Beiträge von Menke

    Hallo,
    Ich habe mich kürzlich mit dem Berufs-Schäfer in unserem Tal drüber unterhalten und geb einfach nur wieder, was er mir erzählt hat. Er hütet auf als Wanderschäfer mit Altdeutschen verschiedener Schläge. Als Koppelgebrauchshund hat er es mit Borders probiert, war aber nicht zufrieden, weil er sie zu schnell und zu hektisch fand und im normalen Hofalltag nicht zu gebrauchen. Dafür nutzt er schon seit über 10 Jahren Aussiborders, also Mischlinge aus Aussis und Borders der ersten, zweiten und dritten Generation, die ein Kollege von ihm gezielt züchtet. Nach seiner Aussage sind das super Arbeitshunde, die aber auch im Alltag auf dem Hof ausgeglichen sind.
    Seiner Meinung nach ist der heutige Bordercollie ein Produkt der Wettleidenschaft der Britten. Als die anfingen, mit ihren Hunden nicht nur zu hüten, sondern es wichtiger wurde, dass sie im Wettbewerb die Schafe in Blitzgeschwindigkeit von A nach B trieben, blieb die Alltagstauglichkeit auf der Strecke. die Preisgelder waren wohl so hoch, dass es sich für die Bauern lohnte, Borders nur für diese Wettbewerbe zu züchten und andere, weniger extreme Hunde für die Arbeit auf der Farm.
    Wie gesagt, dies sind einfach nur die Erfahrungen eines Berufs-Schäfers mit einem recht großen Betrieb. Da er auch Integrations-Arbeitsplätze anbietet für Menschen mit psychischen Erkrankungen braucht er auch für die Koppelarbeit Hunde mi robusten Nerven, die auch mal einen Fehler des Menschen ausgleichen können. Die hat er in den Aussiborders gefunden.
    Das ist alles, was ich zum Thema beitragen kann, aber ich fand es recht interessant, weil es dort wirklich nur auf die Arbeitseigenschaften ankommt, Ideen von Reinrassigkeit waren dem Schäfer völlig egal.So etwas überlässt er den "feinen Städtern", wozu er mich mit meinem Papillon bestimmt auch gezählt hat. :smile:
    Grüße von Menke

    Ich werfe trotzdem noch einmal die Frage in diesen ausufernden Faden:
    Es geht ja nicht um irgendeine Rasse, in der sehr selten mal ein kranker Welpe fällt. Es geht um Chow Chows. Findet Ihr das ok, wie die im Moment gezüchtet werden?
    Würdet ihr Welpenkäufern raten, zu solchen Züchtern zu gehen?
    Grüße von Menke

    Hallo,


    es wurde schon gesagt, aber es ging unter:
    Chow Chows sind in ihrer heutigen Auslegung des Standards eine so unnatürlich gezüchtete Rasse, dass für mich der Begriff Qualzucht zutrifft. Guckt euch die Bilder der Deckrüden des Rassenverbandes doch mal an. Extrem kurzer Körper EXTREM steil stehende Beine, und dabei ein recht schwerer, kompakter Hund. Da braucht man doch nicht zu fragen, woher die Gelenkerkrankungen kommen. Vom Gesicht der Tiere will ich gar nicht reden.
    Bei so einer Rasse würde ich nicht mehr nach irgendwelchen Züchtern, oder Linien suchen, die nicht ganz so extrem sind, sondern ganz klar sagen, so einen Verein unterstütze ich nicht mit dem Kauf eines Welpen. Und der VDH-Dachverband tut, was er in diesen Fällen immer tut - nichts!


    Ich treffe regelmäßig zwei auf Ausstellungen hoch prämierte VDH-Chows, die auf ihren Stelzen langsam und schmerzhaft durch die Gegend wackeln. Sie können kaum etwas sehen und ihnen ist bereits bei den jetzigen Temperaturen viel zu heiß. Mir tun es immer in der Seele weh, aber Herrchen findet das ganz normal.


    Und ja, es gibt viele Rassen mit normalen Körperproportionen und guter Chance auf Gesundheit, aber der Chow in seiner heutigen Form gehört nicht dazu!


    Viele Grüße von Menke

    Hallo Susi,


    wenn ein Hund völlig abgemagert und ausgelaugt neben einem Gartenteich sitzt, schwer atmet und ab und zu versucht zu trinken, nur um dann gleich wieder zu erbrechen - mit einem Blick, den ich mein ganzes Leben lang nicht mehr sehen möchte - dann kannst du gerne auf ein naürliches Einschlafen warten oder den Wert der letzten Stunden mit dem geliebten Hund genießen - wir haben es nicht getan!


    Viele Grüße von Menke

    Hallo Chatterbox,


    weil ich weiß, was für ein Aufwand gute Palliativpflege bedeutet - wie sollen wir das für Hunde ermöglichen? Das sie am Ende alle in der Tierklinik liegen, kann ja auch nicht das Ziel sein.
    Und dann gibt es beim Menschen auch noch Dimensionen von "Spiritualität" oder wie man es nennen soll, die ich beim Hund nicht sehe. Das ist aber meine persönliche Meinung-
    Und schließlich sollten Menschen nicht aktiv über den Tod anderer entscheiden müssen/dürfen.


    Viele Grüße von Menke

    Hallo Susi,
    ich hatte bisher zweimal die Verantwortung für die Entscheidung und ganz sicher hätten wir weder Kosten noch Mühen gescheut, unsere geliebten Hunde länger bei uns zu haben. Aber wir wollten die Hunde definitiv nicht länger leiden lassen und die grausigen Bilder von dem verdurstenden/erstickenden Hunden stehen mir noch grausig vor Augen. Was hätten ein paar Stunden mehr ihnen oder uns bringen sollen?
    Bestimmt gibt es Menschen, die die Entscheidung zu früh und aus Bequemlichkeit treffen, aber für mich bleibt die Möglichkeit das Einschläferns erst einmal ein Segen.


    Der Tod von Menschen ist für mich etwas anderes - ich möchte keine Sterbehilfe!


    Gruß von Menke

    Freilich werden unsere Hunde heute älter und sterben sicher nicht so oft an Infektionskrankheiten, wie noch vor 50 Jahren. Aber "Sterben als friedliches Einschlafen" ohne schwere Symptome, die man dem Hund lieber ersparen möchte, hat es weder heute noch früher oft gegeben.
    Grüße von Menke

    Wie schon gesagt, das "normale" Einschlafen hat es nie besonders häufig gegeben, das ist eine romantische Vorstellung. Ich verstehe nicht, was die Medizin damit zu tun hat, Hunde werden ja doch nur selten mit Maschinen am Leben gehalten, wie Menschen nur all zu oft. Wenn Herzmedikamente, Antibiotika, Tropf usw. nicht mehr helfen, stirbt das Tier genauso elend, wie ohne Medizin - nur, wenn es Glück hat, Jahre später.
    Falls Du gerade um das Leben eines Hundes bangen musst, wünsche ich Dir alles Gute, aber enthalten ihm nicht die Hilfen der Medizin vor.


    Gruß von Menke

    Hallo,


    normal einschlafen - diese Art zu sterben ist nur wenigen vergönnt, ob bei Menschen oder Tieren. Das "normale" Sterben ist nicht besonders schön, Schmerzen, Krämpfe, Atemnot und viel Angst gehören leider meistens dazu. Beim Menschen versucht man, mit Palliativpflege das Sterben zu erleichtern, bei unseren Hunden haben wir die Möglichkeit, ihnen das zu ersparen. Alle vier Hunde, die in meiner Familie bisher gestorben sind, wurden eingeschläfert. einer hatte Krebs im Endstadium, einer kam im hohen Alter nicht mehr hoch und war psychisch extrem verängstigt, einer wäre verdurstet, ein anderer erstickt. Alle waren alt und es war ein ganz natürlicher Prozess - den wir ihnen aber nicht bis zum Ende zumuten wollten.


    Viele Grüße von Menke

    Hallo JulisNero,


    Zitat

    Die meisten Elterntiere von Mischlingsverpaarungen sind nicht gesund, da sie weder auf Krankheiten gecheckt wurden, noch anerkannte Zuchthunde mit Papiere sind.


    Hunde sind gesund, wenn sie ein langes Hundeleben lang schmerzfrei laufen, fit schnaufen, Infektionen und Tumore erfolgreich abwehren usw. können - weder diagnostische Tests noch Papiere machen einen Hund gesund oder krank.
    Ich kenne keine Studie, in der Mischlinge eine kürzere Lebenserwartung haben, als Rassenhunde (allerdings etliche, in denen sie im Durchschnitt länger leben) - daher wundert mich Deine pessimistische Einschätzung etwas. Wie haben die Hunde bloß unter sehr viel schwierigen Bedingungen als heute bis zum Beginn der Rassenhundezucht
    durchgehalten?


    Zitat


    Und nun erklär mir mal was diese Mischung für einen Nutzen hat, welches nicht ein reinrassiger Pinscher oder Chihuahua erfüllen kann.


    Na aber das erkläre ich Dir doch gerne! Einen "Nutzen" (komisches Wort!) hat ein Hund für sich selber, wenn er ein langes, schmerzfreies Leben führen kann und seine Bedürfnisse als Hund ausleben darf. Dafür braucht er die richtigen Gene und eine Umwelt, die zu ihm passt. Ein Chi-Zwergpinscher-Mix aus gesunden Eltern hat da gute Chancen, auf Gesundheit wegen des Heterosiseffekts und auf seine Bedürfnisse, weil die Rassen gut zusammen passen und gut in unsere Umwelt passen. Ein bisschen Glück mit seinen Menschen braucht natürlich jeder Hund. Beim reinrassigen Zwergpinscher sehe ich die Chancen auch gut, Einschränkungen für die Gesundheit durch die geringere genetische Vielfalt sind möglich. Beim reinrassigen Chi habe ich durch die Verzwergungsfolgen und die vielen Erbkrankheiten eher Bedenken. Alles in allem können also Mischlinge und Rassenhunde in diesem Sinne einen Nutzen haben - oder was ist für Dich der Nutzen eines Hundes?


    Viele Grüße von Menke