Beiträge von Danskypack

    Dansk Svensk Gardhunde sind leider gar nicht in der Datenbank (das wären sicher 100% :D ).
    Deshalb wurde mir der Kurzhaarcollie als Spitzenreiter der passenden Rassen angeboten... und ich muss sagen:
    Yep, würde passen.
    Sympathie-mäßig und nach allem, was ich bisher vom Kurzhaarcollie weiß.
    Alle unter paarundachtzig Prozent waren dann eher daneben.


    Das Feature ist tatsächlich gut für allererste Orientierung. Zuerst dachte ich, dass das Crap sein muss, aber offenbar sind genügend Werte eingegeben, die halbwegs stimmen.

    Dass dieses Verhalten nach dem Ex-Frauchen-Besuch wieder aufgetaucht ist, klingt nach einem "Flashback" für mich.
    Starke Erinnerungen, habitualisierte und konditionierte sind wieder aufgerufen worden und wirken jetzt. Andere Verbindungen, quasi das, was als Überschreibungen von altem Text aufgebaut wurde durch Euch, ist im Moment untergeordnet, also so "blass" geworden, dass das, was überschrieben wurde, wieder deutlicher auftaucht.


    Der Hundetrainer, der Kastration und eventuelle Tötung vorschlägt, ist mMn nach nicht mehr ganz gescheit und sollte die Profession wechseln. Blödsinn. Wenn es eine gewünschte Verhaltensänderung bereits gab, ist damit ja klar, dass das aggressive Programm eben nicht unveränderlich festgemeißelt ist und der Hund gar keine andere Möglichkeit hat. Selbst wenn es so wäre, fände ich den Rat fragwürdig...
    ... aber es ist ja erwiesenermaßen anders.


    Kontakt zum Ex-Frauchen und aller Umwelt, allen Lebensumständen, die der Hund früher kannte, sollte absolut vermieden werden, denke ich. Lasst möglichst nicht zu, dass irgendetwas die alten Programme triggert.
    Da geht es gar nicht darum, zu mutmaßen, was die Ex-Besitzerin getan oder gelassen hat und auch nicht um die Schuldfrage... einfach nur die Tatsache, dass es dem Hund nicht gut tut, Flashbacks zu erfahren.
    Fangt wieder bei "Los" an. Wie zu allererst. Langsam, beharrlich, konsequent wird wieder überschrieben, bis die Überschreibung wieder wirksamer ist, als der erste Text.
    Dabei wird aufgebaut auf vorhandene Erfahrung - ganz bei Null seid Ihr wahrscheinlich nicht.
    Klar muss Euch sein, dass der alte Text nie ganz verschwinden kann.
    Wenn etwas triggert, begegnet Ihr vielleicht wieder dem Verhalten, das Ihr überwunden geglaubt habt. Insofern ist Gewöhnung an Maulkorb eine gute Wahl. Es kann phasenweise ohne Alternative sein.

    Ich erlebe gerade die Phase, dass mein kleiner Prinz hier (11 Monate) erwachsen, oder zumindest deutlich erwachsener, wird und dass ganz viele Fragezeichen, Baustellen und vermeintliche Probleme sich von alleine in Luft auflösen. Es war während der ersten Zeit und auch noch lange danach ähnlich zu dem, was Du schilderst: daueraktiver Hund, anstrengend, wenig Frustrationstoleranz, immer alert und anscheinend unbeeinflussbar dabei. Und wir haben genau dazu beigetragen mit zu ambitioniertem Programm und zu großem Anspruch an uns selbst (und damit gegenüber dem Welpen).
    Was ich sagen mag: Wenn Du keine irren Totalfehler machst (und es klingt so, als ob Du ganz gut aufgestellt wärst :gut: ), dann hab einfach ein wenig Geduld und Vertrauen.
    KLAR kannst und solltest Du schauen, was verbesserbar ist und wo Du es dem Hund leichter machen kannst!
    KLAR kannst Du bei vielen Einzelthemen was dazu lernen!
    Aber vieles, was Dir jetzt problematisch erscheint, wird schon sehr bald kein Riesenthema mehr sein.
    In ein paar Monaten wird sich ausbezahlen, was Du jetzt investierst - auch wenn Du keinen direkten Erfolg sehen kannst. Ziemlich sicher.
    Nimm alles mit, was Dir gut tut an Tipps - hier im Forum, von der Trainerin, von dem, was Du liest,...
    Aber versuche dabei eine Grundsicherheit zu wahren.
    Dein Hund dankt Dir Souveränität. Langfristig auf jeden Fall, vielleicht sogar schon kurz- und mittelfristig.


    Hmmm... normalerweise bin ich absolut keine Anwältin für "Ooooch... wird schon!"-Troststrategien und ein "Alles-wird-gut-Ansatz"-Ansatz ist bei Hundeerziehung oft die Ursache für völlig verfahrene, schwer lösbare und richtig schlimme Situationen... aber in diesem Fall habe ich lesend das deutliche Gefühl, dass ein wenig Geduld und Ruhe über die anstrengenden Monate helfen werden und dann nur noch ein paar kleine Baustellen übrig bleiben, für die Du Antworten hast oder gut finden wirst.
    Perfektionismus war unser Problem. Druck und Anspruch haben es schwerer gemacht, als es hätte sein müssen. Aber so war es halt. So sind wir halt. Oder waren es zumindest im letzten Dreivierteljahr. Bei aller Selbstkritik und Bewegungsbereitschaft bleibt eben unterm Strich: Unser Können und Wissen - und genauso unsere Fehler und blinden Flecken, waren in der Summe OK und dem Hund gegenüber fair und zumutbar.
    Zum Glück sind wir dabei in halbwegs vernünftigen Bahnen geblieben und unser Hund ist klasse.
    Wenn Du das vergleichend auch bejahen kannst (halbwegs vernünftige Menschen-Bahnen und klasse Hund), dann empfehle ich Dir, jetzt zu lächeln und einmal tief auszuatmen. ;)

    Jetzt war ich einige Zeit forumsabstitent und unser kleiner Prinz ist inzwischen etwas älter (jetzt 11 Monate).
    Was gibt´s besonders Rassetypisches oder -untypisches zu berichten?
    Er ist defintiv ein kleiner Zirkushund!!!
    Ständig, immer, ohne Pause müssen wir irgendwas Neues mit ihm üben, sonst ist er gelangweilt und kommt auf blöde Ideen. Er kann jede Menge Tricks und Gimmicks, gerade haben wir (Riesenspaß!) mit Longieren angefangen und demnächst wird er Agility-Anfänger.
    Es ist tatsächlich SEHR auffällig (und manchmal toll, manchmal nervig), wie viel Ansprache er durch so was braucht. Will to please im eigentlichen Sinn hat er immer noch null... aber einen enormen Ehrgeiz, Dinge "richtig" zu machen. Etwas lernen ist für ihn wirklich eine richtig "ernste" und wichtige Sache.
    Super für uns! Die ganz normale Kinderstube war bisher also relativ leicht... wenn nicht irgendwelche spannenden Hunde um die nächste Ecke kommen, weil die sind dann doch wichtiger, als alles, was gelernt wurde und wird.
    Rassetypisch ist auch seine große Menschenbezogenheit... und da waren wir nicht von Anfang an sensibel genug, ihm beizubringen, dass er auch souverän und lässig mal kurz überleben kann ohne Aufmerksamkeit und Zuwendung. Ihn in Räumen allein lassen, für etwas Zeit richtig allein lassen und ihn an fremde Orte mitnehmen, wo er mal gar keine Geige spielt, sondern gefälligst Ruhe geben soll, ohne dass irgendwer um ihn rumtanzt und was aus seinem Repertoire fordert - das üben wir noch. *seufz*


    Es ist insgesamt langsam der erwachsene Hund zu erkennen, der demnächst das Oberkommando haben wird: Leichtführig, lernwillig, menschenbezogen, schlau, ohne Streuner/Jagdtrieb, immer gut gelaunt und sehr optimistisch auf die Welt zugehend.


    Als wir - vor mittlerweile über anderthalb Jahren - in einem Hunderassenbuch zum ersten Mal was über DSG erfahren haben, haben wir natürlich nicht geglaubt, dass der individuelle Hund, der dann zu uns kommen und mit uns leben könnte, genau so würde, wie wir uns das anhand der Beschreibung so vorstellen....
    ... aber tatsächlich passen erstes Bild und Realität ganz gut zusammen.
    Mal schauen, wie das so weiter geht...

    Euer Hund kann lernen, allein zu bleiben. Wenn Ihr sonst alles tut, um ihn auszulasten und glücklich zu machen, ist das völlig OK. Viele, viele, sehr viele Hunde kommen täglich und gut mit den Arbeitszeiten ihrer Menschen klar.
    Aber falls nicht, ist das auch nicht unlösbar.
    Wenn Ihr in einer größeren Stadt lebt (oder dorthin mit einem eventuellen Stellenantritt des Fertigstudierten umziehen werdet), gibt es jede Menge Sitting-Angebote und Hundetagesstätten. Man muss das Geld dafür in die Hand nehmen, aber dann ist man auch die Sorge für X Stunden/Tag los.
    Falls nicht: Man kann jemanden per Zeitungsanzeige, Aushang im Tier-Shop oder auch hier im Forum finden, der das Sitten während der Arbeitszeit regelmäßig entgeldlich übernimmt. Eine Freundin von mir hat das so gemacht: Wenn sie zur Arbeit fährt, gibt sie ihre Hündin bei einer netten Sitterin ab, die sie per Anzeige gefunden hat. Das klappt schon seit Jahren ganz prima.
    Wichtig ist, dass ihr keinen Welpen in so eine Situation reinsetzt, sondern mit einem dann erwachsenen Hund eine passende Lösung für Euch findet.

    Zitat

    Und ich hätte da auch mal eine Frage dazu: Mein Zwergpudel ist jetzt fast 1 Jahr alt, unkastriert und hat noch nie "gerammelt", nicht einmal im Ansatz.
    Gibt´s das auch?


    Natürlich.
    :smile:


    Wenn man sich davon verabschiedet, dass es in jedem Fall irgendwas bedeuten muss, das es dann gilt, heraus zu finden, und es einfach nur betrachtet als eine mögliche Verhaltensweise auf der langen und breiten Palette der natürlichen Muster, dann ist es auch schlüssiger, dass der eine Hund es im Fall X anwendet, der nächste im Fall Y und im Fall Z und der übernächste gar nicht.


    Hormonell gepusht ist das Rammeln eine Verhaltensweise, die sich dem Hund irgendwann anbietet (oder auch nicht), um damit Stress abzubauen, Aufmerksamkeit zu bekommen, andere Hunde zu aktivieren/zu nerven, den Chef zu markieren, Langeweile mit etwas, das vielleicht Spaß macht zu füllen, sexuelle Erregung zu erfahren, übermütige Reizfülle zu kompensieren,... oder sonst irgendeine Funktion zu erfüllen, bzw. irgendein Bedürfnis zu beantworten.
    Man sollte es nicht mit Erfolg belohnen, sonst verfestigt sich das unerwünschte Rammeln.
    Umgekehrt sollte man nicht darauf "warten" oder es als "normal" voraussetzen.
    So wie mit den vielen anderen Verhaltensweisen auf der Hundepalette, die zur Verfügung stehen und ausprobiert werden. Das Rammeln fällt uns vielleicht nur mehr auf, weil es aus menschlicher Perspektive so bedeutungsvoll erscheint.

    Zitat

    (...) Würde ich nicht übers Herz bringen."


    Na ja... erstmal erscheint es uns (und dem Hund) negativ, ihm die Tür vor der Nase zu zu machen und ihn dauernd dazu zu zwingen, seinen Folgeimpuls zu unterbrechen, abzuwarten und seine Unsicherheit auszuhalten.
    Aber mittel- und langfristig ist das sehr viel besser für ihn und es ist andersrum "herzlos", ihm da keine Struktur und Alternative zu weisen.
    Denn so - mit ständigem Kontrollstress - kann er nicht wirklich entspannen. Selbst wenn Du neben ihm im Zimmer bist, entspannt er nie so tief, wie das gut wäre, denn er muss es ja immer mitkriegen, wenn sich an der einzigen sicheren Situation, die für ihn gilt, etwas ändert.


    Auch 11 Jahre sind m. E. kein Grund, es nicht zu versuchen (selbst wenn das nach seinen Genen knackalt sein sollte).


    Aus Mitgefühl mit dem Hund, könntest Du Dir überlegen, ob Du ihm mehr Sicherheit und (selbständige) Ruhemöglichkeit geben magst... auch wenn es Dir im ersten Moment herzlos erscheint.

    Zitat

    Dann schmeißt er sich vor die Tür und wartet. Er jault aber nicht oder kratzt an der Tür.


    Das heißt wohl, dass er nicht mit Angst, Panik oder Aggression zu tun hat.
    Eher, dass er unsicher ist und das kontrollierende Verhalten eine Gegenmaßnahme gegen das Ungewisse ist.


    Ich glaube daher nicht, dass es so ein Ding mit "Rangordnung" ist.. zwar schon mit Ordnung, mit dem Finden seiner Position relativ zu den anderen Wesen im Verbund... nicht als Ordnung von "unten" und "oben".
    Will heißen, er bezweifelt nicht konkurrierend Dein "Recht" an Frauchen (und müsste mal gezeigt bekommen, dass seine Ansprüche "drunter" sind), vielmehr ist er sich Frauchens Zuwendung und Aufmerksamkeit in Deiner Anwesenheit nicht sicher genug, um einfach auf seinem Hintern liegen zu bleiben.


    Das ist erstmal nur meine online-ferndiagnostische, unbeholfene Vermutung.
    Demnach ist auch mein Tipp unsicher... aber versucht doch mal Folgendes: Frauchen ist ganz und gar beschäftigt und hat kein Auge für den Hund. Langweilig. Dann kommst Du dazu und beide haben ganz, ganz furchtbar viel Aufmerksamkeit (und Spielzeug und Leckerlies) für ihn. Und das ein paar viele Mal.
    Er lernt: "Frauchen ist nicht auf mich bezogen trotz des anderen, sondern wegen ihm."

    Das mit dem Türen zumachen ist auch das erste, das mir einfällt.
    Ich glaube, das ist der richtige Weg.
    Und ja, ich denke, es hat was mit Kontrolle zu tun. Die Hundeposition scheint nicht sicher und gefestigt, wenn noch Du dabei bist, deshalb wird dann ein Verhalten plötzlich wichtig, das sonst keinen Zweck hat: immer zu wissen, was seine anscheinend Hauptbezugsperson momentan gerade tut, will, ihm bietet, usw.


    Wir reagiert er denn, wenn die Tür zu ist und Du mit Deiner Partnerin im anderen Raum bist?

    Es wird besser!
    :D
    Alleine, dass wir uns ein bisschen aufrappeln, frisch an die Sache rangehen und ein wenig methodische Klarheit gefunden haben, macht schon einen spürbaren Unterschied.
    Danke für das Feedback, das uns dabei sehr geholfen hat.


    Das Ruhe-Signal: Wir bauen ein "Easy" auf und schon der Aufbau wirkt gut. Dass wir einfach eingesehen haben, dass der Hund da unsere Hilfe braucht und es eben nicht schon alleine lernen wird, wenn wir nur mit "Nein" das unerwünschte Verhalten kommentieren, ist die bessere Herangehensweise. Er beantwortet Zuwendung und Aufmerksamkeit nicht mit egomanischem Missverständnis, dass er uns steuern könnte (zumindest nicht nach dem, was ich mitkriege ;-)), sondern einfach mit ruhiger Werden.


    Die Hunde-Platz-Regel: Klappt immer noch nicht gut... aber bedeutend besser, weil wir dranbleiben und nicht kapitulieren. Wird schon...


    Die Auslastung ist in Balance, denke ich - aber wir haben da ohnehin dauernd ein Auge drauf und Veränderungen während des Aufwachsens sind logisch.
    Ein Thundershirt passt wohl nicht zu einem Hund, der es HASST, was angezogen zu bekommen, egal, wie es danach wirken könnte.
    An Nahrungsergänzung würden wir erst bei Verschlimmerung oder längerfristiger Etablierung der Unruhe denken.


    Das Wichtigste war und ist meiner Meinung nach:
    Unsere Erwartungen runterschrauben und den armen Hormongebeutelten nicht mit unseren Wünschen zu sehr fordern im Moment.