Wir sind am Grübeln, wie wir erziehungstechnisch eine Sache angehen sollen, die hakt und würden uns freuen über Input der Forumsmember.
Unser DSG ist jetzt 8 Monate alt und insgesamt ein glücklicher, schlauer, sehr gut auf unsere (mal mehr, mal minder beholfene) Hundepädagogik antwortender und grundweg fröhlicher Hund. Seine Pubertät setzte rassegemäß sehr früh ein und dauert noch an.
So ziemlich bei allem, was wir bisher als Baustelle ausmachten, haben wir uns überlegt, wie wir ihm das Gewünschte beibringen und es hat gut oder sogar supergut geklappt… aber derzeit sind wir bei einem Thema ideenlos:
Er ist seit 2-3 Wochen daheim oft unruhig, kommt nicht zum Schlafen, obwohl er müde ist, wirkt genervt, bellt (ungebremst auch ewig) Dinge an, die er haben will, macht große Rückschritte beim Thema Alleinebleiben (40 min waren sicher, derzeit sind bereits 5 min kritisch) und lässt sich phasenweise ungern anfassen.
Das war alles bedeutend besser oder gar kein Thema… nun ist es aber so.
Das mit dem Runterkommen daheim war seit Beginn nicht einfach. Wir hatten das am Anfang wohl verpasst und haben dem naturgemäß gerne daueraktiven Welpen zu viel Action geboten. Als wir merkten, dass das Stress und Hyperaktivität bedeutet, haben wir darauf geachtet und es wurde sehr viel besser. Wir haben Ruhezeiten stoisch eingehalten, keine Beachtung auf Aufforderung gegeben, reizarmes Drumherum geschaffen, Rituale eingeführt und gewünschtes Verhalten gelobt und bestätigt. Das Projekt mit dem Zimmerkennel hat nicht gut geklappt und wir haben es wieder gelassen, weil das recht sicher nicht das Mittel der Wahl für diesen Hund war (Angst, Extremstress, Aufregung). Das Etablieren des festen Platzes, auf den er sich schicken lässt und wo Ruhe/Runterkommen angesagt ist, hat noch nicht richtig gefruchtet, da sind wir noch dran. Aber die anderen Maßnahmen zeigten Erfolg: zuletzt kam uns sein Rhythmus ausgeglichen und normal vor (zwischen 5 und gut 7 Monaten Lebensalter). Jetzt aber ist dieses Dauerunruhige gekommen.
Wir wissen das nicht einzuschätzen.
Ist es das notorische Problem, das wir eben doch nicht in den Griff bekommen haben und das jetzt verstärkt und boumerangartig wiederkommt?
Oder ist das einfach eine Pubertätsepisode? Jan/Feb ist Saison für Hündinnenläufigkeit… ist es einfach die erste Begegnung mit diesem Dauerreiz?
Sollten wir einfach Geduld haben oder etwas unternehmen?
Und wenn: was?
Derzeit ist nicht dran zu denken, mit dem Training zum Alleinebleiben aufbauend weiter zu machen. Wir haben eher die Befürchtung, das kaputt zu machen, was wir schon erreicht haben. Genauso mit dem festen Platz: Er schaltet nicht leicht ab und im Moment können wir kaum aus dem Zimmer gehen, ohne das er folgt (und Zurückschicken wird zum Krampf, klappt immer nur mit überdeutlicher Begleitung unsererseits und dann nur ganz kurz).
Gleichzeitig ist er draußen gerade der Traumhund schlechthin: Er befolgt alle Kommandos ohne Zögern und mit Freude, lernt in schnellen Schritten dazu und verblüfft uns ständig mit Supergehorsam und Fortschritten. An der Leine, an der Schlepp und kurze Zeiten im völligen Freilauf ist er ein echter Streber im Moment, sein Sozialverhalten ist bilderbuchhaft und er orientiert sich mustergültig selbst am kleinsten Wink von uns.
Wir (mein Mann und ich) zerbrechen uns gerade den Kopf:
Wo ist der Haken?
Was ist der entscheidende Faktor?
Wo und wie sollten wir ansetzen, um es rauszufinden und wie können wir es unserem Hund leichter machen?
Vielen Dank, wenn Ihr Eure Ideen beisteuern wollt!