schara: Meinst du jetzt als alleinige Behandlung, im Sinne von Verweigerung anderer Therapien?
Beiträge von straalster
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Ich schrieb: Ich finde das ALLEINIGE Verlassen auf Rassebeschreibungen reichlich – sorry, aber – dumm. Hunde sind doch keine Maschinen.
Wenn jemand sich mit Haltern unterhält und dabei die Hunde schon mal in Natura erlebt ist das kein alleiniges Verlassen mehr, sondern zeigt schon reichlich Interesse und Verstand. Und der Züchter oder Halter kann das alles noch so schön reden, wenn die Hunde eine halbe Stunde bellen oder zittern oder sonstwas, fällt das auf. Dafür muss man auch nicht bereits Hundehalter sein. Und auch keine Erfahrung haben. Das ist einfach eine Mühe, die man sich machen sollte.
Aber wenn jemand tatsächlich nur eine kurze Beschreibung aus dem Internet liest und dann meint, das trifft auf jeden Hund dieser Rasse exakt so zu, über manche Bedürfnisse hinweg liest, und sich mehr oder minder allein des Aussehens wegen entscheidet - ist das was anderes. Und na klar werden Beschreibungen oft in ein positives Licht gerückt. Wie vieles andere auch. Deswegen lese ich aber auch keine kurze Beschreibung eines Landes und wandere dann dahin aus, ohne es jemals vorher gesehen zu haben, und beschwer mich dann, dass es da auch nicht so schöne Ecken gibt.
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Natürlich bin ich weder ganztags draußen noch stehe ich immer am Fenster. Aber es gibt schon reichlich Hundehalter hier, die damit regelrecht angeben, dass ihr Hund selten und kurz rauskommt. Oder im Gespräch meinen, dass sie da ja faul sind oder Bewegung für Hunde ja gar nicht gut ist. Manchmal kommt dann auch: Der ist ja auf dem Balkon, das reicht. Geht also nicht um 'Regentage' sondern eine grundlegende Einstellung.
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Ich finde das alleinige Verlassen auf Rassebeschreibungen reichlich – sorry, aber – dumm. Hunde sind doch keine Maschinen.
Ebenso wie es Leute gibt, die sich eine Rasse nur wegen des ‚bösen‘ Images ausgucken, gibt es eben auch Menschen die eine bestimmte Hunderasse ins Auge fassen, weil die ach so niedlich oder so hübsch ist. Und ja, klar, die ersten Anlaufstellen sind Bücher und das Internet. Warum auch nicht.
Jemandem dem wirklich klar ist, welche Form von Verantwortung er mit einem Hund übernimmt, wird sich danach aber doch noch weiter über rassespezifische Anforderungen, Eigenschaften und Bedürfnisse informieren. Mehrere Hunde der Rasse mal für ein Weilchen live erleben. Mit Leuten reden, die Vertreter davon bereits längere Zeit halten. Typische Eigenheiten und Ansprüche in Erfahrung bringen, um wenigstens eine grobe Idee davon zu bekommen. Und trotz all dem wissen, dass es keine Garantie gibt, dass kein Hund wie der andere und schon gar nicht die Rassebeschreibung selbst ist. Verantwortungsvolle Züchter haben meiner Erfahrung nach auch nichts dagegen, wenn man mal angemeldet zum Kennenlernen vorbeischaut.
Nach dem Anschaffen zu sagen ‚Huch, jetzt wollte ich den Hund wegen seines eleganten/knuffigen/farblich zu meiner Handtasche passenden Aussehens und dann hat der plötzlich Bedürfnisse und Eigenheiten – wie nervig.‘ zeugt nicht gerade von einer durchdachten Entscheidung. Und hat mit der Rasse allein doch recht wenig zu tun.
In meiner Familie ist die vorherrschende Rasse der Pudel. Bin mit mehreren aufgewachsen, hatte später selbst welche und kenne dazu noch Züchter und viele andere Halter – und keiner ist/war wie der andere. Es gab Ruhige und Hibbelige, Stille und Mitteilsame, Gemütliche und sehr Aktive, eher Scheue und solche, die nach vorne gehen, welche, die mit Schmackes in Schlamm springen und andere, die sich selbst kurz vorm Verhungern um Gotteswillen nicht vollschmieren wollen – krasse Unterschiede also, sogar unter Wurfgeschwistern. Sind eben logischer Weise alles Individuen und keine Liste von vermeintlich typischen Charakteristika. Zumindest soviel Verstand und Überlegung vor dem Kauf ist, finde ich, von jedem zu erwarten.
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Was mich bei leider sehr vielen Hundehaltern nervt/ stört/ schockiert ist die Bewegungsfaulheit. Manchmal ist es auch eine falsch verstandene ‚Schonung‘ der Hunde. Diese Halter findet man nicht auf Hundewiesen oder in Freilaufgebieten, sondern immer in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung. Meiner Erfahrung nach sind das meist Halter kleiner Hunde, die denken drei Mal am Tag für je 5 Minuten rauszugehen reicht vollkommen aus – alles andere ist zu viel. Und sich dann wundern, warum ihre Hunde an der Leine zerren, alles anbellen, ständig zittern, nervös sind oder sich querstellen, wenn sie wieder reingehen sollen. Oder, schlimmer noch, denken die Außenwelt sei gar nicht gut für ihre Hunde. Bewegung auch nicht. Regt sie ja immer so auf.
In Verbindung damit hatte ich allerdings auch mal ein sehr schönes Erlebnis. Paar Anfang 30, zwei Mini-Mischlinge (ausgewachsen je 2kg) angeschafft und im ersten halben Jahr gar nicht rausgegangen. Die Hunde machten ja auf die Katzentoilette, wozu da Gassi gehen?! Dann fingen die beiden Mädels in der Wohnung an zu rebellieren, also bekamen sie täglich 15 Minuten ‚Auslauf‘. Hunde rebellierten draußen und drinnen weiter. Den Mann störte das scheinbar gar nicht, er gab anderen sogar noch Haltungstipps. Die Frau nervte es allerdings irgendwann und sie fragte mich, was ich mit meinen Hunden bloß anstelle, dass die immer so ruhig und entspannt sind. Mehrere Gespräche und zwei Jahre später treffen wir uns sogar manchmal kilometerweit vom Wohngebiet entfernt und unsere Hunde sind dicke Freunde geworden.
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Neuigkeiten!
Nachdem ich beim Ordnungsamt auf unerwartet großes Desinteresse stieß, habe ich ein Schreiben an die hier vertretenen Wohnungsverwaltungen geschickt. Erste, positive, Rückmeldung kam heute durch den Hausmeister. Der darf ab sofort Abmahnungen in Auftrag geben, wenn sich Hundehalter nicht an die Leinenpflicht in Häusern und im Wohngebiet halten. Und hat als Vorwarnung dazu gleich mal Flyer an den Pinnwänden verteilt.
Na mal sehen, ob das was bringt. -
@ kikt1: Da bin ich mit dir völlig einer Meinung. Schäferhunde, Dobermänner, Rottweiler und Co. scheinen Idioten, die gern auf dicke Hose machen, magisch anzuziehen. Das soll auf keinen Fall heißen, dass jeder Halter dieser Rassen ein Proll ist. Oder die Rassen an sich schlecht. Nur landen sie leider sehr, sehr häufig in unfähigen Händen.
Ich kenne/kannte zahlreiche Vertreter dieser Rassen aber leider jeweils nur einen (!!!), der keine andauernden Aggressionen zeigte und tatsächlich ausgeglichen wirkt(e). Und bei denen befindet sich ein äußerst vernünftiger und engagierter Halter am anderen Ende der Leine. Regelfall ist das aber nunmal leider nicht. Zumindest an keinem der Orte, an denen ich jemals wohnte, Urlaub verbrachte oder arbeitete. Die überwiegende Mehrheit, die ich kenne, dienen allein als Alarmanlage und Menschenschreck, fristen ihr Dasein auf einem Hof oder sollen auf Spaziergängen Angst und Schrecken verbreiten.
Angel21: Schäferhunde belegen oft einen der vorderen Plätze auf den Listen der häufigsten Hunderassen in Deutschland, stimmt. Sie kommen aber mitnichten 'am häufigsten vor'. Selbst prozentual sind sie also durchaus für einen großen Anteil der Angriffe 'verantwortlich'. Meiner Meinung nach aber eben nur durch die Halter, die sich einen solchen Hund ohne Sinn und Verstand anschaffen, weil der so schön 'böse' wirkt. Klar ist das für verantwortungsvolle Halter ärgerlich. Ebenso wie für mich, dass kleine Hunde als Kläffer gelten. Aber einfach nur zu sagen 'das ist Quatsch' ändert nichts an der vorhandenen Situation. Da braucht es einfach mehr Halter, die mit gutem Beispiel vorangehen. Und mehr Züchter, die künftige Besitzer so gut wie möglich prüfen.
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FozzyDogbone: Das ist ja übel. Wenn der Halter nach der Polizei eintraf, hätte ihm ja wohl klar sein müssen, dass er sich derartige Beschuldigungen direkt sparen kann.
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Amanhe: Begründete Krebsvorsorge. Sie hat bereits starke Probleme inner- und außerhalb der Läufigkeit und dazu auch noch Wucherungen im Uterus. Und weil die erste und zweite Diagnose diesen Menschen nicht passte, wurde ein dritter Tierarzt aufgesucht. Der sprach genau die selbe Empfehlung aus, die dann ignoriert wurde. Hat also nichts mehr mit unsinnigem Messerzücken zu tun.
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Mich bringen Hundehalter auf die Palme, die 'artgerecht' vorschieben, wenn es ihnen gerade in den Kram passt - ihren Hund aber sonst wie einen Wegwerf-Gegenstand behandeln. In der angeheirateten Verwandschaft gibt es so einen Fall. Kleiner Mix, wurde als Kindersatz bzw. Vorbereitung auf ein Kind angeschafft (wobei mir schon die Wutröte ins Gesicht stieg) - aber vernünftiges Reden hilft da nicht. Zuerst mit 'niedlichen' kleinen Jäckchen und Pullis ausgestattet, kein Halsband ohne Glitzer, Bio-Futter und -Leckerlis (Hund bekam aber bedrucktes Papier und Plaste zum Kauen).
Vier Jahre später ist das Interesse komplett verschwunden. Der arme Hund wird 20Stunden und mehr am Stück alleine gelassen, kommt kaum raus, bekommt das billigste Supermarkt-Trockenfutter, das sich finden lässt - aber wehe sie 'funktioniert' nicht. Dann werden aber andere Seiten aufgezogen.
ABER: Leine in der Stadt, auf dem Bürgersteig? Das geht nicht, das ist nicht artgerecht. Auf Anraten dreier Tierärzte kastrieren lassen, als begründete Krebsvorsorge? Nee, nee, das ist ja auch nicht artgerecht.Hab mir da schon den Mund fusselig geredet und es bringt einfach nichts.