Ich finde es unfassbar, wie rücksichtslos sowohl manche Eltern als auch manche Hundehalter sein können. Ich hab schon echt nervige Dinge mit anderen Hunden erlebt, aber bei Kindern ist es immer nochmal eine andere Geschichte - schlichtweg weil die Konsequenzen andere sind.
Ich finde sehr wohl, dass Kinder erzogen gehören und dass ich mich nicht einschränken muss, nur weil die Eltern nicht in der Lage sind, ihrem Kind klar zu machen, was sich gehört und was nicht.
In meiner Kindheit (die noch gar nicht so lange zurück liegt) habe ich gelernt, dass man Hunde (generell Tiere) nicht einfach anfasst, genauso wie ich gelernt habe, einem fremden Hund nicht in die Augen zu starren oder vor einem Hund herumzuhüpfen.
Ich habe aber auch gelernt, dass man im Bus nicht herumturnt, fragt wenn man etwas haben will, nicht auf die Straße rennt, bitte und danke sagt und ich wäre im Leben niemals auf die Idee gekommen fremde Menschen zu beißen.
Das mit der Kindererziehung irgendwas gewaltig schief läuft, hab ich gemerkt, als mich ein kleiner (5?) Junge grundlos und urplötzlich mit Sand bewarf, trat und als fo**e und schlimmeres beleidigte. Mutter sagte nichts dazu. Ich war ebenfalls zu perplex um irgendwas von mir zu geben.
Freie Entfaltung hin oder her - woher sollen Kinder lernen, was richtig und falsch ist, wenn es ihnen die Eltern nicht zeigen?
Und dann wundern wir uns über gewalttätige Jugendliche..
Das biergartenbeispiel ist leider ein trauriges Beispiel für ein schlecht erzogenes Kind.. Sicher, der HH hätte nach dem zweiten mal den Hund zu sich holen sollen - aber wenn ich einem Kind eine deutliche Ansage mache, gehe ich eigentlich davon aus, dass es sih daran hält oO
Mir wäre es im Traum nicht eingefallen, einen Hund zu ärgern - vorallem wenn mir vom Hundehalter ruhig erklärt wird, warum ich dieses und jenes nicht darf.
Ich wurde so erzogen, dass ich ältere Menschen respektiere - und mich nicht über Verbote hinwegsetze, und weil ich so erzogen wurde, geh ich davon aus, dass es bei anderen auch so ist. Vielleicht ging das dem HH genauso - und das war sein Fehler.
Traurig finde ich es, dass so viele Menschen schlichtweg keine Ahnung zu haben scheinen, wie man mit dem gegenüber umgeht.
Kürzlich stand ich mit meiner Mila vor einem Laden, etwas abseits, sodass man definitiv nicht an uns vorbei gehen musste, Mila döste zwischen meinen Füßen tiefenentspannt vor sich hin. Wir warteten auf eine Freundin.
Kommt da eine Mutter vorbei, kleines hüpfendes Kind,kreischt, nölt, will was süßes. Da sagt die sichtlich genervt Mutter irgendwas wie "uiii schau mal, ein Hund! Geh den mal streicheln! Der tut dir nichts, der mag das!" Und das kleine Kind rennt auf meinen Hund zu und patscht ihr ungefragt auf den Kopf - noch bevor ich etwas tun oder sagen kann.
Mila guckt mich völlig verdattert an, sie ist selbstverständlich irritiert, dass sie von so einem gepatsche und Gekreische geweckt wird. Bevor meine Mila auf die Idee kommt, die kleine richtig zu begrüßen (anspringen, abschlabbern etc. - und ja, mein Hund darf mich auf meine Aufforderung hin (!) ansprimgen, aber man weiß ja nie) hab ich die kleine vorsichtig beiseite genommen und ihr erzählt, dass Mila das nicht mag, wenn man so laut ist und man fragen soll, bevor man einen Hund streichelt, weil der Hund vielleicht Angst hat oder schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie war dann auch ganz vorsichtig und Mila hat sich n Ast gefreut. Von der Mutter allerdings durfte ich mir anhören, was mir denn einfalle ihr Kind zu erziehen und dass sich das Kind entfalten müsse und rumkreischen darf, wo es will. Wenn es mir nicht passt, soll ich mit meinem gefährlichen Hund doch woanders hingehen.
Ich war so irritiert, dass ich tatsächlich gegangen bin. Oo
Das ist alles nochmal glimpflich abgelaufen, Mila liebt Kinder und ich hätte im Ernstfall (der Versuch eines Küsschens) den Hund unter die Bank befördert. Aber was hätte die Mutter gemacht, wenn der Hund nicht so lieb gewesen wäre? Ein angstbeißer? Ich finde, da wäre ein bisschen Anderes verhalten der Mutter angebracht und sehe es nicht ein, zuhause zu bleiben oder meinen Hund dem Stress des alleinbleibens (ja, für meinen Hund ist es extremer stress, obwohl wir daran arbeiten) zuzumuten, wenn sie sich im Restaurant etc. Zu Benehmen weiß nur weil irgendwelche Eltern ihre Kinder nicht "unter Kontrolle" haben.
Und wenn ein Hund zweimal nach dem Würstchen in meiner Hand schnappt, kann ich mir als Kind doch eigentlich auch vorstellen, was passiert, wenn ich sein drittes mal versuche? Oo
Zumal bei dem biergartenvorfall es ja so klingt, als wäre der Hund 150%verlässlich. Wenn man ein Tier (egal ob Hund, Katze, Schildkröte, Kaninchen oder Wellensittich) zulange triezt wehrt es sich - und das sollte JEDES Kind wissen. Wäre der HH davon ausgegangen, dass das Tier sich wehrt, hätte er wohl auch anders reagiert, aber es handelte sich ja scheinbar schon um einen Hund mit hoher reizschwelle - oder?
Ich habe übrigens selbst keine Kinder - aber ich war mal vor nicht allzulanger Zeit eins
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