Beiträge von aprilkind82

    Warum die Kirche aber oft so 'unantastbar' ist und teilweise strengen Regeln unterliegt erschließt sich mir nicht. Aber vielleicht sehe ich die Kirche (vermutlich durch Amerika) auch als einen anderen Ort an, als das andere tun).

    So unantastbar ist sie gar nicht :-) Ich frage mich eher, warum die meisten Menschen immer davon ausgehen, dass in der Kirche alles verboten ist. Die PfarrerInnen die ich kenne lassen sich auf eine ganze Menge ein. Aber nicht "DIE" Kirche verbietet an einigen Orten Tiere im Kirchengebäude, sondern immer der Kirchenvorstand vor Ort. Aber das ist meist die Ausnahme. Ich stelle in Gesprächen mit Paaren immer wieder fest, dass diese sehr unsicher bezüglich ihrer Wünsche sind. Dabei sind oft die älteren Verwandten das eigentliche Problem, nicht die Kirche.
    Wie gesagt: Ich habe schon Paare getraut, deren Hund die Ringe brachte. :dafuer: Für mich und das Paar war es völlig richtig so, aber ich weiß, wie oft die Paare sich von ihren Verwandten was dazu anhören mussten. :dagegen:
    Dabei kommt es ja wirklich auf den Hund an und die Hochzeitsgesellschaft. Für meinen Bruno wäre so eine Veranstaltung der Horror: viele fremde Menschen die ihn wohlmöglich noch ungefragt anfassen, laute Musik und Tanz, evtl. könnte er auch nicht die ganze Zeit an meiner Seite sein (den Hochzeitstanz mit Hund, der um die Füße springt stelle ich mir schwierig vor), ein Büffett, dass er nicht plündern darf :tropf: und vielleicht kein Ort um sich zurückzuziehen...das wäre der Horror.
    Aber klar: ein Picknick im Grünen oder eine Hochzeit im Garten mit Hunden, die Gesellschaft lieben klingt doch wunderbar... :applaus:


    Tiersegnungen find ich super. Ich schließe meinen Bruno ja auch in mein Gebet mit ein und fühle mich gesegnet, dass er an meiner Seite ist :hurra: :hurra:

    Auf unserem Friedhof ist es auch gestattet und bisher gab es bezüglich der Gräber auch nie Probleme. Da achtet jeder Hundebesitzer drauf, dass die nicht scharren oder ihr Geschäft auf den Gräbern hinterlassen. Allerdings gilt das leider nicht für das weitere Friedhofsgelände.Viele nutzen den Friedhof als Gassirunde und machen leider gar nichts weg. Das ist ärgerlich und ziemlich pietätlos, aber es ist halt wie überall: verantwortungsbewusste Hundehalter beseitigen den Hundekot, anderen ist es wortwörtlich sch...egal

    Also das Thema Tiertaufe finde ich auch äußerst seltsam und verstehe es auch nicht. Mit der christlichen Taufe hat das Ganze jedenfalls gar!! nichts zu tun. Mit der Taufe verbinden Menschen sich durch Jesus Christus mit Gott. Das steht hinter der Taufe, so steht es in der Bibel und da gibt es auch keine andere Erklärung, denn Taufe ist nun mal ein allein christlicher Akt um die Verbundenheit mit Gott auszudrücken und Teil der Gemeinschaft aller Getauften zu werden. Mit der Taufe beginnt sozusagen ein neues Leben mit Gott. Wir streifen alles ab, was uns vor Gott schuldig macht. Geht eigentlich auf Adam zurück, der als erster Mensch schuldig geworden ist (also alles ganz kurz zusammengefasst). Aber: Die Tiere sind nie aus dem Paradies geflogen. Da gab es nie einen Bruch zwischen dem Tier und Gott. Ich glaube Gott hat die größte Freude diese wunderbaren Geschöpfe zu erschaffen. Aber es ist völlig albern und unsinnig einen Hund zu taufen. Was soll dahinter stehen? Das mein Hund zur Kirche gehört? Also Bruno lebt im Pfarrhaus und ich danke Gott, dass er uns zusammengebracht hat. Aber ihn taufen??Hä?? Was soll dahinter stehen? Ich glaube Bruno weiß auch so, dass Gott ihn und seine vierbeinigen Kameraden ganz besonders liebt.
    Ich denke hinter der "Hundetaufe" steht nichts außer ein Trend...ich meine wie oft erlebe ich im Fernsehen, dass muslimische Paare in Serien von Paten sprechen (da gruselt es auch allen -Muslimen) oder die Braut aus der Kirche rennt (dabei ist es dann längst zu spät, das hätte sie auf dem Standesamt tun müssen)...

    Hunde bei kirchlichen Trauungen sind mittlerweile ziemlich häufig dabei. Wenn nicht gerade Kinder (oft aus erster Ehe) die Ringe nach vorne bringen, so tut es manches Mal der Hund. Mir persönlich als Pfarrerin ist das gleich, aber ja, der Stress für das Tier ist nicht zu unterschätzen. Spätestens wenn die Orgel erklingt und Hundi das nicht gewohnt ist oder Herrchen und Frauchen festlich aus der Kirche ausziehen und das Hundekind noch bei "Oma" bleiben muss.
    Eine sehr gute Freundin hat letztes Jahr geheiratet. Ihre Chihuahuas sind sonst immer dabei, aber an diesem Tag war sie froh, einen Hundesitter zu haben, um einfach den Tag genießen zu können, ohne sich immer um die Wauzis zu sorgen. Der Horror, wenn in all dem Trubel plötzlich einer weg gewesen wäre.
    Persönlich würde ich es genauso halten. Für Bruno wäre das nur stressig. Er ist sonst auch überall dabei, aber er fühlt sich auch Zuhause sehr wohl. Und seine Decke zieht er einem Schlafplatz neben einem Tisch oder in einem Festsaal wo alle lachen, tanzen etc. definitiv vor!
    Aber was das angesprochene Verbot von Hunden in der Kirche angeht, das ist Unsinn. Jede Kirchengemeinde kann dies für sich entscheiden. Bei einer Taufe war auch schon mal ein Hund dabei. Der gehörte ebenso zur Familie. Und gestört hat der gar nicht.
    Ob nun ein Kind kreischend durch die Reihen läuft oder ein Hund mal bellt, das ist mir ziemlich egal. Aber ja: Als Störung können manche Menschen beides empfinden. Nur kenne ich kaum Menschen, die Angst vor Kindern haben. Was Hunde angeht, so ist das eben schon was anderes.
    Und Allergien auf Kinder sind auch arg selten...

    Würde euch gerne mal über meinen Bruno berichten. Er ist jetzt 3,5 Jahre, Boxer-Berner Sennen-Pitbull-Mix. Das erste mal gesehen habe ich ihn mit zwei Wochen, dann noch ein paar Mal. Er stammte nach Aussage der "Züchterin" aus einem unbeabsichtigten Wurf (nachdem die Hündin ein knappes Jahr später schon wieder geworfen hat, bin ich mir da nicht mehr ganz sicher). Seine Mama war gerade ein Jahr, eine hübsche Boxer-Pitbull-Hündin, sehr menschlieb und freundlich, nur Katzen hasste sie und den Welpis gegenüber manchmal etwas grober (aber das hab ich bei den Besuchen nur zwei mal mitbekommen). Die Welpis wuchsen mit zwei kleinen Kindern auf.Ich nahm Bruno mit 10 Wochen zu mir, seine Geschwister waren schon 2-3 Wochen früher aus dem Haus, aber ich war gerade umgezogen und hatte noch eine Fortbildung vor mir. Als ich meinen Bruno dann abholte, traf ich noch einen Nachbarn, der lachend erzählte, dass er den Kleinen vor einer Woche von der Straße aufgelesen habe (die Züchterin war länger unterwegs, der Kleine war mit der Mutter auf dem Hof und die hatte mal wieder das Tor geöffnet und ihren Welpi auf der Straße sitzen lassen). Ich hab mir damals nix weiter dazu gedacht, aber im Nachhinein erachte ich es doch als wichtig.
    Bruno war von Anfang an sehr zutraulich und lief immer gleich hinter mir her, schleppt fröhlich Teddys und anderes Spielzeug und war unheimlich verschmust. Im Nachhinein wundert es mich, den vom ersten Spaziergang an war er Fremden gegenüber eher skeptisch, machte sich klein und bellte. Und durch ihn habe ich erst erlebt, was alles Angst machen kann: Mülltonnen, Straßenschilder, Tüten, Wind in Büschen, glatte Böden, Tashcen ...unendlich erweiterbar. Alles wurde und wird z.T. bis heute angebellt und Hund geht keinen Schritt weiter, sträubt sich, setzt sich hin und zeigt Beschwichtigungsgesten. Auch anderen Hunden begegnete er von Anfang an mit lauter Stimme. Ebenso in der Welpenstunde, im Junghundekurs, im Erziehungskurs und Aufbaukurs bis jetzt in der Gruppe der "Großen": Bruno startet in Spielrunden immer gleich. Er stürzt sich mittenrein und bellt laut und wer zu aufgedreht ist, wird erst mal gemaßregelt. Dabei hat er allerdings noch nie gebossen, er nutzt seine Körperstatur und macht damit wohl schon Eindruck. Dabei steht das Nackenfell aber immer hoch und auch der Schwanz ist aufgerichtet. Seinen Ruf als Großmaul hatte er leider schon weg, bevor wir überhaupt in die Hundeschule kamen, da ein Wurfbruder auch da war und ziemlich für Stress sorgte (der war anderen gegenüber schon sehr aggressiv und dominant). Bruno dagegen kam mir in all seinen Gehabe eher immer sehr unsicher vor, was die Trainerinnen anfangs nicht so sahen- heute würden sie das nur bestätigen. Andere Hunde wurden auch an der Leine verbellt, dabei liebte er die drei Hunde meiner Geschwister, die er regelmäßig sah sofort heiß und innig. So ist es auch mit Menschen: alles was Familie ist, ist Rudel. Wird geliebt und absolut respektiert. Er lässt alles mit sich machen und ist 1000%ig treu und herzensgut. Fremde wurden lange verbellt, lange in dem er rückwärtsging, manche Zeit auch aggressiver. Viel Übung hat dazu geführt, dass er heute ruhig bleibt, solange die Menschen ihn nicht direlt anstarren, sich nach vorne beugen oder ihn ansprechen.
    Und auch Hundebegegnungen sind immer noch stressig, wenn auch besser geworden. Solange wir genügend Abstand zwischen die Hunde bringen können, guckt er zwar und ich merke seine Anspannung, aber er ist ruhig und geht weiter. Schwieriger wird es, wenn es sehr eng wird oder der andere Hund nicht angeleint ist. Solange der dann weg bleibt, ist alles gut. Aber leider kommt es immer wieder zu unschönen Begegnungen mit Hunden, die frei herum laufen und ihn bedrängen. Letztens hat sich eine 30kg Hündin auf ihn gestürzt und sofort mehrfach gebissen. Wir waren mit allen Hunden (angeleint) unterwegs und sie rannte geifernd auf alle zu. Da ist Bruno nach vorn, hat sie mit seiner ganzen Statur an den nächsten Gartenzaun gedrückt und als sie dann den Schwanz einzog, kam er ruhig zu mir zurück. Ein anderes Mal haben ihn drei lautbellende Yorkis umkreist und wir konnten keinen Schritt gehen, bis das Frauchen endlich angerannt kam. Und das tat es erst, als Bruno und ich so weit von den Yorkis zurückgedrängt worden sind, dass auch er laut bellte.
    Dritte typische Begegnung: Wir sind mit allen vier Hunden unterwegs (alle angeleint) und gehen gerade durch einen Fußgängertunnel als ein Jack-Russel auf uns zuspringt. Alle Hunde motzen (im Rudel ist es ja am schönsten), der kleine umkreist erst unsere alte Hündin, dann rennt er auf Bruno zu. Ich halte Bruno (bellend und motzend) fest, der Jackie interessiert das Gemotze nicht und er geht gleich an Brunos Hintern. Leider waren wir mittlerweile so an die Tunnelwand gedrückt, dass wir nirgends ausweichen konnten. Ich musste Bruno am Halsband festhalten, bis das saudoofe Frauchen ihren Hund endlich eingefangen hatte und durfte mir dann noch anhören wie sie zu ihrem sagte: "Komm, Pepper, die bösen Hunde wollen nicht spielen!"
    In solchen Momenten koche auch ich innerlich, ärgere mich, dass ich nix sage und fühle mich irgendwie im Unrecht, weil mein Großer so ein Theater geacht hat. Aber Bruno kann es einfach nicht ausstehen, wenn andere Hunde an seinen Hintern gehen. Das hat vermutlich gute Gründe auf Grund all seiner Erkrankungen. Mit 6 Monaten wurde HD festgestellt, worauf bei ihm eine Kapselraffung gemacht wurde. Der Heilprozess hat ein Dreivierteljahr gedauert (dann durfte er auch wieder mit anderen Hunden richtig toben). Dann erster Spondyloseschub und so ein blöder Köter in der Hundeschule reitet ihn auf. Bruno ist damals winselnd zusammengebrochen. Und dann mit 1,5 Jahren erster Kreuzbandriss, mit 2 der zweite Kreuzbandriss. Immer ein halbes Jahr Heilung und keine Hundebegegnungen. Frauchen zog ihn immer weg, wegen der Gefahr, dass zu wild getobt wird.
    Und jetzt hab ich einen oft pöbelnden, unsicheren 55kg-Hund an der Leine, der natürlich Eindruck macht und Menschen verunsichern kann, der vor immer wieder anderen Dingen Angst hat und immer wenn sich eine Angst gelegt hat, findet er was Neues gruselig. De Hundeschule weiß ihn kittlerweile besser einzuschätzen, sowohl seine Gebelle wie auch der Umstand, dass er sich bei zu dominaten Hunden hinter Frauchen verkriecht.
    Was ich gerne ändern würde: Sein Gebelle/Geknurre bei Menschen, Wenn er da einfach relaxter wäre, wäre das optimal. Aber einem Fremden zu sagen: Hier, werfen sie ihm mal das Leckerli oder den Ball zu, wenn Brunos Stimme erklingt, ist äußerst schwierig. Er muss sich gar nicht von jedem Anfassen lassen, aber gerade im Hinblick auf willkürlich handelnde, nichtdenkende Personen wäre es mir lieb, er wäre ruhiger und entspannter. Und klar: optimal wäre, er würde bei allen Hundebegegnungen ruhig mit mir weitergehen...Habt ihr Ideen oder Tipps, wie wir da weiterkommen?

    Najawill dir keine Angst machen, aber die Statistiken pendeln zwischen 60-70%, dass innerhalb von 6 Monaten das andere auch noch reißt. Wegen Überbelastung, Disposition etc.

    Das mit dem Einhalten kenne ich gut. Bruno hat das Problem bis heute beim großen Geschäft. Er hat in seinem Hundehirn einfach abgespeichert, dass das Hinhocken schmerzhaft ist. Dabei tut schon lange nichts mehr weh. Weiterhin gute Besserung!

    Also wir sind bei der Uelzener und die haben ohne Probleme zwei Kreuzbandrisse innerhalb von 6 Monaten inklusive MRT bezahlt (alles zusammen waren es dann ca. 5000,-€). Mein Tierarzt meinte noch: "na, die werfen sie jetzt vermutlich raus", aber da kam gar nichts. Ich bin froh, diese Versicherung zu haben.