Warum Ihr Euch für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden habt, erschließt sich mir nicht. Die, die sich einen Hund aus dem Ausland holen (und sich so lange im Vorfeld Gedanken machen, wie Ihr das angeblich getan habt), wissen eigentlich, dass es solche und solche Tierschutzorgas gibt und auch, welche Probleme es bei Hunden geben kann.
Ihr erwartet, dass der Hund stubenrein ist. Das übt immensen Druck auf das Tier aus.
Erst heißt es, der Hund ist „wenig allein“, dann steht da was von Schule und Arbeit. Was denn nun? Wie lange muss die Hündin alleine bleiben? Seit wann? Und wie habt Ihr ihr das gelernt? Oder habt Ihr auch da einfach erwartet, dass sie es kann? Edit: Weiter hinten im Thread steht, „wenn wir vormittags nicht im Haus sind“, woraus ich entnehme, dass die Hündin nach der kurzen Zeit bei Euch schon vormittags (4 Stunden?) alleine sein muss. Das kann natürlich viel zu stressig sein, gerade, wenn sie noch nie in ihrem Leben alleine war.
Der Hund lebte 2 Wochen bei der „Hundehilfe“. Was oder wer ist diese „Hundehilfe“? Etwas wie ein Tierheim oder eine Pension? Oder eine Pflegefamilie? Wenn ja, lebte Eure Hündin dort sicher nie allein, bei Euch aber schon. Das fände ich schon problematisch.
Einerseits schreibst Du „Weil es ist egal wie oft wir mit ihm rausgehen, wenn sie nicht machen will, macht sie nicht aber dann ins Haus.“ Und kurz danach „Bei den großen Runden am Nachmittag, macht sie Problemlos mehrere Haufen, aber nicht morgens oder abends, und das ist das Problem, dass es dann nachts reingemacht wird oder wenn wir vormittags nicht im Haus sind.“ Wobei da auch steht, dass sie anscheinend vormittags immer alleine ist, was ich nach dieser kurzen Zeit viel zu lang finde, sofern es sich um den gesamten Vormittag, also ca. 4 Stunden handelt.
Interessant finde ich, dass nun der Tierarzt plötzlich die Lösung wissen soll. Ich würde es mir für die Hündin sehr wünschen, fürchte aber, dass das keine Tipps sind, die Du hier bekommen würdest. Obwohl hier Leute sind, so wie auch ich, die schon mit mehreren ehemaligen Straßenhunden (die ja durchaus schon bei Familien gelebt haben können) zusammengelebt haben. Schade, dass Du dieses Wissen, das hier vorhanden ist, nicht annimmst, sondern trotzig wie ein Kleinkind reagierst.
Es bleibt nun mal so: Der Hund weiß nicht, dass er etwas falsch macht und was er falsch macht. Wenn Ihr nicht die Geduld habt, ihm das zu zeigen, wie er sich richtig verhalten soll, dann gebt den Hund zurück, damit er die Chance bekommt, zu einer geduldigeren Familie zu kommen. Der Hund hat sich nämlich das Leben bei Euch nicht ausgesucht, im Gegenteil. Ihr wolltet ihn, wenn auch unter anderen – blauäugigen – Voraussetzungen.
Ich gehe übrigens mit unseren 3 Auslandshunden oft in der Umgebung kleiner Dörfer und Weiler spazieren und traf dort bislang IMMER auf positive Reaktionen, unsere Hunde betreffend. Aber so negativ, wie DU selbst dem Hund gegenüber eingestellt bist, wundert mich nicht, dass auch andere das Tier so sehen.
Hoffentlich trefft Ihr eine Entscheidung, bevor der Hund vor lauter Angst und Unsicherheit nach Vorne geht. Denn es gibt mir sehr zu denken, dass der Hund anderen Menschen gegenüber offen und aufgeschlossen ist, sich bei Euch aber ängstlich und devot zeigt, die Rute einklemmt oder zu Euch kriecht. Das klingt nach allem, aber nicht danach, dass der Hund sich bei Euch wohlfühlt. Fürchterlich. Da kommt dieses Tier in eine vollkommen fremde Welt, wird "gerettet" und gelangt vom Regen in die Traufe :-/ Da hätte man ihn auch auf der Straße lassen können.