Hallo zusammen,
ich brauche euren Rat.
Unsere Auri ist jetzt etwas über 6 Monate alt und momentan ist ihr so ziemlich alles (außer mir und meinem Verlobten) unheimlich und "bewuffenswert".
Wir haben die Kleine (ca. 27cm hoch, vermutl.Zwegpinscher/Corgi/Chihuahua-Mix, aber keiner weiß das so genau) jetzt seit etwas mehr als 2 Monaten , haben sie also mit ca. 16 Wochen bekommen. Bis dahin hat die kleine in Spanien bei einer Tierschutzorganisation gelebt, zusammen mit ihren Geschwistern, zig anderen Welpen und Pflegern. Was sie in dieser wichtigen Phase so erlebt hat, darauf hatten wir also keinen Einfluss.
Als sie herkam, war sie aber noch sehr offen und "welpig", zwar öfter mal zurückhaltend, aber mit der typischen, welpigen Abenteuerlust und Neugier. Das haben wir ausgenutzt und haben sofort alles mitgenommen, was noch ging: wir leben mitten in der Stadt, d.h. Fußgängerzonen ließen sich nicht vermiden, weil direkt vor der Tür; es war ständig Besuch da (lief auch alles supi), sofort in die Welpenspielgruppe und Welpenerziehungsgruppe, Bus fahren, in den Park gehen und und und.
Das hat sie alles super mitgemacht und sich auch total schnell an alles gewöhnt und hatte eigentlich null Angst, war fremden Besuchern gegenüber freundlich und aufgeschlossen und nur bei lauten, unbekannten Geräuschen oder in der Dämmerung war sie mal ängstlich oder erschrocken.
Aber seit 2 Wochen erkenne ich sie kaum wieder!
Plötzlich werden unbekannte Besucher ange"wufft" (also kein richtiges Bellen, sondern nur dieses "was ist das, was willst du"-Wuffen mit halb geschlossenem Maul), Geräusche im Treppenhaus werden willkürlich angewufft (mal interessiert sie es gar nicht, dann ist sie auf einmal auf höchster Alarmbereitschaft) und alleine bleiben (was vorher auch schon locker 2-3 Stunden ohne jegliches Gejaule und Gefiepe ging) geht auf einmal gar nicht mehr!
Die Tür ist keine Sekunde zu, da geht das Jaulkonzert los - noch schlimmer als ganz am Anfang!
Heute wusste ich nun echt nicht mehr weiter.
Wir waren auf einem Mittelalter-Hochzeitsfest eingeladen und haben die Lütte mitgenommen, da wir wussten, dass auch andere Hunde da sein werden. Das ganze fand auf Wald und Wiese statt, sodass wir dachten, sie kann ordentlich rennen und spielen.
Aber weit gefehlt!
Zugegeben, manche Gäste sahen mit ihren weiten Gewändern und Hüten schon etwas ungewohnt aus, aber selbst nach Stunden zappelte sie um mich rum (ich musste sie nachher an die Leine nehmen, da sie Reißaus nahm) als würde ihr jemand ans Geschmeide wollen! Sie was absolut panisch, ließ sich nicht ansprechen oder beruuhigen, selbst wenn ich 100 meter mit ihr wegging, niemand mehr zu sehen oder zu hören war!
Anfassen ließ sie sich auch von keinem, der wurde entweder angewufft oder es wurde gleich ein Riesenbogen gemacht, egal ob Männlein, Weiblein oder Kind.
Es war nicht besonders laut, Musik gab es keine, es waren zwar so ca. 40 Menschen anwesend, aber die saßen alle einfach da und sie ist trotzdem total durchgedreht.
Ich wusste echt nicht, wie ich mich verhalten soll! Ich wollte sie gern beruhigen und ihr zeigen, dass alles ok ist, aber sie war null ansprechbar. Riesige Augen, Herz klopfte, Fluchtinstinkt. Wir sind dann wieder gefahren
Ich hatte vorher einen Goldie Rüden, und bei dem erinnere ich mich während seines langen 17-jährigen Lebens nicht an eine einzige Situation, in der er sich so verhalten hat. Für mich ist das Neuland!
Kann mir vielleicht jemand Tipps geben, wie ich mich verhalten soll, wenn sie "wufft" oder so dermaßen in Panik gerät?
Muss ich das Alleinbleiben wieder ganz von vorne aufbauen?
Danke schon mal und sorry für den Riesenpost, ist irgendwie länger geworden als gedacht!
Liebe Grüße!