Ich bin genervt. Und ja, ich weiß schon, niemand kann mich davon abhalten mir einen nicht "anfängerfreundlichen" Hund zu holen. Aber wenn dann auch nur eine Kleinigkeit schief geht, kann man sich von allen Seiten anhören, hab ich dir doch gesagt, hättest du mal einen ANFÄNGERHUND geholt.
Wie war das bei euch? War euer erster Hund ein typischer Anfängerhund? Würdet ihr es heute anders machen?
Mir ging es wie dir.
Und ich hab nicht den Fehler gemacht, das Forum um „Erlaubnis“ zu fragen.
Fragen zu der Rasse gestellt - Ja!
Threads zu der Rasse gelesen — ALLE über 2-3 Jahre hinweg.
Entscheidung getroffen: Allein.
Allerdings war mir aus dem Umgang mit Pferden (Warmblütern und Vollblütern) bewusst, dass jede Eigenschaft immer ne Sonnen- und ne Schattenseite hat.
Und ich hab mich gefragt, ob ich mit dem absolut schlimmsten Worst-Case klar käme.
Antwort: Ja.
Ist mein erster Hund ein „Anfängerhund“?
Forum 90%: NEIN, Border Collies sind irre und Show Linie ist total Schrott.
Forum 10%: Show Linie Border Collies können nette Hunde sein.
Ich: Mulder war/ist absolut unkompliziert und quasi selbsterziehend.
Ich hab mit großen Mühe gegeben und wir betreiben intensiv Hundesport. Aber auch bei jemand anderem wäre er nicht schwierig, vielleicht könnte er etwas weniger und wäre etwas selbstständiger.
Würdet ihr es heute anders machen?
Mulder ist jetzt 9 Jahre alt. In der kinderlosen Anfangszeit sind wir in IBGH, Rally Obedience und Obedience bis in die schwerste Klasse aufgestiegen. Er war ein liebenswerter Leihhund für meine Eltern bis sie knapp über 80 Jahre alt waren. Er kommt jedes Jahr in die Ski- und Sommerurlaub mit. Er hat die Umstellung zum Familienhund gut gemeistert, als mein Sohn geboren wurde, der inzwischen 3 Jahre alt ist.
Er lernt jetzt mit mir zwei Seniorenhund-taugliche Hundesportarten.
Würde ich rückblickend zur „Anfängerrasse“ greifen?
Einerseits: NEIN!! Wenn überhaupt würde ich einen BC mit Vorfahren aus Arbeitslinie wählen, der eigentlich auch erste Wahl war und es nur aus Zufall nicht wurde. Aber Mulder schenkt uns eine tolle, vielfältige, entspannte Zeit. Also gibt es nichts zu bereuen.
Andererseits sehe ich zumindest die „Anfängerrassen“: Collie (KH, LH), Pudel, Labrador, Spitz, Sheltie mit anderen Augen als damals und weiß sie mehr zu schätzen.
Immer hätte ich gesagt: Lieber „Anfängerhund“ als gar kein Hund.
Wie‘s bei uns weitergeht ist unklar:
Hab ich viel Zeit für Hundesport, wird’s eher ein Arbeiter.
Bleiben unsere Lebensumstände so ereignisreich, und möchte vielleicht mein Söhnchen auch Hundesport machen,
dann wird’s wieder ein Hund aus der Zucht, wo unser erster Hund herkam.