ZitatHallo,
ich war heute in Dortmund auf der Hundeausstellung und habe gehört was Martin Rütter zum Thema Hunde schütteln (ohne das auf irgendeinen bestimmten Trainer, Methode etc. eingegangen wurde) zu sagen hatte.
Hallo Ella,
nun, - Du hast den Rütter auch noch mit ins Boot geholt. Zum Thema Rütter und "Selbstvermarktung" will ich mich gar nicht großartig aufhalten und komme gleich zum Kernpunkt:
Wie man aus dem letzten Schüttelshake, - ähem ich meine den letzten etwas früh geschlossenen Schüttelthread (ich konnte mich nicht einmal mehr verteidigen) entnehmen konnte bleibt das "Schütteln" hier offensichtlich ein ewiges Thema im Umgang mit dem Hund.
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Der Hund tut also etwas, was er nicht soll, wird dafür mit schütteln gemaßregelt.
Möglichkeit 1, Hund ist sofort unglaublich beeindruckt und hat gelernt: Herrchen ist verhaltensgetört.
Möglichkeit 2, Hund ist noch nicht beeindruckt, wird solange weiter gemaßregelt, bis auch er sich "unterordnet", resp. hört. Hund hat also Erfahrung mit Tötungsabsicht gemacht, wird sich -wenn er sich wieder traut- schütteln und feststellen: es ist mir nix passiert und hat somit gleich ZWEI Dinge gelernt:
a) Herchen ist verhaltensgestört und
b) ein Schwächling der das Rudel anführt!
Ich gehe glaube ich mit Frau Dr. Feddersen-Petersen konform, wenn ich sage, dass es nicht unbedingt schädlich ist, wenn zur Disziplinierung geschüttelt wird. Zumindest ist es lt. Frau Dr. Feddersen-Petersen ein neues Märchen geworden, welches eifrig (so auch in diesem Forum) tradiert wird:
Welpen, die am Nackenfell geschüttelt werden, seien sich der vermeintlichen Tötungsabsicht des Menschen bewußt. Sie wüßten, dass Nackenfellschütteln den Tod bedeutet. Das glaubt Frau Dr. Feddersen-Petersen nicht und auch ich bin seit jeher davon überzeugt! Wieso sollten es den die jungen Hunde wissen? Ist dieses Wissen genetisch determiniert? Gibt es Fressfeinde, die Wölfe und Hund totschütteln? Wohl kaum. Dennoch wird der Hund mit diesem Vorgang "Schütteln" förmlich vor Angst gebeutelt. Diese Angst ist jedoch nicht im vermeintlichen Wissen um den Zweck des "Beißschüttelns" begründet. Hier liegt Rütter mit seiner Tötungsabsicht also völlig neben der Sache. Das kann ich hier unter meinem Namen sagen, weil es eben so ist und wissenschaftlicher Überprüfung standhält!
Im übrigen ist ein Rudelführer dann souverän, wenn er es sich leisten kann und das ist die meiste Zeit des Jahres. Schau mal einem Canidenrudel zu, welches instabil ist (sei es durch Fluktuation, Verluste auf Führungsebene...) da kann der Rudelführer, soweit man ihn überhaupt als solchen erkennt ganz schön gestreßt sein!
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Liebe Köppel-Gemeinde, Kritik bitte gerne an Herrn Rütter direkt
Ich gebs nur wieder, hatte aber zugegebenermaßen ne Menge Spaß... Obwohl ich heute wieder gelernt habe, dass es auch immer noch Menschen gibt die Hunde mit der Nase in Häufchen schubsen
Um es noch einmal klarzustellen: Ich lehne wie auch Frau Dr. Feddersen-Petersen eine Zurechtweisung durch Nackenfellschütteln als tradiertes Märchen ab. Ich praktiziere kein Nackenfellschütteln wie Köppel und Co.
Ich habe meine Art der Disziplinierung aus dem Canidenleben entlehnt. Dies hat mit Nackenfellschütteln nichts zu tun und ist mit einer Disziplinierung der Caniden untereinander in Form von zur Seite wegschleudern oder auf dem Boden drücken (pinnen) zu vergleichen.
Bezüglich der artgerechten Disziplinierung habe ich mit dem Dipl.-Biologen Herrn Joachim Leidhold und Herrn Dr. Frank G. Wörner (ehemaliger wissenschaftlicher Leiter der Trumlerstation) Gespräche geführt. Herr Trumler hat damals vielleicht etwas nicht ganz richtig beobachtet, daher vielleicht die heute noch praktizierenden Nachplapperer in Bezug auf Nackenfellschütteln - hierüber habe ich mit seiner Frau in 2005 Gespräche geführt.
Ignorieren tue ich auch manchmal, indem ich eine geringe Missetat eben mal nicht diszipliniere. Das hängt aber vom Kontext ab (z.B. Nebensächlichkeit in einem Seminar, wenn ich die Masse der Teilnehmer nicht gleich aus dem Konzept bringen möchte)
An dieser Stelle sei bemerkt, dass ich mich aus dem Köppel-Thread ausgeklinkt habe, weil es m.E. da eigentlich nur um persönliche Angriffe geht. Nicht alles was Köppel macht ist zu verurteilen. Da kümmere ich mich heute lieber um den letztenTeil unseres Wochenendseminars "argerechte Hundeerziehung" und darf mir sicher sein, dass hier wieder fünf Teilnehmer nach Hause fahren in dem Wissen wie man einem artgerechten Umgang mit dem Hund näherkommt. Bin froh, endlich zu Hause zu sein, obwohl, - es war ein wundervoller Tag, fast den ganzen Tag draußen, daß Wetter bald an die 20°.
Bedenkt bei aller Schüttelei oder Nichtschüttelei:
man kann schon vor einer Disziplinierung vieles beim Hund über Stimmodulation und Anspannung/Entspannung in unserer Kommunikation regeln um bestimmtes Verhalten zu initieren oder abzubrechen. Eine Disziplinierung folgt in einer sich steigernden Kette erst weiter hinten und ist fast immer wie auch im Canidenleben nicht notwendig, da bei den Caniden vieles schon vorher auf psychischer Ebene abläuft (Drohfixieren, Brummeln usw.)
So und jetzt schüttelt mich, hängt mich oder laßt mich leben
Gruß Peter