Beiträge von Gandorf

    Die Vermischung von Nutz- und Haustieren bringt doch nichts.

    Mal davon ab, dass wohl kaum ein Tier in deiner Aufzählung auch nur Ansatzweise von ihren Besitzern im Alltag wie Hunde spazieren geführt wird.

    Nö. Katzen sind sogar unbeaufsichtigt unterwegs.

    Und um freilaufende Kühe anzutreffen muss ich nicht auf Almabtrieb oder Alm, da reicht der Hof, der irgendwie ständig seine Zäune undicht hat.


    Aber wenn du den Kontext beachtest:

    Weder will ich WTs für alle Hunde, noch für Katzen und Kühe.


    Ich hab den Gedanken nur weitergesponnen, weil man dann hoffentlich erkennt, wie absurd das ist.


    Bei MIR rennst du also offene Türen ein.

    Cave Canem


    In einer Bundesrepublik wie Deutschland kommst du nicht daran vorbei, dass manche Dinge Ländersache sind.

    Aus Gründen.


    Ich weiß nicht, welche krassen Reaktionen du bei Rassen erwartest, von denen einige darauf selektiert wurden, diese eben nicht zu zeigen.


    Mulder wurde in seinem Leben zweimal aus nächster Nähe ins Gesicht gebrüllt.

    Einmal sprang aus einer Gruppe Betrunkener vor einer Bar ein junger Mann vor ihn, ging in die Hocke und brüllte ihn an.

    Mulder: stoppte, schlug nen Haken und wich seitlich aus. Ohne einen Ton.


    Beim zweiten Mal war es ein Bekannter meiner Schwiegereltern. Der hatte früher einen Schäferhund und beschloss spontan, mir zu zeigen, wie man einem Hund etwas so verbietet, dass er das NIE wieder tut.

    Es ging um irgendeine nichtige Kleinigkeit (in meinen Augen, schnüffeln oder betteln).

    Er beugte sich schnell runter, packte Mulder links und rechts am Halsfell (oder Haut?), zog ihn zu sich hoch und brüllte ihm ins Gesicht, was er mit ihm machen könnte.

    Es ging rasend schnell. Ich sah nur meinen Hund da hängen, mein Bauchgefühl „Angst/ Eingeschüchtert“ und bin selbst mit lautem Kommandoton aufgesprungen und meinen Hund verteidigt.


    Der Mann hat Mulder sofort losgelassen, hatte wohl nicht erwartet, dass er nicht bewundert wird.


    Mulder ist lautlos einen kleinen Bogen getrabt zu meinem Sitzplatz. An dem Abend hat er nen Sicherheitsabstand von dem Typ gehalten.

    Jetzt ist das aber jemand, den wir wegen den Schwiegereltern immer mal wieder treffen.

    Mulder ist wieder völlig entspannt mit ihm und anderen Männern.

    Bis auf diese Zwischenfälle besteht seine Welt nur aus ignoranten oder netten Menschen.


    Ich bin vorsichtiger geworden, dass uns keine Menschen mehr so übel überraschen.

    Gleichzeitig bin ich dankbar für nen Hund, der das so gut verarbeitet hat — und in diesen Situationen hochgradig idiotischen Verhaltens keinen der Männer ins Gesicht gebissen hat.


    Offensichtlich hielten beide Männer meinen BC für ungefährlich und leicht einzuschüchtern.


    Also dann: Ein Wesenstest für alle Hunde.

    Wie gedenkst du das zu finanzieren?

    Immerhin schaffst du damit dann jede Menge Arbeitsplätze.

    Hatte wenig Zeit zum Aufschreiben.


    Täglich trainieren wir derzeit Stöbern. Und davon ganz, ganz kleinschrittig die Anzeige.


    Suchen tut er begeistert und erfolgreich. Im Prinzip zeigt er auch schön an (erstarrt mit Nase Richtung Gegenstand).


    Aber wenn mehr Abstand und Dynamik reinkommt, wird das Anzeigen überlagert von „schnell packen und bringen“, was er aus dem Dummy und Obedience kennt.


    Absolut verständlich.

    Ist vielleicht einfach eine Frage der Routine, bis er auf das Stöber-Ritual und Stöber-Kommando achtet, das deutlich anders ist als Dummy und Obedience.

    Und dann schon in einer anderen, ruhigeren Stimmung losläuft.

    Ich sollte hier lieber nicht mehr lesen. Das alles macht mir noch weniger Lust unser Kind in fremdbetreuung zu geben und ich weiß jetzt schon, wie mich dieses ganze System nerven wird.

    (Nicht das Thema mit Verletzungen etc, sondern diese ganzen Dinge, die allen das Leben schwerer machen, als nötig)

    Vielleicht gibt es dir etwas Zuversicht, wenn ich die von unseren Erfahrungen berichte:

    Mein Söhnchen war ein Frühchen (29+5) und selbst dafür noch zu klein.

    Größentechnisch den Gleichaltrigen Kindern immernoch ein ganzes Jahr hinter her.


    Mit 2 Jahren war ihm mit mir daheim schon immer so stinklangweilig und der Wunsch nach anderen Kindern so groß, dass wir schon immer ins Eltern-Kind-Turnen gegangen sind — und ich ihn für die KiTa angemeldet hab, obwohl wegen der Betreuung nicht drauf angewiesen war.

    Ich allein konnte ihn einfach nicht mehr zufrieden stellen.


    In unserer KiTa war er von 8 Uhr bis 12:30 Uhr und bekam zwei gesunde, kindgerechte Mahlzeiten.

    Wickeln hat immer funktioniert, Bisse und Platzwunden gab’s keine und Cremes die nicht verschreibungspflichtig sind, durften die Damen auch anwenden.


    Sonnencreme auftragen war allerdings aus Zeitgründen auch Elternsache.

    Die Räume waren sehr groß und bis auf Unwetter wurde täglich ins Freie gegangen.


    Er ist immer sehr, sehr gern gegangen. Auch in der Eingewöhnungszeit, wo es beim Abgeben mal Tränen gab, saß er nach dem Abholen immer fröhlich plappernd im Auto.


    Und wenn er nicht hindurfte, musste ich mir immer ausdenken, was die anderen Kinder jetzt wohl so machen.


    Wir hätten sogar die Betreuungszeit verlängert, aber am Nachmittag war dort außer Mittagsschlaf und noch bisschen freiem Spiel bis zur Abholung nicht mehr viel.

    Und der Mittagsschlaf danach (zuhause) war schon immer sehr wichtig.


    Irgendwann hat er angefangen kurze Reime und Lieder aus der KiTa zuhause zu singen. Und irgendwie hat er dort auch gelernt, dass Aufräumen super viel Spaß macht. :D (Hoffentlich bleibt das so, aber ich seh das realistisch.)


    Wir haben einen Ordner mit Fotos und Berichten aus dieser Zeit zum Abschied bekommen.

    Auch hat die KiTa öfter den Kindergarten besucht und Erzieherinnen von dort haben sich in der KiTa vorgestellt. Auch wurde mit Spiel und Geschichten vorbereitet, wie es dann im Kindergarten sein wird.


    Aber nicht nur ich — auch den andern KiTa-Eltern ist natürlich etwas mulmig.

    Es wurde auch leider so neu verteilt, dass fast keine zwei Kinder, die sich kennen, gemeinsam in eine neue Gruppe kommen.


    Mir hat es geholfen, offensiv mit dem mulmigen Gefühl umzugehen:

    Wir waren gestern schon mal in der Turngruppe für die Kindergartenkinder.

    Manche haben ihn ignoriert, manche waren aber schon sehr lieb und rücksichtsvoll zu ihm. Und er fand es sehr spannend und toll da einfach mitzulaufen und den „Großen“ alles nachzumachen.


    Das er sich so wohlfühlt und das so dringend will, macht mich zuversichtlich.

    Kindergarten dauert natürlich länger und es sind mehr Kinder, als in so ner Turngruppe.


    Aber er wächst ja auch, beobachtet, entwickelt Strategien. Und solange das Meiste davon positiv ist, muss er sich (leider) auch in Mini-Schrittchen daran gewöhnen, dass Menschen auch mal doof sind und lernen, wie er damit umgehen kann.


    Also ein mulmiges Gefühl, wenn man ein Kind abgibt, dass auch noch nicht so berichten kann, wie der Tag war, kann ich 100% verstehen.

    Und man muss sich als Eltern auch nicht bevormunden lassen und als doof hinstellen.


    Aber die Chancen stehen sehr gut, dass KiTa eine gute — vielleicht sogar eine ganz tolle — Erfahrung wird.

    Ich mag die britischen Hunderassen sehr, weil sie gern mit Menschen zusammenarbeiten und eher einfach mit anderen Hunden und Fremden sind.


    Also, je nach Individuum, schon skeptisch und mal laut, aber nicht dieses “ich zerfetz dich in kleine Stückelchen”.


    Abstand nehmen würde ich allerdings von den Corgies weil deren Gesundheit nicht die Beste ist.


    Mein Hund Mulder ist inzwischen 9 Jahre alt. Wir haben intensiv Hundesport gemacht, er ist beim Reiten, beim Schwimmen und im Urlaub (Wandern, Skifahren, Hotels) mit dabei.


    Ich kann dir nur sagen — es macht dein Leben viel entspannter— und auch das deines Hundes viel entspannter und vielfältiger, wenn er nicht (oder kaum) wacht, schützt oder aggressiv gegen Menschen geht.

    Am besten ist, er sieht noch halbwegs harmlos und hübsch aus.


    Es gibt immer mal Situationen, da kannst du nicht immer direkt daneben stehen, oder in nem Fahrstuhl oder S-Bahn wird es etwas enger,

    das Türschild ist abgefallen und das Reinigungsfräulein kommt ins Hotelzimmer,

    an den Hundeturnieren werden Chips abgelesen und Halsbänder kontrolliert etc.


    Auch wenn sich ein Welpe oder Junghund mal von Fremden locken lässt, einen erwachsenen Hund wird dir niemand “abwerben”.


    Aber für nen hübschen, freundlichen (gewaschenen) Hund drücken Viele ein Auge zu und er darf mit, wo sonst Hunde nicht erwünscht sind.


    Kein Hund, nicht mal Kampfhundrassen, ist optisch abschreckend genug, um nicht dich angepatscht zu werden. Manchmal besonders die.


    Aber wenn doch mal dein Hundetraining versagen sollte, dann ärgerst du dich vielleicht, wenn sich dein Hund hat locken und streicheln lassen. Aber du hast sonst keinen Ärger am Hals.


    Außerdem ist Ferienbetreuung, oder mal jemanden kurz aufpassen lassen oder Aushilfe im Krankheitsfall manchmal schon schwierig genug zu finden. Dann ist es eine Erleichterung, wenn du nicht auch noch jemanden brauchst, der wehrhafte Hunde führen kann, sondern einfach einen gewissenhaften, tierlieben Menschen, dem du vertraust.


    Was man auch GAR nicht braucht, ist, dass der Hund wildern geht. Also zumindest mir war’s wichtig, dass größtenteils die Leine ab kann.

    Zweiter dringender Rat ist, darauf zu achten, dass die Eltern und Verwandtschaft des Hundes “Jobs” haben. (Hundesport, Rettungshundearbeit — etwas mit Prüfungen durch objektive Richter).


    Als Turnier-Sportler hat sich mein Blick auf “bollerige” Labbis sehr verändert:

    Andere Hunde: “oh Gott, ein Lautsprecher! Ein fremder Platz! Grrrr, andere Hunde! Der Richter starrt mich an! Das Wetter ist zu heiß/zu windig/zu kalt/zu nass…”

    Der Labbi: Stiefelt rein, liefert ab und hat ne geile Zeit.


    Dein Hundesportverband hat ne Liste an Vereinsturnieren. Die kannst du ohne Hund unverbindlich besuchen. Agility, Obedience, Rally Obedience verkaufen eigentlich immer Kaffee, Kuchen und Brotzeit und du siehst, wie’s den Menschen dort mit diversen Rasse *wirklich* geht.


    Viele erzählen auch gern von ihren Hunden. Eigentlich erzählen die meisten Leute gern über sich und ihre Hunde ;)

    Ich hatte während der ersten Corona-Welle nen heftigen Bandscheibenvorfall und war schwanger.

    Da konnte ich eigentlich nur auf der Couch liegen und auf allen Vieren zur Tür kriechen.

    (Mein Mann immer mal ne Woche beruflich im Ausland.)


    Wir haben dann die sehr sympathische Besitzerin von einem von Mulders Hundefreunden gefragt, ob sie Mulder nicht mitnehmen kann, wenn sie sowieso Gassi geht.

    So hatte sie nicht viel mehr Aufwand, kannte die netten und riskanten anderen Hunde der Gegend eh schon — und er kam zweimal täglich raus.


    Er kannte sie nur so vom Sehen und dachte schon erst, er wird geklaut/verkauft, aber nach 2-3 mal fand er auch das Weggehen vom Haus in Ordnung.


    War echt schön, sich da ohne schlechtes Gewissen und ohne Überforderung auskurieren zu können.

    Versteh ich nicht.

    Es wurde doch extra eine Rassenquote eingeführt, damit genug Buntes dabei ist.


    Ich freu mich sehr drauf verschiedene Hunderassen an mehreren Situationen und Aufgaben zu sehen.

    Hunde Ausstellungen (ja, been there, done that, got the t-shirt — bzw. Mulder ein V2) sind da mit stehen, anfassen lassen, im Kreis traben eher fad und wenig aufschlussreich.