Beiträge von Danskypack

    Ach ja... die Eingangsfrage war ja auch "Wer wird die nächste (modische Hunderasse)"?


    Hmm... also mal ratenderweise in die Glaskugel geschaut:
    Ganz, ganz am Anfang, ein ganz leichter Mini-Trend, der noch richtig kommen könnte:
    Orientalische Rassen, Windhundrassen.


    Als Kontrapunkt zur Islamangst und zum Fremdeln mit dem Orientalischen, setzen andere Modeindustrien gerade auf den Reiz des Flirts mit dem "Anderen": Die Stoffe werden bunt-orientalischer, Mainstreammusik hat immer mehr orientalisch-ethnomäßig klingende Elemente, Parfum riecht immer häufiger orientalisch und die Optik von sandiger Wüste und buntem Basar taucht immer häufiger in Werbung auf.


    :D
    OK - das ist jetzt weeeeeiiiiit hergeholt.
    Aber vielleicht sieht das rückblickend in 5 Jahren gar nicht mehr so unlogisch aus.
    :D

    Na ja... es ist schon etwas komplizierter, glaube ich.
    Eine Werbung oder ein Kinofilm nehmen ja nicht irgendeine Hunderasse und die wird dann plötzlich zur Mode... es werden ja nur Hundetypen ausgesucht, die bereits werbefähig, sympathisch oder eine gute Leinwand für die gewollte Assoziation sind.
    Es ist mehr eine Wechselwirkung.


    Wenn "frech, gewitzt, agil, eigenwillig" dargestellt werden soll, dann nimmt man dafür ja keine Bordeauxdogge (egal wie individuelle Bordeauxdoggen sein können), sondern eine Art Hund, mit der diese Eigenschaften bereits assoziiert werden (zu Recht oder Unrecht). Man präsentiert den JRT und dadurch, dass die JRT-Meinung damit bestätigt und verdeutlicht wird, glauben die Leute dann mehr an das Assoziierte. Dadurch dass diese Zuschreibung fester ist, taugt die Rasse dann noch mehr für solche Präsentation und dadurch wiederum wird die Meinung noch deutlicher bestätigt... ping - pong- ping - und auf einmal gibt es ganz viele JRT.


    Die Mode wird nicht irgendwo auf dem Reißbrett entworfen, ohne dass der Trend schon vorhanden ist.


    Und dieser Trend ist erstmal hundeunabhängig, denke ich. "frech, gewitzt, agil, eigenwillig" ist ein Bild, das zunächst an sich gut passen muss für den erfolgreichen, sexy, liebenswerten und klugen Menschen und dazu werden dann Attribute gesucht, die dem gewollten Bild entsprechen: Das passende Parfum, das passende Auto... oder eben auch der passende Hund.

    Da ein anderer Thread ("Selbstmordattentate") hiermit noch weiter ausgeleiert würde, fange ich mal einen neuen an.


    Groß/klein, verträglich/aggressiv, Rüde/Hündin...... was erwarten wir von unseren Hunden?


    Bei vielem, was HH beobachten und berichten und auch bei dem, was ich so erlebe, frage ich mich immer wieder, welche objektiv erscheinenden "Fakten" in Wirklichkeit Übertragung von Menschen auf ihre Hunde sind.
    Bitte nicht falsch verstehen: Ich sage nicht, dass es "falsch" ist, was wir sehen/interpretieren... ich frage danach, ob das Verhalten durch uns hergestellt wird und ob es - von unserer Interpretation unabhängige - Gründe dafür gibt. Oder ob es vielleicht immer eine Mischung von objektiven und (menschlich) subjektiven Gründen gibt. Ob es nicht sogar Sachen gibt, die vornehmlich selbst hergestellt sind und tatsächlich wenig bis gar nix ursprünglich mit dem Hund zu tun haben.
    Wenn ja, wäre es im Interesse unserer Hunde, unsere Meinungen zu hinterfragen.
    OK :roll: ... das klingt jetzt abstrakt verquast... ich werde mal konkret:


    - Ich bin mal bei einem Gassi notbehelfsmäßig eingesprungen und 2x mit einem fremden, kleinen Rüden unterwegs gewesen. Dabei gab es diverse freundliche Begegnungen mit großen Hunden und eine tolle Spielepisode mit einem sehr großen. Als ich den Hund wieder ablieferte, sagte mir das Frauchen: "Oh, Du meine Güte!!! Sorry!!! Ich hatte Dir ja vorher gar nicht gesagt, dass er ein Riesenproblem mir großen Hunden hat!!! Es gibt immer Ärger: Aggro-Gebell und ohne Leine sogar Angriff und Kampf. Das ist immer so und ich kann es nicht ändern."


    - Neulich habe ich Entrüstung ausgelöst, als ich - völlig naiv - hier im Forum die Frage stellte, wie man mit dem Rüden-Vorurteil besser umgehen könne, denn es sei ja klar, dass das größtenteils eine Chimäre im Glauben der HH sei (sorry nochmal). Viele berichteten, dass ihre Hunde tatsächlich einen sehr deutlichen Geschlechtsunterschied machen (was ich nicht anzweifle!) und dass sie natürlich damit umgehen müssen.
    Dennoch frage ich mich, wie viel daran überschätzt wird, wie viel der vermeintlich originären Hundereaktion in Wirklichkeit das Spiegelbild der menschlichen Reaktion ist. Denn ich selbst hatte in 16 Jahren und mit 3 Rüden keine nennenswerte Begegnung mit dem Thema.


    - Viele, richtig viele HH sagten mir, dass ihre Hunde IMMER auf Rüden aggressiv reagierten (außer jetzt gerade auf meinen) oder dass ihre Hunde IMMMER auf Kleinhunde/große Hunde aggressiv reagierten (außer jetzt gerade auf meinen). Diese erstaunlichen Ausnahmen von der Regel können ja nicht an meiner diplomatisch-magischen Aura liegen (zumindest bin ich in vielen anderen Dingen ganz offensichtlich nicht so mystisch talentiert).


    - Der Hund von Nachbarn machte tatsächlich einen Unterschied zwischen Uniformträger/innen und anderen Menschen an der Reviergrenze (das klassische Briefträgersyndrom). Wenn der Hund aber allein im Garten war, war es ihm völlig wurscht, was jemand anhatte. Nur wenn Frauchen das Küchenfenster mit Blick auf den Hof offen hatte, gab es großes Drama (unabhängig davon, ob es jetzt Post, Paketdienst oder vorbeilaufende/r Flugbegleiter/in war). Die Nachbarn waren sich sicher, dass ihr Hund das allein aus eigener Motivation so täte und dass es ihm durch alle Erziehung nicht wieder abzugewöhnen sei.


    Ich habe Zweifel an einigem, was dem individuellen oder vermeintlich natürlichen Verhalten von Hunden als Motivation zugeschrieben wird.
    Bei vielen anderen Themen, nehme ich selbst vielleicht völlig unkritisch etwas als objektiv wahr an, was eigentlich nur meine Projektion ist.
    Self fullfilling prophecy: Ich erwarte ein Verhalten meines Hundes und geruchschemisch, gestisch, für Menschen gar nicht nachvollziehbar, wird meine Erwartung auf das praktische Resultat übertragen. Ich sehe mich bestätigt, denn der Hund macht ja genau das, vor dem ich Angst hatte, er könnte es machen.


    Bitte nicht angegriffen fühlen! Ich sage nicht: "Alles nur subjektiver Quatsch!".
    Wenn Eure Hunde dieses oder jenes Verhalten zeigen, müsst Ihr damit umgehen - ganz klar.
    Und auch ich bin bei einigen Sachen null sensibilisiert bin für die Frage, ob das Problem hausgemacht sein könnte.


    Ich frage nur:
    Wie können wir wissen, zu welchen Prozenten etwas projiziert ist?
    Und wenn es sein sollte, dass menschliche Mythen existieren ohne unabwendbare natürliche Fakten dahinter:
    Was können wir vielleicht sogar ändern, wenn wir ein Verhalten im Verdacht haben, Produkt von Projektion zu sein?
    Habt Ihr Erfahrungen, die über mein bloßes Fragen (denn sehr viel weiter komm ich gerade nicht) hinausgehen?
    Und wie könnten wir eine ungewollte Bestätigung der Projektion (und ein sich einschleifendes Verhalten) von vornherein verhindern?

    Zum "Wehren": Dein Hund muss sich nicht wehren. Er ist kein Wolf in freier Natur, der an der Reviergrenze angegriffen wird. Er ist Dein Haustier.
    Du stehst vor ihm (zumindest sollte das so sein und von Deinem Hund so empfunden werden) - auch in einer solchen Situation. Da Du sicher nicht kämpfen willst, musst Du andere Lösungen finden. Aber zum Glück bist Du Mensch und hast ganz andere Mittel!


    Aber mal ganz allgemein:
    Ich kann das Gesprächsverhalten ("Nein, nein, nein!") fast nachvollziehen... nicht wirklich verstehen (und gut finde ich´s auch nicht), aber ich hab eine Idee davon, wie man in so eine "Nein"-Trotzecke geraten kann und dann, selbst beim inhaltlich besten Argument - diese nicht mehr verlassen will/kann.
    Das Eingangsposting war nicht wirklich eine Frage. Mehr eine Schilderung von Erlebtem mit Meinungsäußerung dazu. Dennoch kommen viele Antworten und darunter auch ein paar sehr, sehr gute und hilfreiche, wie ich finde, trotzdem wird kategorisch "nein" gesagt, nicht "vielleicht" oder "hmmmm..." sondern absolut und zu allem "nein".
    So ist das Gespräch sinnlos.


    Lonelydog: Wenn Dein Hund selbstbestimmt handeln könnte, würde ich jetzt nur mit den Achseln zucken und mir denken "Halt wieder so eine Forumssituation, die zu eingefahren ist, um irgendwas für irgendwen zu erreichen, außer Bestätigung von bereits Geglaubtem."
    Da aber Dein Hund (und offenbar indirekt durch ihn auch noch andere Hunde) davon abhängig ist, was DU machst, mag ich Dich bitten, mal über den Schatten zu springen und aus der "Nein"-Trotzecke rauszukommen.
    Wie gesagt: Ich kann verstehen, wie man in eine reinkommen kann... geht ganz leicht. Aber Rauskommen ist eine vielleicht schwierige, aber reife Leistung und die könnte Deinem Hund was bringen. :smile:

    Mein Hund träumt fast gar nicht sichtbar/hörbar.
    Kann das noch kommen (er ist erst 1/2 Jahr alt)?
    Mein Hundemitbewohner davor hat intensiv geträumt (meistens ist er im Schlaf gerannt, gerannt, gerannt :lol: ), aber der junge Prinz scheint nicht zu träumen (wahrscheinlich tut er das schon, aber ich kriege von außen nix mit).

    Ich glaube, es ist vor allem eine zwischenmenschliche Chemiefrage, die sich entscheidend auswirkt, wenn das normal-gängige Grundprogramm vergleichbar ist.
    Wenn ich mit Trainer/in X kein gutes und sicheres Gefühl habe, wirkt sich das extradolle auf die Übungen mit meinem Hund aus. Das muss gar nicht Sympathie sein, sondern einfach das gegenseitig stimmige Akzeptieren der Lehrsituation. Mit Trainer/in Y kann ich vielleicht die exakt selben Übungen viel erfolgreicher machen, weil ich nicht mit einem, oft unbewussten, Teil meines Hirns damit beschäftigt bin, mich psychosozial in der Lehrsituation und gegenüber der/dem Lehrenden zu verorten.
    Das wird bei allem möglichen Lernen gern unterschätzt, ist aber grundlegend wichtig. Beruflich kenne ich das aus der (Menschen-)Erwachsenenbildung. Pädagogisch sinnvoll ist, diese Verortungsphase zu lenken und den Kursteilnehmenden erstmal die Basis fürs Lernen zu geben, bevor man mit dem Inhaltlichen richtig anfängt und das (gerade in der Anfangszeit) bewusst weiterhin zu beeinflussen.
    Beim Lernen plus Hund sehe ich das auch so, sogar noch potenziert dadurch, dass der Hund ja mitbetroffen ist und sein Lernerfolg direkt vom Lernerfolg seines Menschen abhängt.


    Dass Du so viel Frage und Unsicherheit nach der Teststunde hast, würde ich als Zeichen dafür sehen, dass diese Chemie-Voraussetzung (noch) nicht genug gegeben ist.
    Vielleicht lohnt es sich, einfach mal zu fragen, ob Du noch eine weitere Teststunde bekommst, bevor Du die 10er-Karte kaufen musst. Die einmalige Tagesform aller Beteiligten ist nicht unbedingt allgemein aussagekräftig... und Du wärst Dir im Falle, dass auch ein 2. Test kein gutes Gefühl hinterlässt, sicherer und könntest Dich klarer dagegen entscheiden.
    Wenn der Trainer sagt, dass es ein zweites Testen nicht gibt oder er kein Angebot für eine bezahlte Einmal-Teilnahme gibt, dann würde ich ohnehin Abstand nehmen, weil das schon ein deutlicher Hinweis wäre, dass er (menschen-)pädagogisch nicht besonders fit ist.

    Beim nochmal Drüberlesen fallen mir noch rassetypische Sachen ein, die ich vergessen habe, also reiche ich noch was nach:
    - Buddeln ist das Größte! (Jagdtrieb ist nämlich schon vorhanden, nur halt nicht selbständig auf der Fährte unterwegs, sondern auf Stall-Ungeziefer [Mäuse, Ratten] beschränkt). Und Gemeinschaftsbuddeln mit anderen Hunden zusammen ist das allerallergrößte!
    - Er riecht tatsächlich sehr wenig. Auch weniger, als andere sehr kurzhaarige Hunde, wurde mir gesagt (ich selbst kann das kaum noch beurteilen, weil man ja Geruch von nahe stehenden Wesen nicht mehr objektiv wahrnimmt).
    - Er haart wenig (und die kleinen weißen Minihärchen sind leicht wegbürstbar).
    - Er hat Sinn für Humor. Das klingt jetzt komplett dämlich und nach Übertragung vom Menschen auf den Hund, aber es entspricht wirklich dem, was dem DSG-Wesen nachgesagt wird: Wenn eine Situation sehr ernst und stressig (nicht wirklich gefährlich) wird, macht er oft absichtlich etwas, mit dem er weiß, dass er seinen Menschen zum Lachen bringt und womit die ganze Lage dann entschärft ist.
    Ich bin da eigentlich meeeeegakritisch... aber mittlerweile muss ich echt sagen, dass dieses Verhalten System zu haben scheint und irgendein Verständnis von Stimmungs-Interaktion zugrunde liegen muss.

    Zitat

    (...)
    Vielleicht hat ja jemand noch Ratschläge, die von der TS akzeptiert oder mal ausprobiert werden können, mir fällt aber nichts neues mehr ein.


    Vielleicht ne ganz blöde Idee (und falls nicht, dann vielleicht zu aufwändig für die TS)... aber könnte man nicht das aggressive Verhalten quasi "kultivieren"... es also aus seiner unvermittelten Naturhaftigkeit rausholen durch Training und Konditionierung?
    Wenn mit dem Hund Drohung, Angriff und Beißen und dazu eben auch Drohstopp, Angriffsstopp und Beißstopp geübt werden, so dass diese Verhaltensweisen mit Kommandos verbunden sind? Dann wäre doch der Mensch wieder der Entscheider und der Hund entlastet, bzw. könnte der Mensch über die Kommandos eingreifen.


    Kann auch sein, dass das völliger Käse ist... ich hatte noch nie mit Aggression meiner Hunde zu tun und musste mir noch nie Gedanken machen, wie ich mit so was umgehe. Was sagen denn Leute mit Erfahrung auf diesem Gebiet dazu, sich quasi wieder in den Entscheidungskompetenz-Charts "vornedran" zu stellen mit so was?

    Zitat

    (...) Dieses "Einsortieren" macht mehr Probleme als alles andere, denn erst durch Leute die Namen, bzw die Namenswahl so negativ belegen (Selbstdarstellung etc) sorgen dafür das der großen Mehrheit die Schere in den Kopf gesetzt wird.(...)


    Ähm.. wer sagt denn, dass Selbstdarstellung etwas total Schlechtes und Verdammenswürdiges ist? Ich schrieb nicht "Profilneurose" sondern eben "Selbstdarstellung". Das tun Menschen den ganzen Tag, völlig normal und selbstverständlich und ein Glück wird die Idee vom Ich dauernd nach außen übertragen. Das ist an sich gar nicht negativ.
    Ich finde nur, Namensgebungen, bei denen dieses Interesse vordergründig ist (oder für andere so klingen muss) nicht ganz so sympathisch, wie Namen, denen man das nicht so anhört.
    Das finde ich jetzt nicht weiter dramatisch. Weil ich so denke, wird bestimmt niemand verbrannt. :-)