hallo jennilalaa,
ich habe auch einen kleinen jagdhund (5 monate, deutsch drahthaar) und mache mit ihm von anfang an ein "anti-jagd-trainig" (er soll keine tiere jagen, darf seine anlagen aber bei der rettungshundearbeit voll und ganz ausleben, wär ja sonst unfair...), vielleicht helfen dir bei deinem vogel-problem (und wer vögel jagt der jagt iwann vielleicht auch aufspringende hasen, rehe, usw...) davon ein paar dinge:
1. bei jedem tierkontakt, den er irgendwie interessant findet (also sobald er etwas anschaut) sagen wir ruhig "nein" und rufen ihn zu uns, wo er dann ein super leckerlie bekommt (nassfutter aus der tube oder hühnerherzen). das führte nach kurzer zeit dazu, dass das nein genügt, er sich nun sofort umdreht und futter erwartet, manchmal kommt er schon zu uns, wenn er nur ein tier sieht. auffliegende vögel oder hopeönde kaninchen sind schon kein problem mehr, alölerdings hat er auch noch nie die erfahrung gemacht, wie lustig hetzen ist.
ich vermute, dein hund gehört zunächst an die schleppleine, um sicher das hetzen vermeiden zu können. versuche ihn schon beim kleinsten anzeichen zum losjagen zu dir zu locken, zur not zieh ihn vorsichtig zu dir, so dass du ihn belohnen kannst sobald er sich auf dich konzentriert hat und sei es nur ein kurzer blick. wenn er auf futter steht, verknüpft auch er es sicher fix, dass tier inder nähe futter bei freuachen bedeutet. habe aber geduld, da er schongehetzt hat, weiß er wie viel spaß das macht, es ist nunmal leider ein selbstbelohnendes verhalten...
2. trainieren der standruhe, der hund muss lernen seinem trieb zu hetzen nicht nachzugeben sondern abzuwarten bis er die erlaubnis bekommt, er sollte sich quasi "im griff haben". angefangen haben wir im wohnzimmer, alf ins platz, ein spielzeug gaaanz laaaangsaaaam an ihm vorbei gezogen ( so 2 m abstand) oder auch nur hingelegt. will er aufstehen, ein ruhiges nein, alf wieder ins platz. klappt das mit dem langsamen vorbeiziehen, steigert man die geschwindigkeit und geht näher dran. mittlerweile kann man alles über ihn drüber werfen an spielzeug, er steht erst auf kommando auf, was erst kommt, wenn er uns anschaut. draußen kann man das gleiche auch gut mit abgefallenen ästen machen oder einer reizangel (die hab ich aber nicht, find auch so genug geeignetes "übungsgerät").
3. alles was mit hetzen zu tun hat ist bei uns nur sehr sehr selten erlaubt und dann auch nur wie gerade beschrieben. also sitz oder platz, dann werfen, dann anschauen, dann kommando zur auflösung, dann darf er laufen. läuft er vor dem kommando, wird er zurückgerufen, wieder auf seinen platz gesetzt oder gelegt und ich hole das spielzeug. für meinen freund war es nicht einfach zu aktzeptieren, dass er mit alf keine wilden ballwerforgien machen darf, aber wenn man einen standruhigen hund hat, ist das auch irgendwann möglich, nur eben am anfang nicht!
das ist natürlich viel verlangt von einem jungen hund, aber früh übt sich und es lohnt sich....und bei nem jagdhundmix wird da sicher nicht von alleine besser, wenn er erstmal weiß wie viel spaß das macht. Mein alter drahthaar charly (13) hat allerdings irgendwann kapiert, dass vögel wegfliegen und er ja schlecht hinterherfliegen kann und jagt vögel gar nicht mehr, schaut sie nicht mal an. dass kaninchen keinen flügel haben weiß er aber genausogut....
ich bin aber auch der meinung, dass man jagdhunden (oder mischlingen) die möglichkeit geben sollte, ihre anlagen auch auszuleben. nasenarbeit in welcher form auch immer. da gibts sicher nen menge literatur drüber und sonst sicher gute tipps in vereinen oder hundeschulen.
hoffe ihr habt noch viel freude zusammen und die anfänglichen probleme regeln sich mit der zeit!