Guten Morgen,
Ich bin gerade hilflos und hoffe ihr habt mir Tipps, Vorschläge, Erfahrungen oder irgendwas. Ich hoffe ein paar machen sich die Mühe und lesen meine Text - ich weiß ist länger geworden.
Folgendes ist heute Nacht so gegen 5 Uhr passiert. Mein kleiner wacht auf und weckt mich (macht er immer so) also dachte ich mir schon, dass er aufs Klo muss und stehe auf. Erstmal musste ich ihn sehr aufwenig aus dem Schlafzimmer locken (seit einiger Zeit hat er fürchterliche Angst durch diese Tür zu gehen ) als er dann aus dem Schlafzimmer raus ist, lief er ins Wohnzimmer und legte sich dort auf die Decke. Ich hole das Geschirr aus dem Gang und will es ihm anziehen, der kleine unterwirft sich sofort (dreht sich auf den Rücken, schleckt sich über die Zunge über die Nase) und fängt auch noch an zu pinkeln, ich schätze mal vor lauter Angst. Ich habe mich dann ruhig neben ihn gesetzt und ihn gestreichelt, dann hat er auch irgendwann aufgehört zu pinkeln. Nach einiger Zeit habe ich ihm dann das Geschirr angezogen und bin mir ihm raus. Im Treppenhaus als ich ihn hochnehme, pinkelt er nochmal. Naja als wir dann draußen waren, hat er gleich groß und klein gemacht. Dann sind wir wieder rein.
Warum hat der kleine Angst vor mir???
Sachen noch die evtl mit reinspielen könnte oder Hintergrundinfos:
-Er ist 6,5 Monate als, ein Mischling aus dem Tierheim, kommt ursprünglich aus dem Ausland, wohnt seit guten 2 Monaten bei mir, kastriert, kniehoch
- Gestern habe ich ein neues Geschirr gekauft, passt ihm viel besser als das alte und ich habe auch noch nicht gefunden, dass es reibt oder so. Er hatte es auch noch nicht viel an (2x gestern und eben heute morgen)
- Gestern zum ersten mal Nassfutter bekommen. 250g Rinti
- Gestern beim Spaziengehen flogen schon ein paar Kracher, aber er hat sich bei jeden nur umgeschaut und abgecheckt, ob wir uns wohl fühlen und ist nich panisch oder ängstlich geworden. Sonst war beim Spaziergang nicht viel, wir haben gespielt und das übliche. Einmal hab ich mich versteckt und er musst mich suchen, ich glaube das war blöd, weil mein Freund hat ihn festgehalten und er fand wohl sehr blöd dass ich außer Sichtweite war. Sonst haben wir einfach viel getollt und es war eigentlich ein schöner Spaziergang.
- Er lässt sich insgesammt sehr ungerne hochnehmen. Von meinem Freund, der ihn vor kurzem blöd erwischt hat gar nicht mehr, fängt vor lauter Angst an zu pinkel oder wird panisch und von mir eben auch nur ungerne, läuft immer um mich rum, versteckt sich hinter mir, beschwichtigt usw. Wir wohnen allerdings im zweiten Stock Altbau ohne Aufzug und es sind 45 Stufen. Er ist gerade 6,5 Monate alt, weswegen ich ihn eigentlich noch gerne tragen würde. Er ist ca. 40cm hoch und wiegt 10kg.
- Mein Freund übt draußen immer "hochnehmen". Also er setzt sich neben ihn und greift ihn am Bauch oder so und gibt dabei ganz viele Leckerchen. Unsere Hoffnung dabei ist, dass er sich irgendwann auch wieder von ihm hochnehemn lässt.
- Er war von anfang an ein riesen Schisser, hat draußen gar nicht gemacht, weil er sich da nicht entspannen konnten, ist aus Angst vor allen Hunden und Mensch davongelaufen oder hat sie angeknurrt. (Momentan macht er gerade auf Dicke Hose um es zu überspielen)
- Ging und geht nicht so gerne raus, also kein Wenn-jemd.-Gassi-sagt-freu-ich-mich-wie-verrückt-Hund und ist echt unsicher.
- Er macht oft einen sehr unterwürfigen Eindruck. Legt sich sofort auf den Rücken, wenn man sich ihm nähert und beschwichtigt seeehr viel.
- Draußen, wenn ich ihn ableine, bleibt er immer in meiner Nähe und kommt auf super auf Rückruf. Ich zweifle gerade daran, ob er es wirklich aus guten Bindung zu mir tut oder weil er draußen unsicher ist. So insgesamt macht er meiner Einschätzung nach keinen unsicheren Eindruck draußen, auf der gewohnten Stecke, wenn nichts bessonderes passiert (fremder Hund, "gefährliche" Person oder komische Geräusche)
Mein Problem liegt darin, dass ich es voll schlimm finde, wenn er Angst vor mir hat. Ich hab ihm doch nie etwas getan und will ihm nur das beste? Hab auch die Befürchtung, dass sich unsere Bindung dadurch verschlechtert. Außerdem entwickelt er aus allem gleich ein Trauma, eine ungünstige Situation und schon kann mensch 1000Stunden Training zusätzlich reinstecken. Da er immernoch nicht stubenrein ist (ja ich bin offensichtlich zu blöd ihm das beizubringen) gehe ich halt auch noch sehr oft mit ihm raus. Hab einfach nur das Gefühl den Hund komplett zu versauen weil er alle paar Wochen einen neun "Tick" entdeckt. Eben die Schlafzimmertür oder das Hochnehmen usw. Ich weiß gar nicht ob seine Ängstlichkeit überhaupt besser wird oder sich nur auf andere Bereiche verschiebt.
Wie kann ich ihn besser führen? Ihm das Gefühl von Sicherheit geben? Sein Selbstbewusst sein stärken? Soll ich ihn die Treppen laufen lassen? Wie soll es weitergehen?
Grüße,
Steffi