hallo Evelyn
Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen.
Denn ich hab einen Vizsla-Bracken Mix, der 200% Jagdpower sein eigen nennt.
In deinem Thread habe ich mich sehr gut wieder erkannt - vor allem was unsere Anfangszeit anging.
Von der Sache her genau das gleiche Bild wie bei dir:
der Hund ging mit mir Gassi, alles, wirklich ALLES war interessanter, Leckerlies und Spielzeug waren uninteressant usw....
ABer bei uns hatte das nichts mit Dominanz zu tun.
Bei ihr war es einfach so, dass ihre Triebe dermaßen ausgeprägt waren, dass sie wortwörtlich weder Augen noch Ohren für uns hatte.
Ich denke das wichtigste ist, dass du zunächst den Trainer wechselst!
Gewalt ist und kann niemals eine Lösung sein.
(Überspitzt gesagt: ) Denn was kann dein Hund dafür, dass er seinen Trieben gehorcht und du (noch) nicht in der Lage bist ihn zu halten?!
Ich halte es für sehr schwierig, extreme Jagdhunde mit anderen Tieren wie Katzen zu halten. Unsere Dicke macht auch jedes andere Tier "rund", welches unter ihr steht (Katzen, Hasen etc). Von Hunden oder größeren Tieren hält sie allerdings abstand.
Zunächst solltest du absolut Konsequent sein, was das Verhalten im Haus angeht. Liegt er auf der Couch, schubs ihn runter (sei bloß nicht zimperlich). Sitzt du /ihr auf der Couch und er macht Anstalten jeden Mom hochzuspringen wehre dies ab (Hand vor die Schnauze halten [wie ein Stop Zeichen) mit einem NEIN unterstreichen) und schick ihn in sein Körbchen.
Wenn ihr es nicht schon macht, wäre es evtl sinnvoll Dinge einzuführen wie zB dass der Hund nach euch isst, im Haus weitesgehend ignoriert wird; sprich du/ihr bestimmst wann ein spiel/streicheleinheit/spaziergang etc losgeht/beendet wird.
Für draussen kann ich dir nur empfehlen (gerade bei Jagdhunden) mit einer Schleppleine und echt "tollen" Leckerlies (Putenfleisch, Würstchen, Käse......) zu arbeiten.
Clicker wäre auch eine sehr gute Option (später evtl. im Zusammenhang mit Schleppleine).
Und wenn ihr Spiele spielt wäre es ratsamer Dinge zu spielen, die dem Hund auch wirklich Spaß machen.
Bei uns also zB Leckerlies verstecken & suchen, Fährtenarbeit, zusammen buddeln etc pp.
Wenn der Hund nicht "all zu bekloppt" ist und sich dadurch noch mehr reinsteigert sind solche Spiele absolut okay.
Bei uns läuft es unter anderem dadurch besser, dass wir mit unserer KLeinen Spiele spielen, die ihrem Wesen entsprechen.
Denn dadurch ist sie 1. besser auszulasten und 2.) sind wir auch viel interessanter zum zurückkommen, wenn man "die gleiche Sprache spricht" :0)
puh...ziemlich viel....ich hoffe, das war etwas hilfreich?
du wirst hier bestimmt noch ne menge anderer tipps bekommen ;o)
NUR: Wechsle unbedingt den Trainer!
Und gib deinen Hund nicht auf! Wir haben mit viel Arbeit und Konsequenz rund 2,5 Jahre gebraucht bis wir unseren Jagdlappen so weit hatten, dass man relativ ruhige SPaziergänge machen konnte und nicht mehr hinter allem und jedem hergejagt wurde
Wie schaut sonst euer Alltag aus?
Wie beschäftigst du sie, was spielt ihr so, wie gestaltet ihr Spaziergänge, was machst du an Auslastung allgemein?