So, dann werde ich auch noch einmal meinen Senf dazu abgeben. Ich habe zwar auch keinen Husky, aber immerhin eine Samojedin. Wirklich viel über Huskys weiss ich nicht, ausser das ihr Bewegungsdrang noch grösser als beim Samojeden sein soll, und sein Jagdtrieb auch. Also, falls ich hier etwas ganz abwägiges schreibe verzeiht es mir.
Genug Bewegung scheint Eure Aki ja zu bekommen. Und ihr könnt nur beurteilen ob sie damit ausgelastet ist oder nicht. Bei unserer 10 Monate alten Hündin habe ich gesehen, dass sie durch lange Spaziergänge nur sehr eingeschränkt müde zu bekommen ist. Auch mit anderen Hunden kann sie zwei Stunden am Stück spielen, schläft danach kurz und ist dann wieder bereit für neue Abenteuer. Also habe ich nach Alternativen gesucht. Für Samojeden sind zum Beispiel Nasenspiele, Fährten u.s.w. sehr gut geeignet. Sie ist danach glücklich und zufrieden, da es sie wirklich anstrengt. Eigentlich müssten Huskys mit so etwas auch zu beschäftigen sein. Ich denke wichtig ist vor allem auch die Abwechselung.
Zusätzlich denke ich auch, dass sie in einem schwierigen Alter ist. In dem Alter ist es ganz normal, dass sie testen wie weit sie gehen können. Sicherheitshalber würde ich sie wirklich an die Schleppleine legen. Sonst verlierst Du nur an Glaubwürdigkeit wenn Du sie rufst und sie nicht kommt.
Wie sieht es denn mit Akis Grundgehorsam aus. Ich habe da echt eine Spezialistin zu Hause. Obwohl wir von Anfang an daurauf geachtet haben, ihr auf nette Art und Weise zu zeigen wer der Rudelführer ist versucht sie immer mal wieder die Weltherrschaft zu erobern. Sie ist jetzt zum zweiten Mal in dieser Phase wo sie genau austariert ob es sich auch für sie lohnt ein Komando auszuführen. Da funktioniert oft nicht mal mehr ein Sitz, da es dafür ja keine Belohnung mehr gibt. In diesen Situationen passiert genau das was Du beschrieben hast: der Hund schaut mich an, denkt: nee jetzt nicht und macht sein eigenes Ding. (Glücklicherweise ist das Einzige, was noch 100%ig funktioniert das Abrufen, trotzdem habe ich gestern beschlossen sie sicherheitshalber erst mal an die Schlepp zu legen. Ich kann mich einfach nicht auf sie verlassen.) Könnte es sein, dass das bei Euch auch der Fall ist? Bei uns sind so einige Kleingkeiten, wo sie meint, dass sie uns erzogen hat und nicht umgekehrt. Oft sind es so banale Dinge wie das Füttern. Unsere Hexe hat morgens ziemlich festgelegte Futterzeiten, da wir beide vormittags arbeiten und zwischen Spazieren und arbeiten max. eine Stunde liegt. Wir kommen nach dem Spaziergang nach Hause, sie läuft in die Küche und wartet vor ihrem Napf aufs Frühstück. Sie weisst: wenn ich nur lange genug vor meinem Napf warte gibt es Futter und freut sich wie gut sie uns erzogen hat. Und glaube mir, sie kann länger als eine Stunde warten (Samojede eben). Na ja im Moment kommt sie mit zur Arbeit und bekommt dort irgendwann ihr Futter. Im Rudel wäre sie eine typische Alphahündin und es ist sehr schwer sie davon zu überzeugen, dass sie diese Position bei uns nicht hat. Wir haben Dank guter Tips unserer Hundetrainerin uns Aufgaben für die nächste Zeit gestellt um ihr ganz klar zu verdeutlichen wer der Rudelführer ist. Die bisherigen Zeichen haben ja scheinbar nicht ausgereicht. Und ich bin fest davon überzeugt, dass es auch ohne Gewalt, Sprühhalsband etc. geht.
So jetzt habe ich ziemlich viel geschrieben, was u. U. für Dich gar nicht in Betracht kommt, weil Deine Hündin vielleicht gar nicht so hoch hinaus will. Beobachte sie trotzdem einmal gut, ob es wirklich nur um das weglaufen geht, denn Schlittenhunde sind ja generell etwas eigensinnig. Ich konnte auch nicht herauslesen ob ihr in die Hundeschule geht, aber mir hat dies sehr viel geholfen. Ich habe sehr viel gelernt und das nicht nur über Erziehung. Ein guter Hundetrainer wird schnell erkennen, was die beste Methode ist, Deinem Hund etwas beizubringen. Aber für absoluten Gehorsam haben wir beide die falsche Rasse.
Sorry, sollte nich so lang werden!
Viel Grüsse von der Vielschreiberin.
P.S.: Nicht das es einer falsch versteht, ich kann mir keinen besseren Hund als einen Samojeden vorstellen. Immer wieder