Unsere Jule 9J. hat am Ellenbogen einen kirschgroßen gut verschiebbaren hautfarbenden Knoten welchen wir gerne entfernen lassen würden weil es eine ungünstige Stelle ist. Wäre es ratsam vor einer Narkose ein großes Blutbild machen zu lassen oder reicht dafür auch das kleine Blutbild was in der Praxis gemacht werden kann, wie Leber-und Nierenwerte? Und auf was sollte man noch achten?
Wenn sie dann in Narkose sein sollte würde ich gleich noch die Zähne kontrollieren lassen, evtl. noch ein Bauchultraschall, wäre Lunge röntgen sinnvoll? Ich meine eine Art Alterscheck. Da sie immer panisch beim TA ist würde ich die Narkose für diverse Untersuchungen nutzen wollen. Was meint ihr?
Die Sache mit dem Blutbild ist echt so ein Missverständnis, der sich einfach nicht aus der Welt schaffen lässt.
Ein Blutbild heißt Blutbild, weil es sich NUR und ausschließlich mit den Bestandteilen des Blutes befasst. Den weißen und roten Blutkörperchen und den blutplättchen. Mehr nicht.
Das gibt auch wichtige Hinweise, aber ist nicht das, was nicht-medizinische Menschen meinen, wenn sie an ein Blutbild denken. Der unterschied vom großen zum kleinen Blutbild ist die Anzahl der Untersuchungen, die im Bezug auf die blutbestandteile gemacht werden und manchmal auch weiche untersuchungsmethode verwendet wird.
Das was vor einer Narkose zusätzlich zum Blutbild sinnvoll ist, sind die organwerte, die man in einem Organprofil oder oft auch geristrischem Profil bzw. organscreening bekommt.
Da sind dann Werte der Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und sowas wie Blutzucker, fettwerte etc. dabei.
Ich persönlich würde Blut für organwerte immer ins Labor schicken lassen, wenn kein Zeitdruck da ist. Das ist in der Regel günstiger, als Inhouse Labor in der Praxis.
Das Blutbild hingegen ist sinnvoller schnellstmöglich zu untersuchen, da die Werte genauer sind, wenn’s weniger lange gelagert und transportiert wird.
Wenn man aber einen Hund hat, der grundsätzlich fit ist und keine Anzeichen da sind, dass im Blut etwas auffälliges zu erwarten wäre, dann reicht auch ein Blutbild aus dem Labor und ist dann in Kombi mit den organwerten vom Preis-Leistungsverhältnis und in Relation zum Nurzen die beste Wahl für mich.
Ich persönlich finde bei älteren Hunden Zahnröntgen sinnvoll. Es sind so oft Zähne von der Wurzel her schmerzhaft, die oben noch gut aussehen. Und Hunde zeigen Zahnschmerzen erst, wenn’s echt doll ist.
Röntgen der Lunge in Narkose ist Mittel-sinnvoll, da die Atmung reduziert ist durch die Narkose und die Lunge schlechter belüftet ist. Das gibt also schlechtere Aufnahmen.
Wenn’s beim wachen Tier gar nicht geht, dann ist es besser als nichts, aber nicht der bevorzugte Weg.