Mit meiner Antwort pushe ich den Thread dann auch mal wieder nach oben. :-)
Seit Ende Juni komplettiert ein Dansky unser Kleinrudel.
Wir haben uns entschieden, als wir noch gar keine Ahnung hatten, wie wir an einen DSG-Welpen auch rankommen ... entsprechend hatten wir dann einige Zeit mit der Suche zu tun und mussten letztendlich nach Dänemark fahren.
Aber es hat sich komplett gelohnt!
Die Entscheidung war nicht von der Optik bestimmt (obwohl die ja endlos süß sind und dabei aber aussehen, wie "richtige" Hunde, eben nur in klein), sondern davon, dass wir im städtischen Umfeld in einem Mehrparteienhaus wohnen und eine kleine, leichte, "praktische" Rasse ohne per se starken Jagd- oder Schutztrieb brauchten. Ein Terrier kann (unabhängig davon, dass sie toll sind!) die Erziehung schon seeeehr fordern und klassische Schoßzwerghunde können ebenso toll sein, sind aber so gar nix für uns. Die genetische Prädisposition sagt nix über den individuellen Hund und seine Persönlichkeit aus, aber man kann schon gewisse Wahrscheinlichkeiten damit favorisieren. Dementsprechend waren wir von diesem Bauernhofallrounder begeistert und zogen es dann durch, nachdem wir uns einmal entschieden hatten.
Bislang entspricht unser Pinot ziemlich dem Rassebild. In einigen Dingen denken wir "Mein Gott! Hoffentlich kommt diese oder jene Eigenschaft tatsächlich raus, wenn er mal erwachsen ist!", aber so im Großen und Ganzen passt das schon.
Bevor ich jetzt einen Roman schreibe, zähle ich nur ein paar Stichpunkte auf:
- extragelehrig und "willed to please" aber gleichzeitig mit ordentlichem Selbstbewusstsein
- sehr menschenbezogen aber ohne Klettigkeit
- geduldig und duldsam... alle Übungen, die mit Warten und Zurücknehmen zu tun haben, sind ihm recht leicht beizubringen. Obwohl das bei einem aktiven Welpen/Junghund generell schwierig ist, sehen wir bei ihm da echtes Talent.
- grundsätzlich optimistisch und allem gegenüber positiv eingestellt, immer gut gelaunt. Er nimmt nix übel und hat wenig Angst in der großen Welt.
- Er kann sehr aktiv sein, aber auch sehr genügsam und das ist der jeweiligen Situation, bzw. den menschlichen Vorgaben angepasst, das heißt, z.B. er liebt es zu joggen, braucht es aber nicht und geht nicht die Wände hoch, wenn er es mal nicht bekommt . Er fordert wenig und nimmt umgekehrt alles an, was ihm geboten wird.
- eher robust und nicht übersensibel oder traumagefährdet, gleichzeitig auf eine gute Art sensibel und feinfühlig, wenn es um das Verstehen seiner Menschen geht.
- regenscheu
- sehr früh einsetzende Pubertät (schwedische Züchter nannten den ersten Pubertätsschub auf unsere Nachfrage "Ghost-Phase", die etwa bei 6 Monaten liegt)
- Dauernde Verwechslung mit JRT. Alle, aber auch wirklich ALLE anderen HH halten ihn für einen (obwohl der Kopf nicht nach Terrier, sondern eben nach Pinscher aussieht, der Schwanz länger ist und das ganze Gebäude höher und weniger kompakt ist). Wir nehmen es den Leuten nicht übel, sind aber doch genervt davon... vor allem wenn andere uns erzählen, wie denn diese Rasse JRT so ist und was an Pinot besonders typisch sei ihrer Meinung nach. Dann betonen wir den Unterschied immer mehr, als wir das wollen und führen mehr Rasse-Talk, als eigentlich sinnvoll.
Das alles sind aber Beobachtungen, die sich auf einen individuellen DSG beziehen... wie viel von seinem Wesen jetzt typisch DSG ist und wie viel durch unsere Erwartung und unser (positives) Vorurteil erst entstanden ist, können wir nicht wissen.
Pinot ist jetzt gut 6 Monate alt. Welche Rassemerkmale wie stark beim erwachsenen Hund wirken werden, können wir bisher nur raten. Wenn das wer wissen will hier im Forum, habe ich bestimmt mehr Sicheres zu berichten, wenn er erstmal älter als ein Jahr ist.