Beiträge von BosseBaby

    Ich denke auch, das ist absolut individuell. Wichtig ist halt, dass man den Hund körperlich noch händeln kann, dass man für Notfälle vorgesorgt hat und dass man sich überlegt, was mit dem Hund passiert, wenn man vor ihm über die RBB geht.


    Meine ganz persönliche Vorstellung ist die: wenn meine Kinder aus dem Haus sind, dann ziehen bei uns nur noch Arme, alte Socken aus dem Tierschutz ein, die sonst keiner mehr will.


    Als unser Miles eingeschläfert werden musste, haben unsere Kinder so gelitten, dass ich von der Idee des alten Hundes für die nächsten Jahre erst mal Abstand genommen habe. Bei einem jüngeren Tier liegt der Abschied wahrscheinlich einfach weiter weg.


    Aber, wie gesagt, sind die Kinder groß, dann werden hier die alten Hune einziehen und gemeinsam werden wir unsere gemütlichen Rentnerrunden drehen.


    LG, Eva

    Ich finde dieses Thread auch toll und reihe meine Hunde hier mit ein.


    Da wäre zum Einen Bosse:


    Ein kleiner Spanier von Fuerteventura, bei dem wir überhaupt nicht wissen, was da mitgemischt hat. Die Mutter ist zwar bekannt, aber selbst bei ihr kann man die Vorfahren nicht erkennen.
    Wir vermuten mittlerweile, dass Bosse Anteile einer Bracke und eines Malinois hat. Unser "Bralinois" halt.


    Sein Wesen:


    - Frauenhund


    - vor allem auf mich bezogen


    - kleiner Hektiker


    - sehr arbeitswillig, hat keinen Stoppknochen


    - Schissbuchse


    - egal, was ich ihm anbiete, er findet es toll: Fährten, Trailen, Tricks, Suchspiele, über Baumstämme hüpfen, Klettern . . .


    - Jagdtrieb, aber super händelbar (kann selbst im Wald frei laufen, weil er top hört, aber in der Nähe von Geflügel setzt es bei ihm aus, da muss er an die Schlepp)


    - geringe Impulskontrolle


    - total verfressen, absolut futtermotiviert


    - kreativ, probiert total viel aus


    - findet Wasser, Kälte und Matsche doof


    - flatternde Fahnen o.ä. sind total gefährlich!!!


    - fremde Menschen sind total uninteressant, auch Jogger, Radfahrer o.ä. sind egal


    - andere Hunde sind toll!


    - braucht wenig Körperkontakt


    Und dann wäre da noch Nevis


    Ein Collie-Border-Collie-Mischling, der aus einer ganz schlechten Haltung in Deutschland stammt. In seinem ersten Lebensjahr war er kaum draußen und hat auch nur wenig zu fressen bekommen. Als wir ihn bekommen haben, war sein Fell total verfilzt, er hatte ganz weiche Ballen (weil er eben fast nur in der Wohnung war) und seine Muskulatur war ganz ungleichmäßig ausgebildet (er hat immer nur mit den Vorderpfoten auf der Fensterbank gestanden und nach draußen geguckt). Am Anfang ist er draußen überhaupt nicht ansprechbar gewesen, er ist wie im Rausch nur gerannt und hat geschnüffelt.


    Sein Wesen:


    - Alle Menschen sind super!!!


    - Kuscheln ist großartig! Am liebsten würde er ständig auf dem Schoß sitzen, gekrault werden und in den Menschen reinkriechen.


    - Andere Hunde sind doof, vor allem Rüden (witzigerweise sind Bosse und er aber das Dreamteam)


    - der größte Clown, den ich je erlebt habe


    - Futter ist o.k., Leckerchen auch, aber spielen ist besser


    - Arbeiten ist auch o.k., aber kuscheln ist toller


    - recht territorial, bewacht gerne unseren Garten


    - beim Spaziergang immer noch nicht sicher abrufbar, da ist er oft noch in seiner eigenen Welt (aber es wird immer besser)


    - Riesentollpatsch (was er schon alles vom Tisch gewedelt hat . . .)


    - Wasser von oben oder unten, Schnee, Matsche, Kälte, Sturm, egal: Hauptsache draußen sein


    Tja das sind meine Beiden: optisch und auch vom Wesen her absolut gegensätzlich, trotzdem ein Dreamteam.


    Gezielt würde ich nach einem solchen Mix nicht suchen (ist ja auch schwierig, wenn man gar nicht weiß, was drin steckt), der passende Hund findet mich schon von alleine.


    LG, Eva

    Ja klar kann ich Dir den Namen verraten. Es ist die Tierhilfe Fuerteventura. Ja, wir haben da gute Erfahrungen gemacht, was Vorkontrolle, Aufklärung, Nachkontrolle usw. angeht.
    Und unsere Hunde sind natürlich eh die besten !

    Unser erster Hund Miles kam von Fuerteventura und war hier einige Monate auf einer Pflegestelle. Dann fand er uns. Nach seinem Tod war uns klar, wieder ein Hund von dieser Orga.
    Bosse war dann nicht auf einer Pflegestelle. Wir haben ihn direkt vom Flughafen abgeholt. Das hätte ich beim Ersthund sicher nicht gemacht, aber mit knapp 10 Jahren Hundeerfahrung (Miles war ein Bardino-Mix) haben wir uns das zugetraut.
    Ein Jahr später ist dann ein Notfall-Hund aus Deutschland (Nevis) bei uns als Pflegling eingezogen und hier kleben geblieben. Den haben wir uns nicht ausgesucht, wir sind von unserer Trainerin angesprochen worden, ob wir ihn nehmen können.
    Weder Bosse noch Nevis kannten wir vorher persönlich. Deshalb war uns eine gute Orga wichtig, die uns nicht im Regen stehen lässt, wenn irgendwelche Umstände auftreten, die wir nicht Händeln können.
    Bei Nevis haben wir uns einen Plan B zurecht gelegt, falls er mit dem Ersthund nicht zurecht kommt, so dass wir ihn kurzfristig anders unterbringen hätten können (er war ja nur als Pflegehund geplant).
    Ansonsten finde ich eine gute Aufklärung über gesundheitliche Risiken wichtig. Und ich kann es gar nicht leiden, wenn auf eine mitleidheischende Art damit geworben wird, die Hunde zu retten. So nach dem Motto "wenn sich niemand für das arme Tier interessiert, wird er getötet".
    Und völlig klar sollte es sein, dass die Hunde geimpft und durchgecheckt nach Deutschland kommen. Und Welpen erst, wen die Grundimmunisierung durch ist (also ab einem gewissen Alter).

    Ich muss jetzt auch noch mal was zu der Diskussion loswerden.
    Mich nervt einfach total die Haltung: Hund aus dem Tierschutz = Ü-Ei, Hund vom Züchter = man kann alles selbst bestimmen und erziehen.
    Jeder Hund ist ein Inidviduum, eine Persönlickeit, in irgendeiner Form ein Ü-Ei. Jedes lerndende Wesen entwickelt sich, jedes Tier hat individuelle Voraussetzungen, auch Wurfgeschwister.
    Und zu glauben, TS-Hunde haben einen Knacks, können nicht an Autofahren, wechselnde Arbeitszeiten, wechselnde Betreuungspersonen, Ortswechsel, Trubel mit Kleinkindern oder oder oder gewöhnt werden, finde ich sehr ignorant.
    Oder ich lebe hier auf einer Insel der Glückseligen und habe drei mal mehr Glück als Verstand mit meinen Hunden gehabt!

    man kann ihn so fördern und formen, dass er mit allen Anforderungen zurecht kommt, die mein Leben an ihn hat und wir sind beide glücklich.

    Also, ich hab ja kein Problem mit Hunden vom Züchter oder Rassehunden. Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden.
    Aber manche Aussagen von Dir finde ich schwierig nachzuvollziehen. Ich weiß nicht, ob man grundsätzlich jeden Hund so fördern und formen kann, dass er mit allen Anforderungen zurecht kommt. In jedem Hund steckt doch auch Individualität und ein angeborenes Temperament. Das ist ein bisschen wie mit Kindern. Da ist auch nicht alles anerzogen, da gibt es auch bestimmte Wesenszüge, die einfach im Idividuum und Temperament begründet sind.
    Bei Dir hört sich das so an, als könne man einen Hund, wenn man ihn nur früh genug bekommt, so hinbiegen, wie man ihn braucht.

    aber dann mach ichs mir zuliebe doch echt leichter und hole mir einen Welpen aus seriöser Zucht, der da reinwächst oder wie Livi einen jungen Hund aus 2. Hand, der nicht komplett versaut ist.

    Das hab ich gerade noch vergessen: die Aussage sehe ich ziemlich kritisch. Ich kenne nämlich ganz schön viele Hunde vom Züchter, die "komplett versaut" sind, und zwar nicht, weil das ne schlechte Zucht ist, sondern weil der Halter es nicht fertigbekommen hat, den Hund ordentlich zu erziehen. Ich finde nämlich, einen Welpen gut zu sozialisieren ist gar nicht so einfach.


    Außerdem ist nicht jeder TS-Hund "komplett versaut", wir haben mittlerweile den zweiten und dritten "Second-Hand-Hund" und das sind echte Schätze. Jeder hat und hatte seine Macken, aber es sind halt auch Individuen.


    Und es ist ja nicht so, dass man bei einem Hund vom Züchter genau wüsste, was auf einen zukommt. Klar treten bestimmte Eigenschaften mit höherer Wahrscheinlichkeit auf, aber auch das sind doch keine Klone, sondern Persönlichkeiten.

    und - überspitzt gesagt - ich sehe mich nicht in der Verpflichtung, Hunde zu "retten" oder anderer Leute Planlosigkeit auszubügeln (Upps-Würfe, etc.).

    In der Verpflichtung sehe ich mich auch überhaupt nicht!
    Aber wie gesagt, ich brauche keinen Spezialisten. Und meine Tierschutzhunde sind eben nicht besonders kompliziert (zumindest empfinde ich das nicht so, manch einer würde das vielleicht anders empfinden), sondern tolle Familienmitglieder.
    Ich find mich auch nicht toller oder edelmütiger oder weltrettender, als jemand, der sich einen Hund vom Züchter anschafft. Für mich passt halt einfach ein TS-Hund am Besten zu mir.

    Meine Hunde sind Tierschutzhunde und ich werde wohl in meinem Leben nicht auf die Idee kommen, mir einen Hund vom Züchter anzuschaffen.
    Warum?
    Zum einen möchte ich keinen Welpen haben. Bosse war 3 Monate alt, als wir ihn bekommen haben und so süß er auch war, den Welpenwahnsinn brauch ich nicht unbedingt.
    Zweitens bin ich nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt. Meistens gefallen mir Mischlinge eh am Besten.
    Drittens muss mein Hund im Grunde nur eine Eigenschaft haben: er muss mit Kindern und Trubel klarkommen. Und bei Hunden auf Pflegestelllen oder im Tierheim, kann man das eben oft schon ganz gut ausprobieren, ob sie kinderverträglich sind. Ich habe durch das Zusamenleben mit meinen Hunden festgestellt: ich kann mit Jagdtrieb umgehen, mit Leinenpöblern, mit Schissern, mit Hunden die nicht alleine bleiben können.
    Und natürlich kommt auch noch die Komponente hinzu, dass ich mich freue, einem Hund, den keiner mehr will, ein neues Zuhause zu geben. Gerade bei Nevis erlebe ich, wie er es nach seinem wirklich furchtbaren ersten Lebensjahr, genießt, Teil einer Familie zu sein. Dass er regelmäßig rauskommt, schnüffeln darf, bekuschelt wird, regelmäßig Futter bekommt, sich heimlich nachts in unser Bett schleicht und dass mit ihm gearbeitet wird, lässt ihn quasi ständig "Strahlen". Das ist natürlich sehr vermenschlicht, aber wenn ich ihn ansehe, sehe ich einfach einen glücklichen und zufriedenen Hund. Und das macht mich glücklich und zufrieden.
    Also lange Rede, kurzer Sinn: für meine Familie und mich sind Tierschutzhunde die einzige Option.
    LG, Eva

    Hallo, vielleicht noch eine Idee für dich, wie das Handling mit Hund und dem Baby einfacher wird. Wenn ich damals, als meine Kinder noch ganz klein waren, mit dem Hund spazieren gegangen bin (der auch nicht ganz einfach bei der Begegnung mit anderen Rüden war), habe ich keinen Kinderwagen mitgenommen, sondern hatte das Baby im Tragetuch. Hund und Kinderwagen fand ich oft echt schwierig zu händeln, mit dem Tragetuch hatte ich beide Hände frei.
    LG, Eva