Beiträge von KleineHunde

    Zitat

    Kein Bauer wird daran zu Grunde gehen, wenn der Hund ins Feld macht und man den Haufen wegmacht!!!! Und darum geht es hier.


    Nee, geht's nicht. Hier ging's -randständig - darum, warum der Bauer so ausgeflippt sein könnte.
    Und ein Hund hat IM Feld NIX zu suchen, ob mit oder ohne Kackhaufen.

    Zitat

    Hätte ich Haus + Grundstück, eher außerhalb und andere lassen dort ständig ihre Hunde hinmachen.. Würde ich auch irgendwann ausflippen.
    Gut, nicht so, wie der Mann hier.. Aber man weiß ja tatsächlich nicht, wie oft am Tag Hunde dort hinmachen..


    Ich denke auch, da liegt der Hund begraben. Der Mann wird vermutlich schlicht die Nase voll haben davon, dass rund um seinen Hof ständig Leute ihre Hunde machen lassen. Und wenn der Mann sagt "der Rasenmäher geht kaputt, wenn ich da mähe", wird der "Tatort" vermutlich auch zu seinem Land gehören.


    Also, wenn der wirklich mit der Mistgabel auf euch losgegangen ist, da brauchen wir nicht diskutieren, das geht natürlich nicht (und an einem schlechten Tag wäre ich selber vermutlich ausgeflippt ...)
    Aber - ich muss ehrlich sagen, ich kann die Landwirte inzwischen auch verstehen; ich habe zunehmend den Eindruck, die Hundehalter werden immer rücksichtsloser. Ich gehe auch täglich im Feld und bin jeden Tag auf's Neue entsetzt, wie wortwörtlich scheiss-egal es den Leuten ist, dass sie freundlicherweise auf fremder Leute Eigentum ihre Hunde ausführen dürfen. Noch dazu auf Land, dass dem Lohnerwerb dient. Da liegen in Meterabständen riesige Kackhaufen mitten auf dem Weg oder sogar IM Feld, da werden ganze Hunderudel INS Feld laufen gelassen und hemmungslos die Jungpflanzen niedergetrampelt, die Hunde werden ausgekämmt und die Haarballen eimerweise ins Feld entsorgt (ja, wer will die Haare schon zuhause haben, nicht wahr?) und und und .. ehrlich, da würde ich auch einen Hals haben als Landwirt. Und wir Hundehalter wundern uns, wenn wir irgendwann überhaupt nirgendwo mehr laufen dürfen.


    Schnapp dir eine Flasche Wein (vielleicht das ungeliebte Gastgeschenk von Tante Ellis letztem Besuch oder so) oder eine Tüte Gummibärchen für die Kinder, klingel da (ohne Hund) und rede mit dem Mann.
    Sag ihm, du versuchst, drauf zu achten, dass der Hund da nicht hinmacht, aber du möchtest auch nicht so aggressiv angegangen werden. Und sag ihm auch, wie weh dir das tut, wenn seine Frau schreit, er soll deinen Hund abstechen.
    Das wäre mein Plan A. Plan B, wenn mit ihm nicht zu reden ist, wäre dann, im Fall einer erneuten Bedrohung oder gar eines tätlichen Angriffes entsprechend Anzeige zu erstatten. Aber versuchen würde ich es erst mal im Guten, wenn ich da immer vorbei müsste.

    Mir tut das auch total leid, so schreiben zu müssen. Aber es nützt ja nichts, da muss man leider ganz klare Worte sprechen. Ich kann absolut nachvollziehen, dass der Gedanke, sich von einer der beiden evtl. trennen zu müssen, schrecklich ist.
    Und leider decken sich meine eigenen Erahrungen da mit denen von chucky1; wenn es erst einmal so weit ist, dass es zu blutigen Beissereien gekommen ist zwischen zwei Hündinnnen, war die endgültige Konsequenz immer, die beiden trennen zu müssen. Und da hilft dann erfahrungsgemäß leider auch keine räumliche Trennung innerhalb einer Wohnung, um den Stress abzustellen, den die Hunde haben; sie hören sich, sie riechen sich, sie wissen, der andere ist da ...


    Zitat

    Diese Regeln habe ich schon von unserer HS, aber weiter konnten die mir auch nicht helfen.
    Eine andere HS riet mir sogar das die beiden sich solange fetzten müssen bis die Rangordnung gestellt ist, aber das kann ich doch nicht zulassen!!


    Um Gottes Willen, bitte nicht! Normale Rangordnungskämpfe werden NIEMALS mit ernsthaften Beschädigungsabsichten geführt; Hunde vermeiden Eskalationen, solange es nur geht. Wenn es zu Beschädigungen kommt, ist da etwas ganz Grundsätzliches nicht in Ordnung, das weit über normales Hertsellen der Rangordnung hinaus geht.


    Ich wünsche euch wirklich von Herzen, dass ihr die für alle bestmögliche Lösung findet!

    Hallo,


    das tut mir leid für euch, dass es so läuft!
    Leider: Die leben NICHT "ansonsten recht harmonisch" zusammen, wenn sie sich immer wieder beissen, und das sogar mit Beschädigungen.
    Ich würde an deiner Stelle einen Fachmann hinzuziehen, der beurteilen kann, ob das "kuscheln", zusammen toben und nebeneinander schlafen wirklich "harmonisch" ist oder der gegenseitigen Kontrolle und/oder Deeskalation dient.
    Manchmal ist das, was für den Menschen wie ein "Miteinander" aussieht, in Wahrheit keins, sondern eines der Symptome ihrer Disharmonie; Hunde, die nicht miteinander auskommen, kontrollieren sich u.a. auf die Weise.
    Und "Toben" hat viele Gesichter, nicht immer leicht zu unterscheiden, ob sie "spielen" oder etwas miteinander ausdiskutieren (in diesem Fall offenbar ohne positives Ergebnis).


    Wenn die Beissvorfälle wirklich regelmäßig vorkommen, wirst du an dem schlechten Verhältnis der beiden zueinander vermutlich nichts ändern können - es gibt einfach Hundetypen, die nicht zueinander passen - wenn du nicht beide Hunde permanent deckeln willst (und das würde beide Hunde auf Dauer unglücklich und schlimmstenfalls sogar krank machen, das willst du ja sicher nicht).


    Also, lass das am besten jemanden das ansehen, der sich mit dieser Problematik auskennt und suche schlimmstenfalls lieber ein gutes Zuhause für einen der beiden, bevor die Hunde lebenslänglich unglücklich und unter krankmachendem Dauerstress miteinander leben müssen. Eine Kastration wird an diesem Zustand NICHTS ändern, wenn die Konstellation der beiden schlichtweg nicht passt!


    Alles Gute!


    Ach so: Wie lange leben die beiden denn schon zusammen?

    Zitat

    Ich finde es nicht schlimm, wenn kleine Hunde auf den Arm genommen werden, wenn ein großer Hund kommt. Blöd find ich nur die Sprüche der HH von kleinteilen. Die da lauten : Vorsicht, Mäuschen, da ist ein böser Hund, du brauchst keine Angst haben vor dem großen Hund, der große Hund tut dir nichts, Mama passt ja auf usw. Das find ich nervig.


    Das ist in der Tat nicht nur blöd, sondern auch taktisch äußerst unklug, so legt man schön gleich mal von vornherein den Grundstein für negative Emotionen, sowohl beim Hund als auch beim Menschen; ich denke, das ist dann nur noch die Projektion der eigenen Angst auf den Hund. Wie ein Kind, das im Dunklen seiner Puppe erklärt, dass sie keine Angst haben muss ...
    Ich mache das immer genau anders herum, wenn ich den Eindruck habe, Hund und Halter sind ok (wenn nicht, kann ich allerdings ziemlich zickig sein... |) :( : Zu meinem übermotivierten Jungrüden, der hin will - "und zwar SOFORT, schließlich pubertiere ich noch" - aber nicht darf, bevor ich ihn freigebe, sage ich "BENIMM dich, du kannst nicht immer gleich losspringen, wir warten..." und zu meiner Hündin "Guck mal Maus, der große Hund ist gaaanz lieb".
    Spätestens beim zweiten Satz gibt's dann ein Lächeln vom Großhundehalter und die sichtliche Bemühung, Rücksicht zu nehmen. Womit wir wieder beim Thema "das andere Ende der Leine" wären ... ;)
    Mir tut das auch immer total leid für Großhundehalter (und hasse solche Kleinhundehalterkollegen dafür, dass sie uns den Ruf so versauen), wenn dann solche Dinge wie mit Titus passieren; Angstbaustellen bei großen, optisch "starken" Hunden werden leider oft noch weniger ernst genommen als wenn ein Kleinhundehalter sagt, sein Hund habe Angst.

    Zitat

    Nö, bei uns nicht (2,7 kg versus 21 kg). Da finde ich die 21 kg eher schwierig, wenn mal in Fahrt :D .


    Hm ok, du hast 'nen Großpudel, wenn ich das richtig sehe (ist doch einer, mit 21 Kilo, oder?), die sind wendig, verhältnismäßig leicht und flink. Aber wenn ein großer Hund mit kräftigem Körperbau - in der Gewichtsklasse so ab 40 Kilo aufwärts - auf uns zurennt oder in meiner Obhut an der Leine zieht, den blocke ich definitiv leichter als einen (kleineren) wendigen Hund, der schneller um mich herumwieselt, als ich gucken kann.
    Aber ich will keine Krinten kacken, klar gibt es auch hier individuelle Unterschiede, in der Agilität und im Temperament. Ich formuliere es anders: Je "kompakter" (robuster, behäbiger, wie auch immer...) ein Hund ist, desto leichter gelingt es mir, ihn körperlich einzuschränken.
    Bei einem (großen) flinken Windhund z.B. würde ich da wohl auch eher versagen als bei einem Molosser ;)

    Zitat

    Ich stimme Deinem Beitrag zu, bis auf das



    Es hängt meines Erachtens nach nur und ausschliesslich vom Charakter und den Anlagen ab, wie leicht ein Hund erziehbar ist, nicht von der Grösse.


    Das ist wohl richtig, aber hier nicht der Punkt. Die Anwendbarkeit der Methoden - körperlicher Natur - ist bei auftretenden Erziehungsproblematiken sehr wohl größenabhängig unterschiedlich, siehe das Beispiel Leinenführigkeit. Hier geht es um die "Technik", die - aufgrund der Größe - machbar ist, vor allem dann, wenn der Hund nicht so will, wie er soll.

    sbylle,


    vielen Dank, ich hatte gerade fast Pipi inne Augen beim Lesen deines Beitrages ;)
    Genau darum geht es doch: Verständnis für den anderen, und Toleranz, wenn etwas, was der andere tut, auf den ersten Blick unverständlich erscheint. Was einige offensichtlich an meinem Beitrag nicht verstanden habe: Es geht eben doch genau darum, dass der Halter, der aus 20, 30 Metern Entfernung mit seinem Hund auf uns zu zukommt, eben aus der Distanz NICHT erkennen kann, wie mein Hund den anderen bewertet und in welchen emotionalen Zustand er dabei gerät.Auch wenn ICH relativ zuverlässig erkennen kann, wie der andere Hund tickt, zählt letztendlich nur, wie mein Hund die Situation bewertet, und das ist bei einem traumatisierten Hund eben nicht immer rational oder auf den ersten Blick "logisch".


    Und es geht auch nicht darum, OB und wie gut ich einen großen Hund abblocken kann, sondern darum, dass bei dieser Hündin das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, wenn ich es erst soweit kommen ließe, dass ein Blocken des anderen notwendig würde. Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich MEHRMALS bitte, den Hund abzurufen statt ihn abzuwehren; im Gegenteil, ich fackele eben nicht lange und nehme meinen Hund hoch, um den anderen hund erst gar nicht soweit kommen zu lassen, dass er verjagt werden müsste.


    In dem Zusammenhang: Das hier

    Zitat

    Bei Angst würde ich den Hund auch nicht hochholen, weil er dann darin unterstützt wird.

    ist in dieser Verallgemeinerung eine gefährliche Binsenweisheit.
    Es gibt die verschiedensten Formen von Angst, die unterschiedliche Handlungen und Therapieansätze erfordern. Und in unserem Fall geht es nicht um einen etwas schreckhaften Hund, der vor einer raschelnden Papiertüte erschrickt oder den Heuballen auf dem Feld für einen bösen Geist hält, hier geht es um einen traumatisierten Hund, der in bestimmten Situationen in einen Modus gerät, in welchem er nicht mehr rational agieren kann.
    So einem Hund die aus seiner Sicht größtmögliche Sicherheit - hier halt im schützenden Arm seines Halters - zu verwehren, wäre fatal. Ich schrieb ja, ich habe das nicht von Anfang an so gehandhabt, weil ich auch immer dachte, Hochnehmen ist grundsätzlich schlecht, aber im Laufe der Zeit mit diesem Hund habe ich erkannt, wann ich wie agieren muss, damit der Hund möglichst wenig in Panik gerät. Es gibt durchaus Hundebegegnungen, die meine Hündin - am Boden ;) - völlig gelassen absolviert, aber das liegt allein in ihrem hündischen Bemessen des anderen Hundes.
    Bei meinem Rüden habe ich wenig Bedenken, der ist absolut in der Lage, Situationen richtig einzuschätzen und sich zu entziehen, wenn es für ihn haarig wird. Er hat auch null Manschetten gegenüber großen Hunden. er findet große Hunde im Allgemeinen toll, und wenn es passt, sieht man dann auch schon mal meinen kleinen 3-Kilo-Hund in schönster Eintracht mit zwei netten Rottweilerdamen im Schlepptau über die Wiese spazieren. Aber der Junge hat eben auch keine schlechten Erfahrungen machen müssen - und darum frühzeitig gelernt, was, wann wie und wo - aber die Hündin leider schon.
    Und eins kann ich sagen: Sie hat IMMER Recht in ihrem Urteil; die Situationen, in denen ich einen anderen Hund fehleingeschätzt habe, wussten meine Hunde es letztendlich immerbesser, sowohl im negativen als auch im positiven Sinne.


    Ein paar Worte noch zu den Beiträgen von Amanhe, Falbala und sbylle:
    Mich ärgert das auch, wenn Menschen, die noch nie einen kleinen Hund erzogen haben, alles - aus Großhundehaltersicht - besser wissen und einen belehren wollen, wie man mit seinem Hund umzugehen hat. Aber als ehemaliger Großhundehalter verstehe ich das auch ein Stück weit - ich habe früher auch immer gesagt, ich würde mit einem kleinen Hund genau so umgehen und die gleichen Erziehungsmethoden anwenden wie bei den Großen. Dass das unmöglich ist, weil ein kleiner Hund schon aufgrund seiner Physis gar nicht genau so händelbar ist wie ein großer, lernt man dann erst, wenn man es selber mit der Erziehung eines kleinen Hundes zu tun bekommt (Beispiel: Stichwort Leinenführigkeit. Versuche mal einer, einem kleinen, wieselflinken 3-Kilo-Hund, dessen Brust 20 oder 30 cm über dem Boden aufhört, durch körperliches Einschränken seines Bewegungsraumes das Ziehen an der Leine zu verleiden ... ;) )
    Insgesamt finde ich die Erziehung eines Klein(st)hundes - von konditionierten Nettigkeiten wie "Sitz" und "Platz" mal abgesehen - darum sehr viel schwieriger, weil der Wegfall der meisten bei größeren Hunden gängigen Möglichkeiten zur körperlichen Einschränkung im Gegenzug eine deutlich größere persönliche Präsenz und mentale Konsequenz durch den Halter bedeutet, um zum gleichen - guten - Erziehungsergebnis zu kommen.
    Und - beliebt macht sich ein Kleinhundehalter, der diese Konsequenz durchzieht, im allgemeinen nicht; wie oft werde ich verständnislos angeguckt oder eben auch als überängstlicher Hundehalter abgetan - schlimmstenfalls sogar beleidigt - weil ich z.B. konsequent jeden Kontakt an der Leine ablehne oder meinen freilaufen Hund IMMER zunächst abrufe und bei mir halte und dann eben auch nicht gestatte, dass der andere Hund ohne Freigabe in die von uns errichtete Distanz einbricht.
    Meine Belohnung: Ein im gestatteten Freilaufkontakt regelmäßig erstauntes "die sind aber gut erzogen" von der anderen Seite ;)

    Hallo zusammen,


    ich lese gerade in dem aktuellen Millan-Thread und mir brennt da was auf den Nägeln zum Thema "Kleine Hunde auf den Arm nehmen".
    Ich beziehe mich auf die Beiträge hier: Der Hundeflüsterer; Seite 21 ff. und dabei besonders auf folgende Beiträge:


    Zitat


    Wer nimmt denn einen Hund zum Schutz auf den Arm? So langsam wirds echt schräg! Die Geschichten werden ja immer besser.

    Zitat

    [...]
    Und wenn du das mit dem hochheben nicht kennst, achte mal auf 70% aller Hundehalter die einen kleinen Hund haben. Sobald ein großer Hund angelaufen kommt, holen die den auf den Arm. Dass ich das selbst für schwachsinnig halte, ist eine andere Sache, aber das war auch absolut nicht das Thema. Das sollte nur verdeutlichen, dass es nur für den Schutz meines früheren Hundes gedacht war und nicht dass wir unsere Hunde gerne mal quälen....

    Zitat

    Ne sorry ich versteh die Kleinhundebesitzer schon ganz gut wenn die ihre Hunde sichern und je nach Situation ist auch das aufn Arm nehmen allemal besser wie 2 Teile Heim zu tragen


    Vorab: Ich muss leider sagen, dass in meinen Augen das Klischee vom unerzogenen kleinen Kläffer durch seine Berechtigung hat, und mir scheint es durchaus so zu sein, als beschäftigen sich Kleinhundehalter insgesamt weniger mit dem natürlichen Verhalten von Hunden und sind weniger gut darin, die Signale von Hunden (und ihren Haltern ...) zu deuten.


    Ein Absatz ist mir aber ins Auge gestochen, mit dem ich so nicht einverstanden bin:
    "[...]achte mal auf 70% aller Hundehalter die einen kleinen Hund haben. Sobald ein großer Hund angelaufen kommt, holen die den auf den Arm. Dass ich das selbst für schwachsinnig halte, ist eine andere Sache [...]"



    Ja natürlich, es gibt sie, die Kleinhundehalter, die ihren Hund grundsätzlich hochnehmen, wo es vielleicht gar nicht nötig und unter Umständen für das Verhalten der beteiligten Hunde sogar kontraproduktiv ist.
    Aber vielleicht denkt der ein oder andere, der der Meinung ist, es sei "schwachsinnig", einen kleinen Hund hochzunehmen, um ihn zu schützen, auch einmal darüber nach - statt vorschnell zu urteilen über eine Handlung, deren Hintergründe er nicht kennt - dass es auch in solchen Fällen Halter von Kleinhunden gibt, die durchaus wissen, was sie da tun.


    Ich habe zwei sehr kleine Hunde. Gleiche Rasse, gleiches Gewicht. Ignoriert ein großer, distanzloser Hund - soll es ja gelegentlich auch geben - unsere Tabuzone und/oder reagiert nicht auf die Ansagen meiner Hunde (oder meiner eigenen), wenn's nicht passt, nehme ich meine Hündin hoch, während der Rüde unten bleibt. Warum? Gespaltene Hundehalterpersönlichkeit? :roll:


    Eher nicht. Ich habe einfach zwei im Wesen völlig unterschiedliche Hunde. Der Rüde hat von klein auf gelernt, mit Hunden aller Couleur umzugehen, er ist neugierig und aufgeschlossen und ziemlich clever im Umgang mit anderen Hunden. Große Hunde findet er genau so toll oder doof - je nach Hundecharakter - wie kleine Hunde.
    Meine Hündin hingegen ist ein Angsthund. Bei kleinen Hunden reagiert sie absolut hündisch; mit Freundlichkeit, angemessener Korrektur oder Ignoranz.
    Sie hat aber leider in ihrem Vorleben mehrfach schlechte Erfahrungen mit großen Hunden gemacht und daraus offenbar den Schluss gezogen, alle großen Hunde sind böse, reagierte fortan mit entsprechendem Angstverhalten, je nach Art der Bedrängnis knurrend nach vorne gehend oder die Flucht ergreifend.


    Ich arbeite, seit sie bei mir ist, stetig mit ihr an dieser Angst und habe ihr als erstes beigebracht, dass sie bei mir sicher ist; sobald ich sehe - und mit ein bisschen Übung erkennt man das am Verhalten meiner Hündin schon recht schnell, noch bevor der andere Hund bei uns ist - dass es nicht passt mit dem anderen Hund, nehme ich sie hinter mich und bitte den Halter des anderen Hundes, seinen Hund von meinen abzurufen. Kommt der Halter meiner Bitte nicht nach (oder hat seinen Hund nicht im Griff), nehme ich meine Hündin hoch.


    Warum? Oft passiert es, dass ein distanzloser, unerzogener oder einfach auch unerfahrener Hund sich zwischen mich und meine Hündin drängt; nicht immer kann ich schnell genug reagieren und den anderen Hund blocken.
    Und das ist der Punkt, wo meine Hündin bei großen Hunden in Panik gerät und erst einmal reflexartig die Flucht ergreift, weil sie mich nicht mehr erreichen kann. Schlimmstenfalls animiert das den anderen Hund, sie zu jagen.


    Solche Vorfälle werfen uns in unserer Bewältigungsarbeit unnötig zurück, und darum verhindere ich das durch das Hochnehmen meiner Hündin in Situationen, wo auf den anderen Halter absehbar nicht zu zählen ist. Und siehe da, seit ich das tue - ich war auch einst der Meinung, das Hochnehmen ist grundsätzlich Mist - wird ihre Angst weniger und sie verkraftet unangenehme Begegnungen zunehmend schneller. Weil sie weiss, dass ich sie wortwörtlich nicht einfach "stehenlasse". Auch bei Begegnungen mit Leinenpöblern führt das Hochnehmen dazu, dass sie nicht zurückpöbelt, sondern ruhig auf meinem Arm der Dinge harrt, ohne sich aufzuregen.



    Mich selbst betrifft dieses (Vor-) Urteil auch eigentlich eher nicht, weil daraus, dass ich nur einen meiner beiden kleinen Hunde hochnehme, die Leute meist schon schließen, dass das einen bestimmten Grund haben muss. Aber dem Hundehalter, der mit einem einzelnen Kleinhund unterwegs ist und sich so verhält, dem wird dann gern sofort der oben beschriebene Geisteszustand attestiert. Manchmal zu Recht, aber so manches Mal eben auch zu Unrecht. Und für den möchte ich hier einfach mal eine Lanze brechen.


    Wer bis hierhin durchgehalten hat - danke für's Lesen ;)