Beiträge von ertzuiop

    Danke euch allen, und danke Hunter007 für das wunderschöne Gedicht. Eure Zeilen haben mir sehr geholfen, ich habe mich weniger alleine mit dem Schmerz und der Situation des Verlustes gefühlt. Von Herzen ein riesen Dankeschön an euch alle - das hier ist wirklich eine ganz besondere Community, egal in welchem Teil des Forums, der Support und Zusammenhalt ist wirklich unglaublich toll.


    Ich hatte schon eine kleine Achterbahnfahrt hinter mir die letzte Woche, weshalb ich es noch nicht früher geschafft habe, hier mal wieder was zu schreiben. Nach einigen Tagen voller Trauer und Leere und unendlicher Stille ging mit den ersten paar Arbeitstagen zu Beginn der Woche erst langsam und dann doch irgendwie mit voller Geschwindigkeit wieder der Alltag los. Erst habe ich versucht mich dagegen zu sträuben, ich wollte nicht, dass es einfach weiter geht, aber irgendwann habe ich mich dann doch wieder total davon mit treiben lassen und jeder Tag war gefühlt zu kurz. So viel getan, erledigt, geplant - heute kam dann die Quittung. So schnell geht's nicht - die Trauer ist zurück und stoppt gerade den Alltag wieder ähnlich wie letztes Wochenende. Und das ist gut so. Ich muss langsam machen, mir Zeit nehmen. Ich frage mich nur, wie ich das mit dem Alltag, der dann ab Montag wieder beginnt, vereinen kann. Am liebsten würde ich mich einfach eine Weile krankschreiben lassen - aber wer würde das denn schon verstehen..


    Um die Leere zu füllen, habe ich begonnen, unsere alten Gassistrecken zu spazieren und diese Zeit nur Ilzy und mir zu widmen, ein bisschen mit ihr zu Sprechen und mich an alte Zeiten erinnern. Wenn morgens nach dem Aufstehen alles zu schwer war oder ich Abends nicht einschlafen konnte, hab ich begonnen, mir alte Fotos anzuschauen und zurückzudenken, an all die schönen Momente, die wir gemeinsam hatten, das hilft sehr.

    Und nach Weihnachten fahren wir noch ein letztes Mal nach Zeeland, an die Orte, an denen wir jahrelang so viele schöne Urlaubstage hatten. An meinem Geburtstag werde ich mich dort dann endgültig von Ilzy verabschieden - und ihre Asche im Meer verteilen. Ich freue mich auf diese letzte gemeinsame Reise.

    Jetzt muss ich doch den Laptop aufklappen und mir meine Trauer von der Seele schreiben, ich fühle mich so alleine und weiß einfach nicht wohin mit mir und der unendlich wirkenden Traurigkeit.


    1 1/2 Jahre nach dem Vestibularsyndrom und kurz darauf folgender Pankreatitis hat es unsere Maus entgegen aller Zweifel und Sorgen nochmal geschafft fit zu werden, sie sprang durch Hof und Garten wie ein junger Hund und genoss jeden Spaziergang. Letzte Woche stelle sich dann etwas Schwindel ein, und wahrscheinlich wollte ich es nicht als das sehen, was es war - ein Vorbote, dass ihre Zeit nun so langsam gekommen ist. Trotz optimistischer Aussichten und obwohl nach einigen Tagen wieder alles normal war stand sie dann gestern plötzlich da in ihrem Körbchen, zitternd und mit eingezogenem Schwanz und sah mich einfach nur an. Ich war für sie da, habe sie gehalten, ein letztes Mal sind wir noch ganz schwach und langsam eine kleine Runde spazieren gelaufen, haben den Garten besucht und die kühle frische Luft im Hof genossen. Als dann gar nichts mehr ging, die Schmerzen zu stark wurden und der Kopf zu schwer sind wir zum Tierarzt gefahren und haben uns langsam von ihr verabschiedet. Sie war so tapfer und konnte schließlich nach kurzer Zeit und wenig Leid friedlich einschlafen und ihre Ruhe finden.


    Ich kann nicht sagen wie dankbar ich für die Zeit mit ihr bin, für all das, was sie mir beigebracht hat, für all die Tage und Jahre, in denen sie für mich da war, ganz egal was los war. Ich bin 27, wir hatten 15 wundervolle gemeinsame Jahre, sind durch alle Hoch und Tiefs, die Hälfte dieser Zeit habe ich mich neben Job und Privatleben alleine um sie gekümmert, sie hat halb Europa mit mir bereist und sogar zwei Mal einen Ausflug nach England auf die Insel gemacht, war nachdem sie in den letzten Jahren nicht mehr alleine bleiben wollte immer dabei, egal ob in der Stadt, beim Einkaufen, manchmal bei der Arbeit oder auf dem Klo. Duschen mit geschlossener Türe? No Go, Oma musste sich immer sicher sein, dass ich noch da bin, auch wenn sie mich nicht mehr so gut hören und sehen kann. Und das war in Ordnung. Schließlich war sie auch immer für mich da. Umso härter war es gestern Abend hier alleine in meine Wohnung zurückzukehren, die Leinen an Eingang, das Kissen und das Körbchen auf dem Teppich, noch so zu recht gerichtet, dass es auch sicher bequem ist. Der gefüllte Futternapf in der Küche. Das letzte Stück Hähnchenfilet in der Tüte, das wir für abends aufheben wollten. Und noch so viele Kaustangen. Das Mäntelchen für kalte Winterspaziergänge. Überall Haare. Überall Ilzy.


    Ich kann nicht mehr tun als sitzen. Alles fühlt sich falsch an, ich möchte nicht raus ohne Ilzy, ich möchte mein Leben nicht einfach so weiterleben ohne Ilzy. Ich kann mich doch jetzt nicht einfach aufs Sofa hauen und Netflix anmachen, Onlineshoppen, Weihnachtsgeschenke einpacken und Essen kochen, während sie eingewickelt in ein Handtuch in der Garage liegt, und überhaupt, wer isst denn jetzt meine Karotten aus der Gemüsemischung? Und wer schleckt den Teller aus? Und wer stubst mich von der Seite an wenn ich mal wieder zu viel am PC gehangen bin?


    Keine tapsigen Krallen auf Laminat mehr, kein Gewurschtel und Gekrumpel auf dem Hundekissen, bis der bestmöglichste Platz gefunden wurde, kein Geschnarchel und keine tiefen, zufriedenen Schlaf-Atemzüge, kein Katzen anbellen im Garten mehr, keine morgendlichen Kuscheleinheiten und abendlichen Gute-Nacht-Küsschen.


    So froh ich auch darum bin, dass alles so schnell und friedlich zu Ende ging - es ging so schnell. Ich weiß, dass das sehr egoistisch ist, aber irgendwie habe ich mir das immer anders vorgestellt, der letzte besondere Spaziergang, ganz lang und vorbei an allen Lieblingsplätzen, nochmal die besten Leckerlies und den guten Thunfisch über der Schüssel mit Hüttenkäse. Vielleicht sogar nochmal ein bisschen gute Wurst, die ungesunde fettige. Ganz viel Kuscheln und Liebhaben, Zeit nehmen, kein Alltagsstress, keine Arbeit, kein Ich-muss-aber-doch-erst-noch. Zu spät. Kein Hund jetzt mehr.


    Wie schaffe ich es, die Trauer mit dem Alltag zu vereinen, wenn ich das doch eigentlich gar nicht will, wenn gerade alles so sinnlos und taub erscheint und meine beste Freundin fehlt?


    Ich weiß, dass es ihr jetzt gut geht da oben, dass sie nun endlich ihre Ruhe finden kann und ganz friedlich schläft. Aber jetzt fühlt sich die Welt hier unten so unendlich leer an.

    Danke für eure Antworten!


    Heute war bis ein bisschen wackelig mach dem Aufstehen morgens wieder alles gut. Die TA hat sie dann nochmal generell durchgecheckt um andere Ursachen auszuschliessen, aber nichts weiteres gefunden.


    Sie meinte ich könne wenn sowas wieder vorkommt, die Dosis von Karsivan einmalig erhöhen, da wir mit 15kg ohnehin knapp an der Grenze zur höheren Dosierung liegen.


    Zuhause angekommen war dann die Nachbarskatze mal wieder bei uns im Garten und der ist sie dann in Lichtgeschwindigkeit erstmal hinterher gedüst als wir durchs Hoftor sind, ganz ohne Probleme und irgendwelchen Koordinationsstörungen.


    Ich beobachte das jetzt mal weiter, bin aber guter Dinge dass das vielleicht doch wirklich nur ein bisschen Nachwehen von der ungeschickten Landung gestern waren.

    Hallo, ich weiss zwar gerade nicht wo ihr steht und hab nicht mehr als den Eingangspost gelesen, da wir gerade selber wieder ein paar Problemchen haben aber ich wollte dennoch meinen Erfahrungsbericht teilen, da es mir vor einig Jahr ähnlich ging mit meiner Hundeoma.


    Durch den Schwindel hatte sie irgendwann das Essen komplett eingestellt vor lauter Übelkeit, Trinken war auch sehr mau. Daher waren wir täglich für Infusionen beim TA, was da genau drin war kann ich gar nicht sagen, Cortison aber auf keinen Fall, das halt nicht geholfen (bei uns) und es eher verschlimmert da einige Blutwerte da massiv in die Höhe von sind. Jede einzelne Infusion tat ihr aber total gut. Wir bekamen hochkalorische Flüssignahrung die ich ihr dann mehrmals täglich in kleinen Mengen mit der Spritze verabreicht hatte, da wir nicht wussten in wiefern etvl auch das Schlucken beeinträchtigt ist. Zwischenzeitlich als es ganz schlimm war habe ich ihr auch Wasser in den Mund gespritzt. Karsivan hat uns total geholfen, Vitamin B gegen die Kopfschiefhaltung bekommt aie heute noch. Ich glaube beim TA waren wir für 1-2 Wochen fast täglich oder alle paar Tage, Probleme mit dem Laufen hatte sie wochenlang, der Appettit kam auch nur langsam zurück. Hatten viel neues Futter getestet, da sie wohl vor lauter Übelkeit Ekel vor dem Bisherigen hatte. Irgendwann ging es langsam aufwärts. Endlich hatte sie ein bisschen Hähnchen gegessen und konnte wenigstens ohne Umfallen Laufen. Das war aber nach Wochen. Ich musste sie noch total lange am Geschirr unterstützen und sie lag sehr viel. Die ersten Monate lief sie dann sehr tapsig und unbeholfen, so richtig fit wurde sie erst wieder nach ca einem halben Jahr. Mittlerweile, nach fast 1,5 Jahren sind alle verblüfft wie sie rumdüst und springt, bis auf den schiefen Kopf ist alles wieder beim Alten.


    Es ist eine unglaubliche harte und zehrende Zeit voller Ungewissheit und Trauer, es hat mir so oft das Herz gebrochen mein Mädchen so zu sehen aber es wird besser. Mit ganz ganz viel Zeit und Geduld. Ich wünsche euch ganz viel Kraft, alles Gute!

    Hallo, unsere 15 jährige Hundedame hatte letztes Jahr im Juni das Vestibularsyndrom. Wir haben lange gekämpft und es hat einige Zeit gedauert, bis sie wieder ganz die Alte war. Seit diesem Jahr geht es ihr mit Dauereinnahme von Karsivan und gelegentlich Vitamin B wieder super und sie springt rum wie ein junger Hund.


    Heute Mittag ist sie leider blöd vom Sessel gesprungen und dann halb auf dem Kopf gelandet - ob das damit Zusammenhang wissen wir nicht, aber als sie dann vorm Wassernapf stand taumelte sie plötzlich total, wirkte ganze schwindelig, ist mal kurz umgekippt und hat ne Minute gebraucht bis sie sich wieder gefangen hat. Nach dem Trinken und etwas Essen war alles wieder ok, aber später hatte sie nochmal kurz nen wackeligen Moment und nachdem sie vom Schlafen aufsteht wirkt sie auch sehr wackelig, das gibt sich aber mit den nächsten 2-3 Schritten gleich wieder. Die Augen flackern auch nicht wie damals. Erbrochen hat sie auch nicht.


    Leider hat mein TA heute nichts mehr frei und trotz zweimal anrufen hat mir die Sprechstundenhilfe erst morgen um 9 einen Termin gegeben.


    Jetzt bin ich mir unsicher - hoffen dass es so bleibt und bis morgen warten oder zu einem anderen TA gehen? Wir waren damals auch notfallbedingt bei den “Ersatzarzt”, der hatte ihr damals aber Cortison gegeben was ihr gar nicht gut tat. Daher will ich da jetzt ungerne wieder hin.


    Hat jemand Erfahrungen mit Rückfallen oder denkt ihr, es ist was anderes?


    Danke fürs Lesen!

    Da häng ich mich mal an, geht mir mit meiner 15-jährigen Dame ähnlich. Alleine oder bei meinem Vater bellt sie ununterbrochen, ich kann mittlerweile nicht mal mehr Einkaufen gehen ohne dass sie durchdreht :fear:


    Leider haben wir bisher auch noch keine Lösung gefunden, CBD Tropfen und Bachblüten scheinen auch keinen Unterschied zu machen.