Ich hatte mal was zum Aufbau des Apportierholzes bei Kiara geschrieben. Habs hier einfach mal reinkopiert. Ist denk ich auch auf andere Gegenstände übertragbar:
Aufbau Apportierholz
31. Dezember 2011 um 13:30
Apportierholz 650g
Sehr hochwertiges Futter (Da Kiara einen sehr ausgeprägten Futtertrieb hat, nehme ich hier eine etwas bessere Geflügelfleischwurst. Mein Trainer arbeitet hier gerne mit Käsewürfeln. Grundsätzlich sollte es auf jeden Fall etwas Besonderes sein, was schnell gegessen werden kann ohne groß zu kauen)
Vor der Übung bekommt der Hund noch nix zu essen, sollte also Hunger haben.
Der Aufbaufindet bei mir in der Wohnung statt. Ich setze mich an einen Küchentisch und schneide die Wurst. Der Hund will natürlich schon was haben, bekommt aber nix. Ich nehme das Holz und lege es einfach auf den Boden. Zu Beginn hat sie das nicht wirklich interessiert, da sie nur aufs Futter fixiert war. Bin ich dann fertig mit dem schneiden nehme ich etwas Wurst in die Hand und spiel damit rum.
Phase 1:
Dann zeige ich auf das Holz und sobald der Hund Interesse am Holz zeigt, also z. B. mit der Nase dran schnüffelt, bekommt sie sofort Futter. Am Anfang muss man ihr noch öfter zeigen, das sie nur über die Beschäftigung mit dem Holz an das Futter kommt. (Hier kann man auch schon immer mal mit dem Kommando BRING arbeiten, so is die Verbindung mit dem Kommando und dem Holz direkt von Anfang an da.) Kiara hatte das sehr schnell raus und ich konnte das Holz auch ein paar Meter weiter weg legen. Sie läuft dann hin, geht mit der Nase dran, kommt zurück und holt sich ihre Belohnung ab.
Diese Übung mache ich so lange, bis sie ganz von allein zum Holz geht und verinnerlicht hat, dass sie darüber an die Belohnung kommt.
Phase 2:
Hat sie Phase 1 begriffen, kann man mit Phase 2 weitermachen. Hier nehme ich das Holz erst einmal in die Hand und zeige es ihr. In der anderen Hand habe ich Futter. Jetzt reicht es uns natürlich nicht mehr, wenn sie nur mit der Nase daran geht. Ich halte das Holz außen und nicht am Steg. Den Steg biete ich ihr nun an. Erstmal ist sie weiterhin mit der Nase dran und dann zur Belohnungshand. Da kam aber nix mehr raus, also hat sie erst nochmal versucht übers antippen ans Ziel zu kommen. Nach 3-4 erfolglosen Versuchen hat sie ganz leicht das Maul geöffnet und sofort kam Futter. Das wird nun langsam immer weiter gesteigert. Sie darf das Holz auch noch fallen lassen, solang sie es einmal im Maul hatte.
Phase 3:
Hier habe ich das Holz nun wie in Phase 1 wieder etwas weg von mir auf den Boden gelegt. Da sie nun begriffen hatte, dass sie das Holz ins Maul nehmen muss, um ihre Belohnung zu bekommen ist sie wie in Phase 1 zum Holz und hat es aufgenommen. Zu Beginn, hat sie es mir noch nicht gleich gebracht, sondern es unterwegs fallen gelassen. Am Anfang soll das noch nicht stören und sie bekommt trotzdem ihre Belohnung. Bei Kiara hat das sehr schnell gefruchtet und sie hat mir das Holz gebracht. Hier habe ich schon etwas darauf geachtet, dass sie es gerade vor mir abliefert, also nicht von der Seite oder sonstwo. Hier kann man nun immer weiter steigern, sie das Holz länger halten lassen und vor allem sie mit dem Holz näher zu mir zu dirigieren. Kiara hat momentan beim abliefern noch recht viel Platz zwischen mir und dem Holz. Den Abstand verringere ich nun noch.
Für diese Übung muss man sich etwas Zeit nehmen und muss den Hund immer positiv bestärken. Wenn der Hund das Holz fallen lässt, nicht schimpfen. Dann ist er noch nicht soweit. Mir war es wichtig keinerlei Trieb aufs Holz zu machen. Kiara ist ein sehr triebiger Hund, die sich dadurch auch gerne mal selbst im Weg steht und ich hatte Angst, dass sie andernfalls das Holz als Beute sieht und anfängt drauf rumzuknautschen. Das Holz als Beute wollte ich also unbedingt vermeiden. Für Kiara ist das Holz nun nur der Weg zur Bestätigung und kein Triebziel. Sie hat während der Übungen (Sind grad in Phase 3, wie gesagt) nicht einmal auf dem Holz rumgeknautscht.
Dies ist natürlich nur ein Ansatz, den ich mit Kiara gehe. Das muss nicht bei jedem Hund funktionieren