Beiträge von Kris

    Hallo Friederike!


    Ja, mein Collie ist von dem Defekt betroffen.
    Seinen Vorgänger habe ich sogar durch eine einzige kleine Tablette verloren...
    Deshalb habe ich mich nicht nur genau informiert, sondern engagiere mich auch in Sachen MDR1-Defekt.


    Dass aber nicht feststellbar sein soll, ob dein Hund nun betroffen ist oder nicht, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    Denn ein Gendefekt ist ja etwas eindeutiges und genau testbares, genauso, wie eine Blutgruppe.


    Was soll denn der Grund sein, warum es kein Ergebnis gibt? Frag ruhig mal nach dem fachchinesischem Wort dafür und gib dich nicht mit irgendeiner vereinfachten Erklärung für Laien zufrieden.


    Wenn du nach weiteren Infos über den Defekt suchst, findest du die immer auf http://www.mdr1-defekt.de. Da gibt es Erfahrungsberichte, Fachartikel, Studien und auch weiterführende Links. Etliches ist allerdings auf Englisch.


    Viel Spaß mit deiner Maus und ich drück dir die Daumen, dass sie diesen scheiß Defekt nicht hat.
    Wenn doch, würde ich mal den Züchter fragen, was das soll...


    Grüße,
    Kris

    knaller
    Bei den VDH-Vereinen gehören die Papiere zu dem Hund dazu, bleiben aber Eigentum des Vereines. Deshalb kann für sie auch kein Geld verlangt werden.
    Bei dem Preis, den du nennst, liegst du schon fast in der Region von VDH-Collie MIT Papieren sowie den dazu nötigen und vorgeschriebenen Untersuchungen.
    Bei einigen (wenigen!) Züchtern ist sogar der MDR1-Status inbegriffen.


    FLUFFY
    Bisher ist meines Wissens nach der MDR1-Test in keinem der dem VDH angeschlossenen Vereinen laut Zuchtordnung vorgeschrieben.
    Eher im Gegenteil: Der eine Verein hat gerade in seiner Vereinszeitschrift sogar dem für Deutschland (oder sogar Europa) für die Forschung zum Defekt maßgeblichen Professor vorgeworfen, den Defekt "hochzuspielen", auch heißt es in dem Artikel, es gebe es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für betroffene Hunde...
    (Und so was kommt von Vereinsfunktionären und wird also als offizielle Vereinshaltung verbreitet!!!)


    Es sind also bei den Collies nach wie vor einzelne Züchter, die sich darum bemühen, den Defekt in ihrer Zuchtplanung zu beachten und MDR1-freie Welpen zu züchten. Viel Rückhalt haben sie in ihren Vereinen aktuell leider nicht.


    Wie es allerdings in den Vereinen der sogenannten "Dissidenz" aussieht, weiß ich nicht genau.


    Wer aber einen Welpen sucht, der nicht vom Defekt betroffen ist, wird sicher auf http://www.mdr1-defekt.de fündig. Dort wird immer wieder Würfe verwiesen, in denen kein Welpe MDR1 -/- ist.


    Sicher gibt es noch andere Züchter, die solche Welpen liegen haben, aber da wird man genauer suchen und nachfragen müssen. Denn es wird nicht unbedingt auf der Homepage angegeben. Ja, ich weiß sogar von mindestens einer Person, die sich als Züchterin ausgibt und sagt, dass sie keinen Welpen an Leute abgeben würde, die vorrangig nach diesem Ergebnis fragen würden.
    Weiß der Geier, was sie damit bezwecken will...


    Grüße,
    Kris

    Hallo!


    Collie, Sheltie, Aussie, Weisser Schäferhund und einige weitere Hunderassen sind von einer gefährlichen Genmutation betroffen - dem MDR1-Defekt.


    Auswirkungen dieser Mutation ist einmal eine Medikamentenempfindlichkeit, die auch zum Tode des Tieres führen kann. Neuere Forschungen weisen zusätzlich auf einen gestörten Hormonhaushalt hin. Auch werden Todesfälle in und nach der Narkose mit diesem Defekt in Zusammenhang gebracht.


    Am Samstag, den 19.04., wird es auf einem Vortrag in Düsseldorf aktuelle Informationen direkt aus der Forschung geben. Prof. Dr. Geyer, Professor für Pharmakogenetik und Pharmakogenomik am Institut für Pharmakologie und Toxikologie im Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Gießen ( http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.html ) wird über den Defekt und die gesundheitlichen Folgen berichten.
    Beginn ist um 15:30. Eintritt 10 Euro.


    Nähere Infos: http://www.my-animal.info/html/190408.html


    Dieser Vortrag richtet sich an interessierte Tierärzte, Hundezüchter, Tierschutzbeauftragte und Besitzer von Hunden der betroffenen Rassen sowie deren Mixe.


    Tierärzte und Mitarbeiter in Praxen und Kliniken sowie Züchtern bietet sich mit diesem Vortrag eine gute Gelegenheit der Fortbildung.
    Der Veranstaltungsort in Düsseldorf ist gut an das Verkehrsnetz (Autobahn, S-Bahn, Bus, Flughafen Düsseldorf) angebunden und kann auch bei weiter Anreise gut erreicht werden.


    Weitere Fragen beantworte ich gerne.


    Kris
    http://www.mdr1-defekt.de

    Oh weia, ich hab ja einiges verpasst. Sorry, es gab einiges zu verarbeiten und zu tun. Auch und gerade in Bezug auf MDR1.


    Ich geh mal auf ein paar Sachen ein, die ich so nicht stehen lassen möchte:


    souma
    "aber Du sagst ja selber, zuviel ist diesbezüglich noch unerforscht. Warum willst Du dann den MDR1-Defekt schon in irgendwelche Standards gießen?"


    Warum willst du es nicht? Dafür ist doch seit Jahren (!!!) genug bekannt.
    Der Gendefekt führt dazu, dass Hunde an eigentlich lebenswichtigen Medikamenten streben können. Der Erbgang ist bekannt. Punkt!
    (Was die Vererbung angeht, weiß man sogar mehr als bei HD...)
    Warum sollte ich warten, bis auch der letzte Zusammenhang (z. B. wird aktuell der zum Hormonhaushalt erforscht) und das letzte Medikament benannt ist? Wobei - da dauernd neue Medikamente entwickelt werden, kann ich da wohl bis zum jüngsten Gericht warten - und zwischendurch Hunde leiden und sterben lassen.


    Ich möchte auch nicht auf irgendwelch Zahlen von irgendwelchen Todesraten warten - denn die Todesrate wird immer 100% sein, Celine!!! :lachtot:


    @Genpool (da haben mehrer was zu geschrieben)
    Mh, ganz amüsant, wenn da hin- und hergerechnet wird.
    Nur - es geht um den GENPOOL, NICHT um einzelne Hunde. Und da ist es nun mal so, dass er NICHT kleiner wird, wenn ich bestimmte Verpaarungen vermeide, ansonsten aber KEINEN Hund aus der Zucht nehme. Der Genpool ändert sich nicht, ich kann aber aktiv Einfluss nehmen auf die Verteilung bestimmter Gene. So was nennt sich übrigens auch Zucht!
    Auch wenn es manchen nicht gefällt, die Wissenschaft ist da eindeutig. Allerdings kenne ich auch "Bemühungen" durch solche fantasievollen Rechnereien Sand in die Augen zu streuen, den Defekt zu verharmlosen und eigentlich nur die geplante Verpaarung mit dem gerade beliebten Champion zu retten.
    Nicht umsonst empfehlen die Wissenschaftler, die sich sowohl mit dem Defekt, als auch mit Genetik auskennen, die Verpaarungen, die Welpen mit dem Ergebnis -/- vermeiden.
    Einige Züchter kriegen das sogar schon wunderbar hin - und das ohne Linienzucht, sondern mit weitgehendem Outcross. Und die Welpen sind sogar so schön und vielversprechend, dass sie von anderen Züchtern für ihre Zucht geholt werden.
    Also, souma, den Blödsinn schreibst du.
    Und Windi auch. Klar, es gibt "Unfälle". Mit dem Argument könnte ich es aber auch sein lassen, auf HD etc. zu achten.
    Außerdem - je weniger vom Defekt betroffene Hunde, desto weniger vom Defekt betroffene Hunde durch "Unfälle".
    Und mal ehrlich - seid wann geben "Unfälle" die Richtung der Zucht vor???
    Ja, geht´s denn noch?


    @Lebensqualität etc.
    Wiederhole ich mich eigentlich, wenn ich auf das gängige Tierschutzgesetz verweise? Ich glaube ja. :/
    Selbst, wenn ein vom Defekt betroffener Hund sein Leben lang gesund ist, leidet er, da der Defekt seinen Hormonhaushalt beeinflusst. Die Studie dazu haben wir auf unserer Seite verlinkt ("Comparison of the hypothalamic-pituitary-adrenal axis in MDR1-1Dand MDR1wildtype dogs" - http://www.mdr1-defekt.de/texte.php?lang=DE&ID=011).
    (Wir hoffen demnächst mehr veröffentlichen zu dürfen bzw. mal wieder zu einem Vortrag einladen zu können!)


    @Windi
    Doch, ich verlange Antworten auf meine Fragen :p
    Denn, wenn du behauptest, es sei alles zu regeln, musst du diese wissen.
    Aber natürlich weiß ich, dass das nicht geht und du die Antworten nicht weißt. Selbst der Tierarzt wird dir diese Fragen nicht beantworten können. Aber auch da würde ich mich ja nur wiederholen. Auch wirst du nicht beweisen könne, dass betroffene Hunde genauso alt werden wie nicht betroffene. Das kannst du auch gerne meiner Freundin erzählen, deren betroffener Hund gerade in der Narkose verstorben ist...


    Ich möchte auch bei dir nicht Hund sein - bei dem Risiko, dem du mich aussetzen würdest.
    Möchtest du nicht noch einmal versuchen, die Brisanz des Defektes und die Relevanz des Testes zu verstehen?


    Ich will es noch einmal ganz einfach versuchen. Ein Tierarzt hat mir gegenüber einmal vom Defekt als "Allergie" gesprochen. Nun, es ist KEINE. (Bei einer Allergie z. B. kann ich mich desensibilisieren lassen, bei diesem Defekt aber nicht.)
    Aber vielleicht hilft der Vergleich. Du weißt z. B., dass 30% deiner Familie gegen ein bestimmtes Schmerzmittel bzw. deren WIRKSTOFF allergisch ist. Das heißt, dieser Wirkstoff kann in anderen Mitteln mit vollkommen anderen Namen enthalten sein.
    Du aber verzichtest auf einen Allergietest, weil du ja garantiert kein Mittel XY nehmen wirst. Du wirst eben ein anderes Mittel nehmen.
    Na prima. Zufällig enthält dieses andere Mittel aber denselben Wirkstoff oder einen sehr nahe verwandten. Und du bekommst einen Allergieschock.
    Oder du wirst verletzt und ohne Bewusstsein aufgefunden, jammerst aber vor Schmerzen. Man gibt dir netterweise etwas. Leider war´s das falsche Mittel.
    Wenn für dich dieses Risiko ok ist, gut, dann lebe damit. Aber mir geht der Hut hoch, wenn jemand für andere - in diesem Fall die Hunde - entscheidet, dass dieses Risiko für sie ok ist.


    Der Standard des Testes ist übrigens sicher und wird auch in 100 Jahren noch so sein. Was sich ändert, ist die Liste der bekannten Wirkstoffe. aber die wird nie ein für allemal feststehen. Aber ich wiederhole mich...


    Und kannst du mir dieses Beispiel
    "Kein MDR1. So....nun kommt 1-2 Jahre später eine Behandlung in betracht, wo ein Medi verabreicht wird, was mein Hund, gemäß dem Test, vertragen sollte und was passiert - mein kleiner kämpft ums Leben weil sich eine Diagnose als falsch herausgestellt hat."
    noch mal erläutern? Irgendwie bin ich da absolut nicht durchgestiegen.
    :???:


    @Reaktionen trotz MDR1 +/+
    Ja, natürlich kann es die geben. Das Mittel kann überdosiert sein oder es kann wirklich eine Allergie vorliegen. das Leben an sich ist lebensgefährlich und endet mit dem Tod. Aber ich kann Risiken ausschließen und minimieren. Ich kann nicht unsterblich werden.
    Aber bitte kommt jetzt nicht mit dem Umkehrschluss, dass dann eben alles egal ist...


    @Umgang mit Tierärzten
    Richtig, Windi! Mund auf!
    Auch das sind keine Götter. Und ja, einige haben ihre Rezepte für jeden Hund. Und glauben dem Halter erst mal nichts. Unabhängig von diesem Defekt sollte man erst fragen und sich erklären lassen, dann zustimmen, das was in den Hund kommt.
    Meiner trägt übrigens eine Hundemarke mit dem Hinweis auf den Defekt und die Telefonnummer aus Gießen.
    Ich habe schon zweimal tausende von Tierärzten angemailt. Keine Ahnung, ob´s was geholfen hat.


    @MDR1-Defekt als kleineres Übel?
    Sorry, aber wie wollt ihr die "größeren" Übel behandeln, wenn die Medikamente dann euren Hund umbringen können?
    Und warum wollt ihr das eine gegen das andere ausspielen?
    Also ich möchte weder Epi, noch Defekt.
    Und ja, ich verlange sogar von den Züchtern das hinzukriegen. Ansonsten können sie sich gleich "Vermehrer" nennen.


    kuschelwuschel
    Willst du wirklich so dumm sein, deinen Hund nicht zu testen???


    Sascha
    Weißt du, dass ich dir viel lieber einen betroffenen Hund anvertrauen würde, als z. B. denen hier, die den Test für unnötig halten?
    Denn du hast es wenigstens verstanden...
    *seufz*
    Du bist da weiter als manche Züchter und manche Zuchtverbände. Einige wehren sich mit Händen, Füssen und den dümmsten Argumenten, die man sich denken kann. Leider werden die wohl auch fleissig verbreitet. Der Eindruck jedenfalls kommt mir, wenn ich hier so einiges lese, was da als Weisheit zum Defekt verbreitet wird.
    Daran, dass die Zuchtverbände den Defekt in absehbarer Zeit beachten MÜSSEN, arbeiten wir übrigens. Dann ist das ein für alle mal geklärt und es kann sich niemand mehr rausreden.
    Der Defekt gehört übrigens ausgemerzt, denn er bringt keine Vorteile. Wenn auch manche das nicht verstehen, gibt es doch eine eindeutige Gestzeslage, ja, viele Zuchtordnungen schreiben das sogar vor.
    Allerdings müssten die Züchter wohl mal vermehrt in ihre ZO oder ins Tierschutzgesetz gucken, anstatt sich nur mit irgendeinem Siegel eines Verbandes zu schmücken und damit Seriosität vorzugaukeln...


    beardies
    Es gibt einige Züchter, die auch getestete Beardies haben.


    @nochmal Windi
    "Ich jedenfalls sehe keinen Sinn in diesem Test, zumindest solange, bis die Wissenschaft nicht endlich genau eingrenzen kann:


    a) welche Hunderassen betroffen sind
    b) welche Medis nun auf "rote Liste" zu stehen haben
    c) woher der MDR1-/- ausgelöst wird "


    Da machen wir uns solche Mühe mit der Homepage, verlinken wissenschaftliche Studien, Artikel etc. - und dann das.
    Ich glaub, ich geb´s auf...


    Aber nein, es sollten keine Hunde auf Grund von Dummheit sterben müssen.


    Also:
    a) guck in die Studien - die Rassen sind schon mal sicher und du kannst gerne weitere Studien in Auftrag geben, wenn dir die klaren Aussagen über die Risikogruppen nicht gefallen
    b) guck auf die Gießener Homepage, die Mittel sind wissenschaftlich und meist per totem Hund erwiesen - aktuell verdächtige Mittel warten noch auf den nächsten toten Hund als Beweis - einige sind aber auch auf busteralert.org genannt
    c) entschuldige bitte, sind dir die Worte "Mutation" und "Vererbung" ein Begriff?


    Himmel!


    Schön auch, dass du genau weisst, dass dein Hund NIE einen Pferdeapfel zu sich nehmen wird...


    Corinna
    Richtig. Durch die Rassezucht sind viele größere und kleinere Defekte in die Rasse hineingekommen. Da muss man abwägen - und die Sachen angehen.
    Spannend ist in dem Zusammenhang z. B., was Frau Dr. Eichelberg u. a. in dem neuen Heft der GKF (http://www.gkf-bonn.de/) schreibt:
    "...Zuchtstrategien und Selektionsmaßnahmen bleiben nach wie vor wichtigste Bestandteile der Hundezucht. Sie müssen nur künftig gezielter eingesetzt werden. Es sollte nicht der Tradition oder dem Zufall überlassen werden, alle Maßnahmen sollten kritisch hinterfragt und vor allem auch auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. ... Bei der Defektbekämpfung wird es zukünftig notwendig sein, für die Rassen Prioritätenlisten aufzustellen. ... Es macht eben einen Unterschied, ob einem Hund das Knie weh tut oder ob er nach Luft ringen muss, denn letzteres ist mit Lebensangst verbunden und es macht auch einen entscheidenden Unterschied, ob er trübe Linsen hat oder ob er einem unaufhörlichen Hautjucken ausgesetzt ist. Natürlich sollte er am besten gar kein Handicap haben, doch das ist Wunschdenken."


    Rassehund zu sein, bedeutet also, irgendein Handicap zu haben. Das ist schade, muss aber wohl akzeptiert werden.


    Und ich ergänze deshalb ganz einfach mal Dr. Eichelberg: Es macht einen Unterschied, ob ich taub bin, oder ob das nächste Medikament auch mein letztes sein kann.


    Nach dem, was über den MDR1-Defekt bekannt ist, gehört er jedenfalls ganz oben auf die Prioriätenliste.


    Aktuell überarbeitet ja der VDH Satzung etc. und ich bin mal gespannt, was sich in Richtung Zuchtlenkung so alles tun und ändern wird.


    So - damit überlasse ich wohl wieder Windi etc. das Feld. Aber bitte nutzt die Zeit doch lieber, um eure Hunde zu testen, den Tierarzt zu informieren und meinetwegen auch die Listen mit den gefährlichen Medikamenten auswendig zu lernen.


    Tschö,
    Kris

    Ok. es ist fast schon zu spät - aber gestern wurde die flybee von den Erfindern in der Sendung "Dellings Woche" (WDR) vorgestellt. Und bekam fast 80% der Anruferstimmen.


    Damit sind die Erfinder eine Runde weiter und werden am nächsten Mittwoch erneut in der Sendung sein. Die Sendung beginnt um 21 Uhr.
    Da kann man sich dann ja mal angucken, worüber man hier so lustig vor sich hinschreibt.


    *g*


    In diesem Sinne - viel Spaß!


    Kris

    Volker
    Du tust so, als ob deine den Defekt hätten und verzichtest dann auf bestimmte Medikamente oder nimmst die Alternative?


    Ich weiß ja auch, dass viele auf diese Idee kommen, weil ein konsequentes zu-Ende-Denken der ganzen Fakten einen schon zum Gruseln bringen kann, aber gerade deshalb ein paar Fragen:


    1. Welches sind deine Alternativmittel im Falle einer notwendigen Chemo?
    2. Welche Narkoseart empfiehlst du?
    3. Welche Schmerzmittel sind sicher? Welche Dosis empfiehlst du?


    Und vor allem - da dir bei den Fragen sicher schon aufgeht, worauf ich hinaus will
    4. Warum willst du, falls deine Hunde nicht betroffen sind, auf notwendige Medikamente verzichten und lieber deine Hunde leiden lassen?


    Denn für absolut sichere Antworten auf die ersten drei Fragen würden dir nicht nur viele Besitzer, sondern auch (verantwortungsbewusste und informierte) Tierärzte SOWIE die Tierärzte und Forscher der Uni Gießen sicher die Füsse küssen! Aber es gibt sie nicht - und wollten wir sie, müssten wir erst einmal zig Hunde in Versuchslabore stecken...


    Dazu nur zwei Beispiele aus jüngster Zeit:
    1. Ein vom Defekt betroffener Aussie bekam Ivermectin - und kämpfte um sein Leben! Für einen nicht betroffenen Hund wäre die Dosis o.k. und sicher nützlich gewesen - aber für diesen Hund eben nicht.
    2. Bei einem vom Defekt betroffenen Collie wurde aus Sicherheitsgründen bei einer anstehenden "kleinen" OP auf Schmerzmittel (!) und Narkose (!) verzichtet. Zuvor hatte das gewählte alternative Schmerzmittel zu Vergiftungen von Leber und Niere geführt.
    Und:
    3. Immer wieder hören wir von ungeklärten Todesfällen bei Hunden betroffener Rassen. Manche waren getestet und die Tierärzte hatten alle zur Verfügung stehenden Infos beachtet.


    Welches Fazit ist daraus zu ziehen? Etwa, dass es für alle Fälle bekannte Alternativmittel gibt? Oder gar, dass ein Wissen um das Testergebnis Sicherheit gibt? Und willst du wirklich einen möglicherweise nicht betroffenen Hund unnötig leiden lassen?


    Ich kann auf Grund meiner Erfahrungen und meines Wissens beide Fragen leider nur mit "nein" beantworten. Ich hoffe, du beantwortest für dich die letzte Frage ebenso mit "nein".


    Es gibt keine Sicherheit im Falle des Defektes. Die einzige Alternative ist ein Hund, der NICHT MDR1 -/- ist. (Wobei man bedenken muss, dass die Wissenschaftler inzwischen auch bei Trägern ein gewisses Risiko vermuten!)
    Also - testen und auf das Ergebnis MDR1 +/+ hoffen!


    Züchter können dafür sorgen, dass es KEINE Hunde mehr geben wird, die MDR1 -/- sind.
    Leider tun das noch viel zu wenige. Denn bis auf ein paar Ausnahmen von sehr kleinen Vereinen, weiß ich von keinem der großen, bekannten Zuchtvereine, dass ein Zuchtverbot von -/- Hunden etwa schon in der Zuchtordnung verankert wäre.
    Ja, die meisten schreiben ja noch nicht einmal den Test vor!
    Immer noch werden ungetestete Hunde verkauft.
    Immer noch werden Käufer noch nicht einmal informiert.
    Immer noch sterben Hunde. Und leiden die Besitzer.
    Von einigen erfahren wir, mit einigen leiden wir mit. Aber ich gehe von einer hohen Dunkelziffer aus. Denn bisher können wir nur die erreichen, die auch Internet haben und nach Informationen suchen und Zusammenhänge herstellen.


    Für mich ist das Vorgehen leider zu vieler Züchter absolut unverständlich, ja, sogar strafbar.


    §11b des Tierschutzgesetzes ("Qualzuchtparagraf") sagt, dass kein Tier gezüchtet werden darf, das z. B. durch einen erblichen Gendefekt leiden kann.
    Der MDR1-Defekt ist ein erblicher Gendefekt.
    An diesem Gendefekt kann der Hund nicht nur leiden, er kann sogar sterben.


    Ich hoffe deshalb, dass dieser Gendefekt möglichst schnell mit in den Anhang zum Tierschutzgesetz aufgenommen wird und somit eine klare rechtliche Handhabe gegen alle Züchter oder Vermehrer besteht, die immer noch Hunde mit diesem Gendefekt in die Welt setzen.


    Und ich kann allen angehenden Käufern nur empfehlen, nur Hunde mit dem Testergebnis MDR1 +/+ oder MDR1 +/- zu kaufen. Gute Züchter informieren nicht nur freiwillig über den Defekt, sondern verpaaren so, dass kein Welpe MDR1 -/- sein wird.
    Solche Würfe kündigen wir auf unserer Homepage http://www.mdr1-defekt.de an.


    Wir haben inzwischen so gut wie alle im Internet erreichbaren Züchter dazu eingeladen, sich bei uns zu informieren, ihre Hunde zu testen und ihre Würfe bei uns anzukündigen. Einige tun das sogar.
    Die anderen? Nun, für mich zähle ich inzwischen nur die Züchter zu den guten und seriösen, die bei uns veröffentlichen...


    Es gibt im Netz ja viele Seiten, die eine Checkliste für gute Züchter bieten. Für die Züchter der betroffenen Rassen ergänze ich deshalb:
    - Der Züchter hat seine Hunde auf den MDR1-Defekt getestet.
    - Der Züchter verheimlicht kein Testergebnis.
    - Der Züchter informiert ungefragt über den Defekt.
    - Der Züchter vermeidet Hunde, die vom Defekt betroffen sind.[/url]


    Grüße,
    Kris