Beiträge von Danskypack

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    In manchen Fällen könnte das mit Aufregung zu tun haben, z.B. Fressnapf, aber da er ja z.B. auch mal nach dem Aufstehen markiert hat, wo es keinerlei Grund zur Aufregung gab, erkenne ich hier auch kein Muster.


    Das Muster muss nicht Aufregung sein.
    Vergleiche mal die Orte, wo es passiert: positiv, neutral oder negativ?
    Vergleiche mal, welche Personen in der Nähe sind.
    Wir blicken oft nicht, was aus Hundeperspektive Logik hat und erkennen Muster oft schwer, manchmal gar nicht.


    Es kann auch eine ganz absurde Verknüpfung als Muster dahinter stecken, die Du gar nicht entschlüsseln kannst. Vielleicht hat zufällig ein/e Tierheimpfleger/in ein bis drei mal was Positives getan (Futter bringen, Auslauf, irgendeine Form von Aufmerksamkeit), nachdem er gepinkelt hatte und in seinem Hirn ist das als Ursache-Wirkung gespeichert. So was wirst Du nie verstehen können, für Deinen Hund hat es aber System... bis er alte Verknüpfungen mit neuen Erfahrungen überschreiben kann.


    So spontan tippe ich (wie oben gepostet) auf das Markieren aufgrund von Zusammengehörigkeit/Gemeinschaftsgefühl, wie ich das bei meinem Tierschutzspanier kennen lernte.


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    Vielleicht müssen wir wirklich etwas langsamer machen und dann wird sich das Problem von selbst lösen?


    Ja, m. E. ist es wirklich am schlausten, ihm einfach Zeit zu geben. Zeigt ihm, was Ihr gut und was Ihr blöd findet und er wird sich ganz automatisch an Euch und Euren Vorgaben orientieren, wenn er immer mehr ankommt.
    :smile:

    neobarft sollte nicht gebasht werden für sein Posting (das mir persönlich sympathisch ist). Er schreibt ja nicht, dass er seinen Hund extra auf andere hetzt und nicht für evtl. Konsequenzen einstehen will, sondern nur, dass er seinem Hund aus Erfahrung vertraut und dass er nur positive Erlebnisse hat - wenn das Drama und die Furcht bei anderen HH etwas runtergefahren werden.
    Ich selbst (mit einem äußerst kontaktwilligen Junghund) frage immer und passe mich an- wie ich oben schrieb-, aber nicht weil ich das Riesenthema darin sehe und immer den Worst Case vermute, sondern weil ich vermeiden will, dass die HH Stress bekommen. Wenn ein Hund keinen Kontakt will hat er ganz viele Möglichkeiten, das zu zeigen und mein Hund versteht das ziemlich gut. Selbst der junge, übermütige Hund an meiner Seite differenziert da sehr wohl und macht von alleine einen Bogen, wenn der andere keinen Bock hat. Auch wenn der andere völlig entspannt und freundlich wirkt, aber der Mensch an der Leine nervös ist, reagiert meiner zögerlich und ist leicht vorbei zu dirigieren, denn die Situation ist für ihn angespannt und nicht klar.
    Ich glaube, dass viele Unverträglichkeiten und daraus resultierende Stresssituationen hausgemacht sind.
    Dabei maße ich mir aber nicht an, fremde Menschen und ihre Hunde im Vorbeigehen zu beurteilen und akzeptiere es, wenn Kontakt (warum auch immer) nicht gewünscht ist. Ich stecke nicht in den Schuhen des Gegenübers und kann nicht wissen, wie eine Situation für die andere Seite aussieht.
    Allerallermeistens ist das ganze aber entspannt und der Kontakt ist erfreulich für alle Seiten.

    Mein Tristan (Straßen- und Tierheimhund aus Spanien, mit 4,5 Jahren nach D gekommen) markierte auch indoor, wo er es nicht sollte. Das schätzten wir nicht als Mackerverhalten ein, sondern als seine Art, zu zeigen, was er als "zuhause" ansah. Bemerkenswerterweise machte er es bei einer Freundin daheim, die er innigst liebte, seit sie bei der Abholung nach dem Horrortransport ganz am Anfang dabei gewesen war und die er immer als allernächstes Rudelmitglied zusätzlich zu seinem Familienverbund ansah. Das bestärkte uns in der Interpretation, dass es weniger um Chef-Revier-Gehabe ging, vielmehr um ein für uns verqueres Zeichen seines Gemeinschaftsgefühls.
    Trotzdem fanden wir es natürlich blöd und zeigten ihm, dass wir das nicht wollen: "Nein!", wenn er dazu ansetzte (wenn wir es zu spät merkten, half nur noch die Pfütze weg zu wischen und nix zu sagen).
    Das legte sich mit der Zeit.
    Irgendwann war es kein Thema mehr.


    Beobachtet mal, ob es wirklich so unwillkürlich und unkontrolliert passiert, wie es Euch zunächst erschien, oder ob das System hat, also ob er Orte markiert, an denen er das Zuhause-Gefühl mit dem Pipi gewissermaßen für sich selbst verdeutlichen will.
    Wenn ja, würde ich Euch zur selben Handhabe raten, die wir damals anwendeten.
    Lasst den Kleinen erstmal ankommen und sich sicher fühlen. Wenn er das Prinzip "daheim" tiefer begriffen hat und glauben kann, markiert er nicht mehr.

    :omg: Einen Pulli! :omg:
    Wir waren uns einig, dass unser Hund keine Klamotten tragen muss.
    Seine Rasse kommt aus Skandinavien und er ist unterwegs grundsätzlich extra aktiv.
    Und wir finden das doof.
    Klare Sache also: unser Hund bekommt keine Mäntelchen, Pullöverchen, Westchen, Capechen oder Trikotchen.
    Nein.


    ... Bis er sich eine Erkältung geholt hat. :shocked:
    Samstags ein paar kleine Husterchen und SOFORT rennen Herrchen und Frauchen panisch in den nächsten Shop. Unsere Herzen brannten lichterloh vor Sorge und wir hatten ein unglaublich schlechtes Gewissen, unseren armen, kleinen Superschatziprinzen schutzlos der Witterung ausgesetzt zu haben. Das erbärmliche Hundehusten hat uns bei jedem Röchler Höllenqualen mitleiden lassen und wir haben zutiefst unseren selbstsüchtigen Hochmut bereut.
    Außerdem haben wir gleich Fenchelhonig besorgt.


    Inzwischen waren wir bei der TÄ und alles ist im Griff. So lange er noch erkältet ist, bleibt der Strickpulli (den er hasst!) draußen dran und wir haben einen halbwegs sportlich-chicen Vliesmantel für die ersten Gassiminuten bei fieser Kälte bestellt.

    Hier ist das völlig entspannt.
    Ich übe mit meinem Kleinen, dass bei Hundebegegnungen die Entscheidung bei mir liegt und er erstmal mein OK im Sitz abwarten muss. Da wir mit der Schlepp trainieren, geht das auch gut kontrollierbar und er rafft es recht zuverlässig (außer er ist bereits im Spiel und dann taucht noch ein anderer Hund am Horizont auf... dann muss ich verdammt schnell sein, sonst entscheidet der kleine Depp selbst und rennt hin ohne mein OK... aber daran arbeiten wir noch).
    Wenn er meine Freigabe abwartet, habe ich die Gelegenheit, die anderen HH kurz zu fragen, ob mein Junghund (mit all seiner Begeisterung) hinlaufen darf oder nicht.
    In 9 von 10 Fällen werde ich dann meist etwas verblüfft angeschaut und bekomme so was wie "Hä? Natürlich!" als Antwort. Diese Kontakte sind fast immer erfreulich, manchmal finden sich die Hunde auch nicht extraklasse super, aber dann wird halt weiter gegangen.
    In dem einen Fall unter 10, wo das nicht gewollt wird (Hündin läufig, Hund aggressiv, gerade im Training, warum auch immer...), bin ich froh, gefragt zu haben und passe mich an.


    Mein Prinz und ich haben noch eine wunderbare Unbefangenheit (von mir aus auch Naivität) und ich hoffe, dass das so gelassen bleiben kann, wenn er älter wird.
    Bisher gab es nur ganz wenig schlechte Erfahrungen und die waren in so zivilen Grenzen, dass sie gut wegpackbar waren. Deshalb leisten wir uns weiterhin den Optimismus, dass Begegnungen grundsätzlich was Gutes sind.
    Manchmal wird ein tolles Spiel draus, manchmal nur ein kurzes Abchecken. Aber die dauernde Gefahr, vor der wir uns permanent hüten müssten, kann ich nicht ausmachen.
    Ich respektiere freilich den Wunsch des jeweiligen Gegenübers und frage auch aktiv danach.
    Aber mein eigener (und vor allem der meines Hundes!) ist erstmal der Kontakt.

    Hmmm.
    Anhand dieses Threads wird mir mal wieder klar, dass Hundehaltung ein gewisser Luxus ist.


    Wenn eine halbwegs wohlhabende, relativ gebildete und im Leben sicher stehende Person/Familie sich mit Hundeerziehung auseinandersetzt und Geld, Zeit und vor allem freien Kopf für die Anforderungen hat, dann ist das ein ganz anderes Thema. Ein komplett anderer Film läuft da im Kino.
    Wenn die Umstände aber nicht einer gewissen Bandbreite von bürgerlicher Normalität entsprechen, kann das ganze System kartenhausmäßig zusammenklappen.
    Bitte nicht falsch verstehen... ich schreibe gerade nicht vom "Standesmerkmal" Hund oder von Klassenstatus. Und wenn das indirekt in diesem Posting mit drin ist, dann sicher nicht affirmativ! Mehr davon, dass es für ein schönes und artgerechtes Zusammenleben ein Investment von Menschenseite braucht, das nicht immer möglich ist und dass die menschlich-sozialen Voraussetzungen für Hundehaltung die Grenzen festlegen für das was geht und machbar ist.


    Die Rahmenbedingungen für das Leben von Rex klingen für mich, wenn ich das hier lese, nicht geeignet. Der Familienverbund ist nicht der, den ich einem Hund wünschen kann und die Baustellen sind zu viel und zu groß, als dass ich ein Happy End für möglich halte. Man kann freilich Rahmenbedingungen ändern. Aber so umfassend die Rahmenbedingungen der Menschen mitzuändern um damit auch die für den Hund zu ändern... ich weiß nicht, ob so ein Projekt machbar ist, bei allem Optimismus.
    Das soll keine Herabwürdigung sein -ich finde es im Gegenteil sehr achtbar und toll, wie die Themenstarterin Alternativen sucht und dass sie nicht die Flinte ins Korn werfen will! Aber für mich klingt das nach so unsortierten Verhältnissen, dass ein Hund, der ein extremes Bedürfnis nach sortiertem Leben hat, keine Chance hat.


    Ich möchte zur Abgabe raten.
    Natürlich hat ein Hund mit all diesen offenen Themen schlechte Chancen in der Vermittlung, aber schlechte Chancen hat er m. E. auch jetzt.
    Und es gibt die Möglichkeit, dass eine komplette Umstellung (andere Menschen, andere Regeln, anderes Leben) dem Hund die Gelegenheit gibt, von Null anzufangen.


    Wie auch immer... eine komplette Umstellung steht an. Entweder für seine Menschen (auch wenn ich gerade zweifle, dass das geht - ich will GERN eines Besseren belehrt werden!) oder für ihn.
    Bei dem einen oder dem anderen wünsche ich Rex und seinen Leuten viel, viel Glück.

    EDIT: Ach ja.. die Silvesterknallerei....
    ... also in unserem damaligen Fall war die Pension völlig abgelegen im hintersten Wald von einem ohnehin sehr ländlichen Gebiet. Wir hatten zwar keinen Jahreswechsel in den Pensionszeiten, aber wenn, dann hätte ich mir da keine Gedanken gemacht.
    Wenn Du ein bisschen suchst und etwas Weg in Kauf nimmst, findest Du ganz sicher was Passendes.

    Ich habe gute Erfahrungen mit einer Pension gemacht.
    Mein damaliger Hund musste jährlich 5 Tage untergebracht werden, weil alles andere noch blöder gewesen wäre. Zuerst hatten sein Herrchen und ich schlimmes Bauchgrummeln und schlechtes Gewissen. Danach aber sahen wir, dass er völlig entspannt und gut gelaunt wieder kam und bekamen einen positiven Bericht von der Trainerin/Sitterin, der uns für das nächste Jahr Mut machte. Als es dann wieder anstand, ist er vor Freude ausgeflippt, als er den Ort wieder erkannte. Er hat die Trainerin/Sitterin überschwänglich begrüßt, ist direkt zu "seinem Platz" gegangen und zeigte nullkommargarkeinen Stress. Wir waren fast ein wenig enttäuscht, dass unser Hund sich so leicht von uns verabschieden konnte. ;)
    5 Jahre lang hatten wir dann diese Regelung und es war immer prima. Für ihn war es auch eine Art Urlaub.


    Ich würde nach einer GUTEN Pension schauen und vielleicht zwei Testübernachtungen einplanen (nicht ZU kurz).


    Ansonsten wäre es aber auch mal eine Gelegenheit, dass Deine Familie Dich mal wirklich kennen und akzeptieren lernt...? Wenn Du Dich sehr umstellen und verbiegen müsstest für so einen Urlaub, dann ist ja nicht die "echte" Tante/Schwester dabei. Meinst Du, die anderen können sich nicht einstellen auf Dich und Eure Familie, zu der nun mal Hunde gehören?
    Berührungsängste oder sogar richtige Hundeangst, Fremdeln und Unverständnis können sich ja verändern, wenn man ganz normale Selbstverständlichkeit und Normalität mit Hunden erlebt, erst recht in einer schönen, entspannten Urlaubssituation. Rücksicht Deinerseits und Offenheit der anderen, also Bereitschaft zur Änderung auf beiden Seiten, klingt für mich sinniger und fairer, als nur Änderung bei Dir. Wenn sich nur eine/r anpasst, ist das ja kein Kompromiss.
    Wenn Du aber sagst, dass Du anlässlich dieses Urlaubs keine Lust auf grundsätzliche Familienpolitik hast und Dich lieber anpassen magst, ist das auch nachvollziehbar. Dann solltest Du das Thema Hundepension nicht als Horror-ogottogott-Negativalternative ansehen, finde ich.

    Also ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die andere HH ein endlos schuldhaftes Handeln an den Tag gelegt hätte und nun gerechterweise möglichst harte Konsequenzen tragen müsste... mehr, dass da etwas verdammt schief gelaufen ist und man danach zu aufgebracht war, um die Situation besser zu lösen. Warnen, um kurzes Warten bitten, eingreifen, danach kommunikativ sein und nicht Quasi-Fahrerflucht begehen... das wäre Verantwortung der anderen HH gewesen. Bei Fehlern will ich aber nicht andere sofort auf Scheiterhaufen stellen und bin froh, wenn andere das auch bei mir nicht tun, deshalb erschien mir die Schuldfrage und eine juristische Reaktion darauf als zu hart.
    Wenn allerdings auch am nächsten Tag keinerlei Verantwortlichkeit gezeigt wird (wenigstens die mindeste, dass man drüber spricht), dann fällt mir auch nix besseres ein.

    Ein Hund gibt einem das Gefühl unmittelbar gebraucht zu werden und dazu noch jede Menge Bestätigung. Selbstvergewisserung und dauerhafte positive Beantwortung des Ich, da entsteht schnell ein geschlossener Kosmos, in dem man sich sau- oder besser pudelwohl fühlt, weil er eben so schön geschlossen ist.
    Freilich kann das süchtig machen.
    Ähnlich ist das bei kleinen Kindern. Was Du schreibst hat mich sehr erinnert an Mütter, die die ersten Jahre voll in ihrer Rolle aufgehen und nicht nur wenig anderes wollen, sondern es gezielt ausgrenzen. Du sagst, dass Du in der Mutterrolle so etwas nicht erlebt hast. Es kann ja sein, dass die Lebensphase, in der Du seinerzeit warst, eine ganz andere war und dass Deine jetzige aber 100%ig zum kleinen Kosmos passt.


    Was macht Dir dabei Sorgen... ist es das schlechte Gewissen ("Eigentlich müsste ich so und so sein und dies und jenes tun, aber ich entspreche nicht meinem Soll.") oder ist es tatsächlich so, dass Dir der kleine Kosmos zu eng wird?
    Im ersten Fall hilft m. E, einfach mehr Gelassenheit. Diese Lebensphase ist nun mal so, wie sie gerade ist und es kommt darauf an, ob Du glücklich bist. Wenn Du Dich wohl fühlst und die Dir nahen Menschen rechtzeitig Signale geben, wenn Deine derzeitige Art ihnen schaden sollte, ist doch alles OK. Phasen gehen vorbei.
    Im zweiten Fall, also dass Du Dich nicht ganz bewusst in eine Situation begeben hast, die Dich nun einengt und nicht glücklich macht, ist es ganz hilfreich, zwar bewusst und planend anderes auf Deinen Kalender zu nehmen - aber deshalb keine Entweder-Oder-Situationen herauf zu beschwören, die Dir ständig zeigen, wie ungern Du Dich gegen konzentrierte Zeit mit dem Hund entscheidest. Also Dinge, die "zwischendrin" sind: Hundesport/Gassiclub/Hundeschule mit viel Menschenkontakt, aber mit dem gemeinsamen Interesse "Hund", Gassi-Landschaftsurlaub mit dem Gatten, aber mit dem ausgewiesenen Ziel mit dem Hund die Natur zu erwandern, ... so was halt. Da gibt es viele Ideen, darunter auch irgendwas, was Dich mobilisiert: VHS-Kurs Tierfotografie, ehrenamtliche Arbeit beim Tierschutz, Nachbarschaftsnetworking mit Gassi-Einladungen und kurzem Dog-Sitting (nicht nur bei der Tante) oder einfach Verabredungen mit Freunden, die den Hundeaspekt nicht nur nebenbei und zusätzlich, sondern gewollt haben (zusammen schwimmen gehen, Gemeinsames Übungstraining, zusammen die unbekannten Winkel der Wohngegend erkunden,..).
    Solche Dazwischen-Sachen fallen leichter, wenn man sich nicht dauernd pro oder contra entscheiden muss.


    Ich wünsche Dir das Du aus der Angespanntheit und dem Selbstzweifel gut rauskommst - das wünscht sich garantiert auch Dein Hund. :-)