Beiträge von Yoomee

    Ich finde es gut, dass du dir da solche Gedanken drüber machst!


    Ich habe auch schon eine Trennung mit Hund hinter mir und wir hatten es anfangs ca. ein dreiviertel Jahr auch so geregelt, dass wir uns den Hund quasi "teilen". Allerdings tageweise (also 4 Tage bei mir, 3 Tage bei meinem Ex). Unsere Hündin ist damals aber leider nicht so gut damit klar gekommen - sie hat wirklich eine konstante Bezugsperson gebraucht. Also man muss auch schauen, wie der Hund selbst so drauf ist. Wir haben uns dann, erstens deswegen und zweitens, weil wir uns nach der Trennung gar nicht mehr gut verstanden haben, dazu entschlossen, das sein zu lassen. Da mein Ex damals in der luxuriösen Situation war, nur unregelmäßig abends zu arbeiten und ansonsten sein Zeug zu Hause machen konnte, während ich jeden Tag ein paar Stunden weg musste, habe ich mich dann sehr, sehr schweren Herzens dafür entschieden, sie ihm zu "überlassen". Habe danach fast jeden Tag geheult und das auch noch Monate danach, wenn ich dran gedacht habe - aber tja, es war in der Situation das Beste für den Hund. Also ich würde es vom Hund abhängig machen, ob das mit dem Aufenthaltswechsel klappt - auch wenn es weh tut.


    Ansonsten wegen der Ausbildung: Ich sehe es auch so, dass 2 Jahre überschaubar sind. Danach musst du dir ja eh einen Job suchen und dann kannst du ja schauen, dass du irgendwas findest, was hundefreundlich ist. Die zwei Jahre kann man auch mal mit Unterstützung von Leuten und vielleicht nicht immer ganz optimaler Betreuung aushalten. Letztlich sollte aber natürlich das Wohl des Hundes entscheiden!


    Ich wünsche euch alles Gute! Vielleicht bekommt ihr ja auch doch noch die Kurve...

    Ich finde ja die Videos der Hundeschule Salostowitz auf YouTube ganz gut. Es gibt mehrere Videos, wo sie quasi die Erziehung ihrer Junghündin Ria begleitet. Aber auch die anderen Videos nehmen immer wieder Bezug darauf, dass man das meiste schon mit Welpen machen sollte (natürlich in kürzeren Einheiten). Ein Welpe ist auch nur ein Hund ;) Die Kommunikation und Beziehungsgestaltung bleibt weitestgehend gleich.
    Allerdings scheiden sich da, wie überhaupt immer, wenn es um Erziehung über Beziehung geht, natürlich auch wieder die Geister. Die Fraktion derer, die einen entspannten Hund nicht von einem verängstigten unterscheiden können, wird es wohl immer geben. Da tun mir dann eher deren Hund Leid, denen nie Sicherheit vermittelt wurde und die meinen, alles selber regeln zu müssen und dafür dann noch mit Leckerlies belohnt werden :hust: Finde ich gut, dass du das hinterfragst und anders machen willst!

    Ihr Lieben,


    derzeit gehe ich mit einem Hund aus dem Tierheim Gassi, der sehr unsicher ist (ist ca. ein Jahr alt und hat seinem Verhalten nach zu urteilen bisher noch nichts kennengelernt, Vorgeschichte unbekannt). Die Situation im Tierheim ist natürlich besonders, weil ich ihn nicht von der Leine lassen soll und auch selbstverständlich nicht irgendwelche Training-Sessions starten darf. Allerdings würde ich ihm trotzdem die Spaziergänge so angenehm wie möglich gestalten und stoße dabei auf ein paar Probleme.


    Kurz eine Beispielsituation: Wir laufen ein kurzes Stück an einer Straße, was ihn schon total stresst (eingeklemmter Schwanz, Tendenz sich hinzusetzen, teilweise Zittern). Ich nehme ihn an die Seite, gehe ruhig weiter und versuche so alles möglichst normal wirken zu lassen. Dabei zieht er aber so an der Leine (Richtung Straße?!), dass ich ih zusätzlich quasi mit meinen Beinen blocken muss, um zwischen ihm und der Straße zu bleiben, was dann natürlich meinen Versuch, das Ganze locker zu gestalten, etwas zunichte macht. So weit so gut. Dann kommen wir endlich zum Feld, da steht ein Auto mit offenem Kofferraum und Hund drin, Besitzerin davor. Der Hund im Auto macht eigentlich nichts, außer zu gucken. Mein Hund völlig mit den Nerven am Ende, zittert, guckt da hin, kaum ansprechbar. Ich versuche mit möglichst großem Abstand und dem Hund wieder neben mir, weg von dem Auto, vorbei zu laufen. Die folgenden 500m guckt er sich immer wieder panisch um, will dafür sogar manchmal stehen bleiben, der andere Hund geht ihm also gar nicht mehr aus dem Kopf. Ablenkung mittels Leckerlie hilft nicht, er ist zu aufgeregt. Allerdings folgt er mir trotzdem mit lockerer Leine und reagiert auch auf meine körpersprachlichen Aufforderungen jetzt weiter zu gehen. Erst als wir den gleichen Weg zurück gehen und er dann an Ort und Stelle sieht, dass das Auto weg ist und also keine Gefahr mehr droht, kommt er wieder etwas zur Ruhe. Allgemein geht es meistens, wenn er die vermeintliche Gefahr genau examinieren kann (z.B. seltsame Gegenstände wie Mülltonnen oder so gucke ich mir natürlich mit ihm zusammen an) oder er halt sieht, dass sie wieder weg ist wie in der Situation. Aber ich kann ja schlecht mit ihm zusammen einfach zu fremden Hunden / Fahrrädern / Lastwagen /anderen Menschen gehen. Erstens wäre das unter Umständen wirklich gefährlich. Zweitens nervt das die anderen. Und drittens - das macht mich vor allem ratlos - soll er ja nicht lernen, dass er zu allen Menschen / Hunden sonstwas immer hin darf, um das anzuschauen. Manchmal habe ich auch versucht, mich einfach mit ihm mit Abstand hinzusetzen und ihn halt von Weitem schauen zu lassen, allerdings weiß ich auch nicht, ob das so viel Sinn macht. Wie handhabt man das am besten?


    Überall heißt es ja so was wie Ignorieren und Ruhe ausstrahlen - mache ich, bringt scheinbar nur bedingt was. Oder halt vorgehen, selber Gefahr abchecken - da kommt er dann ja hinterher bzw. ich habe ihn natürlich eh an der Leine. Dann habe ich das Problem, dass der Hund ja nicht zu allem hinkommen dürfen soll. Ich verstehe einfach nicht, wie man das genau umsetzen soll? Also ihm ermöglichen, sich mit den Sachen auseinanderzusetzen ohne ihm gleichzeitig beizubringen, dass er alle Gefahren anschauen und also kontrollieren muss, um sie nicht mehr gruselig zu finden. Es geht ja nicht darum, ihn zur Vermeidung zu erziehen (was wohl passieren würde, wenn man ihn nichts anschauen lassen würde), sondern ihn sich wirklich umweltsicher fühlen zu lassen. :???:
    Liegt es vielleicht auch "nur" an der mangelnden Beziehung? Klar, bei 4x die Woche Gassi ohne Training vertraut er mir natürlich nicht blind.
    Wie lange dauert es ungefähr, bis ein solcher Hund seine Angst überwindet, wenn man es richtig anstellt?


    Hintergrund meiner Frage ist auch, dass ich überlege, ihn komplett zu mir zu nehmen, weil er an sich wirklich ein Traum ist und ich mir ganz sicher bin, dass mit entsprechendem Training ein wunderbarer, toller Hund aus ihm wird. Da wüsste ich aber schon gerne vorher, wie ich mit so etwas umgehe.


    Ich danke euch und bin gespannt über eure Tipps!


    P.S.: Ich habe jahrelang Hundeerfahrung, hatte selbst bis vor Kurzem Hunde und arbeite als Schäferin, d.h. natürlich auch mit Hunden. Allerdings waren meine Hund immer von klein an bei mir, sodass ich mit großer Unsicherheit / Angsthunden bisher nur am Rande was zu tun hatte und da nie für Erziehung verantwortlich war.

    Ja was denn nun, werden sie geschlagen und getreten oder nicht? Da gibts bei mir kein heftig und nicht so heftig und auch keine "leichte Misshandlung". Das ist Tierquälerei und gehört angezeigt.

    Ich meinte damit, dass das jetzt nicht ständig passiert und die Hunde dauernd grundlos verdroschen werden. Sondern dass das einzelne, kurze Gewalteinwirkungen sind und dabei auch nicht mega massiv. Das ändert natürlich nichts daran, dass die Tiere darunter leiden und eine solche Behandlung total daneben und unangebracht ist (sonst hätte ich wohl den Thread hier auch nicht gestartet). Aber ich finde, da ist schon noch ein Unterschied zu den typischen "Tierquälern", die ihre Hunde grundlos bzw. wegen kleinster Fehltritte grün und blau schlagen.
    Das macht es, finde ich, sogar schwerer, weil ich sonst offensichtlich sagen könnte: Das geht so nicht und die Hunde müssen gerettet werden! Aber so ist das halt "Erziehung" nach alter Schule und schwerer direkt als offensichtlich falsch zu entlarven (für Leute, die damit nix anfangen können).

    Danke erstmal für eure Antworten!

    du( @Yoomee ) druckst dir den Gesetzestext aus und wirfst ihn anonym in ihren Briefkasten.

    Das ist eine gute Idee, das anonym zu machen. Ich glaube, da werde ich mich die Tage mal dran setzen! Danke!

    Schwierige Situation. Ich würde die Chefin konkret drauf ansprechen. Dann muss man aber davon ausgehen, dass man den Job los ist. Ob du das riskieren willst oder nicht, musst du entscheiden.

    Ich habe ja schon mit ihr gesprochen. Zumindest über die Erziehungsmethoden, nicht über die Unterbringung. Aber wie gesagt - meine eigene Hundeerfahrung nimmt sie irgendwie nicht ernst bzw. hält mich für eine dieser "Tüddel-Tanten", die den Hund vermenschlichen (was ich definitiv NICHT tue, aber sie hält alle Leute, die ihrem Hund mal mit Leckerlie belohnen bzw. positiv bestärken für diese Sorte Mensch). Also sie stuft mich diesbezüglich fälschlicherweise als inkompetent ein und meint dann noch mir erklären zu müssen warum es besser ist sich gegen diese "Dominanz" "durchzusetzen" :verzweifelt: Wenn dann müsste ich wohl richtig ausrasten und das kann ich irgendwie nicht. Und den Job würde ich auch ganz gerne behalten, muss ich sagen...

    Ich habe jetzt lange gehadert das hier rein zu schrieben, weil ich irgendwie Angst habe, dass die betreffende Person den Thread finden könnte - jetzt aber doch entschieden das zu posten und versuche einfach so wenig wie möglich Details zu schreiben.


    Und zwar: Meine Chefin hat zwei Hunde, die auch auf der Arbeit im Einsatz sind (landwirtschaftlicher Bereich). Diese Hunde werden permanent draußen gehalten, was ja per se erstmal nicht schlimm ist (auch wenn ich selber das nie machen würde). Tagsüber haben sie halt ihr Zeug zu tun und werden dabei auch gut ausgelastet und laufen ansonsten auf dem Hof rum bzw. kommen mit raus - je nachdem wo die Menschen gerade sind. Nachts müssen sie allerdings draußen in getrennten Kenneln verbringen (ich meine keine Zwinger, sondern wirklich diese Kennel fürs Auto oder so) - das ist doch viel zu klein oder? Der jüngere der beiden Hunde hat damit anscheinend solche Probleme, dass er sich regelmäßig bei Befreiungs-Versuchen leicht verletzt und z.B. kleine Prellungen davonträgt. Außerdem werden die Hunde permanent angeschrien, ruhig wird eigentlich selten mit ihnen gesprochen. Zudem werden sie körperliche gemaßregelt, d.h. getreten, geschlagen, Schnautzengriff etc. Jetzt nicht in übertriebenem Maße und nicht heftig, aber doch so, dass ich es als leichte Form der Misshandlung einstufen würde. Was mich daran besonders betroffen macht, ist dass ich mit den Hunden genauso umgehen soll - was ich natürlich nicht mache - aber es wird mir immer wieder gesagt. Dazu kommt noch, dass dort ständig ein Kind herumläuft, das die Hunde drangsaliert, ihnen weh tut und sonstwas mit ihnen anstellt und die Hunde dann noch gemaßregelt werden wenn das Kind z.B. über sie fällt, nachdem es sie gejagt hat - weil der Hund angeblich im Weg rumstand. Also da kommen so einige Sachen zusammen, die meiner Meinung nach überhaupt nicht gehen und mir tun die Hunde wirklich sehr Leid. Die beiden Hunde sind total freundlich und verhaltensunauffällig, komischerweise. Höchstens vielleicht ein bisschen sehr unterwürfig, was aber auch rassetypisch sein kann.


    Was kann man denn da machen? Ich habe schon versucht durchblicken zu lassen, dass ich diese Art der Hunde"erziehung" nicht so toll finde und das immer anders gehandhabt habe und das auch funktioniert hat. Aber das kommt nicht wirklich an, was u.a. daran liegt, dass ich in dem Job (ist nur ein Nebenjob) quasi als Quereinsteigerin reingekommen bin und dort eher den Status einer Azubi habe und als "die aus der Stadt" eh nicht so ernst genommen werde bzw. mir unterstellt wird ich hätte keine Ahnung von allem, was mit Landwirtschaft/Dorf/Tieren usw. zu tun hat. Zum Beispiel musste ich neulich mit einem der Hunde arbeiten und er hat nicht gehört, was meiner Meinung nach daran lag, dass ich mit ihm noch nie in der Form gearbeitet hatte und er mit Ohren und Blick nur bei meiner Chefin war und auch verwirrt und verunsichert immer wieder zu ihr gelaufen ist (ist ja verständlich, er kennt es nicht mit anderen Leuten zu arbeiten). Das habe ich auch so gesagt, aber meine Chefin war der Meinung, er würde dominant sein und mich testen und deshalb solle ich zu ihm gehen und ihm über die Schnautze greifen und ihn anschreien. Das habe ich nicht gemacht, sondern bin hin und habe ihn ruhig zu mir geholt, zumal der Hund nonstop beschwichtigt hat, weil er mit der Situation überfordert war (solche Zeichen scheinen ihr auch fremd zu sein...) Also wirklich völlig bescheuert... Als ich einige Tage später mit dem Hund ALLEINE arbeiten war, hat er gehört wie ne eins und sobald meine Chefin dazu kam, stand er wieder nur an ihrer Seite - nur um nochmal kurz zu illustrieren, dass das absolut nichts mit "Dominanz" zu tun hatte. Wie ihr seht bringen jedenfalls meine Hinweise nicht so viel. An sich mag ich meine Chefin - so paradox das klingt - ganz gerne und glaube, dass sie wider besseren Wissens so handelt (nach dem Motto "das wurde halt schon immer so gemacht") und nicht aus Böswilligkeit. Deshalb will ich sie jetzt auch nicht total vor den Kopf stoßen oder gar das Vet.-Amt einschalten und sie verklagen oder so. Aber hinnehmen will ich die Situation auch nicht. Habt ihr Ideen was ich noch machen kann?! Ich bin wirklich ein bisschen verzweifelt.... Sorry für den Roman und danke fürs Lesen!

    naja ich weiß nicht ob sich der Charakter in einer Extremsituation zeigt, in der ein Tier bedrängt und bedroht wird. Da würde ich mir doch eher mal Exemplare "live" angucken und in einer entspannten Situation. Und Konditionierung ist so ziemlich alles was man in der Hundeerziehung macht. Das kann aber auch anders aussehen - und sollte es auch.