Hallo zusammen!
Wusste nicht genau wohin mit dem Thema - also bei Bedarf gern verschieben.
Ich wohne im Herzen Norddeutschlands in der Landeshauptstadt Kiel und bin in letzter Zeit erschüttert, von wie vielen Giftködermeldungen oder Berichten über Angriffe und 'Anschläge' auf Hunde, die sich in meiner Stadt ereignen, ich lesen muss.
Gerade heute Vormittag las ich von einer Person, die in der Dämmerung gestern von einem fahrenden Auto heraus im Vorbeifahren Säure (!!!!) über einen Hund an der Leine eines Frauchens gekippt hat, die dort friedlich ihre Abendrunde drehte - der Hund ist glücklicherweise mit leichten oberflächlichen Verletzungen davongekommen.
Unter anderem aus diesem Anlass starteten etliche Mitglieder in Kieler Hundegruppen beim beliebtesten sozialen Netzwerk sogleich Aufrufe und appelierten an die Hundebesitzer, diesen - PERSONEN - keine weiteren Anlässe für solcherlei Taten zu geben.
Wozu ich auch nur meine vollste Zustimmung geben kann (vordergründig natürlich das leidige Thema des Aufsammelns und Entsorgens der hündischen Hinterlassenschaften, das viele leider offenbar immer noch nicht als Selbstverständlichkeit ansehen) - allerdings wurde auch ein Punkt aufgezählt, an dem ein Streit entfacht ist:
Das Ableinen und Laufenlassen der Hunde an nicht explizit dafür ausgewiesenen Hundefreilaufflächen in der Stadt.
Im ersten Moment stimmte ich auch hier zu - dann dachte ich aber kurz nach und stellte fest, dass anscheinend auch ich zu der Sorte verteufelungswürdiger Hundebesitzer gehöre, die regelmäßig ihren Hund auch an nicht dafür ausgewiesenen Orten frei laufen lassen.
Warum?
Ich wohne im Zentrum der Stadt, die nächste offizielle Freilauffläche befindet sich gute 20 Minuten Fußweg von hier entfernt. Ich bin Studentin, d.h. ich stehe morgens 1-1,5 Stunden früher als "normal" auf, um mit meiner Lütten noch eine ordentliche Runde (inklusive Freilauf) drehen zu können, damit sie die Zeit über, die ich weg bin, entspannt poofen kann. Allerdings möchte ich dabei nicht, dass alleine 40-45 Minuten meiner Zeit allein für den Weg draufgehen.
Was tue ich also?
Ich schlage morgens den Weg zu einer Grünanlage direkt um die Ecke ein (kleiner Tümpel mit Bäumen, ein kleiner Pfad führt durch ein Gebiet umsäumt von eingezäunten Schrebergärtenanlagen und mündet in einer großen Wiese).
Hierbei achte ich penibel darauf, dass wir niemanden belästigen - gerade aber um diese Jahreszeit treffen wir so gut wie nie jemanden morgens dort an und falls doch, leine ich Auri entweder an oder rufe sie zumindest sofort "ran", also lasse sie direkt neben mir absitzen und warte, bis der Fahrradfahrer /Fußgänger/ Horde Schulkinder / Jetski oder sonstwas passiert ist.
Tut sowas jemandem weh?
Natürlich ist es so, dass ich sicherlich eine der wenigen bin, die das so handhabt. Gerade hier oben habe ich oft das Gefühl, dass viele Hundehalter noch mit dem Hundeknigge von vor 30 Jahren fröhlich vor sich hin leben.
Aber trotzdem - als ich dies in der besagten Onlinegruppe anführte, sah ich mich plötzlich wüsten Beschimpfungen ausgesetzt....
Was mich doch irgendwie erschreckt.
Sind hier vielleicht noch andere (Groß-)Städtler, wie handhabt ihr das?
Wie sind eure Meinungen zu dem Thema? Wie steht es mit dem Hundehass in eurer Region? Spürt ihr etwas davon, oder - wie meine Kusine in einem 500-Seelen-Kaff bei Schleswig - lebt ihr auf einer Hundeparadiesinsel?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Viele Grüße,
Hannah & Auri