Beiträge von VaRiOuS

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    … der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).


    Schöner Beitrag! Und genau dieser letzte Satz ist der Punkt. Der Mensch hat den Hund verändert.. Die Frage ist: inwiefern denn nun?
    Gemäß Natur stammt der Hund vom Wolf ab. Der Wolf ist ein Rudeltier. Also ist/war (was auch immer) der Hund ein Rudeltier.


    Dass er inzwischen auch einzeln gehalten werden kann, ist Gewöhnung / anerzogen durch Menschenhand.


    Aber woher weiß man denn nun mit 100%iger Sicherheit, dass alle Hunde schon so weit sind? Nur weil eventuell ein paar Hunde so weit sind, spricht das nicht gleich für die Allgemeinheit..


    Deswegen finde ich, kann man nicht pauschal für alle sagen "so ist es - und nicht anders!" .. Und das gilt sowohl für die "Rudeltier-Theorie" als auch für die "Semi-Solitär-Theorie" -> man kann nicht alle über einen Kamm scheren.. Weder in die eine noch in die andere Richtung. Und schon gar nicht, wenn man nicht die Gedanken aller Tiere lesen kann.. Man kann nicht sagen, eins stimmt - eins nicht. Beide haben gute Argumente. Und beide liegen in meinen Augen sowohl richtig als auch falsch.

    -> -> -> -> -> -> (Bitte lest diesen Post komplett und/oder fragt nach, wenn ihr nicht sicher seid, wie ich es meine!) <- <- <- <- <- <-


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    Kurz du kannst deinem Frettchen keinen Artgenossen ersetzten...auch wenn sie noch nicht so lange domestiziert sind wie Hunde, sind es keine Einzelgänger! Du kannst weder Ohren auslecken, noch toben oder kuscheln und schlafen wie ein Frettchen.


    Vielleicht versteht ihr aus einem anderen Blickwinkel, was ich zum Ausdruck bringen möchte..


    Denn: Mit dieser Argumentation müsstest du eigentlich der Meinung sein, dass Hunde-Einzelhaltung auch Tierquälerei ist. Schließlich ist ein Mensch kein Hund. Ein Mensch wird so gesehen nie irgendein Tier ersetzen können: Keinen Hund, kein Frettchen, keinen Elefanten oder sonstwas (Beispiel)..
    ABER da du hier niemanden angreifst, der seinen Hund alleine hält, gehe ich mal einfach davon aus, dass das für dich in Ordnung ist. Schließlich sind (wie ich selbst denke) viele Einzelhunde glücklich(er) - je nach Hund.
    Was ich nicht verstehe: wieso denkt man, dass ein Tier, das von einem Rudeltier abstammt, alleine glücklich sein kann, aber ein Tier, das von einem Einzelgänger abstammt nicht? Tausend Jahre sind nichts in der Zeit der Evolution im Verhältnis mit der Zeit der Welt (weiß nicht, ob rüberkommt, wie ich das meine..)
    Wie Kareki schon sagte: Mehrhundehaltung hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Und genau so ist es mit Einzelhaltung, denn eine Medaille hat immer zwei Seiten.


    Ich weiß auch nicht, ob du selbst Frettchen besitzt oder welche kennst, aber warst du schonmal auf einem Frettchentreffen? Für die, die es nicht kennen: Menschen bringen ihre Ausläufe mit, sodass ein riesiger Auslauf entsteht, in dem Frettchen ihre sozialen Kontakte pflegen sollen. Aber hast du schonmal gesehen, wie viele Frettchen an dem Gitter hängen und raus wollen? Es gibt auch welche, die zusammen spielen - zumindest scheint es so, denn das Rumhüpfen beim Frettchen ist ähnlich wie beim Hund das Schwanzwedeln kein Ausdruck von Freude, sondern einfach Aufgeregtheit. Und diese kann sowohl positiv als auch negativ sein. Dass es sich ausschließlich und immer um Freude handelt, ist einfach menschliche Fehlinterpretation, nur weil es so niedlich aussieht... Es gibt auch Hunde, die gelegentlich Spielaufforderungen aus Unsicherheit bzw. als Übersprungshandlung zeigen (und bitte beachtet diese Aussage in der Gesamtheit und nicht als: muss immer so sein)..
    Genau so bei Vergesellschaftungen von Frettchen.
    Das sieht bei beiden Veranstaltungen nicht unbedingt immer nach Friede-Freude-Eierkuchen oder nach "Yeeey, ich bin so froh, dich hier zu sehen!" aus.
    Als Info: die Mehrhaltung von Frettchen ist übrigens besonders in DE vertreten. In NL und Amerika z. B. sind Einzeltiere häufiger.


    Das soll nur zum Nachdenken anregen. Es soll weder heißen "haltet alle eure Tiere einzeln" noch "werdet alle zu Tier-Messis", denn bevor es wieder zu Vorurteilen kommt, will ich nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mich weder auf die eine noch die andere Theorie stütze, sondern offen bin und versuche mich & meine Umgebung meinen Tieren so anzupassen, dass es ihnen gut geht..
    Meine Meinung: Tiere sind eben genau so Individuen wie wir. Es gibt Menschen und Tiere, die wollen lieber für sich sein und es gibt welche, die sind lieber mit anderen zusammen. Und genau aus diesem Grund denke ich, dass weder die eine noch die andere Theorie komplett richtig sein kann! Ich weiß nicht, wieso man glaubt, ein Individuum so generalisieren zu können, dass man so vehement darauf beharrt, "eine Theorie stimmt für alle" oder "eine Theorie ist richtig, alle die was anderes sagen, sind falsch"..

    Nee, warte.. Das kann man immer noch falsch verstehen. Es ist nicht so, dass er weggesperrt wird, sobald er schläft oder frisst. Er ist den ganzen Tag mit den anderen zusammen und wenn ich das Gefühl hatte, es lief gut, bleibt er auch zum Fressen und die Nacht über bei den anderen. Wenn er mir aber zeigt, dass er für sich sein will, kommt er in den umgebauten Schrank (riesengroß und steht mit ihm Frettchenzimmer - ganz separat ist das ja auch nicht. Bevor es nochmal heißt meine Haltung grenzt an Tierquälerei....) und schläft da. Er hat genau gelernt, dass er mir zeigen kann, wo er schlafen will.

    Sorry, noch was vergessen (kann den Beitrag nicht mehr ändern):



    Übrigens: ich kenne viele Frettchenhalter und Züchter. Also von Einzeltieren bis hin zu großen Gruppen alles dabei. Eine Bekannte z. B. hat eine Gruppe von 5 Frettchen und ein einzelnes. Das Einzelne wurde an sie abgegeben und hat nie andere kennengelernt. Es hat also natürlich auch immer mit Gewöhnung zu tun. Und das einzelne Frettchen ist soo glücklich, das sehe ich bei vielen Gruppenfrettchen nicht - aber wie immer es gibt Ausnahmen!
    Viele Frettchen werden nicht älter als 5 (das ist nur Durchschnitt, ich sage nicht, dass alle sofort mit 5 Jahren umkippen - bevor ich wieder falsch verstanden werde) - und das sind meistens welche die in der Gruppe leben. Das einzeln gehaltene Frettchen von meiner Freundin ist mittlerweile 10 und erfreut sich bester Gesundheit. Die TÄ aus NL meinte, dass es schlicht am Stress liegt und sie im Grunde dankbar dafür sein müsste, weil ihr sonst ja irgendwann die Patienten ausgingen..


    Ich habe mal den Satz gehört "nur, weil Frettchen sich aneinander gewöhnen und friedlich nebeneinander her leben, sind es noch lange keine Freunde, auch wenn sie sich ab und zu Gefallen tun". Und das ist in der Natur bei anderen Einzelgängern nicht anders. Würden sie nie Kontakt zu anderen haben, würden sie ja einfach aussterben.. Ganz ohne andere geht es also nie!


    Und deswegen sage ich noch einmal, damit mich wirklich niemand falsch versteht: Ich bin weder extrem FÜR noch GEGEN das eine oder andere! Ich kann halt einfach nicht in die Köpfe meiner Tiere schauen und deswegen muss ich danach urteilen, was ich sehe und versuche so, es für sie so gut wie möglich zu machen. Und da es ihm seit dem wesentlich besser geht, denke ich dass es gut für ihn ist.

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    Nochmal kurzes OT zum Thema Frettchen...:
    Kurz du kannst deinem Frettchen keinen Artgenossen ersetzten...auch wenn sie noch nicht so lange domestiziert sind wie Hunde, sind es keine Einzelgänger! Du kannst weder Ohren auslecken, noch toben oder kuscheln und schlafen wie ein Frettchen.
    Schlicht ein einzelnes Tier zu halten ist schon fast Tierquälerei...
    Vielleicht passte es mit deinen anderen beiden nicht, aber ganz allein...sorry das tut mir leid :|


    LG


    Hä? Ich habe doch nie gesagt, dass es ganz alleine lebt.. Das ist aber auch der gleiche Punkt: ganz sicher weiß man halt nie, ob es nun Einzelgänger sind oder nicht..
    Ich habe drei Frettchen und sie haben ein eigenes Zimmer (16 m² mit Balkon und Garten) nur für sich: wer sich aus dem Weg gehen will, kann das geschmeidig tun; wer kuscheln will, tut halt das.. Mein eines Frettchen, was lieber für sich ist, ist nur zum Fressen und Schlafen alleine und seit dem VIEL entspannter als vorher. Er hatte vor Stress Bauchschmerzen und einen so genannten "Stressbauch". Und das hat er nun alles nicht mehr. Seit dem spielt er sogar wieder lieber mit den anderen beiden. Also denke ich, dass es ihm mit diesem Mittelweg am besten geht.

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    Und wenn man als Dogwalker dann noch Hunde ausführt, die sich zwar kennen, aber die nicht zusammenleben, ...


    Ich frage noch einmal, woher du das wissen möchtest?!
    Okay, dann bin ich kein Dogwalker, dann bin ich "Hundebetreuer", wenn es dir besser passt, denn ich arbeite in einem Hundehort (da allerdings hauptsächlich als Dogwalker und ich habe nie behauptet, dass es "mein" Rudel ist, sondern, dass sie wie ein Rudel sind), in dem die meisten Hunde von morgens bis abends sind.. In diesem Hundehort gibt es mehrere "Gruppen" und tatsächlich leben viele davon sogar zusammen (aber wer nicht fragt, erfährt auch nichts neues..). So. Und dazu kommt noch, dass diese Hunde die meisten Stunden am Tag und auch die meisten Tage in der Woche zusammen sind und somit eigentlich den größeren Teil ihres Lebens miteinander verbringen. Also durchaus etwas mehr als "uh, wir treffen uns beim Spaziergang". Du kennst diese Hunde nicht und weißt nicht wie sie zusammen sind. Und ich weiß auch nicht, wieso du immer von familiären Wolfsrudeln redest, wenn niemand behauptet, er hätte ein Hunderundel zu Hause, das eigentlich aber ein Wolfsrudel ist, oder was immer du meinst.


    Auch Wolfsrudel trennen sich irgendwann von Mitgliedern. Und diese sind dann ne Weile Einzelgänger. Manche bleiben es, andere suchen nach anderen Einzelgängern oder tatsächlich nach schon bestehenden Gruppen, um sich anzuschließen und gegebenenfalls ein eigenes Rudel zu bilden und eine FAMILIE zu gründen. Würde das nicht passieren, würde man - dank Inzucht - nicht sehr weit kommen. Und bei den meisten Tieren gibt es den Instinkt der Fortpflanzung..


    Außerdem möchte ich gerne noch von dir wissen, wieso du so sicher weißt, dass diese Theorie die einzig Richtige ist? Es kann durchaus Hunde geben, auf die die eine Theorie zutrifft, und welche auf die die andere Theorie zutrifft..
    Ich denke, man kann erst wissen, was die Wahrheit ist, wenn man die Gedanken eines Hundes lesen könnte. Und selbst das würde schwierig werden, weil wohl auch die Hunde an sich verschiedene Meinungen haben (wenn man es so nennen möchte) -> dazu möchte ich nur sagen "Schrödingers Katze" .. Eeeh "Hund"! :roll:

    @ kareki:


    Bitte erklär mir noch, wieso du so sicher weißt, dass "deine" Theorie richtig ist? Die, die behaupten der Hund ist ein Rudeltier, sind doch auch sogenannte "Experten"..
    Manchmal kommt es mir so vor wie das "2 Ärzte, 3 Diagnosen" Prinzip.. Ich bin immer gerne bereit, neue Dinge zu lernen, denn meiner Meinung nach ist es das Beste, alle Theorien zu kennen und nicht auf einer zu verharren..
    Genau so sehe ich es zum Beispiel im Hundetraining. Immer alle, die glauben ihr Weg sei der einzig wahre, der einzig richtige Weg. Ich finde, man sollte möglichst viele Trainingsstrategien lernen, um das Training so individuell wie der Hund eben ist gestalten zu können.. Aber das ist auch wieder eine andere Geschichte und Meinungssache...

    Hallo zusammen!


    Da ein OT-Thema in einem anderen Thread zu einer Diskussion -man kann schon fast sagen- "ausgeartet" ist, eröffne ich zu diesem Thema mal einfach einen neuen Thread.


    Und weil ich nicht weiß, wie man Posts verschiebt oder ob ich dazu überhaupt die Berechtigung hätte, hierum geht es:
    https://www.dogforum.de/saarlo…rbildung-t168387-200.html
    Ab Seite 21 etwa beginnt eine Diskussion, die ich nun hier weiterführen will.
    Am besten, ihr lest euch da die Diskussion kurz durch, damit ihr wisst, worum es geht :) Ihr könnt natürlich auch so eure Meinung schreiben, ob Hunde in euren Augen Rudeltiere sind oder nicht (ist aber vlt. gut, wenn ihr wisst, was dazu schon so gesagt wurde).


    Also, was sagt ihr: Ist der Hund nun ein Rudeltier oder nicht? Bitte gebt möglichst auch eure Quellen an, wenn ihr welche nennen könnt ;)