Beiträge von Anij

    Ahhh, nun mach aber mal einen Punkt, dir braucht nicht schlecht zu werden, denn meine Hunde drehen in ihren Boxen nicht durch, sondern sie fieben vor Freude, weil sie wissen, daß wir jetzt ins Training gehen. Genau den gleichen Terz machen sie, wenn wir in unser Auslaufgebiet fahren.


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    Auch wenn ich lese, dass du von deinen Hunden erwartest mit dir zu arbeiten, weil du sonst ne Menge Geld verlierst... sorry aber ich halte aus anderen Gründen meinen Hund.
    Ich spreche dir nicht ab, dass du das alles mit einem guten Gewissen tust, aber ich persönlich könnte das nicht.


    Ich habe auch nicht geschrieben, daß ich erwarte, daß meine Hunde mit mir arbeiten, damit ich nicht eine Menge Geld verlieren würde, sondern daß ich mir das Geld schlicht und ergreifend sparen könnte, wenn meine Hunde im Training tun und lassen was sie wollen. Das ist nicht Sinn und Zweck eines Trainings, egal ob BH, Obe, THS, Agility oder sonst was. Dazu brauche ich auf keinen Hundeplatz zu fahren.


    Das ich erwarte, das meine Hunde mit mir arbeiten, hat einzig und alleine mit Konsequenz zu tun, den Cockerspaniel sind Hunde, die einen konsequenten Umgang brauchen, sonst hat man ruckzuck 2 Cocker, die einem auf der Nase herum tanzen und der Schuß kann ziemlich nach hinten los gehen, besonders mit einem Tierschutzcocker mit schlechter Vergangenheit.


    Meine Hunde machen nicht Agility wegen mir, sondern ich bin über meine Hunde zum Agility gekommen. Was man schon daran sieht, daß ich alles andere habe als die typischen Rassen, die man heute so im Parcours sieht. Würde es Ihnen heute keinen Spaß mehr machen oder würde irgendwas anderes dagegen sprechen, wäre es keine Frage, das wir damit aufhören.


    Was du aber nach wie vor nicht beantwortet hast und was ich auch weiterhin nicht verstehe, ist der Sinn der dahinter steckt, einen Hund mit etwas zu belohnen, auf das er nicht wirklich steht. Ich meine, es muß doch irgendeinen praktischen Nährwert haben.

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    Also der Unterschied zwischen Hundesport und Alltag ist bei mir nur derjenige, dass es Folgen hat, wenn Numa im Alltag nicht gehorcht.


    Für mich ist es eine Sache der Konsequenz hier keinen Unterschied zu machen, weil ich denke, daß es auch für die Hunde keinen Unterschied macht.


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    Was stört dich dann so daran, dass ich kein Futter oder Spielzeug benutze?


    Mich stört es nicht, daß Du kein Futter oder Spielzeug benutzt, ich sehe nur keinen Sinn darin, den Hund mit etwas zu belohnen, das für Ihn nicht wirklich eine Belohnung ist. Und das die Motivation bei Streicheln und verbalem Lob nicht so prall sein kann, siehst Du bei Dir doch daran, daß Dein Hund ab und an "keine Lust" hat. Keine Lust für etwas mit mir zu machen, haben meine Hunde nie.


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    Wer sagt das? Warum nimmst du deinem Hund die Entscheidung ob er mit dir arbeiten möchte?


    Ich sage das für meine Hunde, den denen steht diese Entscheidung schlicht nicht zu. Wenn ich mit meinen Hunden irgendwo unterwegs bin, muß ich mich drauf verlassen können, daß sie hören, sonst müssen sie an die Leine. Und wenn wir Agility machen, dann erwarte ich, daß sie mit mir arbeiten und das bei ganz besonders bei meiner Hündin mit der ich auf Turniere gehe, aber auch bei meinem Rüden, der keine Turniere läuft. Sonst kann ich mir nämlich das Geld für das Training, die Fahrt und alles drum und dran sparen.


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    Wir sagen, dass es den Hunden Hundesport Spaß machen soll. Woher will man aber wissen, ob der Hund wirklich Spaß hat oder ob er einfach nur geil auf die Belohnung ist?
    Ganz sicher kann man sich nur sein, wenn der Hund alles auch ohne jegliche Belohnung ausführen würde. Meiner Meinung kann man aber auch schon an Hand der geänderten Belohnung Tendenzen erkennen.


    Ehrlich gesagt, wenn meine Hunde vor Begeisterung in ihren Boxen quitschen, wenn sie merken, es geht auf den HuPla gehe ich davon aus, daß sie Spaß daran haben. So viel Schauspielerei traue ich Hunden nun nicht zu. Das Futter ist in dem Fall die Motivation, aber das Agility selbst hat auch einen hohen Spaßfaktor für meine Hunde. Meine Hündin würde Agility auch ohne direkt Belohnung machen, aber was bringt es mir, wenn ich das weiß?? Mir genügt es, 2 fröhlich mit mir im Parcours arbeitende Hunde zu haben, die für Ihre Arbeit auch die entsprechende Belohnung bekommen.


    Man kann einen Hund mit Leckerli nicht zu etwas zwingen, was er partout nicht machen will und wenn, dann ohne die nötige Freude an der Arbeit, aber man kann einen Hund, der auf leckerli steht, damit super motivieren.


    Und wie ich weiter vorne schon geschrieben haben, warum sollen wir uns und unseren Hunden das Leben unnötig schwer machen. Und was letztendlich das Mot ist, ist wurscht, aber, wie Yane schreibt, der Hund bestimmt das was und nicht der Mensch.

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    Aber beim Hundesport? Was ist so schlimm daran, wenn der Hund vielleicht mal keinen Bock hat über den Parcour zu gehen?


    Ganz einfach für mich macht es keinen Unterschied, ob wir uns im Alltag bewegen oder im Hundesport und es sollte auch für meine Hunde keinen Unterschied machen und es macht für sie auch keinen Unterschied oder höchstens den, daß sie sich vor Freude überschlagen, wenn wir Richtung Training fahren.
    Ich habe 2 Hunde, die von Natur aus, durch ihre genetische Veranlagung als selbstständig arbeitende Stöberhunde, dazu neigen auch mal ihr eigenes Ding zu drehen und von daher ist es für mich noch mal wichtiger, daß ich mich darauf verlassen kann, daß sie im Kopf bei mir sind und bei dem was wir gerade machen. Und so sorge ich dafür, daß die Motivation stimmt und sie eben mit Spaß das machen, was gerade ansteht, egal wo wir gerade sind.
    Bevor das jemand falsch versteht, das bedeutet aber nicht, daß meine Hunde nicht Hunde sein dürfen. Ich bin kein Freund davon, meine Hunde ständig während dem Gassi gehen zu bespaßen. Die goldene Mitte ist hier mein Weg.


    Du schreibst

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    Dann muss sie sich halt begnügen mit verbalem Lob. Dadurch machen wir vielleicht nicht die größten Fortschritte, denn es gab auch tage wo Numa einfach keine Lust hatte nur für verbales Lob zu arbeiten, aber so ist das dann halt.


    Wenn ich das über meinen Hund sagen müßte, wüßte ich, es wäre an der Zeit meine Belohnungsstrategie zu überdenken. Bei uns gibt es kein "Ich habe keine Lust dafür etwas zu leisten!", weil sich für das was es für die Leistung gibt, diese allemal lohnt.


    Und bei aller Liebe zu meinen Hunden, aber die Entscheidung darüber, ob sie Lust haben oder nicht, steht ihnen einfach nicht zu und ich bin angehalten dafür zu sorgen, daß diese Frage erst gar nicht auftritt, sondern daß meine Hunde immer Lust haben mit mir zu arbeiten, egal ob am alltäglichen Gehorsam oder eben beim Training im Parcours.


    Was nutzt eine Belohnung in verbaler Form für gutes Verhalten, wenn sie keine Belohnung darstellt?? Wenn mich zB. jemand mit einer Motorradtour für irgendwas belohnen wollte, würde ich das nächste Mal ziemlich kleine Brötchen backen, eine Motorradtour wäre für mich eher Strafe als Belohnung. Worin also liegt der Sinn einer Belohnung, die für den Belohnten keine Belohnung ist??


    Es geht doch im Endeffekt darum, heraus zu finden, was ist für unseren Hund jeweils erstrebenswert und da ist es völlig schnuppsi, ob es verbales Lob, Streicheln, Spielen oder Futter ist. Die Hauptsache ist, der Hund sieht es als Bestätigung an und je besser die Bestätigung, desto besser wird auch die Zusammenarbeit und das Ergebnis sein. Bekommt der Hund aber eine Bestätigung, die er als solche gar nicht erkennt bzw. die von ihm nicht als Bestätigung wahr genommen wird, macht sie schlicht keinen Sinn.

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    Wenn man den Hund mit einem verbalen Lob motivieren kann, ist es doch ok.


    Das ist klar, aber sie schreibt ja, daß ihr Hund auf dem HuPla nicht auf streicheln steht und wird trotzdem damit belohnt. Das ist für mich absolut ohne Sinn.


    Und den Hund machen lassen was er will und wenn er keine Lust hat, dann hat er eben keine Lust, finde ich im Hundesport auch kontraproduktiv. Vielleicht bin ich da mit meinen Cockern etwas extremer in der Auffassung, aber bei uns würde es im Chaos enden, würde ich meinen Cockern die Freiheit gestatten, nur mitzumachen, wenn sie gerade Lust haben. Wobei sich bei uns diese Frage gar nicht stellt, denn meine 2 fangen schon im Auto an zu plärren, wenn wir auf den Weg zur Reithalle, in der wir im Moment trainieren, abbiegen. Die haben für Agility immer Lust.

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    Auch ich hab bis vor kurzem noch auf dem Hupla UO trainiert. Meine Hündin steht auf dem Hupla auch nicht besonders auf Streicheln. Aber Futter gibt es deshalb von mir trotzdem nicht. Dann muss sie sich halt begnügen mit verbalem Lob. Dadurch machen wir vielleicht nicht die größten Fortschritte, denn es gab auch tage wo Numa einfach keine Lust hatte nur für verbales Lob zu arbeiten, aber so ist das dann halt. Ich kann damit leben, wenn es mal eine Woche schlechter läuft und wir sogar Rückschritte machen. Nächste Woche hat sie dann vielleicht mehr Lust und dann läufts wieder besser.
    Ich hab ja kein Zeitlimit in dem ich irgendwas erreichen muss.


    Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Warum soll ich auf Teufel-komm-raus meinen Hund mit etwas bestätigen und motivieren, was für ihn keine Bestätigung und Motivation ist? Das ist doch kompl. sinnfrei.


    Das hat auch nichts mit Zeitlimit zu tun oder wie schnell ich was erreichen will, es hat einfach damit zu tun, daß ich meinem Hund zeige, daß hast Du klasse gemacht, dafür gibt's eine Belohnung.


    Wenn sie mal ihre bekloppten 5-Minuten hat oder anfängt ihr eigenes Ding zu drehen (ist bei einem Cocker durchaus ja auch mal drin), dann merkt sie sehr schnell, daß ich davon nicht so angetan bin.
    Wir haben heute mal keine Lust, gibt es bei uns nicht, wenn ich das durchgehen lasse, fängt der Cocker an, sein eigenes Ding zu drehen und das geht nicht. Das hat für mich auch was mit Konsequenz zu tun. Ich muß und will mich schon drauf verlassen können, daß sie, wenn wir auf den Platz gehen mit Eifer und Spaß dabei ist. Und das ist sie auch.

    Und was machst Du, wenn Dein Hund in den Situationen auf dem Hundeplatz keinen großen Wert auf schmusen und streicheln legt, so wie es bei meiner Hündin der Fall ist?? Es macht für mich einfach keinen Sinn, den Hund mit etwas belohnen zu wollen, was für ihn eigentlich keine echte Belohnung und Motivation ist.


    Wenn ich einen Hund habe, der für ein Leckerli oder auch für sein Futter alles tut, dann wäre ich doch blöde, wenn ich das nicht für seine Ausbildung und auch für den Hundesport ausnutzen würde. Genauso ist es mit einem Hund, der sein Spielie über alles liebt und dafür so ziemlich alles tun würde. Man muß sich und seinem Hund das leben doch nicht schwerer machen, als unbedingt nötig. Und wie schon geschrieben wurde, zwischen locken und belohnen ist ein himmelweiter Unterschied.

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    Eigentlich geht's ja darum, daß Dein Hund lernt, bis zur Bestätigung eine längere Leistung zu erbringen.


    Ganz genau. Wenn der Hund weiß, wenn wir das fertig haben, sei es nun ein Lauf beim Agility oder auch das BH-Schema, und dann bekomme ich einen ordentlichen Jack-Pot, wenn ich bei der Sache geblieben bin, dann wird er auch mit Eifer und Motivation dabei bleiben.


    Letztes Jahr bei einem Turnier, wo ich im A-Lauf arg gepatzt habe, bin ich nach dem Zielsprung von Platz und dort stand direkt meine Trainerin. Weil ich mich so geärgert habe, über meinen Mist, haben wir sofort drüber gesprochen und ich hab' nicht gleich den Dummy für Vel rausgeholt. Die mich dann nach einer kleinen Weile angeschupst hat und total entrüstet angeschaut hat, nach dem Motto, was ist jetzt, Du baust die Sch*****e und ich bekomm' nix oder wie?? :lol: Natürlich habe ich sofort den Dummy rausgeholt und sie durfte ihn leer fressen.


    Übrigens bekommen meine Hunde beim Training einfach ihr Fressen, so kann ich wirklich großzügig sein und muß nicht knausern und abziehen.

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    Sorry, aber das ist absoluter Quark. Es besteht ein großer Unterschied, zwischen Locken und Belohnen.


    Genaus sehe ich das auch. Meine Hündin hasst es, auf dem HuPla angefasst und gestreichelt zu werden und das obwohl sie zuhause der absolute Schmusehund ist. Für sie ist Futter die optimale Belohnung.


    Bei Agilityturnieren, habe ich während des Laufes natürlich kein Leckerli parat, aber sie weiß genau, wenn sie es klasse macht (und im Turnier ist es immer klasse :D ), dann bekommt sie anschließend, wenn wir vom Platz runter sind ihre Wienerle aus dem Futterdummy. Und sie weiß sehr genau, daß ihr das zusteht und wofür sie es bekommt.


    Letztendlich ist es doch sehr vom Hund abhängig, mit was man belohnt. Und mal ehrlich, wenn wir auf die Arbeit gehen, freuen wir uns zwar sicher auch mal über ein Lob vom Chef, aber am Monatsende muß schon die richtige zahl auf dem Kontoauszug stehen, sonst ist die Motivation nicht so groß. :lol: