Also, meine Erfahrungen: Als ich meinen Freund kennenlernte hatte er 2 Katzen und ich hatte 2. Dann ist er zu mir gezogen. In ne kleine 55qm Wohnung ohne Balkon. Das war dann schon hart an der Belastrungsgrenze für die Katzen, weil es am Anfang naturgemäß auch etwas Stunk gab. Nach einigen Monaten sind wir dann umgezogen und die vier hatten 100qm und nen gesicherten Balkon.
Ich denke das ausschlaggebende bei der neuen Wohnung war der Balkon. Aber die mehr qm haben sie nicht wirklich gejuckt, weil sie immer dort waren wo wir auch sind. Eine meiner Katzen ist sehr freiheitsliebend und wollte immer ausbüchsen, bei ihr habe ich extrem gemerkt wie ihr ein Leben in der Natur fehlt.
Nun sind wir nochmal umgezogen und die Katzen haben nun nur noch ein 90qm Haus , aber dafür 1000qm Garten und einige Hektar Wald und Wiesen zur Verfügung. Erstaunlicherweise klappte die Gewöhnung an draussen selbst für die 9jährige Katze ohne Probleme und ich merke am Verhalten wie sehr den Katzen das draussen gefehlt hat (bei manchen mehr, bei manchen weniger), sie sind wesentlich ausgeglichener.
Was ich nun sagen will: Es hängt von vielen Faktoren ab, ob eine reine Wohnungshaltung "artgerecht" oder eher "typgerecht" ist. Meine Älteste ist ne Menschenkatze, die ist einfach nur froh wenn sie bei einem sein kann, sie nutzt nicht mal die Katzenklappe um rauszukommen und entfernt sich auch nie (bis auf einmal) vom Grundstück. Drei von uns sind richtige Streuner geworden und gehen tagtäglich auf Beutefang. Unser schissiger Kater ist mutiger geworden und haut nicht mehr ab sobald man ein Buch zuklappt.
Kommt also wirklich auf die Katze an, obwohl ich denke dass es für jedes Tier eine Lebensbereicherung ist wenn es nach draussen kann. Die Vorstellung dass eine Katze nie Gras unter den Tatzen spüren kann und nie einen Baum hochklettern oder ne Maus fangen darf finde ich mittlerweile ziemlich traurig, weil ich weiß wie sehr sie das brauchen.
Wir haben nun 5 Schnurrer und im Haus merkt man sie kaum, weil sie drinnen meist nur pennen und fressen (ausser die Haare, die lassen sie natürlich vorzugsweise drinnen)