Hallo Natschi,
es kommt wohl wirklich auch auf den Verein an.
Ich selbst bin bei Protier eV. Habe bis jetzt schon drei Pflegehunde gehabt und derzeit noch die Elena bei mir.
Dieser Verein holt die Hunde aus Sardinien.
Ich verstehe mich richtig gut mit meiner Ansprechpartnerin und als ich sagte, dass ich nur Welpen und vorwiegend Mädels aufnehmen kann, hat das auch nie ein Problem dargestellt.
Bei erwachsenen Hunden musst du davon ausgehen, dass sie verängstigt sind und Straßenhunde waren, eventuell misshandelt und geschlagen wurden.
Da ich selber einen großen Respekt davor habe, wieviel Training solch ein Hund benötigt, um Ängste abzubauen, Kommandos zu lernen usw. nehme ich nur Welpen.
Welpen haben zwar meistens auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht (ein Welpe hatte zb extreme Probleme mit Albträumen und bekam Herzrasen, Schniefen und Hecheln im Schlaf), jedoch ist ein junger Hund noch leichter an die neue Umgebung zu gewöhnen und baut schneller Ängste ab, da sie noch neugierig sind und die Prägephase noch nicht vorüber ist.
Aber selbst ein Welpe aus dem Ausland benötigt oft mehr Pflege als ein Welpe vom Züchter. Sie sind meistens überdurchschnittlich devot und ängstlich, bei manchen dauert es Wochen bis sie sich das erste mal trauen, nicht mit eingeklemmten Schwanz Gassi zu gehen.
Aber es gibt auch viele schöne Momente und falls es mal nicht klappt sollte der Verein die Möglichkeit offen lassen, den Hund auf eine andere PS zu bringen. Das fand auch ich sehr wichtig. Man weiss nie was passiert, auch viell innerhalb der Familie. Und natürlich weiss man nie was der Hund erlebt hat. Es gibt welche die kommen nahezu unbelastet aus dem Ausland und hatten Glück, andere haben ihre Mama verloren obwohl sie noch nicht mal 8 Wochen alt waren.
Such dir einen Verein wo du vor allem das Gefühl hast, dass man dir im Notfall zur Seite steht. Man im Notfall viell zb auch eine Hundeschule bezahlt, wo alles klar geregelt ist von Arztkosten bis hin zur Versicherung. Und wo du einen guten Ansprechpartner hast, den du im Notfall auch Nachts um 2 Uhr anrufen kannst, wenn es dem Hund schlecht geht und du dringend in eine Klinik mit ihm musst.
Achte auch immer selbst mit auf den Impfausweis, kann der Arzt den Chip finden, hat der Hund alle Impfungen, welche sind in naher Zukunft noch zu machen? Kommt der Hund aus dem Ausland sollte man eventuell auch einmal mehr Entwurmen als bei einem Hund aus der Zucht.
Aber vor allem, musst du Freude daran haben. Es kann lange dauern bis ein Hund eine Familie findet.
Elena habe ich nun schon seit Anfang Mai, habe sie direkt vom Flughafen abgeholt und bis jetzt fand sich noch niemand. Bei manch anderen Hunden geht das Ruckzuck, die haben Glück, und nach zwei Wochen ist er oder sie schon wieder weg.
Ich empfinde es auch als wichtig, sich, wenn man eben zb nicht den Hund behalten kann, mit dem Trennungsschmerz klar zu kommen. Es gibt viele die können sich dann vom Hund nicht mehr trennen und leiden darunter, obwohl sie wissen, dass sie ihn rational nicht behalten können.
Auf jeden Fall gibt es aber auch viele schöne Momente, vor allem wenn man zb so einen Welpen aufzieht und sieht wie er größer und größer wird, Vertrauen gewinnt, mutiger wird und mit einem spielt (siehe Bild).
lg
Nescherim