Beiträge von Wüstenmaus

    Zitat

    ich versuche immer so "freundlich" und "nett " zu antworten


    Es geht nicht um die Antworten, sondern darum, dass du erst sagst, jemand würde von dir eine gewaltige Ansage bekommen, wenn er seinen Hund ohne Leine laufen lässt ...
    Und erst zig Seiten später zurückruderst.


    Ansonsten finde ich es immer wieder traurig, wie hier immer nur auf totgehetzten Rehen rumgehackt wird. Schlimm, ohne Frage.
    Aber was ist mit den angeschossenen Tieren, die über lange Zeit leiden? Das kommt häufiger vor, als ein von Hunden getötetes Reh.
    Was ist mit den Jagdhunden, die für einen großen Teil der gerissenen Rehe verantwortlich sind?


    Und warum ist ein Reh so viel mehr wert (obwohl wir ja angeblich so viele davon haben, dass sie abgeschossen werden müssen ... oh sorry, da muss ich mich täuschen ... sie werden ja gefüttert ... also sind es doch zu wenige? ... aber warum jagt man sie dann?) als ein Fuchs?


    Da werden jedes Jahr etwa 600 000 Füchse getötet, sie haben in den meisten Gebieten keine Schonzeit und wenn doch, dann nur die Muttertiere, obwohl auch die Väter für die Aufzucht verantwortlich sind.
    Jedes Jahr verenden unzählige Fuchswelpen in ihrem Bau, weil die Elterntiere geschossen wurden. Und wozu?
    Zur Nahrungsgewinnung sicherlich nicht. Fuchsbandwurm? Wird praktisch nicht von Füchsen übertragen. Tollwut? Gibt es seit Jahren nicht mehr und mit der Bejagung der Füchse würde man eine Ausbreitung sogar noch fördern.


    Und trotzdem wird hier um jedes Reh geweint. Ehrlich gesagt empfinde ich das als Heuchelei der Jägerfraktion.


    Damit klinke ich mich jetzt aus diesem Thema aus.

    Das habe ich in der Tat überlesen - es ändert aber nichts an dem, was du weiterhin forderst und dem, was du zuvor geschrieben hast und auch nichts an dem, was ich hier immer wieder erleben darf.


    Vielleicht sollte man auch erst Mal über seinen Tonfall nachdenken, bevor man was schreibt, nicht wahr? ;)


    Zu dem Anruf bei der Polizei: Alles lesen, würde ich auch dir empfehlen - bringt in der Regel nichts.

    Du hast dieses hier geschrieben:


    Zitat


    Seh ich selber in unserem Wald einen Halter, der seinen Hund frei rumlaufen lässt, bekommt dieser eine gewaltige Ansage, besonders in der Brut und Setzzeit.


    Und das weder korrigiert, sondern immer wieder betont, dass Hunde nicht 100% kontrollierbar sind und deshalb grundsätzlich im Wald an die Leine gehören.
    Wenn bei euch die Tiere AUF den Wanderwegen brüten bzw. ihren Nachwuchs verstecken - ok, dann habt ihr wohl seltsame Tiere - bei uns lasse ich meine Hunde aus diesem Grund zur entsprechenden Jahreszeit nicht auf Wiesen. :lol:

    Hallo!


    Ich habe auch keinen Tipp für dich, aber ich habe ähnliche Probleme und Antworten darauf, würden mich wirklich interessieren.


    Manchmal läuft meine alte Dame auch die ganze Nacht ihre Runden und ich kann dann nicht schlafen (ihre Krallen klacken schrecklich laut und sie läuft auch immer durch einen Durchgang, der knarrt).


    Die Geister (süße Bezeichnung) hat es bei mir auch - meistens aber an der Treppe und dann steht sie da oben und jammert - selbst wenn sie sie dann runtergeht. Zuerst dachte ich, sie hätte Schmerzen, aber das kann es nicht sein, da sie 10 Minuten später, wenn es z.B. Futter gibt, da freiwillig zig mal rauf und runter rennt vor lauter Aufregung.


    Ansonsten geht es llica erstaunlich gut, allerdings macht der TA sich Sorgen, dass die Wunde nicht mehr zuwachsen wird. Es ist aber auch ein riesiges Loch, in dem man immer noch den Knochen und die Sehne sehen kann ... bin ich froh, dass mir so etwas nichts ausmacht, wenn ich den Verband wechseln muss ...
    Nähen und Klammern kann man am Gelenk aber auch nicht, da es sehr schnell wieder aufreißt und sie zudem in Narkose müsste, was in ihrem Alter aber viel zu risikoreich wäre.
    Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich noch machen kann, um die Heilung zu beschleunigen?


    Liebe Grüße
    Kerstin


    Deine Antworten empfinde ich ehrlich gesagt als bodenlose Frechheit. Ich bin Biologin und mir sind Wildtiere sicherlich nicht egal - gerade deshalb empfinde ich die Handhabung der Jagd in weiten Teilen Deutschland einfach nur als widerlich.


    Ich wohne mitten in einem großen Waldgebiet - ich muss mindesten 10km fahren, um da rauszukommen und selbst dann hat es noch massig Wald. Wenn man von mir verlangt, dass meine Hunde grundsätzlich im Wald an der Leine zu gehen haben, dann bedeutet es, dass sie zu 90% an der Leine sind.


    Und wenn dann jemand wie du ankommt und mir ernsthaft erzählen will, dass mein 17 Jahre alter Herdenschutzhund (fast blind, taub und wacklig auf den Beinen) an die Leine gehört, dann empfinde ich das als lachhaft. Spricht man mich freundlich an, wie es schon vorkam, dann gibt es eine freundliche Antwort und bisher nie wieder ein Problem. Selbst vor 10 Jahren war jedem klar, dass der Hund nicht jagt.
    Gibt es, wie du so schön sagst, gleich eine deftige Ansage, dann gibt es dementsprechend auch eine Antwort und inzwischen auch sehr schnell eine Anzeige.


    Wenn du deine Hunde nicht erziehen kannst, bzw. nur entsprechende Rassen kennst, tut es mir für dich leid, aber es ist dreist, anderen zu unterstellen, ihre Hunde wären nicht abrufbar.
    OK, stimmt, meine 17jährige ist nicht mehr abrufbar, da taub, aber sie hat sich noch nie für Wild interessiert. Da können neben uns am Waldweg parallel die Tiere laufen (kommt hier oft vor) und sie juckt es nicht - hat es auch noch nie.
    Der Hund meiner Eltern (Leonberger-Mix) war auch noch nie an Wildtieren selbst interessiert - für ihn waren nur Spuren interessant. 4 Jahre Ausbildung an der Schleppleine und er kommt sofort zu mir, wenn er Wild sieht (mit Futter konditioniert) und geht sofort in "Sitz", wenn er zu aufgeregt wird, weil es zu viele Spuren hat - ja, freiweillig. Dann kommt er aber auch an die Leine, bis er wieder entspannt ist. Für ihn lege ich ebenfalls meine Hand ins Feuer.


    Meine Kleine ist ein Windhundmix - sie läuft im Wald grundsätzlich nur an der Leine. Mit ihrem Anti-Jagdtraining habe ich gerade erst angefangen. In zwei Jahren ist sie vielleicht soweit, dass ich es mal mit Schleppleine wage, aber da habe ich meine Zweifel, dass sie jemals ein Hund wird, den ich im Wald laufen lassen kann.


    Und obwohl ich hart mit meinen Hunden arbeite, meinen Menschen wie du, mich ständig anhalten und anpflaumen zu müssen, wenn ich mit einem angeleinten und 1-2 nicht angeleinten Hunden im Gemeindewald auf Wanderwegen unterwegs bin. Das ist doch wirklich bekloppt und da wundert sich die Jägerschaft, dass sie so unbeliebt ist?
    Andere Jäger und Förster schaffen es doch auch, einen freundlich anzusprechen und anzuhören? Bisher hatte danach keiner mehr ein Zweifel daran, dass von meinen Hunden keine Gefahr ausgeht.
    Ich bin sogar schon angehalten worden, weil mir einer sagen wollte, dass er mich öfters schon gesehen hat und es toll findet, wie meine Hunde gehorchen.


    Das mit dem Verbiss ist auch wieder eines dieser Ammenmärchen, die schon zig mal widerlegt wurden - deshalb gehört die Jagd in meinen Augen endlich aus der Hand von Laien.
    Jagd von mir aus, aber dann doch bitte nicht, damit man sich hier als Gutmensch aufspielen kann.


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    ähm, wo bedrohen Jäger, Hundehalter? vor allem mit was?
    ich kenn keinen


    Das habe ich vorher schon ausführlich beschrieben. Auf mich wurde schon angelegt, ich wurde über Monate verfolgt, teilweise zu Hause angerufen, am Telefon bedroht (man weiß ja, wo ich wohne und, dass ich da alleine lebe - ich solle also aufpassen), es wurde mit Giftködern gedroht, mir wurde gesagt, dass man mich auch mal mit einem Wildschwein verwechseln kann, wenn ich weiter in dem Wald gehe, Füchse wurden nur wenige Meter von mir entfernt erschossen ...
    Und ja, es gab eine Anzeige, mehrere Beschwerden bei der Gemeinde, Beschwerden beim Forstamt ... aber erst nachdem ein Anwalt eingeschaltet wurde, hat sich das Forstamt darum gekümmert. Jagen dürfen diese Menschen aber immer noch - uns lassen sie in Ruhe, dafür belästigen sie nun andere Frauen im Wald (mit angeleinten Hunden!).
    Ihre Ansage ist schlicht und ergreifend, dass Hunde grundsätzlich nicht in den Wald gehören, allerhöchstens zur Mittagszeit und sie machen so lange weiter, bis niemand mehr Lust hat, in die Gebiete zu gehen, um den ständigen Belästigungen und Drohungen aus dem Weg zu gehen.


    Klar sind es Ausnahmen, aber mich hat es schockiert, wie machtlos man ist (da immer nur ein Wort gegen das andere steht) und wie wenige Konsequenzen solches Verhalten hat.
    Und das, obwohl diese Personen auch in Jägerkreisen einen schlechten Ruf haben - nur dagegen vorgehen will niemand. Einem Kumpel fährt man ja nicht an den Karren...
    Da wird sich dann einfach damit abgefunden, dass sich nicht an Schonzeiten gehalten wird, man keinen Bock auf Nachsuche hat und die anderen dann teilweise erst Stunden später einspringen müssen ...
    Hat wirklich viel mit Tierliebe zu tun, wenn man ein angeschossenes Tier, elendig verenden lässt. Und ja, ich habe schon ein gerissenes Tier gesehen, aber ich habe auch schon ein Reh gefunden, dass angeschossen wurde und dann in einem Schilfgebiet (durfte ich im Rahmen meiner Arbeit betreten) verendet ist.

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    Seh ich selber in unserem Wald einen Halter, der seinen Hund frei rumlaufen lässt, bekommt dieser eine gewaltige Ansage, besonders in der Brut und Setzzeit.


    Wunderbar, dann bist du also eines dieser Prachtexemplare, die der Ansicht sind, nur weil sie das Recht haben, Tiere zu töten, andere Menschen zu belästigen zu dürfen?
    Danke, so viel also zum Thema, dass die meisten Jäger (und ihre Familien) doch vernünftig sind.
    Es gibt in den meisten Gegenden KEINEN Leinenzwang im Wald und ich frage mich ernsthaft, mit was für einem Recht Menschen wie du, solche Forderungen an harmlose Spaziergänger stellen und vor allem dann auch noch in diesem Tonfall.
    Solange meine Hunde auf den Wegen sind und abrufbar sind, hat kein Jäger oder sonst irgendein Mensch von mir das Recht zu verlangen, dass ich sie an die Leine nehme. Bei so etwas werde ich wirklich wütend.
    Wozu bildet man seine Hunde denn jahrelang aus, wenn man sie dann, wenn sie endlich perfekt gehorchen, nicht laufen lassen darf?
    Wenn Hunde Mist bauen, dann hat man den Halter ausfindig zu machen und die entsprechenden Schritte einzuleiten und nicht andere Hundehalter, die ihre Hunde im Griff haben, zu belästigen.
    Der Wald gehört allen und auch die Jäger haben sich an die Regeln zu halten


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    Trotzdem gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Wenn ich mit meinen Hund durch den Wald gehe und gerade noch so sauer auf irgendeinen Jaeger bin, halte ich keinen weiteren Jaeger auf und zwinge ihm ein Gespraech auf, das womoeglich mindestens ueberfluessig bis beleidigend und drohend ist. Ich gruesse den, der mir im Wald begegnet und sonst genau nix.


    Danke, das sehe ich genauso!


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    Eigentlich ja. Aber gerissene Rehe werden hier so sehr thematisiert (Tageszeitung, Fotoplakate am Waldeingang), dass die auf jeden Fall jeder Waldgaenger mitbekommt. So viele gerissene Rehe gibts hier nicht. Natuerlich gibts andere Verfehlungen von Hundehaltern, die taugen, einen Jaeger aufzubringen. Hier ist es aber z.B. so, dass ich so was nicht minderoft von Jaegern erlebe. Da ist z.B. die Viszla-Zuechterin mit Jaegersmann... wenn wir mal nen Stueck zusammen laufen, gehen meine bis zur ersten Baumreihe, unsere Regel im Wald. Die Viszlas ziehen Kreise durchs Unterholz. Oder mich ueberholt der Jaeger mit 3 Dt. Langhaar im Auto auf dem Waldweg. 1 Hund angeleint aus dem Fahrerfenster, einer trabt grossraeumig nebenher, 1 folgt nach 500m. Und anschliessend kommt dann mein Lieblingsjaeger und erklaert mir, ich duerfe auf diesem Weg nicht spazieren gehen oder irgendwas Beklopptes in der Art? Alles schon so gehabt und da kann ich nachwievor nur mit dem Kopf schuetteln.


    Das ist in der Nachbargemeinde bei uns genauso und ich weiß von zwei Fällen, bei denen das gerissene Wild von dem Hund eines Jägers getötet wurde. In der Zeitung wurde das aber natürlich verschwiegen ...


    Ich finde es auch etwas naiv, wenn hier von der Ächtung der Jäger in dem Dorf sprechen, falls sie es wagen sollten, ein Hund zu erschießen. Was für ein Dorf bitte? Die Jäger kommen zum Teil aus der benachbarten Stadt (120 000 Einwohner). Wie soll denn da die Ächtung aussehen? Und auch die besagte Nachbargemeinde hat 13 000 Einwohner. Man sollte vielleicht mal von dem Bild wegkommen, wie Sissis Vater mit ihr auf die Jagd durch die Wälder streift und darüber schmunzelt, wenn sie das Tier vertreibt. Das hat in der Realität kaum noch etwas mit den Jägern zu tun.

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    Interessanter Artikel, aber auch darin steht, dass sich viele Jäger der Konsequenzen nicht bewusst sind, wenn sie ein Tier ungerechtfertigterweise abschießen.
    Und genau da sehe ich die Probleme. Warum muss man nicht "Auffrischungsprüfungen" oder entsprechende Kurse regelmäßig besuchen, um seinen Jagdschein zu behalten?
    Mir wurde auch schon angedroht, meine 17jährige! zu erschießen, weil sie nicht an der Leine war im Wald. Weder der freundliche Hinweis, dass es keinen Leinenzwang hier gibt, noch der Hinweis, dass sie das gar nicht dürfen, wenn sie nicht jagt, hat irgendetwas gebracht. Man muss sich das mal vorstellen, dass eine an leichter Athrose leidende, schlecht sehende, fast taube Hündin, die in langsamsten Schritttempo hinter mir herwackelt, eine Bedrohung für irgendein Wild ist ...
    Diese Jäger sind aber der Ansicht, sie dürften sie erschießen, wenn sie mehr als 20 Meter von mir entfernt ist.
    Soll ich es jetzt darauf ankommen lassen? Was bringt es mir, wenn ich sie später verklagen kann? Mein Hund wäre trotzdem tot.

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    .
    Ich kenne mehr fahrlässige Hundehalter als schießwütige Jäger!


    Schön für dich - bei mir ist es umgekehrt - nur, dass gegen fahrlässige Hundehalter vorgegangen wird - vor allem, wenn Menschen in Gefahr geraten. Bei schießwütigen Jägern stört es irgendwie keinen - da wird nur von den Ausnahmen gesprochen und die Todesopfer, die dieses Hobby jedes Jahr kostet, werden unter den Teppich gekehrt.


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    Und ehrlich gesagt finde ich es unmenschlich, wenn man in Kauf nimmt, dass sein eigenes Tier ein anderes halb zu Tode hetzt und anschließen zerfleischt. Das ist auch Sadismus. Ich habe das Ergebnis solcher "Jagdausflüge" schonmal bei einer Schafherde gesehen und das war echt zu kotzen. Es ist vollkommen unnötig, dass ein Hund, der nicht ums Überleben kämpfen muss, so ein Blutbad anrichtet.


    Da stimme ich zu - aber genauso ist es nicht nötig, dass Tiere von alten, halb blinden Jägern angeschossen werden und dann teilweise tagelang umher irren, da der Jäger körperlich gar nicht mehr in der Lage ist eine Nachsuche zu betreiben.


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    Nachtrag: Ganz ehrlich, wenn ihr alle so massiv von Jägern bedroht werdet, warum erstattet ihr nicht einfach Anzeige?


    Haben wir ja gemacht, aber selbst der Anwalt meinte, dass es schwer wird. Immerhin steht es Aussage gegen Aussage - selbst, wenn man zu dritt ist. Und auch, wenn man zu Hause angerufen wird - wie soll man denn den Inhalt des Gesprächs belegen?
    Sowohl Ton- als auch Videoaufnahmen darf man ja nicht machen - da macht man sich strafbar.
    Deshalb ärgert es mich ja auch so, dass die Jäger intern ihre schwarzen Schafe kennen und sie vielleicht meiden, ausgrenzen ... aber was bringt das bitte? Am Ende ist das immer noch ein Mensch mit einer Waffe gegen mich, die ich keine habe und durch meine Liebe zu meinen Tieren angreifbar bin.
    Als wir den Schritt zum Anwalt gemacht haben, ist eine auch aus unserer Gruppe raus. Sie hatte zu viel Angst, dass plötzlich ein Giftköder im Garten liegt oder ihr Hund an der Leine abgeschossen wird (alles leider hier schon passiert).


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    Pro Saison laufen vielleicht 1-2 Drückjagden durch ein Revier und dann hat das Wild wieder Ruhe. Hunde, Spaziergänger, Jogger, Mountainbiker, Nordic-Walker, Geocatcher, Crossradfahrer und ähnliches gibt es 365 Tage im Jahr. Vor ein paar Wochen hatte ich ne Gruppe Jugendlicher im Revier, die mitten im Naturschutzgebiet ihr Campinglager aufgeschlagen haben, direkt neben den brütenden Enten lief die Discomusik.
    Das alles belastet das Wild weit mehr, als die zwei Drückjagdtage.


    Das ist wieder eine dieser längst widerlegten Mythen. Solange sich Menschen auf den vorgesehenen Wegen bewegen, stört es die Tiere nicht im geringsten. Das wurde von Biologen mehrfach nachgewiesen. Ist ja auch logisch - warum sollen die Tiere Angst haben? Von Spaziergängern werden sie weder verfolgt, noch getötet und sie können gerade durch den Lärm gut einschätzen, wo sich diese Menschen aufhalten.
    Gestresst werden sie z.B. durch Pilzsammler, weil diese abseits der Wege leise umherschleichen und sie deshalb überraschen.
    Kann ich alles auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Wir müssen gerade Rehe teilweise mit Klatschen vom Weg verscheuchen, damit wir mit den Hunden vorbeikommen und vor zwei Jahren wurde der Hund meiner Eltern von einem Reh sogar angerempelt ...
    Das von dir genannte Beispiel ist natürlich wieder nicht in Ordnung - aber da kann man dann das Ordnungsamt / Förster... benachrichtigen und das Problem ist behoben.
    Gegen die schwarzen Schafe bei den Jägern ist man machtlos.


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    Weil das Töten durch einen Jäger einen vernünftigen Grund nach dem Tierschutzgesetz beinhaltet (Lebensmittelgewinn), das Töten durch einen wildernden Hund jedoch nicht.


    Wann hast du das letzte Mal Fuchs gegessen oder verfüttert?
    Mal abgesehen davon, dass ein großer Teil der geschossenen Tiere wegen z.B. Wurmbefall nicht zum Verzehr geeignet ist und dann im Müll landet.


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    Klar gibt es totale Idioten unter den Jägern, aber es gibt auch total Idioten unter den Hundehaltern. Deswegen werden Verallgemeinerungen nie zu irgendwas führen, sondern nur die Gräben zwischen den einzelnen Parteien vertiefen.


    Da hast du recht, aber gegen Hundehalter kann man ohne Probleme vorgehen, vor allem, wenn Menschen in Gefahr sind, und es bringt auch was.
    Gegen Jäger ist man weitgehend machtlos und sie werden praktisch nicht kontrolliert - das ist mein Problem.


    Ziggy: Wie gesagt, ich lebe inzwischen auch in einer Gegend, in der ich nur nette Jäger kenne. Da wird mir immer gesagt, ich solle mich nicht so beeilen, um meine alte Dame vom Weg zu holen, wenn einer mit dem Auto ankommt, "sie würden schon keine Hunde überfahren".
    Aber das ändert doch nichts daran, dass es andere Gegenden gibt und eben auch die schwarzen Schafe und, dass man machtlos gegen sie ist. Zumindest solange der Hund noch nicht tot im Graben liegt und selbst dann wird es schwierig.
    Wenn in einem Land nur wenige Schusswaffen führen dürfen, dann sollten diejenigen, die welche haben, in meinen Augen einfach entsprechend kontrolliert werden und auch ihre Eignung regelmäßig überprüft werden. Und wenn es zig Aussagen gibt, dass ein Jäger schon Frauen bedroht hat, müsste dem doch nachgegangen werden?


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    Vielleicht liegt es auch daran, dass es hier eigentlich keine Halter gibt, die ihre Hunde einfach so hinter Wild herjagen lassen und es vielleicht auch noch lustig finden. Habe noch nicht einen solchen HH getroffen. So gut wie allen ist Erziehung wichtig.


    Meiner Erfahrung nach hat es eher was damit zu tun, warum die Jäger Jäger sind. Die einen machen es wirklich aus Interesse an der Hege, der Natur, Tradition ... und leider sehr viele (ein befreundeter Förster kann von diesem Typ ein trauriges Lied singen), die es nur machen, um entweder Geschäftskontakte zu knüpfen und / oder weil es sich in bestimmten Kreisen so gehört.
    Da wird man selbst als Biologe bei der Arbeit, wenn man ohne Hund unterwegs ist, bedroht.

    Nachtrag: Forscht mal bitte nach, wenn es wieder heißt, dass Hunde Wild gerissen haben, was für Hunde es waren. Ihr werdet feststellen, dass es sehr oft der Hund eines Jägers war - aber das macht sich natürlich nicht so gut in entsprechenden Zeitungsartikeln und wenn der Besitzer der Zeitung dann auch noch Jäger ist ... ;)

    Hallo!


    Ich habe auch mehr als genug negative Erfahrungen mit Jägern gemacht.
    Ich treffe mich mit anderen Hundebesitzern vormittags regelmäßig zum Spazierengehen in der Nachbargemeinde und wir gehen auch öfters im Wald spazieren. Meine 17 jährige Hundeoma, die noch nie Jagdtrieb hatte, darf frei laufen (nur auf dem Weg natürlich) und der sehr gut erzogene Hund meiner Eltern (der ist inzwischen soweit, dass er sofort zu uns kommt, wenn er Wild sieht, um sich seine Belohnung abzuholen). Der Rest ist an der Leine.


    Trotzdem wurden wir schon mehrfach bedroht. Mal mit angelegter Flinte, mal wurde uns gesagt, dass man uns auch mit Wildschweinen verwechseln könnte, wenn wir weiter im Wald spazieren gehen. Unsere Kennzeichen wurden aufgeschrieben, wir wurden verfolgt, zu Hause angerufen ... Mir hat sogar einer erzählt, er wüsste jetzt ja, wo ich wohne, und, dass ich alleine lebe...
    Dann wurde ein Fuchs vor unseren Augen erschossen - nicht weit von uns weg - ein Querschläger hätte auch uns treffen können.
    Wir haben uns bei der Gemeinde beschwert, beim Forstamt ... erst als ein Anwalt eingeschaltet wurde, wurde mit diesen Jägern mal gesprochen. Ihre Jagdlizenz haben sie immer noch ... Uns lassen sie allerdings in Ruhe, dafür belästigen sie jetzt andere Frauen (ja, nur Frauen - sobald Mann dabei ist, lassen sie einen in Ruhe).
    Und wir waren immer diejenigen, die angeboten haben, dass wir SEHR GERNE woanders gehen, wenn wir wissen, dass in einem Gebiet gerade gejagd wird, dass man uns gerne vorher anrufen kann, eine Notiz am Auto lassen, Mail schicken ... Ich bin echt nicht scharf darauf, gleichzeitig mit diesen Jägern im Wald zu sein, aber das wollten besagte Jäger nicht. Wir sollten grundsätzlich nicht im Wald laufen (und es ist eine sehr waldreiche Gegend - da kann man kaum anders gehen).


    Mit 16 wurde mir schon von Jägern erzählt, dass sie meine angeleinten Hunde jetzt mitnehmen und erschießen, da vor drei Tagen (ich war da im Urlaub!) ein Reh gerissen wurde. Ich bin heulend nach Hause gelaufen ...


    Regelmäßig sehe ich, wie Tiere während ihrer Schonzeit geschossen werden und dann heimlich ins Auto verfrachtet werden.


    Die Kadaver der Tiere werden gerne neben Waldkindergärten aufgehängt, da diese ja auch unbeliebt sind bei diesen Jägern und die Kinder bekommen einen riesen Schock ...


    Tiere werden angeschossen, aber keine Nachsuche betrieben - da rennt dann das vor Schmerzen wahnsinnige Wildschwein durch den Ort und demoliert die Kirche, während der Jäger zu Hause sitzt und der Förster das Tier dann erledigen muss.


    Eingeweide der Tiere oder auch Kopf und Beine von Rehen (hübsch arrangiert) liegen direkt neben viel besuchten Wanderwegen, damit auch jeder Spaziergänger (und Hundebesitzer) seine Freude daran hat - teilweise mitten im Wasserschutzgebiet.


    Die Bäume entlang der Waldwege (teilweise Waldlehrpfade) werden inzwischen von riesigen Markierungen in Neonfarbe und Absperrbänder gesäumt, damit die Jäger auch ihre Hochsitze wiederfinden.


    Die Jäger rasen ohne Sinn und Verstand mit den Autos durch den Wald - ich sehe da mittlerweile mehr überfahrene Kröten, Frösche, Blindschleichen, Eidechsen ... als auf unseren Straßen - einschließlich einem angefahrenen Igel (im Wald!!! - weit weg von einer öffentlichen Straße), den wir dann zum TA brachten.


    Seit ich in einer anderen Gegend lebe, kenne ich allerdings auch wieder nette Jäger und ich bekomme nicht jedes Mal Angst, wenn sich ein Auto im Wald nähert. Ich kenne also durchaus beide Seiten und weiß, dass es auch "gute" jäger gibt.


    Trotzdem bin ich der Ansicht, dass es sehr viel strengere Regeln in Bezug auf Jäger geben müsste.
    Wie kann es sein, dass ein Mann, der kaum noch sehen kann, zittrig ist ... noch mit scharfer Munition in sehr belebten Wäldern schießen darf? LKW-Fahrer werden alle paar Jahre gesundheitlich kontrolliert, aber jemand mit Schusswaffen nicht?
    Die Regeln für Schützenvereine sind unglaublich streng und werden kontrolliert - für Jäger nicht.
    Stellt euch mal vor, Polizisten würden sich das erlauben, was manche Jäger da abziehen. Da wäre aber was los. Aber solbald es ein Jäger ist, kommt üblicherweise die Reaktion: "Du wirst schon etwas angestellt haben, um so eine Reaktion zu verdienen."
    Stellt euch mal vor, jedes Jahr würden mehrere unbeteiligte Menschen von Polizisten erschossen?


    Wenn man zu den wenigen Menschen in einem Land gehört, die eine Schusswaffe führen dürfen, hat man in meinen Augen eine besondere Verantwortung und sie darf nicht genutzt werden, um anderen Menschen grundlos zu bedrängen, bedrohen und zu belästigen. Und ja, ich sehe da die Jägerschaft in der Verantwortung. In meinen Augen sollte eine Jagdlizenz lieber ein Mal zu viel aberkannt werden (ist in den meisten Fällen immerhin nur ein Hobby), als dass noch mehr Menschen bedroht werden oder Angst haben, in den Wald zu gehen.


    Ansonsten empfinde ich vieles von der Jägerschaft als absolute Heuchelei. Man soll an das arme Wild denken, wenn es gehetzt wird, und wie es leidet? Wenn es den Jägern so sehr darum geht, wieso gibt es dann Treibjagden?
    Wenn man nur jagd, weil es zu viele Tiere gibt, warum wird dann immer noch zugefüttert (meine liebste Variante ist dabei, wenn der Jäger in einem Gebiet gleichzeitig der Landwirt ist und dann zufällig ein Maisfeld neben dem Wald nicht abgeerntet wird - natürlich erst nachdem ein neuer Hochsitz an dem Feld platziert wurde).


    Wieso ist ein Reh, dass von einem Hund gerissen wird, so viel schlimmer, als wenn es von einem Jäger geschossen wird? Angeblich (wurde ja bereits mehrfach von Biologen widerlegt) gibt es doch zu viele Rehe?
    Versteht mich nicht falsch - niemand sollte seinen Hund hinter Wild herhetzen lassen und wenn ein Hund tatsächlich Wild reißen sollte, darf man ihn in meinen Augen nie mehr von der Leine lassen, aber ich finde, dass da oft mit zweierlei Maß gemessen wird.


    Ebenso wie von Jägern immer wieder gerne Lügen verbreitet werden (Übertragung vom Fuchsbandwurm auf den Menschen und, dass man deswegen Füchse jagen muss - ja klar ... angebliche Tollwutfälle in Regionen, die seit Jahren tollwutfrei sind ...).
    Da liegt in meinen Augen in Deutschlang vieles im Argen. Anstatt, dass Menschen, die z.B. Zoologie studiert haben und z.B. Populationsdynamike erforschen, Abschussquoten festlegen, liegt das ganze Thema Jagd zum großen Teil in den Händen von "Laien", die von Populationsökologie keinerlei Ahnung haben.


    Sorry für den langen Text, aber nachdem ich von einigen Jägern wirklich massiv bedoht wurde und feststellen musste, dass man kaum etwas dagegen machen kann, ist es wirklich ein Reizthema für mich.


    Jagd? Ok - besser als Massentierhaltung - aber bitte mit mehr Kontrolle und Vernunft.


    Liebe Grüße
    Kerstin