Ruhrpottlöckchen du hast mich komplett missverstanden. Temperament und die Bereitschaft zur Arbeit haben relativ wenig miteinander zu tun. Ich kenne viele Therapiebegleithunde, die in den unterschiedlichsten bereichen eingesetzt werden. Aber solche Energiebündel wie meine sind da nicht drunter, denn das würde in die Hose gehen. Nee das sind alles Hunde die ruhig und gelassen mit jedem mitarbeiten ohne dabei aber vor Begeisterung in 2m Höhe rumzufliegen. ich kann es nur nochmal betonen, ich find es gut dass man diese Bandbreite beim Pudel finden kann.
Mh, ich glaube da wiederum missverstehst du mich jetzt Ist schon schwer übers Internet. Ich versuch mal mich besser auszudrücken :)
Mir geht es nicht darum Temperament und Motivation (oder eben auch den Mangel dessen) in einen Topf zu werfen. Letzteres kann nur eine Folge des Ersteren sein. Muss natürlich nicht.
Wir können gerne alleine beim Begriff Temperament bleiben, um den ging es mir ja, als du von "ruhig" schriebst. Und da bin ich eben der Meinung, dass weniger Temperament nicht zwingend besser ist für den Einsatz als TBH oder PBH.
Kommt eben, wie oben ausgeführt, auf viele Faktoren an.
Ich glaube dir aber sehr gerne, dass die TBH/PBH die du kennst allesamt eher ruhige Kandidaten sind, für viele Einsatzbereiche ist das durchaus nicht verkehrt.
Für mich zB ist eine hochfahrende Maivi wichtig. Alles andere hätte mir bei dem was ich da mit meinen Jungs gemacht habe nicht genutzt. Wäre natürlich auch gegangen, aber dann eben nur die Bereiche, die eben genau diese Ruhe abfragen.
Mit jedem Mitarbeiten war und ist für uns übrigens das Hauptproblem und ich glaube, das muss man beim Pudel als TBH/PBH wirklich auf dem Schirm haben.
An der Delegation haben wir ewig gearbeitet, mit am intensivsten würde ich sagen und das lief zur Abschlussprüfung auch noch nicht so toll wie bei anderen Mensch-Hund-Teams, aber ich war da vielleicht auch etwas zu anspruchsvoll
Und um nicht ganz OT zu werden (wobei so richtig OT ists ja nicht, ist ja durchaus eine Rasse die immer mal wieder im Zusammenhang mit TBH/PBH/Besuchshund genannt wird): Ich finde, wie die meisten anderen, die die Rasse selber halten auch, dass der Pflegeaufwand halt danach geht, was man eben selber betreiben möchte.
Wenn ich richtig gar keinen Bock habe oder keine Zeit oder was auch immer schere ich die Pudel auf irgendwas zwischen 7 und 16mm runter und dann war es das. Dafür KANN ich dann vorher einmal baden (kann man auch sein lassen, aber ich finde ein Bad dann und wann tut jedem Hund ganz gut). Danach wird nicht mehr gebürstet oder geblowert oder sonstwas. Mit der Wolllänge kann ich wirklich ganz entspannt bis zum nächsten Runterscheren warten und nur nach Bedarf baden. Diesen Bedarf sieht ja auch wieder jeder anders.
Was schon immer mal wieder passiert ist dann eben seperat die Krallen- und Ohrenpflege. Die gab es bei meinen Labbis aber auch.
Also ja, natürlich muss beim Pudel irgendwas passieren. Das kann man auch nicht ewig aufschieben und sollte man, gerade in Bezug auf Kosten falls man lieber zum Groomer geht, durchaus vorher bedenken.
Aber für mich, und ich finde frisieren nicht so spaßig wie andere Pudelhalter, hält sich das echt in Grenzen und macht für mich den Pudel nicht uninteressanter.
Alleine bleiben können meine Pudel nicht gut. Außerdem sind sie recht wachsam und territorial (sobald wir irgendwo länger als ne Minute sind ist es unseres ) und sind gesprächig, zumindest Donna.
Donna findet andere Menschen dazu ziemlich doof. Mittlerweile ist sie ja sehr erwachsen geworden und unterwegs recht umgänglich.
Die beiden anderen finden andere Menschen gut, würden aber nie einfach so zu anderen Menschen hingehen, wenn diese dies nicht "einfordern".
Jagdtrieb haben meine Kleinen. Wir leben hier nicht sehr wildreich und sie interessieren sich nur für "realistische" Beutetiere. Da musste man gerade in den vergangenen Jahren durchaus ein Auge drauf haben. Wenn man nicht völlig träumt klappt es zumindest hier im Ruhrgebiet ganz gut und die Begeisterung an gemeinsamer Aktion ist da bei beiden Zwergen einfach so ausgeprägt, dass wir gut zurechtkommen und sie viel frei laufen können.
Meine Große hat keinen nennenswerten Jagdtrieb, die passt dafür gut darauf auf, dass die Gruppe zusammen bleibt und "schützt" diese nach außen. Die ist also eher in einem anderen Bereich interessiert, als die Kleinen Was nun besser oder schlechter ist muss jeder selber wissen.
Ich kann mich schon auf meine Pudel verlassen, so ist es nicht, aber zum richtig Gehirn ausschalten beim Spazieren sind se nichts.
Für alles zu haben sind sie auch nicht, nicht weil sie nicht wollen. Apportieren und Dummy zB. Donna würde mir ja wirklich gerne den Gefallen tun, aber sie findet diese Tätigkeit so ultra dämlich. Es macht für sie überhaupt keinen Sinn, entspricht nicht ihrem Typ und das merkt man auch. Sie blüht dafür im Bereich der UO auf.
Femi und Maivi finden Dummy und Apport (Maivi besonders gerne auch aus dem Wasser) super und zeigen wahre Freude daran.
1000x das Gleiche möchten aber auch die beiden nicht machen.
Sensibel sind sie alle drei, aber natürlich nicht ängstlich. Aber sie spiegeln doch wirklich hervorragend den Menschen und die Situation.
Für mich ist der Pudel eine wundervolle Rasse, so wie ich sie kennen gelernt habe und bisher fand ich jeden Pudel, den ich live kennen gelernt habe so toll, dass ich mit diesem glücklich geworden wäre. Der eine oder andere wäre mir vielleicht etwas zu ruhig, aber die meisten sind doch so, wie ich mir einen tollen Hund für mein Leben vorstelle :)