Beiträge von Yoomee

    Hallihallo,


    zwar ist das Thema schon alt, aber da ihr mir damals so super geholfen und Mut gemacht habt, schreibe ich jetzt einfach mit einem ähnlichen - quasi umgekehrten Problem nochmal rein.


    Es hat sich in der Zwischenzeit viel geändert:
    Erst habe ich mit Jonna alleine ein halbes Jahr etwa in einer WG gelebt. Es war zwar oft hart, weil ich meine Bedürfnisse halt vollkommen hintenanstellen musste. Ich habe eigentlich, außer Uni und Arbeit, nur noch Sachen gemacht, bei denen sie dabei sein konnte. Aber es war auch soooo schön, wunderschön, wir haben tolle Fortschritte gemacht, ich habe richtig viel Zeit und Liebe und Geduld in ihr Training investiert und aus ihr ist ein toller, ausgeglichener, gehorsamer Hund geworden.
    Ab und zu hat mein Exfreund sie dann doch genommen, wenn ich zum Beispiel Arbeiten oder länger als ein paar Stunden in die Uni musste. Aber es war jedes Mal ein ewiger Kampf zwischen uns mit Aufrechnereien, Vorwürfen, blablabla. Richtig anstrengend.


    Dann hat es sich so ergeben, dass ich für mehrere Monate im Ausland war, in der Zeit hat mein Exfreund Jonna komplett genommen (immerhin das). Nachdem ich wieder gekommen bin, bin ich direkt schon wieder umgezogen (in der WG gab es ein paar Schwierigkeiten und ich habe 1,5, STunden bis zur Uni gebraucht), vom Land in eine Großstadt. Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt, Jonna dann wieder komplett zu nehmen, allerdings meinte mein Exfreund dann plötzlich, es wäre doch bei ihm viel schöner (er wohnt am Wald) und er könne sie auch nehmen, wenn ich ab und zu aufpasse. Das haben wir dann auch so gemacht und ich war in der ersten Zeit ganz froh, erstmal alleine hier ankommen zu können, ein paar Freiheiten zu genießen (Feiern gehen usw., was man halt als junger Mensch gerne mal macht) und mir mein Leben hier aufbauen zu können.


    Danach ist die Sache richtig, richtig traurig und bescheuert geworden. Mein Exfreund ist irgendwie total abgedreht (er wollte / will wieder mit mir zusammen kommen), stand tagelang vor meiner Wohnung, hat mich 50 Mal angerufen etc. Aber jedes Mal, wenn wir geredet haben, haben wir uns wieder heftig gestritten. Das alles war so schlimm, dass ich dachte, ich halte das nicht mehr aus. Die Ereignisse haben sich dann überstürzt und ich war so verzweifelt, dass ich gar nicht mehr auf seine Anrufe etc. reagiert habe und quasi den Kontakt abgebrochen habe. Und damit natürlich auch zu Jonna. Ich habe sie jetzt seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen und vermisse sie so krass. Mittlerweile heule ich fast jeden Tag deswegen, auch wenns peinlich und lächerlich ist. Aber ich vermisse sie so unsagbar! Ich habe Angst, dass es ihr schlecht geht oder sonstwas, keine Ahnung. Ich will sie einfach nur wieder zurück. Und ich weiß auch, dass ich verantwortungsvoller und gewissenhafter bin als mein Ex...


    Das Problem ist, dass ich eigentlich wieder vor einem ähnlichen Problem stehe wie vor einem Jahr - schaffe ich das alleine? In einer Großstadt? In meiner letzten WG hatte ich das Glück, dass meine Mitbewohnerin noch zwei Hunde hatte und wir uns dadurch gegenseitig unter die Arme greifen konnten. Jetzt lebe ich zwar auch in einer WG, aber die Situation ist ganz anders. Der nächste Wald ist 15 Gehminuten entfernt (eigentlich Luxus für eine Großstadt), Grünflächen sind am Main in einer Minute zu erreichen. Allerdings ist natürlich alles voller Trubel im Vergleich zum Dorf und Stadtrand.
    Außerdem habe ich einen neuen Freund, der halt relativ viel feiern/was trinken geht (ich in der letzten Zeit auch ähäm…). Und wir waren jetzt öfter mal im Kurzurlaub, was mit Hund auch schwierig wäre. Ich habe Angst, dass er nicht mit mir und Hund klar kommen würde, weil ich dann halt nicht mehr diesen Lebensstil pflegen kann wie bisher.
    Andererseits habe ich es jetzt viel kürzer zur Uni (bin allerdings auch regelmäßiger da als früher), da fällt also schonmal Weg-Zeit weg, die ich früher zum Alleinsein / Betreuung dazurechnen musste.


    Außerdem habe ich ein bisschen Angst, Jonna jetzt schon wieder aus ihrer Umgebung zu reißen. Und ich hab ANgst vor dem Moment, wenn wir uns wieder sehen - wird sie überhaupt noch auf mich hören? Wie hat sie sich entwickelt? Usw…


    Was meint ihr? Sorry, ihr denkt bestimmt ich bin bescheuert, dass das alles so schief gelaufen ist und dass ich es irgendwie nicht auf die Reihe bekomme, mein Leben mal so zu organisieren, dass der Hund nicht dauernd zwischen den Stühlen steht…. Ich habe so ein schlechtes Gewissen deswegen und hasse mich echt dafür….Aber es wäre lieb, wenn ihr mir trotzdem Tipps geben könntet.

    kenne ich auch zur genüge… es geht halt echt nur, wenn man leute hat, die notfalls mal irgendwie einspringen können. bei mir war das glück, dass ich immer in wgs gewohnt habe (teils noch mit anderen hunden), sodass im notfall meistens jemand da war. trara gabs anfangs natürlich trotzdem ein bisschen, weil ich natürlich die hauptbezugsperson bin, aber wenigstens habe ich dadurch ein weniger schlechtes gewissen als sie alleine zu lassen. meine mitbewohnerinnen hätte ich aber allesamt eher nicht mit dem hund alleine raus gehen lassen (außer der, die selbst hunde hatte und mit der ich erziehungstechnisch auf einer linie war). hat sich auch irgendwie nie ergeben. rausgehen und beschäftigung ist meine sache und bevor irgendwas passiert, und wenns nur eine kleinigkeit ist (egal ob von menschlicher oder hündischer seite aus) - lieber lassen… ich bin da irgendwie etwas übervorsichtig ;-) aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.

    Ich hatte mit zwei Hunden (nacheinander) und insgesamt fünf Umzügen auch nie das geringste Problem. Ich habe sie halt immer so ne Woche ankommen lassen, ohne sie alleine zu lassen und dann so eine Art "verkürzten Wiederaufbau" gemacht, sprich getestet, ob der Hund es 5 Minuten alleine aushält, dann recht schnell hochgestaffelt. So wie wenn man das Alleinesein beibringt, nur im Schnelldurchlauf, sodass es in der Regel nach ner weiteren Woche schon wieder gar kein Problem mehr war.
    Ich würde vielleicht die Decken/Kissen vorher nicht waschen, sodass dein Kleiner schön mit seinem eigenen Dunstwolken-Bett da ankommen kann ;-)


    Das einzige, was vielleicht bei manchen Umzügen problematisch werden könnte (könnte ich mir vorstellen, hatte das Problem allerdings selber nie) sind neue Umgebungen/Geräusche etc., vielleicht gerade beim Wchsel von Stadt af Land oder umgekehrt… Keine Ahnung…


    Aber ich würde mir an deiner Stelle erstmal gar keinen Stress machen, Hunde sind da glücklich wo Fressen, "ihre" Menschen und Auslauf sind.

    Ich denk, das hat gar nicht so viel mit den Kommando-Wörtern als vielmehr mit klarer, hundeverständlicher Körpersprache zu tun.
    Ich habe gar kein Problem damit, wenn andere mit meinem Hund versuchen zu kommunizieren (außer bei fremden Kindern), wenns klappt ist es ok, wenn nicht auch nicht so schlimm. Ich guck halt, dass der Hund nicht gestresst davon ist.
    Dein Hund hört ja nicht plötzlich auf, auf Dich zu hören, nur weil er auch auf andere hört. Die erste Bezugsperson bleibst in der Regel ja immer noch Du, wenn man jetzt mal von einem guten Verhältnis ausgeht.
    Und die Angst vor Fremden verstehe ich gar nicht so richtig - was soll denn da passieren? Bist du da nicht eh dabei?

    hmm. also ich glaube nicht, dass ein hund, der keine schlechten erfahrungen gemacht hat und ein gutes Verhältnis voller vertrauen zu seiner halterin hat eifersüchtig ist, wenn sie mit einem anderen hund raus geht. auf den gedanken wäre ich gar nicht gekommen ehrlich gesagt und habe mich dementsprechend auch nie daran orientiert. wenn ich raus gehe, egal mit welchem Hund oder mensch oder sonstwas, gehe ich raus und das entscheide ich, da hat mein hund nichts zu zu sagen.



    Zitat

    Jeder verschwendet seine gedanken eben anders..............


    hihi, das stimmt, guter spruch! ;-)

    Ich meinte auch nicht, dass man nur getrennt gehen sollte, sondern AUCH getrennt. Also sowohl mit beiden als auch manchmal mit jeder alleine. Sonst kann sich nämlich auch ganz schnell ne seltsame Gruppendynamik entwickeln und die beiden können gar nicht mehr ohne einander. Und das will man ja auch nicht ;-)

    Achso, und hat jemand vielleicht noch Tipps für Bindungsspiele etc. außer Handfütterung, Zergel und die Standart-Sachen? Kann ja nie schaden und gerade in so einer Situation ist das bestimmt vorteilhaft. Oder was meint ihr? Ich will, dass es meiner Kleinen wieder gut geht und wir wieder ein vertrauensvolles Verhältnis haben.

    Hi ihr,


    ich würde euch raten, die beiden nicht komplett zu trennen. Immerhin sollen sie ja kontrolliert lernen miteinander auszukommen. Und dazu müssen sie sich eben kennenlernen und auch ein bisschen austesten, was bei der anderen geht und was Tabu ist, wer kompetenter ist usw. Insofern würde ich schon zu gemeinsamer Haltung raten und in der Anfangszeit besonders aufpassen und ggf. intervenieren, wenn das normale Austesten zu eskalieren droht. Nachts würde ich sie vielleicht noch getrennt lassen bzw. immer wenn ihr nicht aufpassen könnt. Zudem würde ich mit beiden ab und an alleine Spaziergänge unternehmen, damit die Bindung zu euch nicht zu kurz kommt. Und wenn beiden klar ist, dass ihr immer noch mehr das Sagen habt als die beiden, haben sie auch gar nicht so den Grund sich großartig zu zoffen, weil sie darauf vertrauen können, dass ihr alles regelt und fair seid.
    Also es kann schon klappen, wir haben hier zur Zeit drei Hündinnen und es klappt super zwischen denen :)
    Und ich finds cool, dass ihr einem so schlecht gehaltenen Hund ein Zuhause gebt! Respekt!


    Alles Liebe,
    Yoomee

    @ Babuka - Danke für deine Antwort! Meinst du echt das könnte Scheinschwangerschaft sein? Sie hortet ja nichts, ihr Gesäuge ist normal, sie frisst normal usw. Und dann hätte das Verhalten ja auch erst jetzt einsetzen "dürfen", weil die Scheinschwangerschaft ja immer erst ca. 4 Wochen nach der Läufigkeit einsetzt, aber bei uns ist das ja schon seit (teils auch während) der Läufigkeit so. Und dass diese Sensibilität sooo extrem ist?!?


    Das Zeckenspray hatte ich vor zwei Wochen verwendet, weil die Madame trotz Jahreszeit immer noch pro Tag mindestens eine Zecke hatte (anscheinend ist hier eine Zecken-Invasion unterwegs oder so)... ;-) Und es war auch auf biologischer Basis. Ich verwende es seit dem Vorfall auch nicht mehr.


    Und was das Trösten betrifft - ich glaube, es kommt darauf an was man macht. Wenn man sich auf den Hund stürzt und ihn betüddelt, dann verstärkt das einfach seine Empfindung, dass die Situation gerade schlimm ist, weil nicht nur der Hund, sondern auch alle anderen (aus seiner Sicht) der Situation anscheinend besondere Bedeutung beimessen. Aber wenn man gesuchten Körperkontakt zulässt und ggf. beruhigend ein bisschen spricht ist das was anderes, da würde ich dir auch zustimmen, dass das keine Unsicherheit verstärkt.