Liebe Maike,
auch ich habe Deinen wunderbaren Thread gelesen. Super geschrieben
Deine Antwort zum Thema Auslandstierschutz und für alle Menschen die der Meinung sind das Tierschutz an
den Grenzen zu Deutschland endet. Ich habe selbst von 1997 bis 2001 in der Türkei gelebt. Wenn man das
Tierelend tagtäglich vor Augen hat dann bleibt einem gar keine andere Möglichkeit als vor Ort etwas zu tun.
Ich habe all die toten Hundekörper am Strand vor und nach der Saison gesehen. Solche Bilder vergißt man nicht.
Der Strand der für all die Touris "gesäubert" wurde. Der "saubere Strand" an dem sich dann die Deutschen, Engländer,Holländer e.c. in den Sommermonaten tummelten. In dem Moment siehst Du einen Strand in einem völlig anderen Licht.
Diese Vergiftungs-aktionen wurden in sämtlichen Küstenregionen der Türkei vor und nach! der Saison gestartet.
Damit die Touristen nicht mit so vielen Straßenhunden in ihrem URLAUB konfrontiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt
in der Türkei habe ich Hunde aufgenommen und nach Deutschland verschickt, es gab für mich keine andere Möglichkeit. Corry Ladda: http://www.tiere-in-not.de
Sie hat eine Internetseite mit vielen verschiedenen Tierschutzorganisationen, ohne ihre Hilfe wäre ich damals echt
aufgeschmissen. Ich hatte kein Internet, nur einen Photoapperat mit dem ich die Hunde ablichtete und die fertigen
Photos per Brief zuschickte. Und natürlich meine Einschätzung der Hunde, in welche Familie sie passen.
Dieses Gefühl: der Hund kommt jetzt nach Deutschland, ist unbeschreiblich. Und dieses Gefühl hielt mich aufrecht
in diesen Jahren in denen mir von den Einheimischen teilweise vorgeworfen wurde ich würde die Hunde verkaufen.
Und von Deutschen Urlaubern, die ich um eine Flugpatenschaft bat: Wir haben unsere Tierheime voll, da helfe ich nicht mit. (Bequemlichkeit oder Ignoranz?)
Es gab sie aber auch: die Menschen die das Leid der Hunde sahen. Ein türkisches Rentnerehepaar die im Winter,
wenn die ganzen Restaurants geschlossen waren, mit ihrem Kleinbus an verschiedenen Stränden die Hunde Regelmäßig fütterten. Eine wirklich "arme" Familie die auf ihrem heruntergekommenden Hof 5 Straßenhunde beherbergte.
Die ganzen Geschichten die ich in diesen fast 5 Jahren erlebte möchte ich nicht missen, man lernt sich selbst kennen.
Auslandstierschutz muß auch vor Ort verändern. Das tun die meisten Orgas mit Kastrationen, Aufklärungsarbeit
und finanzieller Unterstützung damit die Hunde ein artgerechteres Leben führen können.
Spanien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen,Türkei, Rußland, Slowakei, Griechenland und auch Italien und Frankreich:
die Hunde brauchen unsere Hilfe. Und jedem ist selbst überlassen wie er hilft: Spenden, Pflegestelle, vor Ort,
Öffentlichkeitsarbeit, einem Hund ein Zuhause geben, Flyer verteilen, alles ist ein Stück von einem Ganzen.
Oder: den Auslandstierschutz und Tötungsstationen immer wieder in Frage stellen und Tierschützern das Leben schwer machen.
Auf Youtube: Angelo und Dalmi
Mach weiter so Maike, die Hunde brauchen Dich!
Liebe Grüße
Sabine