich dein Verhalten gar nicht so schlecht, wenn ich das richtig verstehe. Ihr habt für Sozialkontakt gesorgt in der HuSchu während der Welpenzeit und geht dort trainieren. Im Alltag hört sie nicht also läuft sie an der Schlepp/Flexi/Leine. Wenn das alle Hundehalter so machen würden, müssten wir uns nicht ständig über diese "in uns reinbretternden Hunde" beschweren.
Mein Hund läuft seit ich ihn aus dem Tierheim geholt habe (seit 1,5 Jahre) fast ausschließlich an der Schlepp, weil er sich nicht zuverlässig abrufen lässt. Da er zudem noch gesundheitliche Probleme hat bekommt er teilweise nur 1x oder gar keinen Hundekontakt im Monat. Aber ich schaffe es trotzdem, dass mein Hund glücklich und zufrieden ist. An der Schlepp kann er zufrieden schnüffeln und seine Umgebung erkunden, körperliche Auslastung gibts über Laufeinheiten (Fahrrad etc.) und sonst machen wir viel Kopfarbeit usw. Rumspacken kann er im Garten oder mal auf der Hundewiese wenn keiner mehr da ist (wenn er eben nicht spielen darf). Meiner Meinung nach kann so auch ein Hund ohne Freilauf glücklich sein.
Ich würde mir vielleicht noch die Verfressenheit ein bisschen mehr zu nutze machen. Also ihre Tagesration mit auf die Spaziergänge nehmen und sie muss sie sich erarbeiten. Wenn ihr wisst, dass sie wenn irh keine Leckerchen mehr habt nicht mehr hört, dann nehmt so viele mit, dass sie reichen. Packt da alles mögliche rein, so dass es für euren Wautzi spannend bleibt was er denn bekommt (Käse, Wurst, ödes Trockenfutter, Pansen usw.). Außerdem immer variabel belohnen, mal ne Hand voll mal nur so ein Fetzerl Lecker usw. Versuch mal rauszufinden ob es für deine Kleine noch andere Belohnungsarten gibt. Das kann wirklich alles sein (als Beispiel: Mein Hund LIEBT markieren. Wenn ich an nem Zaun mit nem kläffenden Hund vorbeigehe und er schön bei Fuß gelaufen ist darf er danach als Belohnung gegen den nächsten Baum pinkeln. Würde ich ein Lecker reinstecken wäre das lange nicht so effektiv. Deshlab hat bei uns Markieren auch ein Kommando ). Teste aus was sie als Belohnung empfindet und was nicht. Auch die gemeinsame Arbeit (also ein Trick o.ä.) kann eine Belohnung sein oder Zuwendung, Durchkuscheln oder einfach wieder wegschicken nach einem Rückruf (also Hund kommt - Lecker und sofort ein Lauf).
Thema Dummytraining finde ich eine super Sache und funktioniert wunderbar mit ner Schlepp. Ich habe es so aufgebaut, dass Hund erstmal gelernt hat, den Dummy zu halten (ohne drauf rumzukauen!!!) und auf Kommando wieder auszuspucken. Dann kannst du ihn damit im Maul viele Übungen machen lassen (Sitz, Platz usw.), was nochmal zusätzlich den Kopf fördert. Du musst nur beim Apportieren oder Verstecken die Schlepplänge beachten ! Du kannst auch tolle Unterscheidungsspielchen machen. Also einmal Anzeigen, einmal Bringen. Oder verschiedene Objekte. DAZU braucht der Hund keinen Freilauf. Vielleicht ist man etwas eingeschränkt aber es geht. Ich würde damit auch im Gelände anfangen, denn genau da wollt ihr es ja machen und nicht zu Hause oder? Such dir ne Wiese wo wenig Ablenkung herscht und leg los.