Beiträge von catjuscha

    Da muss ich auch noch mal meinen Senf zugeben.


    Bei uns zu Hause ist es so, dass unsere Jackyhündin immer hinter unserer Schäferhündin durch eine Tür geht.


    Am Ende geht es auch hier sicherlich um das Dominieren einer Ressource.


    Die Kleine würde es nie wagen, zuerst durch die Tür zu gehen, sie wartet immer, bis die Große durch ist und tappelt dann hinterher.

    Als ehemaliger Straßenhund musste sie sicherlich immer um ihr blankes Überleben kämpfen und verteidigt daher besonders schmackhaftes Futter.


    Ja, es fehlt ihr an Vertrauen, dass du es ihr nicht ganz wegnimmst, sondern einfach nur mal anschauen willst.


    Prinzipiell finde ich es auch wichtig, dass Hunde das was sie gerade kauen, auf Verlangen des Besitzers hergeben - gerade weil viele draußen gern mal irgendwas aufnehmen, was sie nicht fressen dürfen. Aber auch, weil wir kleine Kinder im Haus haben, die auch mal dem kauenden Hund zu nahe kommen können.


    Vielleicht trainierst du erstmal mit weniger wichtigen Dingen, z.b. einem Stöckchen beim spazierengehen? Wenn sie damit spielt, nimmst du es ihr kurz weg, dann schaust du dir das Stöckchen kurz an und gibt's es ihr zum Spielen einfach wieder. So könnte der Hund lernen, dass du ihr nichts wegnimmst, sondern sie es immer wieder bekommt.


    Beim Knochen könntest du auch versuchen, einen Austausch zu machen und dabei das Kommando "Aus" zu trainieren, in dem du ihr einfach etwas anderes leckeres hinhältst, irgendwas besonders schmackhaftes, bei dem sie nicht widerstehen kann. In dem Moment, wo sie den Knochen fallen lässt, um ans Futter zu kommen, sagst du immer "Aus". Wichtig ist natürlich auch hier, dass du dir den Knochen kurz anschaust und ihn dann dem Hund wiedergibst.

    Uns passierte mal etwas ähnliches, allerdings mitten in der Kleinstadt.


    Der Typ fuhr mit seinem Mofa, wir stellten uns an den Fahrbahnrand (an der Stelle gibt's keinen Fußweg) und dann stand plötzlich eine große Mischlingshündin vor uns, die Schnur, an der sie festgemacht war, lag auf der Straße, also noch ganz viel Luft für den Hund. Den Typ auf dem Mofa interessierte es jedoch 0, was sein Hund machte, er hat ihn weder zu sich gerufen noch Anstalten gemacht, die Leine bisl kürzer zu nehmen.


    Also standen sich ein paar Sekunden unsere Schäferhündin und die andere Hündin Nase an Nase gegenüber, bis dann endlich die Leine straff war und der Hund weiter musste.


    Das kam alles so plötzlich, weil aus dem Dunkeln heraus, dass ich völlig handlungsunfähig die paar Sekunden dagestanden hab. Gottseidank sind die Hunde nicht übereinander hergefallen. :ops:

    Wenn wir nicht da sind, bekommen unsere zwei immer größere Aststücke von Obstbäumen, meistens Kirsche.


    Das gibt zwar immer bisl Sauerei auf dem Boden, weil sie das Holz nach und nach Abnagen, aber sie streiten sich nicht, wie es bei einem Knochen oder Katscherlie passieren könnte.

    Unseren damaligen Englisch-Bulldog-Rüden hatten wir uns im Alter von 8 Wochen gekauft, damals war unsere mittlere Tochter gerade mal 3 Monate alt. Wenn man ein paar Sicherheitsregeln beachtet, also Kind nie unbeaufsichtigt mit dem Hund z.b., dann gibt es im Grunde keine Probleme.


    Unsere Schäferhündin haben wir im April im Alter von 6 Monaten geholt, da war unsere jüngste Tochter genau 1 Jahr alt gewesen, gerade im Krabbelalter also - und auch hier gibt es keine Probleme - unsere Schäferhündin ist natürlich noch sehr stürmisch und wenn sie die Kleine begrüßt, stehe ich immer daneben und schaue, dass der Hund sie nicht zu sehr bedrängt.


    Als sie noch nicht laufen, nur krabbeln konnte, habe ich sie in den unteren Räumen des Hauses immer in einer Manduca herumgetragen, wenn ich Hausarbeit machen musste.

    Gerade gefunden bei Hovawart-Info:


    "Echte Dominanz ist etwas sehr positives
    Dominanz, die sich auf Souveränität gründet ist vergleichbar mit kompetenter Autorität. Ein souveräner Hund ist seiner Aufgabe gewachsen. Er strahlt Selbstsicherheit aus und schafft alleine durch seine Anwesenheit Ordnung, Sicherheit und Ruhe. Ein souveräner Hund ist gelassen, er ruht in sich selbst. Er besitzt eine Autorität, die es nicht nötig hat, auf Aggressivität zurückzugreifen. Aber er weiß auch: "Wenn Not am Mann ist, dann werde ich mich schon durchsetzen." Er muss deshalb auch nicht auf alles und jedes und sofort reagieren. Er hat Zeit, kann andere auflaufen lassen (das wird ihm dann als Sturheit ausgelegt und macht seine Erziehung so anstrengend). Und er kann auch mal fünfe gerade sein lassen. Aber wenn seine Autorität in Frage gestellt wird, kann er sich durchaus auch mal in angemessener Weise der Aggressivität bedienen. Diese Aggression wird kontrolliert sein, was bedeutet, dass der dominante Hund genau die notwendige Korrektur anwenden wird, damit der Untergeordnete seine Privilegien respektiert. Im Hunderudel könnte er der "Alpha" sein.
    Gemachte Dominanz wird zum Problem
    Dominanz, die aus Verunsicherung erwächst ist vergleichbar mit autoritärer Anmaßung. Ein solcher Hund ist ein Hochstapler, der sich eine Rolle anmaßt, die ihm nicht zusteht. Auslöser dieses Verhaltens ist der Mensch, der als Autorität versagt hat. Der Hund braucht aber Regeln, und so füllt er selbst das Vakuum, das durch die Führungsschwäche des Menschen entstanden ist. Ein Hund, der aus Unsicherheit heraus dominant erscheint ist mit seiner Rolle als Alpha, der sein Rudel schützen muss, in Wirklichkeit überfordert und kann durchaus aggressiv sein (der vierbeinige Tyrann). Seine Aggressivität ist ein Zeichen seiner Schwäche. Im Hunderudel würde er nicht ernst genommen. Er könnte niemals "Alpha" sein.
    Das Dominanzverhalten dieser unsicheren Hunde sollte man vielleicht eher als "Kontrollkomplex" bezeichnen. Diese überforderten Hunde versuchen, ihre Unsicherheit zu kompensieren, indem sie Dinge oder Situationen, die ihnen wichtig erscheinen, unter ihre Kontrolle bringen, was ihnen Sicherheit vermittelt. Für sie ist jeder Tag ein Kampf.



    Merke: Ein selbstsicherer Hund muss nicht dominant sein und ein dominanter Hund ist manchmal alles andere als selbstsicher."

    Zitat

    könnt ihr das für mich nml aufdröseln?


    Dominant in einem Moment ist immer der, der agiert. Wenn ein Hund an der Leine einen anderen Hund anpöbelt, agiert er und der Besitzer reagiert nur darauf. Besser wäre es, der Besitzer agiert, bevor sein Hund es tut. Dann verhielte sich der Besitzer dominant und lenkt in dem Moment den Hund und nicht umgekehrt. Z.b. mit Ausweichen, bevor der Hund sich hochschaukelt oder Ablenken, Spielen, Kommandos geben.


    So würde ich das jetzt interpretieren.

    Danke, für den so umfassenden Beitrag lucanouK - genauso ist es!


    Dominanz oder Führung wird so oft falsch interpretiert - die meisten denken dabei an Unterdrückung, Gewalt, Herrschaft.


    Dabei finde ich, bringen Dominanz und Führung mehr Pflichten als Rechte mit sich. Die Verantwortung für alle liegt bei dem, der die Fäden in der Hand hat.