Beiträge von Rimarshi

    Danke dir, @Chuva, es beruhigt mich ja immer sehr, wenn ich lese, dass auch anderen mit ihren 'Zwergen' manchmal die Nerven blank liegen.


    Rita war ja auch ein Boxermischling, ich 'kenne' also ein wenig die Verhaltensweisen, auch wenn in ihr viel vom Schäferhund durchgekommen ist. Butz ist halt komplett anders als sie, aber gut, ich hab ihn auch allein, Rita hatte ich mit ihrem Bruder zusammen gross gezogen. Da hatten die beiden sich und ich war ein bisschen aussen vor. Sie haben sich halt an einander ausgetobt und Dinge gelernt, die ich Butz jetzt ohne hündische Hilfe beibringen 'muss'. Butz die Beisshemmung näher zu bringen war äusserst schmerzhaft, ich hab immer noch eine Menge Narben. Zum Glück war das Thema aber nach zwei Wochen etwa durch.


    Danke auch für die Info, was du mit deiner Kaami machst, ich mache mit ihm ähnlich viel oder wenig, je nachdem. Ich werd heute mal probieren, ihn mehr kopftechnisch 'auszulasten' (klickern), mal sehen, wie er darauf reagiert.


    Ich bin sehr gespannt, wie er sich in der Junghundgruppe verhalten wird, seit gestern fürchte ich, dass es da ne ordentliche Klopperei geben wird.
    Zum Glück sind die Trainer wirklich toll in der Hundeschule und ich weiss, dass ich da gut aufgehoben bin.


    Ach, es ist schon aufregend mit so einem Zwerg und die Umstellung von siebenjähriger Hündin auf Terrorzwerg war schon sehr heftig. Vielleicht hab ich auch zu früh einen neuen Hund in mein Leben gelassen, ich weiss es nicht.


    Aber er ist jetzt da und ich werde alles dafür tun, dass er auch bleiben kann. Weil - auch wenn es nicht so klingt - ich hab den kleinen Kerl schon sehr lieb.

    Heute gab es fröhliches Gemüseallerlei mit Glasnudeln (die mussten weg :roll: ) und drei Ochsenziemerstücke zum Kauen als Frühstück.
    Zur Belohnung gibts Trockenfutter (derzeit Belcando Junior, ich hoffe, der Sack ist bald leer, ich finds nicht so gut, das Futter) und Abends wirds Gemüse mit ein bisschen Reinfleischdose Lamm geben.

    Darf ich mich mal ein wenig ausheulen bei euch? Bitte? Danke.


    Butz ist nun fast 7 Monate alt. Und ich hab das Gefühl, ich hab alles falsch gemacht. Alles. :(


    Ich hab ihn von privat übernommen, er wurde wohl aus einer Tötung in Spanien geholt und nach Deutschland vermittelt, sein 'Ausweis' ist zumindest aus Spanien.
    Welche Rasse er ist, das weiss ich nicht. Angegeben ist Boxer-Mischling. Den Boxer kann er eigentlich nicht leugnen, er ist ein durchgeknallter Verrückter, also für mich schon sehr Boxertypisch. Ich bin gespannt auf das Ergebnis des DNA-Tests, den der Gutachter - ich hab ihn kontaktiert, weil so viele Leute in Butz einen Amstaff sehen - gerne haben möchte. Das steht also noch aus.


    Er ist ein lieber Hund, der im Freilauf eigentlich ganz gut hört, ich kann ihn aus einer Hundegruppe abrufen, wenn ich weitergehen will, er kuckt viel auf mich und versucht immer, den Anschluss nicht zu verlieren, er liebt alles und jeden und alle Menschen sind seine Freunde. Zu Hunden ist er im Freilauf super, er reagiert sehr schön auf Korrekturen von Älteren und benimmt sich zwar respektlos teilweise, aber ordnet sich unter, wenn er eine Ansage kriegt.


    Warum also heulen, fragt ihr? Ich sags euch.


    Er ist ein Zerstörer. Er macht alles kaputt, alles. Vorgestern - ich war über Nacht bei meinen Eltern - bin ich mit einem kaputten Schuh im Bett und einer kaputten Klobürste aufgewacht. Er will alles zerkauen, alles. Tonkugeln, Schuhregale, Fernbedienungen, Zigarettenschachteln, Gartendeko, das Telefon, die Griffe an den Regalen, er hat das TV-Kabel durchgekaut, er frisst den Bambus im Garten meiner Eltern an und auch sonst eben alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Nur das mit den Schuhen und meinen Büchern haben wir geklärt.


    An der Leine ist er teilweise wirklich nervig. Teils geht es super, er läuft neben mir ohne dass ich gross was sagen muss, er hält brav an der Strasse - das 'Stopp' funktoniert ganz ok - er lernt langsam, dass er nicht zu jedem einzelnen Menschen, dem wir begegnen, hindarf. Darf er nicht zu einem Hund, wird er zum Berserker; er hört sich dann wirklich sehr gruselig an und führt sich auf wie Graf Rotz. Er geht dann auch auf die Hunde los und will die verkloppen, weil er sauer auf mich ist (meine Interpretation). Darf er nicht z.B. das eklige Taschentuch fressen, fängt er an in die Leine zu beissen. Mal beissen find ich ok, tragen ist für mich auch in Ordnung, zergeln und mich dabei bös anknurren find ich nicht so toll. Macht er aber leider, wir streiten viel dann, ich weiss nicht, wie ich das abstellen soll. Kekse haben dazu geführt, dass er ständig in die Leine beisst, damit er einen Keks abgreifen kann. Er ist immer hungrig. IMMER.


    In der Welpenstunde bin ich kein gern gesehener Gast mehr, denn er ist echt ein kleiner Arsch. Alle Ladies gehören ihm und er verkloppt dann die anderen Rüden. Und wenn wir eine Übung machen, die er doof findet, weil er nicht darf, wie er soll, dann schnappt er sich irgendeinen Hund hinterher und lässt seinen Frust an ihm aus.
    Frust aushalten ist ein echt schlimmes Thema, das kriegt er nicht hin. Das Ende vom Lied ist, dass wir ab kommenden Donnerstag in die Junghundgruppe gehen 'müssen' um zu sehen, wie er sich dort verhält.


    Wenn ich ihn nicht beachte, weil ich vor dem PC sitze z.B., dann bellt er. Er bellt, er bellt so schrill, dass es in den Ohren weh tut. Ganz empört ist er. Nach zwei Ansagen, er soll ruhig sein (er weiss, was ich damit meine), die er ignoriert, muss er 'auf sein Zimmer' - sprich, er bekommt eine Auszeit in der Box (grosser Drahtkennel). Da ist er ruhig und schläft dann. In die Box geht er auch tagsüber zum chillen, er bekommt sein Futter dort und ich glaube, das ist ganz ok für ihn.


    Allein bleiben ist leider auch ein Thema. Manchmal geht es nicht, dass er mitkommt, wenn ich einkaufen muss z.B. bei der Hitze, nehm ich ihn natürlich nicht mit, im Auto ist er ruhig. Ich kann kein Muster erkennen, mal geht das allein bleiben gut, mal nicht. Länger als max eine Stunde musste er noch nicht allein bleiben. Ich muss halt leider manchmal zum Arzt oder so, ich kann nicht immer einen Babysitter holen und ich lebe allein, das ist alles echt kacke.


    Ich dachte, ich hätte herausgefunden, wie viel Bewegung und 'Arbeit' gut ist für ihn, aber ich fürchte, ich habs doch nicht raus. Mal denke ich, ich überfordere ihn pausenlos, dann denke ich wieder, ich mach zu wenig. Eigentlich (!!!) dachte ich, wenn er Stopp und den Rückruf kann plus das 'nein', wäre das genug. Ich bin mir da nicht mehr sicher, ob ich nicht mehr machen sollte. Gnah. Es ist zum Haare raufen.


    Ich bin heute echt verzweifelt. Gestern Abend auf der letzten Runde sind wir einem jungen Rüden begegnet, der war ohne Leine. Er ist 1,5 Jahre alt. Und er ist direkt auf Butz los gegangen und was macht Butz, stürzt sich in den Kampf wie ein Elitesoldat. Und am Ende war ICH die, mit dem gefährlichen Hund. Ich bin echt verzweifelt.


    Ist er vielleicht nicht der richtige Hund für mich? Bin ich vielleicht nicht der richtige Hundehalter für ihn? Bin ich vielleicht gar nicht geeignet einen Hund zu führen, der anders ist als Rita? Bin ich ein schrecklicher Hundehalter, wenn ich meine Rita vermisse und den Welpi vergleiche und ihn am liebsten manchmal aussetzen möchte?


    Uffz. Das hat jetzt gut getan. Danke an alle, die den Text gelesen haben. :winken:

    Heute morgen gab es eine halbe Dose Nassfutter Huhn pur. Dann eine Karotte, als Nachtisch.
    Mittags gab es Olewokarotten, Quark, Kokosflocken, ein paar Sprotten, Salat und ein wenig Kokosöl.
    Abends gabs ein Stück Ochsenschwanz und einen Putenhals plus einer halben Gurke.


    Nachtsnack wird wohl ein wenig vom bis dahin hoffentlich abgekühlten Gemüse (Erbsen, Lauch, Karotten, Zucchini, Sellerie plus eine Banane) werden, das es dann morgen zu essen gibt.


    ThorstenD schrieb:



    (...)


    Rimarshi schrieb:
    @ThorstenD
    Wie ätzend. Ich kann deine Freundin gut verstehen.
    Ich werde nie verstehen können, warum es besser für einen Hund sein soll, 23 Stunden im Tierheim im Zwinger zu sitzen, anstatt in einem neuen Zuhause ein paar Stunden pro Tag allein zu sein.


    Tahlly schrieb:
    Und welches Tierheim macht so was? Klar ich will nicht bestreiten, dass es schlechte Tierheime gibt, aber die Leute stellen das als die Norm hin und das finde ich kacke.Bei uns zB haben die Tiere jeden Tag, die ganze Arbeitszeit ein und Ausgang wie sie wollen und es gibt 4 Auslaufflächen, auf welche die Gruppen welche in den Zwingern sind abwechselnd kommen. Jeden Tag. Auch sonn und Feiertags.
    Gassiegeher die jeden Tag kommen, neue Gassigänger jeden tag.
    Im Zwinger (wo wie gesagt jeder einen innen und außen Bereich hat) zusammen mit min. einem Artgenossen - solange verträglich. Eher mit 2-3.
    Und dann soll der Hund es besser haben, wenn er 9h Arbeits- und wegzeit plus min. 8h Nachtruhe Tag ein Tag aus alleine ist, ohne Lösemöglichkeiten.
    Das kann man lange nicht mit jedem Hund machen. Und genau diese ganzen Sachen (und noch viel mehr) muss ein Tierheimmitarbeiter bedenken und in Hinterkopf haben.
    Nur weil man bei eBay Kleinanzeigen Hunde von vermehrern noch und nöcher bekommt, heißt das nicht dass man die idealen Haltungsbedingungen für ein solches Tier hat.




    @Tahlly
    Das macht zum Beispiel das städtische Tierheim hier. Ich bezweifel nicht, dass es woanders anders ist, aber hier ist es eben so. Und ich höre das von diesem Teirheim öfter mal. Man wollte mich weder als Gassigänger noch als Helfer für Zwinger rausspritzen. Also dem Tierheim gehts offenbar gut genug, dass sie sich das alles erlauben können.



    Edit. sorry. Zu blöd zum zitieren.

    @ThorstenD


    Wie ätzend. Ich kann deine Freundin gut verstehen.


    Ich werde nie verstehen können, warum es besser für einen Hund sein soll, 23 Stunden im Tierheim im Zwinger zu sitzen, anstatt in einem neuen Zuhause ein paar Stunden pro Tag allein zu sein.